DE1078939B - Vorrichtung zum seitlichen Abgeben von langen Werkstuecken, z. B. Walzstaeben - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum seitlichen Abgeben von langen Werkstücken, z. B. Walzstäben Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Abgeben von langen, aus dem Arbeitsvorgang kommenden Werkstücken in Mulden, Rinnen, auf Kühlbetten od. dgl. Die in rascher Folge von dem Abfuhrrollgang ankommenden, auf die gewünschte Länge geschnittenen Walzteile werden erfindungsgemäß einem ruhenden, langgestreckten, seitlich geneigten Gleittisch zugeführt, auf dem die aus dem Auslaufroligang mit einer bestimmten Geschwindigkeit anlaufenden Weflstücke allein durch die ihnen innewohnende Bewegungsenergie und entsprechend der seitlichen Tischneigung nach einer parabelähnlichen Kurve im wesentlichen parallel zu sich selbst abgleiten und sich seitlich dieser Fläche sammeln.
• Der Neigungswinkel der Fläche ist so groß gewählt, daß die Bewegung der Stäbe mit dem Erreichen des seitlichen Randes zur Ruhe kommt und die Stäbe gerade noch von dieser Fläche fallen. Durch diese Anordnung werden die noch warmen und verformbaren Stäbe ohne Formänderung seitlich der Gleitfläche gestapelt. Voraussetzung für das Einhalten der gleichen Gleitbahn aller aufeinanderfolgenden Teile ist die genaue axiale Ausrichtung der Teile beim Verlassen des Roliganges.
• Es sind bereits Rolltische bekanntgeworden, bei welchen die Arbeitsstücke selbsttätig seitlich gesammelt werden können. S.ie müssen jedoch einseitig angehoben werden und angetriebene Rollen besitzen, wobei diese Rollen überdies in die Querrichtung gedreht werden müssen.
• Es sind Vorrichtungen zum Stapeln von Rohren und Stangen bekannt, bei welchen die Arbeitsstücke auf einer Rollbahn enflanggleiten, am Ende dieser Strecke von Ablenkleisten seitlich abgedrängt werden und längs einer schiefen Ebene zum Stapelort abrollen. Bei einer anderen Vorrichtung zum periodischen seitlichen Auswerfen kontinuierlich anfallender stabförmiger Walzerzeugnisse werden die Arbeitsstücke von einem Druckmedium, z. B. Luft- oder Wasser säulen, ausgeworfen. Bei dieser Vorrichtung liegen jedoch die Arbeitsstücke nicht bündig übereinander und erfordern zusätzliche Einrichtungen, die durch die Anordnung gemäß der Erfindung entfallen.
• Es sind auch Förderrinnen beschrieben worden, in denen das Fördergut lediglich unter dem Einfluß der ihm innewohnenden Bewegungsenergie und als Folge der seitlich nach der einen oder anderen Seite geneigten Klappenfläche als Ablenkkraft zur Wirkung kommenden Schwerlcraft nach einer parabelähnlichen Kurve seitlich abgleitet, ohne daß hierfür irgendwelche Ablenker erforderlich wären. Auch s.ind Forderrinnen mit einem ansteigenden und sich verbreiternden Verlauf bekanntgeworden, in denen das Fördergut (Stäbe) nach einer parabelähnlichen Kurve gleitet, weil die nachfolgenden Stäbe die vorangehenden seitlich abdrängen, wobei ein Auslaufrollgang die Stäbe in gleiche Längslage zieht.
• Der Gegenstand der Erfindung wird an einem Ausffilhrungsbeispiel erläutert.
• Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung im Aufriß, Fig. 2 den Grundriß und Fig. 3 den Seitenriß dieser Vorrichtung.
