DE1080739B - Kolben fuer Druckgiessmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolben für Druckgießmaschinen, der während des Preßvo<rganges durch Dehnung des der Druckkammer zugekehrten Endes unter der Wirkung des Preßgutes sich an die Wandung der Druckkammer diiahtend anschmiegt.

Bisher wurde der an der Kalbenstange befestigte Kolben in der Regel aus einem glatten, einstückigen zylindrischen Körper gebildet, weldher sich schließend in dem Preßzylinder führte. Da nun aber der Kolben bekanntlich einen erheblichen Druck auf das Preßgut ausüben muß, ergibt es si'oh naturgemäß, daß trotz einer genauen Bearbeitung des Kolbens das Preßgut am Kolben vorbei ausweichen will. Dieser Übelstand hat alsdann zur Folge, daß das zwischen Zylinderwand und dem Kolben eingedrungene Preßgut dem Kolben nicht nur einen größeren Reibungswiderstand entgegensetzt, sondern sich, auch derart auf dem Kolben festfrißt, daß ein einwandfreier Preßvorgang in Frage gestellt wird, so daß der Kolben bereits nach kurzer Arbeitszeit erneuert werden muß. Eine oft wiederholte Erneuerung des Kolbens und Säuberung des Zylinders ist aber nicht nur umständlich, sondern auch in Anbetracht nicht unerheblichen Material- und Zeitaufwandes verhältnismäßig teuer.

Um diesen Nachteil zu beseitigen, hat man bereits vorgeschlagen, die Abdichtung durdh Ausdehnung des Preßsitempels herbeizuführen. Es ist offensichtlich, daß ein derartiger Stempel, welcher aus einem Spezialmaterial hergestellt sein muß und stündlich ein- bis zweihundertmal einer Dehnung und Schrumpfung ausgesetzt ist, nach sehr kurzer Zeit seine Wirksamkeit verliert, so daß auch ein solcher Kolben die bestehenden Mangel in keiner Weise beseitigt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die angeführten Mängel zu beseitigen und miit einfachen Mitteln den Kolben der eingangs, erwähnten Gattung derart auszubilden, daß er eine dauernde selbsttätige Abdichtung desselben gewährleistet.

Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurehgelöst, daß auf der Druckfläche des Kolbens auf einem Zapfen ein mit einer Mehrzahl von etwa axial angeordneten Düsenbohrungen versehener Ring drehbar gelagert ist und zwischen dem drehbar gelagerten Ring und einem Schulteransatz des Kolbens ein geschlitzter Dehnungsring, dessen Außendurchmesser im entspannten Zustande dem Außendurchmesser des Kolbens entpricht, so befestigt ist, daß die Düsenbohrungen des Ringes in die Ringnut übergehen.

Hierbei wird die Druckkammer dadurch gebildet, daß das Preßgut in eine zwischen der Innenwandfläche des Dehnungsringes und einer zapfenförmigen Abstufung des Kolbenendes gebildeten Ringnut gepreßt wird.

Durch diese Ausbildung des Kolbens wird eine Kolben für Druckgießmaschine!!

Anmelder:

Friedr. Fingscheidt G. m. b. H.,
Velbert (RhId.), Friedrichstr. 29

zwangläufige Abdichtung desselben dadurch bewirkt, daß sich beim Druckvorgang das Preßgut durdh die Düsenbohrungen des vor den Kolben gesetzten Ringes gegen die Innenwandfläcihe des auf dem Kolben lose aufsitzenden aufgeschlitzten Dehnungsringes preßt, was zur Folge hat, daß das Preßgut den durch die Aufschlitzung elastischen Dehnungsring auseinanderdehnt, so daß dieser sich zwangläufig fest an die Zylinderwand anlegt.

Durch die geringe Höhe des Dehnungsringes-wird nicht nur die Reibungsfläche des Kolbens wesentlich verringert, sondern auch ein Eindringen von Preßgut zwischen Zylinderwand und Kolben verhindert. Der volle Preß druck kann hierdurch reibungslos auf das Preßgut einwirken.

Die Spreizung des Dehnungsringes wird gemäß der Erfindung dadurch gefördert, daß der Schulterabsatz am Kolben, auf welchem der Dichtungsring ruht, kegelförmig ausgebildet ist. Diese Kegelfläche wirkt alsdann als Abgleitfläche.

Die Entspannung des Dehnungsringes vollzieht sich erfindungsgemäß ebenfalls dadurch zwangläufig, daß beim Rückgang des Kolbens das an der Innenwandfläche des. Dehnungsringes und in den Düsenbohrungen befindliche Preßgut abgesaugt wird, so daß der Dehnungsring wieder frei zu liegen kommt.

Damit der Dehnungsring bei diesem Vorgang auch in axialer Richtung etwas Bewegungsfreiheit erhält und sich nicht durch Preßgutreste festklemmen kann, ist gemäß der Erfindung der mit Düsenbohrungen versehene Ring mit geringem Spiel auf dem Kolbenzapfen axial verschiebbar gelagert.

