DE1078773B - Verfahren zur Herstellung von Legierungen mit weniger als 50% Aluminium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Legierungen mit weniger als 50% Aluminium

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DE1078773B
DE1078773B DES54056A DES0054056A DE1078773B DE 1078773 B DE1078773 B DE 1078773B DE S54056 A DES54056 A DE S54056A DE S0054056 A DES0054056 A DE S0054056A DE 1078773 B DE1078773 B DE 1078773B
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Dr Erich Fitzer
Dr Peter Gerassimoff
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    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
    • C22C1/04Making non-ferrous alloys by powder metallurgy
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22FWORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
    • B22F9/00Making metallic powder or suspensions thereof
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Legierungen mit weniger als 50% Aluminium Legierungen der hochschmelzenden Übergangsmetalle mit Aluminium sind in neuerer Zeit von besonderem technischem Interesse. Während man früher derartige Legierungen z. B. mit Nickel, Kobalt - und Eisen lediglich als Permanentmagnete und in ganz beschränktem Umfang als Heizleiterlegierungen angewendet hat, wird die starke Affinität dieser Übergangsmetalle und auch der Aktiniden zu Aluminium neuerdings als Basis für hochtemperaturbes.tänd,ige, zurnderfeste und auch für Reaktorzwecke interessante Legierungen ausgenutzt. Bei der-Raffination. von Aluminium nach dem Quecksilberextraktionsverfahren ist es bekannt, in dazu geeigneten. Autoklaven bei Temperaturen, die bis 65a° C-gehen können, unreines Aluminium in Quecksilber zu lösen. Hierbei werden in. Quecksilber unlösliche, intermetallische Verbindungen, wie FeA13, in feinstverteilter Form durch Abfiltrieren und Abdestillieren des Quecksilbers als Nebenprodukt gewonnen. Alle diese metallischen, Systeme der Übergangsmetalle und: der. Aktiniden mit Aluminium zeichnen sich durch die Bildung hochschmelzender, intermetallischer Verbindungen aus. Diese intermetallischen Verb@indungzn haben Schmelztemperaturen weit oberhalb der des Aluminiums und in vielen Fällen sogar auch oberhalb der Schmolztemperatur des betreffenden Legierungsmetalls wie im Falle der Kobalt-Aluminium- oder der Nickel-Aluminium-Legierungen.
  • Eben diese starke Affinität der Übergangsmetalle und der Aktiniden zu Aluminium hat dessen technologische Verwertbarkeit früher stark einsgeschränkt. Durch die Bildung hochschmelzender Phasen waren diese Legierungen gießtechnisch nicht zu beherrschen. Außerdem sind diese Legierungen spröde und hatten somit für die übliche Metallverarbeitung durch Warmformgebung kein Interesse. Die Anforderungen. an. metallische Hochtemperatur- und Reaktorwerhstoffe sind jedoch ganz anders geartet, so daß diese bisher vernachlässigten Legierungsgruppen neuerdings von großem - aktuellem Interesse sind. Dieses Interesse: beruht 1. auf der hohen Warmfestigkeit durch Bildung hochschmelzender Phasen und 2. auf der überragenden Oxydationsbeständigkeit der aluminiumhaltigen Legierungen.
