DE1082053B - Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Polymerisations-produkte auf der Grundlage von ungesaettigten Polyesterharzen und monomeren, polymerisierbaren Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Polymerisations-produkte auf der Grundlage von ungesaettigten Polyesterharzen und monomeren, polymerisierbaren Verbindungen

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DE1082053B
DE1082053B DEB52237A DEB0052237A DE1082053B DE 1082053 B DE1082053 B DE 1082053B DE B52237 A DEB52237 A DE B52237A DE B0052237 A DEB0052237 A DE B0052237A DE 1082053 B DE1082053 B DE 1082053B
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acid
flame
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polyester resins
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Dr Herbert Willersinn
Dr Manfred Minsinger
Dr Herbert Friederich
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F18/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an acyloxy radical of a saturated carboxylic acid, of carbonic acid or of a haloformic acid
    • C08F18/20Esters containing halogen
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F283/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G
    • C08F283/01Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G on to unsaturated polyesters

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Description

  • Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Polymerisationsprodukte auf der Grundlage von ungesättigten Polyesterharzen und monomeren, polymerisierbaren Verbindungen Gemische aus ungesättigten Polyesterharzen und monomeren polymerisierbaren Verbindungen werden durch Radikale bildende Katalysatoren zu unschmelzbaren und unlöslichen Produkten gehärtet. Sie können als Gießharze, lösungsmittelfreie Lacke, Kitt- und Klebmassen und besonders für die Herstellung von glasfaserverstärkten Schichtkörpern verwendet werden. Diese Schichtkörper haben für die Fertigung von Karosserien, Booten und größeren Schiffen, beim Hochbau und allgemein im Bauwesen große technische Bedeutung erlangt. Hierbei ist jedoch die verhältnismäßig leichte Entflammbarkeit der Polyesterharze nachteilig.
  • Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, schwer brennbare ungesättigte Polyesterharze herzustellen. So hat man z.B. den polymerisierbaren Mischungen Chlorparaffine, chlorierte Diphenylharze oder halogenhaltige Polymerisate, z. B. Polyvinylchlorid, zugesetzt. Diese Zusätze werden jedoch nicht bei der Härtung in das Harz eingebaut und verschlechtern die mechanischen Eigenschaften der Endprodukte und ihre Beständigkeit gegen Lösungsmittel.
  • Man hat versucht, diesen Schwierigkeiten durch Einbau des Halogens in die Polyesterharze zu begegnen. So kann man von halogenhaltigen ungesättigten Polyesterharzen ausgehen, die z.B. unter Verwendung von Tetrachlorphthalsäure, Hexachlor-endomethylentetrahydrophthalsäure oder halogenhaltigen Diolen hergestellt sind.
  • Weiterhin ist es bekannt, halogenhaltige mischpolymerisierbare monomere Komponenten, wie z. B. Dichlorstyrol, Tetrachlorphthalsäurediallylester oder Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäurediallylester einzusetzen.
  • Diese Maßnahmen ergeben zwar wesentlich schwerer entflammbare gehärtete Polyesterharze, doch haben manche halogenhaltigen mischpolymerisierbaren monomeren Verbindungen die unangenehme Eigenschaft, mit den üblichen ungesättigten Polyesterharzen praktisch unverträglich zu sein. Ferner haben sie oft eine zu große Neigung zu polymerisieren, so daß die polymerisierbaren Polyesterharzmischungen nicht genügend lagerbeständig sind, oder ergeben spröde Polymerisate. Andere halogenhaltige Monomere polymerisieren wiederum bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhten Temperaturen zu langsam.
  • In die polymerisierbare Polyesterharzkomponente andererseits läßt sich nicht so viel Halogen einfügen, wie erforderlich wäre, um die Brennbarkeit des gehärteten Harzes im praktisch erforderlichen Ausmaß herabzusetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man schwer brennbare Polymerisationsprodukte aus Gemischen aus ungesättigten, polymerisierbaren Polyesterharzen und polymerisierbaren monomeren Verbindungen herstellen kann, ohne daß die geschilderten Nachteile auftreten, wenn man 1,4,5,6,7,7- Hexachlorbicyclo - [2,2,1] -5 -hepten-2-carbonsäurevinylester als polymerisierbare monomere Verbindungen, gegebenenfalls zusammen mit anderen polymerisierbaren monomeren Verbindungen verwendet.
