DE1076942B - Verwendung von Stabilisierungsmitteln gegen die Wirkung ultravioletter Strahlen in haertbaren, ungesaettigten Polyesterharzmassen - Google Patents
Verwendung von Stabilisierungsmitteln gegen die Wirkung ultravioletter Strahlen in haertbaren, ungesaettigten PolyesterharzmassenInfo
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- C08K5/04—Oxygen-containing compounds
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Description
DEUTSCHES
Unter dem Einfluß ultravioletter Strahlen erfahren gehärtete, ungesättigte Polyesterharzmassen bei Fehlen
besonderer Vorkehrungen eine unerwünschte Änderung, die in einer Verfärbung, in zunehmender Brüchigkeit
und in einer Bildung von Rissen besteht.
Es ist bekannt, diese Änderungen dadurch zu verringern, daß den härtbaren, ungesättigten Polyesterharzmassen
ein Stabilisierungsmittel beigemischt wird. Insbesondere ist es bekannt, als Stabilisierungsmittel
ein Gemisch zu verwenden, das unter anderem 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon in einer Menge von 0,25%,
bezogen auf das Gewicht des Polyesterharzes, oder auch statt dessen 2-Hydroxy-4,4-Dimethoxybenzophenon
in der gleichen Menge enthält. Auch ist es bekannt, Resorcinmonobenzoat in einer Menge von 1 %, bezogen
auf das Gewicht des Polyesterharzes, als Stabilisierungsmittel gegen die Wirkung ultravioletter Strahlen zu
benutzen. Dieser Stoff ist besonders leicht zugänglich und seine Verwendung daher aus wirtschaftlichen
Gründen besonders erwünscht, im Gegensatz zu den Benzophenonderivate^derenBeschaffungweithöhereAufwendungen
erfordert. Resorcinmonobenzoat übt jedoch nur eine recht mangelhafte Stabilisierungswirkung aus.
Die Erfindung beruht nun auf der überraschenden Erkenntnis, daß ein Gemisch, das hauptsächlich aus
Resorcinmonobenzoat und im übrigen aus einer Mono- oder Dihydroxybenzophenonverbindung besteht, härtbare,
ungesättigte Polyesterharzmassen viel besser stabilisiert als Resorcinmonobenzoat für sich allein oder
eine Mono- oder Dihydroxybenzophenonverbindung für sich allein.
Die Erfindung besteht daher in der Verwendung dieses Gemisches als Stabilisierungsmittel gegen die
Wirkung ultravioletter Strahlen in härtbaren, ungesättigten Polyesterharzmassen in einer Menge von etwa
0,01 bis 10%, bezogen auf das Gewicht des Polyesterharzes.
Die Erfindung eignet sich besonders zum Stabilisieren ungesättigter Polyester mit langen Esterketten und
hohem Molekulargewicht, bei denen die Estergruppe einen wesentlichen Teil der Kette des Polymeren ausmacht
und bei denen noch ein modifizierender Komponentenrest im Molekül vorhanden ist. Typische Beispiele
für solche Polyester sind Ester folgender Säuren oder Anhydride und verschiedenen Glykolen: Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure (oder Anhydrid) und Phthalsäure (oder
Anhydrid).
Eine Kunstharzmasse, welche ein polymerer Ester von Phthalsäuren und Fumarsäure und Propylenglykol
in Verbindung mit der halben Menge (des Polyesters) an Styrol ist, ist ein typisches Harz, welches durch die
Erfindung gegen zerstörende Wirkungen ultravioletten Lichtes stabilisiert werden kann.
Verwendung von Stabilisierungsmitteln
gegen die Wirkung ultravioletter Strahlen
in härtbaren, ungesättigten
Polyesterharzmassen
Anmelder:
Ferro Chemical Corporation,
Bedford, Ohio (V. St. A.)