  • Die Herstellungsmethode warmfester und feinkörniger Formkörper kann praktisch nur auf pulvermetallurgischem Wege liegen. Jedoch auch die Herstellung von Legierungspulvern, der Aluminnde war bisher sehr schwierig, da sie nur durch Zerkleinerung von entsprechenden Vorlegierun.gen erfolgt ist. Bei dieser Vorlegierungszerkleinerun.g läuft man jedoch immer Gefahr, diese sauerstoffaffinen Legierungen-zu cxydieren. Außerdem haben diese Legierungen in feinverteiltem Zustand zum Teil pyropho@ren Charakter. Derartige zermahlene Vorlegierungen zeigen infolge ihrer Oxydhäute äußerst - schlechtes Sinterverhalten, und man konnte bisher nur den Weg über leicht schmelzende VOTlegierungen gehen,, so dali die Sinterung mit einer flüssigen Phase stattgefunden hat. Dadurch erzielt man jedoch leicht grobkörnige und spröde metallische Werkstoffe. Formkörper durch Reaktion der Legierungskornpon.enten in Pulverform herzustellen,, wäre wegen der hohen - Reaktionsfreudigkeit wohl möglich, führt jedoch praktisch wegen der starken Exothermität dieser Reaktionen und der damit verbundenen enormen Volumenveränderung nur zu stark porösen Körpern mit schlechten physikalischen Eigenschaften.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren - beruht auf der Herstellung eines besonders gut sinterfähigem -Legierungspulvers. Grundlage dieses Verfahrens ist die Erkenntnis, evaß alle diese Übergangsmetalle und auch die Aktiniden, die meist im Quecksilber nahezu unlöslich sind, mit dem in Quecksilber bei - höheren Temperaturen löslichen. Aluminium- zu den entsprechenden- Aluminiden oder Legierungspulvern reagieren., wenn man diese Legierungsmetalle in feinstverteilter Form im Quecksilbereinsetzt. Diese Metalle können nun in Quecksilber gelöst b.z.w. elementar oder aber als Metall-Ouecksilber-Verbindunge-n eingesetzt werden.. Weitere Grundbedingung für einen -glattem. Ablauf dieser Legierungsbildung im flüssigen Quecksilber ist eine Reaktionstemperatur oberhalb 360°'C, was eine Druckreaktion infolge des hohen Dampfdruckes des Quecksilbers notwendig macht. Schnell laufen diese Reaktionen bei Temperaturen oberhalb 450' C ab. Auch ist es von allergrößter Wichtigkeit, daß bei dieser Druckreaktion Feuchtigkeit, etwa von der Herstellung der Amalgame her, und Sauerstoff ausgeschlossen worden, weil sonst das im Quecksilber gelöste. Aluminium hierdurch als Hydroxyd bzw. Oxyd abgebunden würde und damit zu schlecht sinterfähigen Pulvern, führen würde.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Sinterlegierungen der Übergangsmetalle und der Aktiniden mit Aluminium- in Mengen unter 50 Gewichtsprozent und eventuellen Zusätzen anderer Metalle besteht daher in der Legierungsbildung dieser Legierungsmetalle; welche im Quecksilber gelöst oder elementar bzw. als Quecksilberverbindung fein ververteilt sein müssen, mit im Quecksilber gelöstem Aluminium bei Temperaturen oberhalb 360' C, vorzugsweise oberhalb 450' C unter Druck, in der mechanischen und thermischen. Abtrennung des anhaftenden Quecksilbers durch Destillation und in der direkten, Verpressung der daraus resultierenden pulverförmigen Legierungen ohne jedwede vorherige Mahlzerkleinerung zu entsprechenden Formkörpern und Sinterung dieser Preßkörper in sauerstoff- und wasserdampffreier Atmosphäre oder im Vakuum.
  • Es ist wohlbekannt, Legierungen durch Reaktion von Amalgamen herzustellen. Diese Verfahren beschränken sich jedoch auf niedrigschmelzende, in Quecksilber lösliche Metalle, wie die Metalle zweiter Art, also auf die Bildung von Zink-Kadniium-Legie:-rungen, Zinn-Blei-Legierungen usw. Mit metallkundlicher Zielsetzung wurde auch bereits die Legierungsbildung von Metallen, die in Quecksilber nicht löslich sind, mit einem im Quecksilber löslichen Metall untersucht. Die Reaktion von Aluminium mit in Quecksilber unlöslichen Metallen ist jedoch neu und noch nicht vorher beschrieben worden, weil Aluminium bei Temperaturen. unterhalb der Siedetemperatur des Quecksilbers eine zu vernachlässigende geringe Löslichkeit im Quecksilber hat. Die Legierungsbildung des Aluminiums mit in Quecksilber vorliegenden. Metallen ist also an Temperaturen oberhalb 360°` C gebunden.
  • Außerdem wurde die Legierungsbildung mit Aluminiumamalgam bisher wegen der starken Empfindlichkeit des letzteren gegen Feuchtigkeit praktisch noch nicht angewandt. Erst durch den erfindungsgemäßen völligen Ausschluß von Feuchtigkeit und Luft, etwa durch Trocknen des Quecksilbers mit Azetän oder Alkohol und Spülen des Druckgefäßes mit Schutzgas, ist die Umsetzung zu gut sin;terfähigen Legierungen mit Aluminium gelungen.