  • Außer dem 1,4, 5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2, 1]-5-hepten-2-carbonsäurevinylester selbst können auch dessen Derivate verwendet werden, z. B. seine Alkylsubstitutionsprodukte, wie 1,4, 5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2, 1]5-hepten - 2 - methyl - 2 - carbonsäurevinylester oder 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo - [2,2,1] - 5 -hepten - 3 -methyl -2 - carbonsäurevinylester oder Gemische solcher Vinylester.
  • Die vorgeschlagenen Ester können durch eine Diels-Alder-Reaktion aus Hexachlorcyclopentadien und a,ßungesättigten Monocarbonsäuren, wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure oder Crotonsäure, und anschließende Vinylierung hergestellt sein.
  • Sie sind mit den verschiedensten ungesättigten Polyesterharzen ausgezeichnet verträglich, so daß man nicht auf eine begrenzte Zahl von Polyesterharztypen angewiesen ist. Die verwendeten ungesättigten Polyesterharze können wie üblich aus a,ß-ungesättigten Polycarbonsäuren, insbesondere Dicarbonsäuren und mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen Alkoholen hergestellt sein. Ein Teil der a,P-ungesättigten Dicarbonsäuren läßt sich durch nicht polymerisierbare, mehrwertige und vorzugsweise zweiwertige Carbonsäuren ersetzen.
  • Geeignete a,S-ungesättigte Dicarbonsäuren sind z.B.
  • Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Mesaconsäure oder Citraconsäure. Auch alle bei der Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen üblichen, nicht polymerisierbaren Säuren, wie z.B. Bernsteinsäure, Glutarsäure Adipinsäure, Korksäure, Sebazinsäure, Azelainsäure, a-Methylglutarsäure, Thiodibuttersäure, Sulfondibuttersäure, Oxadibuttersäure, Hexahydrophthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure, Phenylendibuttersäure, Phenylendiessigsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und sonstige aliphatische, cycloaliphatische, aliphatisch-aromatische oder aromatische Dicarbonsäuren und vorzugsweise halogenhaltige Säuren, z.B. Tetrachlorphthalsäure, Tetrachlorisophthalsäure, Tetrachlorterephthalsäure, Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure, können verwendet werden. DieVerwendung dieser halogenhaltigen Säuren zur Modifizierung der ungesättigten Polyesterharze ist jedoch nicht erforderlich, um schwer brennbare Polymerisationsprodukte zu erhalten. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß die ungesättigten Polyesterharze gesättigte und ungesättigte Oxysäuren einkondensiert enthalten.
  • Die ungesättigten Polyesterharze können unter Verwendung aller zwei- und mehrwertigen aliphatischen oder -iphatisch-aromatischen, gesättigten oder ungesättigten Alkohole hergestellt sein. Zum Beispiel sind Äthylenglykol, Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4), Pentandiol-(1 5), Hexandiol- (1,6), Propylenglykol-(1,2), 2,2-Dimethylpropandiol- (1,3), Butylenglykol-(1,3), Glycerin, Pentaerythrit, Erythrit, 1, 3,4Butantriol, Trimethylolpropan, Terephthalalkohol, sowie substituierte, z. B. halogenhaltige Polyalkohole, wie z. B. a-Glycerinmonochlorhydrin, Pentaerythritdiclilorhydrin oder Trimethylolpropanmonochlorhydrin geeignet. Weiterhin können auch Polyäthylenglykole oder Polypropylenglykole, wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Dipropylenglykol, oder Äthoxylierungsprodukte bzw. Propoxylierungsprodukte von zweiwertigen Phenolen oder Bis-phenolen verwendet werden.
