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Haltevorrichtung für die radial geführten Spannbacken von Backenfuttern
od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für die radial geführten
Spannbacken von Backenfuttern od. dgl. mit j e einem unter Federdruck stehenden
Haltestift für jede Backe.
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Es sind Ausführungen von Dreibackenfuttern bekannt, bei denen die
Backen zum Auswechseln von den Antriebselementen getrennt werden können. Hierbei
dient zur Warnung für den Bedienenden ein Anzeigestift, an dem man erkennen kann,
ob die Backen im Eingriff sind oder nicht. Es besteht aber die Gefahr, daß bei Unachtsamkeit
die Maschinenspindel eingeschaltet wird, ohne daß die Backen vorher in Eingriff
gebracht werden. Es kann dann unter Umständen durch Herausschleudern der Backen
ein Unfall eintreten. Die gleiche Gefahr entsteht auch, wenn an dem Antriebselement
oder an der Grundbacke durch Überlastung oder durch einen Materialfehler ein Bruch
entstanden ist, der nicht sofort erkannt wird, so daß die Backe durch das Antriebselement
nicht mehr gehalten wird.
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Es sind auch schon federbelastete Haltestifte vorgeschlagen worden,
die im Futterkörper angeordnet sind und mit ihrer Spitze in die Zahnung der Spannbacken
eingreifen. Sie dienen dazu, die richtige Stellung der Verzahnung der Spannbacken
zu der des Futterkörpers zu erreichen, wenn die Spannbacken in den Futterkörper
eingesetzt werden, bzw. wenn sie auf einen anderen Spanndurchmesser umgestellt werden
sollen. Diese Stifte eignen sich aber nicht als Haltevorrichtung für die Spannbacken;
denn sie gleiten bei entsprechender Belastung wie die Elemente einer Rutschkupplung
aus den Zahnlücken heraus und geben die Backe frei. Auch durch diese Vorrichtung
wird also nicht gewährleistet, daß das Futter nur in Betrieb genommen wird, wenn
die Backen mit dem Antriebselement in Eingriff stehen.
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Um die Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden, wird gemäß
der Erfindung vorgeschlagen, für jeden Haltestift im Gegenkörper eine Anschlagkante
vorzusehen, wobei der Haltestift nur durch ein besonderes Werkzeug in die Lage verschiebbar
ist, in der die Backe herausnehmbar ist. Durch die Notwendigkeit, ein besonderes
Werkzeug in den Futterkörper oder in die Backe einzuführen und darin zu belassen,
ist es für die Bedienungsperson leicht erkennbar, daß die Spannbacken nicht die
für den Betrieb notwendige Lage einnehmen.
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Bei der praktischen Ausführung kann z. B. der Haltestift in der Backe
angeordnet werden, wobei dieser Backenhalter mit einer Nut für einen Schlüssel versehen
ist, der durch eine Bohrung am Umfang des Futterkörpers eingeführt und in dieser
Bohrung gedreht werden muß. Hierdurch wird der als Haltestift ausgebildete Backenhalter
zurückgezogen, so daß die Backe herausgenommen werden kann. Nach einer anderen Ausführungsform
ragt der Haltestift in eine radiale Bohrung des Futterkörpers hinein, in die ein
als Werkzeug dienender, angespitzter Stift einschiebbar ist. Auch hier ist durch
das Herausstehen des Stiftes über den Futterumfang leicht erkennbar, daß die Backen
sich nicht in der Betriebslage befinden, besonders wenn der Stift zur bequemen Handhabung
mit einem Griff versehen ist.
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Selbstverständlich kann der Haltestift auch im Futterkörper angeordnet
werden, so daß man das Werkzeug in die Backe einschieben muß. Bei beiden Ausführungen
kehrt der Haltestift in die die Backe sichernde Stellung zurück, sobald das Hilfswerkzeug
herausgenommen wird.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Haltevorrichtungen
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen axialen Schnitt durch
eine Backe, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Backe mit dem Haltestift Fig. 3 die
Draufsicht auf die Grundbacke, Fig. 4 die Ansicht eines Sperrstiftes im Futterkörper,
Fig. 5 die Ansicht des Werkzeuges, Fig. 6 die Seitenansicht des Werkzeuges und Fig.
7 eine Abänderung der Haltevorrichtung mit dem Werkzeug.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 6 sind in bekannter
Weise in dem Futterkörper 1 drei Grundbacken 2 geführt. Jede Grundbacke steht in
an sich bekannter Weise durch einen schräg angeordneten Führungsteil 3 mit einem
zentralen Kolben (nicht dargestellt) in Verbindung. Durch die Längsbewegung des
Kolbens erhalten die Backen die radiale Bewegung. Um die Backen aus dem Futter herausnehmen
zu können, werden durch Drehen des Kolbens alle Führungsteile 3 außer Eingriff gebracht.
