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Inj ektionseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Injektionseinrichtung
mit einem unter Überdruck stehenden Behälter für die zu injizierende Flüssigkeit,
der mit einem zerbrechlichen Teil in eine biegsame Hülle ragt, welche an ihrem anderen
Ende eine Injektionskanüle trägt.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in erster Linie dazu bestimmt,
von Laien verwendet zu werden, wenn sich dieselben ein Gegengift gegen schädliche
Gase, beispielsweise Giftgase, wie sie in der chemischen Kriegführung verwendet
werden, einspritzen. Ein besonderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
einer einfachen und zuverlässigen Injektionseinrichtung, welche von Soldaten bei
Vergiftung durch die sogenannten Nervenreizstoffe verwendet werden kann, wobei dann
jede Person in der Lage ist, sich ein Gegenmittel in den eigenen Körper einzuspritzen.
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Mehrere Arten von Injektionsspritzen für den erwähnten Zweck waren
bereits früher bekannt. Die bekannten Ausführungsformen sind jedoch nicht genügend
zuverlässig und verhältnismäßig schwer zu handhaben. Das ist ein großer Nachteil,
wenn einer Vergiftung praktisch sofort entgegengewirkt werden muß, wie es gerade
bei den Nervenreizstoffen der Fall ist.
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Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Injektionseinrichtung
der beschriebenen Art zu schaffen, welche einfach und zuverlässig ist und bei der
die Injektion ganz von selbst durch einen bloßen Druck oder Schlag auf das hintere
Ende der Spritzeinrichtung stattfindet. Falls es notwendig ist, kann die Spritzeinrichtung
mit einer Hand betätigt werden; dabei ist es nicht erforderlich, die Spitze der
Ampulle in einem besonderen Arbeitsgang abzubrechen; dies erfolgt vielmehr automatisch.
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Die beschriebene Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Behälter für die Flüssigkeit und die Kanüle in einem Träger gelagert sind, welcher
in einer Hülse derart axial verschiebbar ist, daß beim axialen Verschieben des Trägers
in Richtung auf die Kanülenspitze die Kanüle aus der Hülse austritt und daß Mittel
vorgesehen sind, welche beim Verschieben des Trägers die biegsame Hülle biegen,
so daß der in die Hülle ragende Teil des Behälters zerbrochen wird und die Injektionsflüssigkeit
durch die Kanüle austritt.
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Zur besseren Erläuterung der vorliegenden Erfindung soll dieselbe
nunmehr unter Bezugnahme auf die Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel darstellt,
beschrieben werden. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellte
Ausführungsform beschränkt, sondern kann innerhalb des Erfindungsbereiches in verschiedener
Weise abgeändert werden.
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Fig. 1 zeigt einen Axialschnitt einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Spritz-
einrichtung, und zwar wenn dieselbe nicht verwendet
wird, während Fig. 2 die gleiche Spritzeinrichtung bei deren Handhabung zeigt.
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Die dargestellte Spritze umfaßt die beiden Gehäuse 1 und 3 in der
Form von Hohlzylindern, wobei das Gehäuse 3 so angeordnet ist, daß es innerhalb
des Gehäuses 1 axial beweglich ist. Die Gehäuse werden vorzugsweise aus einem Kunststoff
angefertigt. Das Gehäuse 1 ist an einem Ende 2 geschlossen; das Gehäuse 3 ist an
dem Ende 3' geschlossen, das dem geschlossenen Ende 2 des Gehäuses 1 abgekehrt ist.
In dem Gehäuse 3 befindet sich eine Kammer4, die eine Ampulle 5 aufnimmt. Der Teil
6 der Wandung des Gehäuses 3, welcher sich innerhalb des Gehäuses 1 befindet, ist
dünner als der andere Teil der Wandung. Die Spitze 11 der Ampulle 5 ragt in den
dünnwandigen Teil des Gehäuses 3 hinein und ist mit einem erweiterten Teil 10 versehen.
Über die Spitze 11 ist ein- biegsames Rohr 12 aus einem elastischen Kunststoff bzw.
Gummi od. dgl. gezogen, so daß dasselbe den erweiterten Teil 10 der Spitze 11 eng
umschließt. Das andere Ende des Rohres 12 erfaßt einen hervorragenden Teil 14 eines
Bauelementes 7, welches in dem Gehäuse 1 gleitend angeordnet ist und als Halter
für eine Injektionsnadel 16 dient. Der Teil 14 und das Bauelement 7 enthalten einen
Kanal für die Injektionsflüssigkeit. In diesem Kanal, vorzugsweise in einem erweiterten
Teil desselben, befindet sich ein Filter 15. Das Filter; welches aus einem Faserstoff,
wie z. B. aus Watte, bestehen kann, hindert Glasstückchenund andere feste Verunreinigungen
daran, von der Ampulle aus in die Injektionsnadel zu gelangen.