• Die durch eine mitlaufende rotierende Schere l abgelängten Stäbe s verlassen die Schere in rascher Folge mit der Geschwindigkeit, welche ihnen während des Durchlaufens des Rollganges c erteilt wurde, und laufen auf einem Gleiftisch b auf, den sie bis zu dem Punkt durchfahren, an welchem ihre Längsbewegung durch die Reibung des Stabes auf der Tischkante völlig abgebremst ist. Um die Stäbe seitlich des Tisches abzugeben, erhält der Tisch eine Neigung nach der Richtung, in welche die Stäbe abgelenkt werden sollen. Wegen dieser Neigung des Tisches gleiten die Stäbe, welche den Rollgang in Achsrichtung genau ausgerichtet verlassen, auf dem Gleittisch nicht längs einer Geraden, sondern nach einer parabelähnhuhen Kurve, und landen entsprechend der Neigung an einer der Seitenkanten d, d' des Tisches. Die Bewegung der Stäbe soll mit dem Erreichen der Tischkante d zum Stillstand kommen und gerade noch ausreichen, den Stab parallel zur Tischkante ohne axiale Bewegungskomponente in eine an dieser Stelle angeordnete Mulde fallen zu lassen. Wird diese Forderung nicht erfüllt, so besteht die Gefahr, daß die noch deformierbaren Stäbe an eine Muldenwand stoßen oder mit einer einseitigen Neigung abfallen und dadurch formverändert werden. Die Neigung des Tisches muB entsprechend der Geschwindigkeit der vom Auslaufrollgang kommenden Stäbe und dem Reibungswert der Stäbe auf dem Gleittisch gewählt werden, so daß di;e Geschwindigkeit der Stäbe mit dem Erreichen der seitlichen Tischkante zum Stillstand gelangt.
• In der kurzen Pause zwischen dem letzten Stab des einen Blockes und dem Ankommen des ersten Stabes des darauffolgenden Walzblockes kann der Tisch in die entgegengesetzte Neigung geschwenkt werden, um nach dem Füllen der einen Mulde e die folgenden Stäbe in der gegenüberliegenden Mulde e' stapeln zu können, während die erste Mulde entleert werden kann.
• Durch geringe Änderungen der Neigung des Tisches läßt sich der Ort, an welchem die Stäbe die Tischkante erreichen sollen, verändern und genau einstellen. Um diese Einstellung mühelos vornehmen zu können, ist der Tisch zweckmäßigerweise mit einer oder mehre ren kreisförmigen Bodenflächen f versehen, die auf Rollen g lagern und mittels eines geeigneten Antrieb es in die gewünschte Stellung gebracht werden kann.
• Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist das Stapeln von Stäben, Knüppeln u. dgl., die auf gleiche Länge z. B. nach dem Schneiden mit einer mitlaufenden rotierenden Schere geschnitten wurden und in rascher Folge anfallen, mit einer einfachen, stoßfrei arbeitenden Vorrichtung geringen Fl ächenbedarfs möglich.

Claims (3)

1. PATENTANSPRUCHE: 1. Vorrichtung zum seitlichen Abgeben von langen Werkstücken mit gleichbleibendem Ouerschnitt, z. B. abgelängten Walzstäben an Mulden oder Rinnen, auf Kühlbetten od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß in Verlängerung eines zufördernden Auslaufrollganges (c) ein ruhender, langgestreckter, seitlich geneigter Gleittisch (b) vorgesehen ist, auf dem die aus dem Auslaufrollgang mit einer bestimmten Geschwindigkeit anlaufenden Werkstücke (s) allein durch die ihnen innewohnende Bewegungsenergie und entsprechend der seitlichen Tischneigung nach einer parabelä!hn-Huhen Kurve im wesentlichen parallel zu sich selbst abgleiten und sich seitlich dieser Fläche sammeln.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleiftisch (b) auf einer oder mehreren kreisbogenfö,rmigen Führungsfiächen (fl schwenkbar gelagert und in seiner Neigung stufenlos verstellbar ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Glefftisch (b) nach beiden Seiten schwenkbar ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 904018, 937 399.