  • In einer früheren Patentanmeldung wurde bereits die Legierungsbildung von Nickel mit Aluminium in Quecksilber beschrieben. Dabei wurde gefunden, daß die im Quecksilber gebildeten Nickel-Aluminid-Pulver nach der Reaktion vom Quecksilber nicht benetzt werden und in diesen infolge des großen Dichteunterschiddes aufschwimmen. Eine systematische Untersuchung des ganzen Fragenkomplexes hat jedoch gezeigt, daß bei absolut wasserdampf- und sauerstofffreier Arbeitsweise die Nickel-Aluminid- und auch alle anderen Aluminid-Legierungspulver immer vom Quecksilber benetzt werd'en und ein. Aufschwimmen nur dann. eintritt, wenn. geringe Spuren SauerstGff während der Reaktion vorhanden waren. Gegenstand des vorliegenden Verfahrens ist .also zusätzlich der sich daraus ergebende, unbedingt notwendige Verfahrensschritt einer destillativen Abtrennung des am Aluminidpulver haftenden Quecksilbers. Es hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt, daß dieses durch thermische Behandlung vom anhaftenden. oder gebundenen Quecksilber befreite Aluminidpulver verblüffend gute Sintereigenschaften hat. Durch Preßdrücke von nur 1 bis 2 t/cm2 konnte z. B. bei der Snterung von. Kobalt-Aluminium-Legierungen mit 82% Kobalt, Rest Aluminium, d urch 1/zstündige Sinterung bei 1200° C eine Sinternd'ichte von 98,5°/o der theoretischen Dichte erzielt werden, eine Sinterdichte, die bisher bei derartigen Metallen und Legierungen durch kein Verfahren erreicht, noch deren Erreichung vermutet wenden konnte.
  • Weitere Grundlage dieser verblüffend guten Sinterfähigkeit ist jedoch eine Reaktion des gesamten zur Legierungsbildung eingewitzten Aluminiums und Abbindung des Aluminiums an das Legierungsmetall. Dadurch wird das quecksilberhaltige Reaktionsgemisch, d. h. das von Quecksilber benetzte Legierungspulver, unempfindlich gegen denEinfluß vonLuft und Luftfeuchtigkeit und kann sorglos gehandhabt werden, ohne daß eine Verschlechterung der Sintereigernschaften befürchtet -,verden muß. Auch liegt nach der Abdestillation des anhaftenden Quecksilbers kein freies, d. h. ungebundenes Aluminium im Legierungspulver vor. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, so erhält man keine gut sinterfähigem Legierungspulver. Die gut sinterfähigen Legierungspulver, die frei von ungebundenem Aluminium sind, sind dagegen in verblüffender Weise unempfindlich gegen geringe Gasverunreinigung in der Sinteratmosphäre, ganz zum Unterschied zu der bisher gehandhabten Methode durch Einsatz von aluminiumhaltigen Vorlegierungen, selbst wenn diese während der Sinterung flüssige Phasen ergeben. DieseMethode ist bekanntlich äußerst empfindlich auf Gasverunreinigungen. Ohne diese flüssige Phasen bildenden Anteile, nur durch Sinterung fester Aluminidpulver, war bisher die Herstellung fester Formkörper nicht möglich.