  • Durch Zugabe einwertiger Carbonsäuren oder Alkohole kann der Kondensationsgrad der ungesättigten Polyesterharze und damit ihre Viskosität bzw. die Viskosität ihrer Lösungen eingestellt sein. Die Mitverwendung einwertiger Verbindungen ist besonders dann von Vorteil, wenn drei-oder mehrwertige Verbindungen eingesetzt werden.
  • Das Verhältnis der mehrbasischen Carbonsäuren zu den mehrwertigen Alkoholen wird im allgemeinen so gewählt, daß Carboxylgruppen und Hydroxylgruppen in äquimolekularem Verhältnis vorliegen. Oft ist es jedoch günstig, eine Komponente, insbesondere bei Verwendung von flüchtigen Ausgangsstoffen, in einem etwa 5- bis 100/0eigen Überschuß anzuwenden.
  • Diese bekannten ungesättigten Polyesterharze werden erfindungsgemäß mit 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1]-5-hepten-2-carbonsäurevinylestern vermischt. Im allgemeinen können die Mischungen 30 bis 850/ob vorzugsweise 50 bis 75 °/O, ungesättigtes Polyesterharz und wenigstens etwa 4°/O, vorzugsweise etwa 10 bis 300/o und bis zu etwa 40 bis 500/o der speziellen Vinylester, bezogen auf die gesamte polymerisierbare Mischung, enthalten.
  • Die erhaltenen polymerisierbaren Gemische sind sehr lagerbeständig.
  • Da die vorgeschlagenen Vinylester bei Raumtemperatur feste Verbindungen sind, ist es im allgemeinen vorteilhaft, außerdem flüssige polymerisierbare Monomere mitzuverwenden. In manchen Fällen, z. B. für die Herstellung von rieselfähigen Preßharzen, ist es aber auch günstig, die vorgeschlagenen Vinylester allein oder im Gemisch mit weiteren festen Monomeren und gegebenenfalls feinteiligen Füllstoffen einzusetzen.
  • Als Monomere, die im Gemisch mit den vorgeschlagenen Estern verwendet werden können, sind z.B. alle ungesättigten, niedermolekularen polymerisierbaren Verbindungen mit dem Rest geeignet. Sie können die allgemeine Formel oder die Formel haben.
  • In diesen Formeln ist R1 insbesondere ein aromatischer, isocyclischer oder heterocyclischer Rest oder eine Carboxyl-, Acyloxy-, Alkoxy-, Carbalkoxy, Aldehyd-, Keton-, Nitril-, Lactam- oder Sulfongruppe oder Halogen. R2 kann z.B. Halogen, Alkyl oder Wasserstoff sein. Die mit der Vinyl- bzw. Allylgruppe verbundenen Reste können eine oder mehrere Gruppen mit weiteren polymerisierbaren Doppelbindungen enthalten. Besonders geeignete niedermolekulare Verbindungen dieser Art sind außer Styrol dessen Derivate und Homologe, wie Methylstyrole, Chlorstyrol, Dichlorstyrol oder Divinylbenzol.
  • Weiterhin kommen in Frage N-Vinylcarbazol, Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und ihre Derivate, wie Ester, Amide, Nitrile oder Gemische dieser Verbindungen, sowie deren a-Halogenderivate, z. B. a-Chloracrylester. Außerdem können Vinyläther, Vinylester, N-Vinyllactame, Vinylketone, Vinylsulfone und andere Vinylverbindungen verwendet werden.
  • Besonders geeignete Allylverbindungen sind z. B.
  • Allylester von gesättigten oder ungesättigten Mono- oder Polycarbonsäuren oder anderen organischen oder anorganischen Säuren, z.B. Diallylphthalat, Diallylmaleat, Bernsteinsäurediallylester, oder Triallylcyanurat, Triallylphosphat, ferner Allyläther von Mono- und Polyalkoholen sowie die Alkyl- oder Halogenderivate dieser Verbindungen, z.B. die Ester des Chlorallylalkohols oder Methallylalkohols.