Durch diese axiale Bewegungsfreiheit des Ringes wird dem Preßgut die Möglichkeit genommen, sich an dem Dichtungsring festzusetzen und dadurch seine Entspannung nachteilig zu beeinträchtigen.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

0095077359

Fig. 1 einen Längsschnitt durch den erfindungsausgebildeten Kolben während des Freßvorganges,

Fig. 2 den gleichen Längsschnitt während des Rücklaufes des Kolbens,

Fig. 3 einen Querschnitt und eine Draufsicht des mit Düsenbohrungen versehenen Druckringes, und

Fig. 4 einen Querschnitt und eine Draufsicht auf den D ichtungsring.

Der Kolben besteht im wesentlichen aus dem in be- ίο kannter Weise auf der Kolbenstange zu befestigenden zylindrischen Kolbenkörper 1. An dessen Druckfläche ist ein Ring 2 angeordnet; welcher auf einem Bund einer zentrisch in dem Kolbenende befestigten Schraube 3 drehbar gelagert ist und ferner auf dem Lagerbund ein geringfügiges axiales Spiel besitzt.

Zwischen dem Ring 2 und einem am Kolbenende vorgesehenen kegelförmigen Scihulteransatz ist ein aufgeschlitzter Dehnungsring¹4 vorgesehen, dessen Außendurchmesser im entspannten Zustand des Ringes dem Außendurchmeser des Kolbenkörpers 1 entspricht. Die Innenwandfläche des Dehnungsringes 4 liegt teilweise dadurch frei, daß das. Kolbenende einen Zapfenansatz besitzt, dessen Durchmesser geringer ist als der Innendurchmesser des Dichtungsringes, so daß hierdurch, eine umlaufende, gegen die Kolben-Druckfläche offene Ringnut 5 gebildet wird.

Die Ringnut 5 ist durch eine Mehrzahl von im Ring 2 etwa axial angeordneten Düsenbohrungen 6 mit der Druckkammer des in der Zeichnung der besseren Übersicht wegen nicht dargestellten Zylinders verbunden.

Die Wirkungsweise des Kolbens besteht nun darin, daß beim Druckvorgang gemäß Fig. 1 das Preßgut 7 durch die Düsenbohrungen 6 zwangläufig in die Ringnut 5 gepreßt wird. Da sich der Preßdruck weiterhin auf die Innenwandfläche des Dichtungsringes 4 auswirkt, wird erreicht, daß sich der Dichtungsring ausdehnt und sich an die Zylinderwand fest anlegt.

Dadurch, daß der Schulteransatz am Kolben, auf welchem der Dichtungsring aufliegt, kegelförmig ausgebildet ist, wird die Spreizung des Ringes gefördert, da die Kegelfläche alsdann eine Gleitfläche bildet.

Damit das Preßgut keine Möglichkeit hat, gegebenenfalls durch die Aufschlitzung des Dichtungsringes zu dringen, ist die Aufschlitzung zweckmäßig stufenförmig, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, oder pfeilspitzartig¹ gestaltet.

Beim Rückgang des Kolbens gemäß Fig. 2 wird nicht nur das in den Düsenbohrungen und der Ringnut befindliche Preßgut zwangläufig abgesaugt, wobei der Dichtungsring selbsttätig in seine Entspannungslage zurückgeht, sondern der Düsenring 2 erhält hierbei zwangläufig eine geringfügige axiale Verschiebung, so daß er die Lage gemäß Fig. 2 erhält. Dadurch erhält gleichzeitig der Dichtungsring 4 eine geringfügige axiale Bewegungsfreiheit, wodurch ein Anhaften von Preßgutresten verhindert wird.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Kolben für Druckgieß maschinen, der während des Preßvorganges durch Dehnung des der Druckkammer zugekehrten Endes unter der Wirkung des Preßgutes sich an die Wandung der Druckkammer dichtend anschmiegt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Druckfläche des Kolbens (1) auf einem Zapfen (3) ein mit einer Mehrzahl von etwa axial angeordneten Düsenbohrungen (6) versehener Ring (2) drehbar gelagert ist und zwischen dem drehbar gelagerten Ring (2) und einem Schulteransatz des Kolbens (1) ein geschlitzter Dehnungsring (4), dessen Außendurchmesser im entspannten Zustande dem Außen durchmesser des Kolbens (1) entspricht, so befestigt ist, daß die Düsenbohrungen (6) des Ringes (2) in die Ringnut (5) übergehen.

2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schulteransatz am Kolben (1), auf welchem der Dehnungsring (4) ruht, kegelförmig ausgebildet ist.

3. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (2) mit geringem Spiel auf dem Kolbenzapfen (3) axial verschiebbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 742 182.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 009 507/359 4.60