  • Wie bereits angegeben, ist es wesentlich, daß das im Quecksilber unlöslicheLegierungsmeta11 in feinerVerteilung vorliegt. Man spricht auch im landläufigen Sinne von sogenannten Amalgamen, wie z. B. von Eisen-, Nickel-, Uran-, Thorium-, Titanamalgam usw. Der Begriff des Amalgams ist nicht genau definiert. Beim Eisen handelt es sich z. B. um eine feinverteilte Suspension von a-Eisen, dem sogenanuten ferritischen Eisen, neben flüssigem Quecksilber, beim Nickelamalgam um eine feine Verteilung der Phase Ni Hg4 im flüssigen Quecksilber, beim Manganamalgam um Verteilung der Phase Mn, Hg5 im Quecksilber, beim Titanamalgam um die Verbindung Ti Hg im Quecksilber, beim Uranamalgam um eine Löslichkeit des Urans und um die Verbindung UHg im Quecksilber, usw. über :die Beständigkeit dieser intermneWlischen Verbindungen mit Quecksilber bei höherer Temperatur ist nichts Genaueres bekannt. In vielen Fällen wird diese Verbindung bei der erfindungsgemäßen Legierungsbildung bereits gar nicht mehr vorliegen, z. B. bei Nickelamalgam; in anderen Fällen; wie bei Ti Hg, liegt sie jedoch, vor. Ganz einerlei, ob nun :das Legierungsmetall im Quecksilber metallisch gelöst; suspendiert oder als Verbindung vorliegt, kann: es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit in Quecksilber gelöstem Aluminium zu den. entsprechenden. Aluminidpulvern oder Metall-Aluminium-Legierungspulvern umgesetzt werden.. Voraussetzung für die feine Verteilung ist diese sogenannte Amalgambildung. Für die Eisenamalgame kann man diese vorzugsweise durch Abscheidung aus wäßriger Lösung an Quecksilberkathoden in an sich bekannter Weise herstellen oder durch soggenannten Phasentausch, d. h. Umsetzung des vornehmlich elektrolytisch hergestellte Amalgams eines unedleren Metalls mit einer wäßrigen Metallsalzlösung des edleren Metalls. Bei diesen naßmetallurgischen Amalgamherstellungen ist die völlige Entwässerung, d. h. die Entfernung der Wasserhäute, wie sie Grundlage dieser Erfindung ist, von entscheidender Bedeutung. Spuren von Feuchtigkeit geben schlecht sinterfähige Pulver.
  • Das Titan-, Zirkonium- oder Uranamalgam kann man durch Reduktion der entsprechenden Halogenverbindungen mit Reduktionsamalgamen, z. B. einem Alkaliamalgam, in an sich bekannter Weise herstellen, wodurch sich bei Anwesenheit von Aluminium direkt diese als Amalgame bezeichneten Lösungen bzw. Suspensionen der genannten Metalle, wie Titan;. Zirkonium oder Uraxt, bilden.
  • Das Legierungsmetall Aluminium wird n,un entweder als Amalgam oder als großoberflächiges Metall, z: B. in Form von Spänen, zugesetzt. Der letztere Fall bedingt längere Reaktionszeiten bei der Legierungsbildung, weil das doch verhältnismäßig grobs.tückige Metall sich erst bei Reaktionstemperatur in Quecksilher auflösen muß.
  • Immerhin kann für eine restlose Umsetzung des Aluminiums mit nur etwa 10/aigem Metallamalgam bei 550° C mit einer Richtzeit von. 30 Minuten gerechnet werden. Rascher verlaufen die Legierungsbildungen., wenn man das Aluminium vor der eigentlichen Reaktion in Quecksilber bei- etwa 600° C auflöst. Beim Abkühlen, wird dieses in Quecksilber gelöste Aluminium fast nahezu wieder ausgeschieden,, jedoch in einer Form, welche eine viel raschere Wiederauflösung beim neuerlichen Aufheizen gestattet. So kann man bei vorheriger Aluminiumamalgarribildung Metall- und Aluminiumamalgamkomzentrationen, von etwa 3 % anwend;en und kommt zu glatten Umsetzungen bei 550° C bis zum restlosen Aluminiumverbrauch nach bereits etwa 15 Minuten. Eine Erhöhung der Temperatur bewirkt eine weitere Verkürzung der Reaktionszeit.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß sich beim einmaligen Aufheizen dieser zur Legierungsbildung in flüssigem Quecksilber unter Druck eingesetzten Legierungsmetalle nicht immer die den Gleichgewichtsverhältnissen der eingesetztenLegieruugspartner entsprechenden Metallphasen bilden, sondern die alumininmreichereu Phasen neben aluminiumarmen Legierungspulveranteilen bilden. Diese Ungleichmäßigkeiten gleichen sich wohl beim Sintern aus, doch hat sich gezeigt, d.aß besonders die an Aluminium reichsten Anteile ein schlechtes Sinterverhalten zeigen. Das dürfte auf die gleiche Ursache wie die Sinterstörung durch anwesendes freies Aluminium, nämlich der Bildung Sinterträger-Oxydationsprodukte zurückzuführen sein. Es konnte jedoch gefunden werden, daß sich immer sofort und zur Gänze die der AI-Konzentration in flüssigem Quecksilber entsprechenden Phasen; bilden, wenn das Reaktionsgemisch mit dem Quecksilber nach erfolgter Aufhetzung und Zwischenabkühlung mindestens ein zweites Mal auf die Reaktionstemperatur gebracht wird.