  • Die neuen, 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1]-5-hepten-2-carbonsäurevinylester enthaltenden polymerisierbaren Mischungen können in üblicher Weise, z.B. durch Einwirkung von Licht, insbesondere ultraviolettem Licht, oder mit Hilfe von Radikale bildenden Verbindungen, z. B. Peroxyden, wie Benzoylperoxyd, Cyclohexanonperoxyd oder Methyläthylketonperoxyd, oder Azoverbindungen, wie Azo-bis-isobuttersäurenitril polymerisiert werden. Soll bei Raumtemperatur gehärtet werden, ist es zweckmäßig, bekannte Aktivatoren, wie z. B.
  • Kobaltnaphthenat oder tertiäre Amine, zuzusetzen.
  • Auch können die verwendeten Peroxyde Bestandteile von Redoxsystemen sein. Je nach der Zusammensetzung des Initiatorsystems kann die Härtung bei Raumtemperatur oder auch bei erhöhter Temperatur - bis etwa 1600C - durchgeführt werden. Die Anwendung von Druck ist im allgemeinen nicht erforderlich, empfiehlt sich jedoch bei der Herstellung von Schichtstoffen.
  • Die erhaltenen Polymerisationsprodukte sind hervorragend flammfest. Diese Eigenschaft kann noch dadurch verbessert werden, daß die polymerisierbaren Massen mit Phosphorverbindungen vermischt werden. Geeignete Phosphorverbindungen sind z. B. Phosphorsäureester, wie Tributylphosphat oder Triisobutylphosphat, und insbesondere polymerisierbare Phosphorverbindungen, wie z. B. ungesättigte Phosphorsäureester oder das schon genannte Triallylphosphat. Auch die Zugabe von Antimontrioxyd oder Wismutoxyd verbessert häufig die Flammfestigkeit der ausgehärteten Harze. Selbstverständlich können alle sonstigen üblichen Füllstoffe mitverwendet werden.
  • Die vorgeschlagenen polymerisierbaren Mischungen können in üblicher Weise für die Herstellung von Überzügen, glasfaserverstärkten Schichtstoffen, Bauteilen, wie Karosserien, Bootskörpern oder anderen Formkörpern, oder als Kitt- und Klebmassen verwendet werden. Aus ungeformten gehärteten Massen durch Mahlen hergestellte Pulver oder Granulate sind gute Füllstoffe.
  • Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Eine gegen vorzeitige Polymerisation mit 0,01 0/o Hydrochinon stabilisierte polymerisierbare Mischung aus 60,0 Teilen eines ungesättigten Polyesterharzes aus Maleinsäure, Tetrachlorphthalsäure und Propylenglykol-(1,2) im Molverhältnis 1:1 : 2 mit der Säurezahl 50, 20,0 Teilen Styrol und 20,0 Teilen 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo- [2,2,1] -5-hepten-2-carbonsäurevinylester wird mit 2 Teilen Cyclohexanonperoxydpaste und 0,8 Teilen einer 5°/Oigen Kobaltnaphthenatlösung in Styrol versetzt.
  • Wird dieses Gemisch in Formen gegossen, so beginnt es nach etwa 60 Minuten bei Raumtemperatur zu gelieren, und erhärtet dann in exothermer Reaktion. Man erhält helle, klare und harte Formkörper. Nach 24stündigem Erwärmen auf 1000 C hat das Polymerisationsprodukt den Erweichungspunkt 660 C. Es ist selbstverlöschend, d. h., es brennt nach Entfernen einer Zündflamme nicht weiter.