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Ein mit einem Flansch versehener Bund 13 ist auf das Rohr 12 gezogen,
und zwar auf den Teil desselben,
welcher die Spitze 11 der Ampulle
umgibt.
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Ein Stäbchen 17 ist so angeordnet, daß es in einer Bohrung des Nadelhalters
7 gleiten kann und dabei an den Boden 2 des Gehäuses 1 anstößt oder an demselben
befestigt ist.
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Die beiden Gehäuse 1 und 3 sowie der Nadelhalter 7 werden in der
in Fig. 1 dargestellten Lage durch die Nuten und Stege 8 bzw. 9 festgehalten. Der
Eingriff zwischen diesen Teilen muß jedoch so schwach sein, daß bei einem auf das
Ende 3' in der Richtung des Pfeiles p ausgeübten Druck das Gehäuse 3 in das Gehäuse
1 hineingeschoben wird, wobei der Nadelhalter 7 auf den Boden 2 zu gedrückt wird.
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In der in Fig. 1 dargestellten Ruhelage befindet sich die Spitze
der Injektionsnadel 16 in einer in der Stirnwand 2 vorgesehenen zentralen Aussparung
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An dieser Stelle verbleibt dabei nur eine dünne Wandung 19, welche
durch die Nadel 16 leicht durchbohrt werden kann.
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Die Fig. 2 zeigt die Spritze nach Fig. 1 in ihrer Betriebslage. Dabei
wurde die Spritze mit ihrem Ende 2 an den Körperteil gelegt, in welchen die Injektion
erfolgen soll, beispielsweise den Oberschenkel, und das Gehäuse 3 wurde durch einen
Schlag auf das Ende 3' in der Richtung des Pfeiles p in das Gehäuse 1 hineingeschoben.
Dadurch hat die Nadel 16 die Wandung 19 durchbohrt und ist an der Injektionsstelle
in den betreffenden Körperteil eingedrungen. Sobald die Nadel eine bestimmte Lage
erreicht hat, kommt das Ende des Stäbchens 17 in Berührung mit dem Bund 13 und kippt
denselben so, daß dabei die Spitze 11 der Ampulle abgebrochen wird. Die in der Ampulle
unter Druck stehende Flüssigkeit fließt hierauf durch das Rohr 12, das Filter 15
und die Hohlnadel 16.
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Aus der obigen Beschreibung geht klar hervor, daß die erfindungsgemäße
Injektionsspritze einfach und zuverlässig ist, weil sowohl das Einführen der Hohlnadel
als auch die Injektion der Flüssigkeit automatisch erfolgen, und zwar in der richtigen
Reihenfolge, ohne die Notwendigkeit, mehr als einen Handgriff zu machen, d. h. also,
das Gehäuse 3 wird nur in das Gehäuse i hineingepreßt oder hineingeschlagen, wobei
natürlich die Stirnwand 2 vorher auf den Körperteil gesetzt werden muß, in welchen
die Injektion erfolgen soll.
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Damit die in dem Raum innerhalb der Gehäuse 1 und 3 enthaltene Luft
nicht verhindern kann, daß das Gehäuse 3 rasch in das Gehäuse 1 geschoben wird,
müssen vorzugsweise Kanäle vorgesehen werden, durch welche hindurch diese Luft entweichen
kann.
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Derartige Kanäle können beispielsweise längs der Außenfläche des inneren
Gehäuses 3 angeordnet werden, wie es durch die gestrichelten Linien 20 angedeutet
ist. In der Ruhelage der Spritze schließt der Vorsprung 9 diese Kanäle ab, und infolgedessen
ist das Innere der Spritze von der umgebenden Atmosphäre luftdicht abgeschlossen.
Falls es gewünscht wird, kann die ganze Spritze mit einem luftdichten Überzug, beispielsweise
mit einem Lack oder Firnis, bedeckt werden. Dadurch wird das Innere der Spritze
in wirksamer Weise gegen Verunreinigungen und mechanische Einwirkungen geschützt;
eine zusätzliche Verpackung ist dann nicht notwendig.
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PATENTANSPRCRE: 1. Injektionseinrichtung mit einem unter Uberdruck
stehenden Behälter für die zu injizierende
Flüssigkeit, der mit einem zerbrechlichen
Teil in eine biegsame Hülle ragt, welche an ihrem anderen Ende eine Inj ektionskanüle
trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (5) und die Kanüle (16) in einem
Träger (3, 7) gelagert sind, welcher in einer Hülse (1) derart axial verschiebbar
ist, daß beim axialen Verschieben des Trägers (3) in Richtung auf die Kanülenspitze
die Kanüle (16) aus der Hülse (1) austritt, und daß Mittel vorgesehen sind, welche
beim Verschieben des Trägers (3) die biegsame Hülle (12) biegen, so daß der in die
Hülle (12) ragende Teil (11) des Behälters (5) zerbrochen wird und die Injektionsflüssigkeit
durch die Kanüle (16) austritt.