  • Gerade für den oben als letzteren angeführten Fall, d. h. für die Bildung von Titan-, Zirkenium- oder Aktiniden. Legierungen mit Aluminium, kann: ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel gegeben werden. Reduziert man z. B. Titantetrachlorid oder Titandichlorid mit Natriumamalgam, das überschüssiges Aluminium enthält, so kommt man direkt zu der Titan-Aluminium-Quecks.ilber-Verbindung, welche nach der thermischen Zersetzung und Abdestillieren des Quecksilbers zu den völlig sauerstoff- und salzfreien Titan-Aluminiden führt. Das gleiche gilt für die Aktiniden-Aluminide bzw. Aluminiumlegierungen.
  • Das Verfahren eignet sich somit besonders für die Herstellung moderner, warmfester Werkstoffe mit ausgezeichneter Oxydationsbeständigkeit, wie z. B. Ti-und Zr-Aluminvde, oder Brennstoffelemene, wie U-und Th-Aluminium-Legierungen, bei denen die Sinterverfahren der Gießtechnik vorgezogen werden.
  • Auch bei der Reinigung verbrauchter U-Brennstoffelemente mit Hilfe einer Quecksilber- oder Silberextraktion kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft zur Anwendung gebracht worden. Es gestattet auch eine sehr rasche, saubere, verlustfreie Methode, neue metallische, feinkörnige Brennstoffelemente in. beliebiger, eine Nachbearbeitung nicht erfo,rderlicher Form ohne Verwendung von Tiegelmaterialien herzustellen.
  • Auch die bisher nur in Sonderfällen verwendeten ferritischen, aluminiumhaltigen Heizleiterlegierungen können nunmehr -mit . Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens rationell hergestellt werden. Den, hochzunderbeständi.gen Legierungen der Eisenmetalle mit Aluminium dürfte somit ein neues breites Anwendungsgebiet in der Hochtemperaturtechnik erschlossen werden: können.
  • Dieses erfindungsgemäße Verfahre. ist darüber hin.-aus auchsehrgutgeeignet, diebekannten,Dauermagnetlegierungen der Zusammensetzung 280/9 Ni, 13 bis 14'% Al, Rest Eisen oder 76'% Co, 11% Mn, 13%@Al oder z. B. 22% Ni., 12% Al, Rest Eisen bzw. 180/a, Ni, 60/0 Al, 35% Co, 80% Ti, Rest Eisen herzustellen. Als typisches Beispiel für viele soll die Herstellung der Legierung 13'°/o Al, 271/o Ni, Rest Eisen mitgeteilt werden,.