  • Tränkt man mit der gleichen polymerisierbaren Mischung eine Glasfasermatte, entfernt den anhaftenden Harzüberschuß, legt die imprägnierte Matte zwischen Cellophanfolien, beschwert mit etwa 0,1 kg/cm2, härtet bei Raumtemperatur und erhitzt noch 12 Stunden auf 1000 C, so erhält man eine dünne, helle, durchscheinende, glasfaserverstärkte Kunststoffplatte, die hervorragend elastisch und mechanisch fest ist. Trotz der die Flammenbildung sehr stark fördernden Dochtwirkung der Glasfasern zersetzt sich die Platte zwar in der Flamme, brennt aber außerhalb der Flamme nicht von allein weiter. Ein 10 mm breiter und 100 mm langer Streifen aus derselben Platte zersetzt sich und verkohlt, wenn man seine Schmalseite mit einem hellglühenden »Silit«-Stab mit einer Temperatur von etwa 950"C in enge Berührung bringt, doch brennt er nicht. Nach 3 Minuten Berührung mit dem glühenden Stab hat sich eine Verkohlungszone von lediglich etwa 5 mm Tiefe gebildet, die durch die Strahlungshitze des »Silit«-Stabes hervorgerufen ist. Bei längerer Einwirkungszeit dehnt sich diese Zone nicht aus.
  • Ersetzt man den Vinylester durch Styrol, dann entflammen die daraus hergestellten glasfaserverstärkten Kunstharzstreifen, wenn man sie mit dem glühenden Stab in Berührung bringt, und brennen dann lebhaft weiter. Nach 3 Minuten ist eine Brennstrecke von 40 mm erreicht, ohne daß die Flamme erlischt.
  • Beispiel 2 Eine polymerisierbare Mischung aus 30,0 Teilen eines ungesättigten Polyesterharzes aus Maleinsäure und Propylenglykol mit der Säurezahl 25, 24,5 Teilen Styrol und 45,5 Teilen 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1]-5-hepten-2-carbonsäurevinylester, die gegen vorzeitige Polymerisation mit 0,01 01o Hydrochinon stabilisiert ist, wird mit 4 Teilen einer 500/0eigen Cyclohexanonperoxydpaste in Dibutylphthalat und 0,8 Teilen einer 100!0eigen Kobaltnaphthenatlösung in Styrol versetzt und, wie im Beispiel 1 angegeben, polymerisiert.
  • Man erhält ein hartes Mischpolymerisat mit einem Erweichungspunkt von 102"C. Es ist selbstverlöschend.
  • Beispiel 3 Polymerisiert man gemäß den Angaben im Beispiel 2 ein Gemisch aus 60,0 Teilen eines ungesättigten Polyesterharzes aus Maleinsäure, Phthalsäure und Propylenglykol im Molverhältnis 2:1: 3 mit der Säurezahl 50, 20,0 Teilen Styrol und 20,0 Teilen 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1]-5-hepten-2-carbonsäurevinylester, so erhält man helle, harte und schwer brennbare Produkte mit einem Erweichungspunkt von 80"C.
  • Beispiel 4 Ein Gemisch aus 54,0 Teilen eines ungesättigten Polyesterharzes aus Maleinsäure, Tetrachlorphthalsäure und Propylenglykol-(1,2) im Molverhältnis 2:1: 3 mit der Säurezahl 46,4, 23,0 Teilen Styrol und 23,0 Teilen 1,4,5, 6,7,7-Hexachlorbicyclo- [2,2,1] - 5 -hepten-2-carbonsäurevinylester wird gemäß den Angaben im Beispiel 2 polymerisiert. Man erhält klare, harte Polymerisate mit einem Erweichungspunkt von 1050 C, die selbstverlöschend sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Polymerisationsprodukte auf der Grundlage von ungesättigten Polyesterharzen und monomeren, polymerisierbaren Verbindungen, dadurch gekennteichnet, daß Vinylester von 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1] -5-hepten-2-carbonsäuren und gegebenenfalls andere monomere polymerisierbare Verbindungen enthaltende Polyesterharzgemische polymerisiert werden.
DEB52237A 1959-02-25 1959-02-25 Verfahren zur Herstellung schwer brennbarer Polymerisations-produkte auf der Grundlage von ungesaettigten Polyesterharzen und monomeren, polymerisierbaren Verbindungen Pending DE1082053B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2621095A1 (de) * 1975-05-12 1976-12-02 Ucb Sa Halogenhaltige, fotopolymerisierbare massen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2621095A1 (de) * 1975-05-12 1976-12-02 Ucb Sa Halogenhaltige, fotopolymerisierbare massen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

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