DE1083680B - Luftreifen fuer Kraftfahrzeuge aus Kunstschaumstoff und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Luftreifen für Kraftfahrzeuge aus KunstschaumstofE und besteht darin, daß der Reifen aus einer Außenschicht aus gasundurchlässigem, abriebfestem, vernetztem Polyurethan, einer Mittelschicht aus Polyurethanschaumstoff und einer Innenschicht aus einem vernetzten Polyurethan mit der Weichheitszahl 50 (DIN 3303) besteht.

Der Werkstoff Polyurethan ist für den vorgesehenen Zweck besonders geeignet, da er im Gegensatz zum Gummi keine Alterungserscheinungen zeigt, hohe Festigkeit aufweist und doch genügend elastisch ist. Außerdem hat Polyurethan den besonderen Vorteil, daß ihm die beim Durchfedern auftretenden Kräfte ohne weiteres zugemutet werden können. Ferner ist seine Abriebfestigkeit unübertroffen, so daß auch eine lange Lebensdauer für den Reifen erzielt werden kann. Auch wird durch den hohen Reibungskoeffizienten des Polyurethans eine bisher noch nicht erreichte Rutschsicherheit erzielt, was zu einer wesentlichen Steigerung der Fahrsicherheit führt.

Ein nach dem vorgeschlagenen Schichtaufbau erstellter Polyurethanstreifen hat zudem gegenüber den zur Zeit bekannten Reifen eine geringere Federkonstante, und zwar in Höhe von nur 0,5 %>. Außerdem ist die ohnehin schon gute Elastizität des gesamten Reifenkörpers durch die Mittelschicht aus Polyurethanschaumstoff noch beträchtlich erhöht. Auch der niedrige Erwärmungsfaktor des Polyurethans macht sich am Reifen bei hohen Geschwindigkeiten vorteilhaft bemerkbar.

Durch die Verwendung von Polyurethan besteht ferner die Möglichkeit, einen Reifen herzustellen, dessen Außenschicht, insbesondere dessen Seitenwände, eine unterschiedliche Elastizität aufweisen. So kann es z. B. vorteilhaft sein, daß die Elastizität von der härteren Lauffläche aus in Richtung zum Reifenfuß hinunter immer mehr zunimmt. Die Elastizitätszunahme kann in kontinuierlicher Weise erfolgen. Es besteht in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit, die an sich schon härtere Außenschicht mit einer noch härteren Laufschicht zu versehen.

Die Erhöhung der Elastizität an bestimmten Stellen des Reifens kann dadurch erreicht werden, daß man der Polyurethanschmelze Aktivatoren, wie Alkalisalze, organische Fettsäuren, Aryl- bzw. Alkylsulfonate, zusetzt und die entstehenden Isocyanatpolyester mit Gemischen von bi- und polyfunktionellen Vernetzern umsetzt.

Die Herstellung des Reifens aus dem Werkstoff Polyurethan erfolgt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung im Schleudergußverfahren, wobei zunächst die äußere gasundurchlässige härtere Schicht, dann die poröse Schaumstoff schicht und zuletzt die innere

Luftreifen für Kraftfahrzeuge

aus Kunstschaumstoff
und Verfahren zu seiner Herstellung

Anmelder:

Lemförder Metallwarengesellschaft

m.b.H.,
Lemförde (Hann.)

Dr. Franz Gottfried Reuter, Lemförde (Hann.),
ist als Erfinder genannt worden

gasundurchlässige weiche Schicht aus vernetztem Polyurethan aufgebracht wird. Falls jedoch die Lauffläche noch härter erwünscht ist, so wird zuerst die Lauf schicht allein gegossen, und dann folgt die Außenschicht. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die härtere Lauffläche noch nachträglich am vorgefertigten Reifen aufzutragen.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Schlauchreifen im Schnitt,

Fig. 2 einen schlauchlosen Reifen im Schnitt und
Fig. 3 einen Reifen mit getrennt angebrachter besonders harter Lauffläche.

Fig. 1 zeigt einen üblichen Schlauchreifen im Schnitt, der einen Schichtaufbau aus Polyurethanstoffen besitzt. Mit 1 ist die härtere gasundurchlässige Außenschicht, mit 2 die poröse, aus Polyurethanschaumstoff bestehende Mittelschicht und mit 3 die innere gasundurchlässige weiche Schicht aus vernetztem Polyurethan bezeichnet. Die Lauffläche ist mit 4 bezeichnet und in bekannter Weise profiliert und stärker gehalten als die Seitenwände des Reifens. Auch sind zur Erhöhung der, Haltbarkeit des Reifens die bei der Reifenmontage einer sehr starken Beanspruchung unterliegenden Wülste 5 des Reifenfußes in bekannter Weise mit einer Stahldrahteinlage 6 versehen.

In Fig. 2 ist im Prinzip der gleiche Reifen wie in Fig. 1 gezeigt, nur ist dieser hier als Schlauchlosreifen aufgebaut und weist zu diesem Zweck an den Wülsten des Reifenfußes in an sich bekannter Weise Dichtungslippen 7 auf, welche aus einem besonders elastischen Polyurethan bestehen und sich dichtend gegen die Felge legen.

009 530/190

*" Nach Fig. 3 besteht die Lauffläche aus einer Sonderschicht 9, die härter ist als die Außenschicht 1. Die Sonderschicht 9 wird entweder nach dem Schleudergußverfahren zuerst gegossen, wonach dann die Außenhaut 1 usw. folgt, oder aber sie wird nachträglieh auf den vorgefertigten Reifen aufgebrächt. ■

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Luftreifen für Kraftfahrzeuge aus Kunstschaumstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer Außenschicht (1) aus gasundurchlässigem, abriebfestem, vernetztem Polyurethan, einer Mittelschicht (2) aus Polyurethanschaumstoff und einer Innenschicht (3) aus einem vernetzten Polyurethan mit der Weichheitszahl 50 .(DIN 3303) besteht.

2. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elastizität der Außenschicht von der Lauffläche aus in Richtung zum Reifenfuß zunimmt.

3. Verfahren zum Herstellen eines Reifens aus Polyurethan nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Anwendung des Schleudergußverfahrens, wobei zunächst die gasundurchlässige härtere Außenschicht (1), dann die poröse Schaumstoffschicht (2) und zuletzt die innere gasundurchlässige weiche Schicht aus vernetztem Polyurethan (3) aufgebracht wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 862 949, 872 398,
826, 831772, 163 487;
französische Patentschrift Nr. 720 383.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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