  • Durch die bekannten elektrolytischen Herstellverfahren werden entsprechende 3%ige Nickel- und Eisenamalgame hergestellt und im stöchlometrischen Verhältnis gemischt. Dann wird getrennt ein Aluminiumamalgam, ebenfalls 3%ig, durch Auflösen von Aluminiumspänen in Quecksilber unter Druck bei 600' C im geschlossenen Gefäß hergestellt. Nach dem Abkühlen, werden diese Amalgame vermischt und unter Schutzgas und in geschlossenem Gefäß schnell auf Temperaturen von 550°'C aufgeheizt. Dabei entsteht ein Überdruck von mehreren Atmosphären. Die Haltezeit der Temperatur beträgt 10 Minuten. Nach denn Abkühlen auf Raumtemperatur wird nochmals, kurzzeitig auf 550° C aufgeheizt. Dadurch erreicht man die Einstellung der Gleichgewichtsphasen im System Aluminium-Nickel-Eisen. Beim nur einmaligen Aufheizen dagegen kommt es oft vor, d!aß sich aluminiumreichere Phasen neben aluminiumärmeren Phasen vorfinden. Dies ist kein grundsätzlicher Nachteil, weil beim nachfolgenden Sintervo-rgang ohnedies ein Ausgleich der nicht im Gleichgewicht stehenden. Phasen stattfindet. Durch das eben beschriebene zweimalige Aufheizen jedoch wird die Einstellung eines. homogenen Pulvers mit Sicherheit erreicht. Das Pulver wird nun nach dem Abkühlen durch eine Sinterplatte aus Glas der Körnung G3 filtriert und anschließend mit einem Druck von 5001ig/cm2 weiter das Quecksilber abgedrückt. Der restliche Quecksilbergehalt beträgt etwa noch 50%. Dieser wird durch Erhitze. auf 40'0' C im Wasserstoffstrom entfernt, und das resultierende Metallpulver kann zwischen: den Fingern leicht zerkrümelt werden und ist dann zum Pressen vorzüglich geeignet. Mit einem Preßdruck von 2 t/cm2 und einer anschließenden Sinterung auf 1200° C während 30 Minuten erhält man ein Porenvolumen von nur 2 bis 3 a/a. Die lineare Schwinidung dieser Sinterkörper liegt bei 10 bis 15 %. Es hat sich bewährt, das vom Quecksilber im Schutzgas befreiteLegierungspulver vorBerührung mit der Luft mit einer Lösung eines, filmb@ildezden,. jedoch flüchtigen Preßhilfsmittels abzulöschen, z. B. einer 3n/oigen Lösung von Paraffinöl in Benzol. Das Benzol wird abgedünstet und das mit Paraffinhäuten umhüllte Pulver verpreßt. Bei der Aufheizung destilliert das Paraffinöl zwischen 200 und 300° C uniersetzt ab.
  • Ein besonders günstiges verfahrenstechnisches Ausführungsbeispiel ist gegeben, wenn man bereits im Druckbehälter das Abdestillieren des Quecksilbers durchführt. Dies kann so stattfinden, daß ein Druckrohr aus Stahl auf 600° C erhitzt wird,. dann kurzzeitig lediglich an einem Ende gekühlt wird. In diesem Ende sammelt sich das ganze vom heißen Ende abdestillierende Quecksilber unter hinterläßt in jenen eine fast. quecksilberfreie Legierungspulvermasse.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Sinterlegierungen der Übergangsmetalle und bzw. oder, der Aktiniden mit Aluminium in Mengen unter 50 Gewichtsprozent und: eventuell kleineren Zusätzen anderer Metalle, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungspulver direkt durch Legierungshildung dieser in. Quecksilber gelöst oder elementar bzw. nis Quecksilberverbindungen feinst verteilt vorliegenden Metalle mit dem in Quecksilber gelöstem Aluminium unter völligem Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit bei Temperaturen oberhalb 360'o C, vorzugsweise oberhalb 450° C, unter Druck hergestellt, nach mechanischer und thermischer Al,-trennung des anhaftenden bzw. gebundenen Quecksilbers ohne vorheriger Mahlzerkleimerung direkt zu Formkörpern verpreßt und in sauerstoff- und wasserdampffreier Atmosphäre bzw. im Vakuum gesintert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungsbildung im Amalgam unter Druck bis zur völligen Abbindung des eingesetzten Aluminiums an die entsprechenden Legierungsmetalle durchgeführt wird und die vom Quecksilber durch Destillation befreiten Legierungspulver somit frei von elementarem Aluminium sind.
  3. 3. Verfahren zur raschen Herstellung von Legierungspulvern mit den der AI-Konzentration im flüssigen Quecksilber entsprechenden Gleichgewichtsphasen. nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, d'aß das,Reaktionsgemisch mit dem Quecksilber nach erfolgter Aufheizung und Zwischenabkühlung mindestens ein zweites. Mal auf die Reaktionstemperatur gebracht wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungsbildung bei der Reduktion der Verbindungen der legierungsbildenden Metalle, z. B. einer Halogenmetallverbnndung, durch Reiduktion,samaigame, wie Alka,liamalgam, durchgeführt wird, die gleichzeitig Aluminium enthalten.
  5. 5. Verfahren. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des. Quecksilbers nur durch Destillation von den gebildeten Legierungspulvern im rohrförmigen Druckbehälter durch partielle Kühlung desselben erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Erzmetall, Bd. IX (1956), S. 383 bis 386.
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