Beim
Wiedereinsetzen der Backen müssen diese so gehalten werden, daß beim anschließenden
Einklinken des Kolbens die Führungsteile 3 in die richtige Lage zum Eingriff mit
dem Kolben kommen. Hierzu dient der durch die Feder 4 belastete Haltestift 5, der
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in der Grundbacke 2 angeordnet ist. Beim
Einschieben der Backen rastet ein in dem Futterkörper 1 angeordneter Sperrstift
6 in eine stirnseitige Ansenkung 5 a des Haltestiftes 5 ein und hält auf diese Weise
die Grundbacke. Die Anordnung könnte selbstverständlich auch umgekehrt getroffen
werden, d. h. der Haltestift 5 könnte im Grundkörper eingebaut werden, während der
Sperrstift 6 in der Grundbacke vorgesehen wird.
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Aus dieser in Fig. 1 dargestellten Stellung »Backen auf« kann die
Backe bei der Betätigung um den Spannweg nach dem Futterinnern zu bewegt werden,
Hierbei gleitet der Haltestift über die Schräge des Gegenstücks und drückt dabei
die Feder 4 etwas zusammen, was aber den Spannvorgang nicht behindert.
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Nimmt man nun an, das Führungsteil des Kolbens sei nicht im Eingriff
reit dem Führungsteil 3 der Grundbacke und versucht man, die Grundbacke 2 aus der
gezeichneten Stellung weiter nach außen zu bewegen, so gleitet der Haltestift auch
noch ein kurzes Stück über die Schräge des Sperrstiftes 6 nach außen. Dann trifft
aber der zylindrische Außendurchmesser des Haltestiftes 5 gegen einen Ansatz 1 a
im Futterkörper 1. Hierdurch wird eine weitere Auswärtsbewegung der Backe verhindert.
Es braucht mithin das Führungsteil 3 der Grundbacke 2 und der Kolben nicht unbedingt
in Eingriff zu sein. Es kann sogar eines der Teile abgebrochen sein. Trotzdem kann
das Futter umlaufen, ohne daß eine Backe herausfliegen kann.
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Soll eine Backe herausgenommen werden, sei es, daß sie ausgebessert
oder ausgewechselt werden muß, so muß der Haltestift 5 mit Hilfe eines Werkzeuges
entgegen der Feder 4 in die Backe zurückgezogen werden. Um dies vornehmen zu können,
wird ein Schlüssel gemäß Fig. 5 und 6 verwendet. Dieser Schlüssel besteht z. B.
aus einem gebogenen Griff 7, der an seinem einen Ende einen halbkreisförmigen Ansatz
7a aufweist. In der Grundbacke 2 ist eine Bohrung 2 a vorgesehen, durch die das
Werkzeug eingeführt werden kann. Der Haltestift 5 weist eine Ringnut 5 b
auf, in die das Ende 7a des Werkzeugs eingreifen kann, wie insbesondere aus Fig.
1 und 3 hervorgeht. Nach dem Einführen des Werkzeuges wird dieses um 180° gedreht,
wodurch der Haltestift 5 zurückgezogen wird. Man ist dann in der Lage, die Backe
aus dem Grundkörper herauszunehmen. Dies ist aber nur möglich, solange der Schlüssel
? in der Grundbacke steckt.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann man die Nut 5 b des Haltestiftes 5
gleichzeitig zur Begrenzung des Hubes des Haltestiftes durch Anbringen eines Spannstiftes
8 od. dgl. verwenden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist ebenfalls in der Grundbacke
2 ein Haltestift 5 c mit einer Feder 4 angeordnet. In dem Grundkörper 1 ist eine
radiale Bohrung 9 vorgesehen, in die die Spitze 5 d des Haltestiftes 5 hineinragt.
Um ein Herausnehmen der Backe zu ermöglichen, wird bei dieser Ausführung ein zylindrischer
Druckstift 10 benutzt, der mit einem kräftigen Kopf 11 ausgerüstet ist. Die Grundbacke
2 kann herausgenommen werden, wenn der Stift 10 in die Bohrung 9 eingeführt worden
ist, so daß die Spitze über die Kante 1 a des Grundkörpers gleiten kann.
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Die Bohrung, in der sich der Haltestift 5 befindet, wird beispielsweise
durch eine Schraube 12 abgeschlossen, gegen die sich die Feder 4 abstützt.