Bedford, Ohio (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. M. Licht, München 2, Sendlinger Str. 55,
und Dr. R. Schmidt, Oppenau (Renchtal), Patentanwälte
und Dr. R. Schmidt, Oppenau (Renchtal), Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom. 15. März 1957
V. St. v. Amerika vom. 15. März 1957
Albright Mays Nicholson,
Warrensville Heights, Ohio,
Warrensville Heights, Ohio,
und Stanley Bennett Elliott, Bedford, Ohio (V. St. Α.), sind als Erfinder genannt worden
Es mag erwähnt werden, daß bei der Darstellung der Polyester als Ausgangsgrundstoffe Dicarbonsäuren und
zweiwertige Alkohole dienen. Wenn irgendeiner der Reaktionsteilnehmer ungesättigt ist, so können die
erzeugten Polyester ungesättigt sein und werden dann gewöhnlich durch verträgliche ungesättigte Monomere
vernetzt.
Die wichtigsten ungesättigten Säuren, die bei der Darstellung der Polyester verwendet werden, sind
Malein- und Fumarsäure. Gesättigte Säuren, die in großen Anteilen mitverwendet werden, sind Phthalsäure,
Terephthalsäure und Adipinsäure. Auch werden oft Säureanhydride angewandt, wenn sie leicht greifbar
und in dem jeweiligen Falle verwendbar sind.
Die in großem Umfang für die Polyesterherstellung verwendeten Alkohole sind Glykole. Diese Klasse von
Verbindungen eignet sich zur Polymerenbildung durch die Reaktion beider Hydroxylgruppen. Eine Verbindung
mit langer linearer Kette kann aufgebaut werden dadurch, daß man diese Verbindungen mit
zweibasischen Säuren zur Reaktion bringt. Die gebräuchliebsten gesättigten Glykole hierfür sind Äthylen-,
Propylen-, Diäthylen- und Dipropylenglykole.
Allylalkohol, welcher ungesättigt ist, ist auch schon in gewissen Mengen für die Polyesterdarstellung verwendet
worden.
909 759/559
Es ist möglich, ungesättigte Polyester aus gesättigten und ungesättigten zweibasischen Säuren und einigen
ungesättigten Glykolen darzustellen.
Alle diese ungesättigten, härtbaren Polyesterharzmassen lassen sich durch das erfindungsgemäß verwendete
Gemisch stabilisieren.
Die in dem Stabilisatorgemisch nach der Erfindung enthaltene Hydroxybenzophenonverbindung absorbiert
ultraviolette Strahlen beim Belichten in sehr wirksamer Weise. Hingegen hat der hauptsächliche, aus Resorcinmonobenzoat
bestehende Anteil der Gemische bei Beginn der Belichtung nur eine sehr geringe Absorptionswirkung.
Diese steigt aber mit zunehmender Belichtung und erreicht ihren Höchstwert, wenn die Hydroxybenzophenonverbindung ihre Wirksamkeit zu ver-
Heren beginnt.
Diese Wirkung wird nun an den folgenden Beispielen näher erläutert.
20
Eine 0,l%ige Lösung von Resorcinolmonobenzoat in Isopropylalkohol wurde in ein Spectrophotometer mit
einer 1-cm-Zelle eingebracht und der prozentuale Durchgang
ultravioletten Lichtes gemessen. Eine zweite mit der obigen identische Lösung wurde mit einer 1000-Watt-Quecksilber-Dampflampe
durch ein Filter bestrahlt, ; und zwar 22 Stunden lang. Die Probe wurde dann in
das Spectrophotometer eingebracht, und der prozentuale Durchgang an ultraviolettem Licht wurde wiederum
gemessen. Der Vergleich der Absorptionscharakteristiken der Monobenzoatlösungen zeigte, daß das .,
Resörcinmonobenzoat vor dem Bestrahlen nur alle ultravioletten Strahlen bis zu 290 mjo, Wellenlänge
absorbieren konnte, daß die Absorptionsfähigkeit nach dem Bestrahlen jedoch alle ultravioletten Strahlen bis
400 πιμ Wellenlänge erfaßte.
Ein Muster des oben als typische Polyesterharzmasse beschriebenen Kunstharzes wurde in vier gleiche Teile
geteilt und in einem Gerät für beschleunigte Bewitterungsprüfung bestrahlt.
A. Probe A enthielt kein Stabilisierungsmittel. Die optische Dichte des Harzes nach 300 Stunden Bestrahlung
betrug 0,31 und nach 1000 Stunden 0,38.
B. Probe B enthielt 1 % Resörcinmonobenzoat als ^
Stabilisierungszusatz. Nach 300 Stunden in dem Bewitterungsapparat zeigte die Probe eine optische
Dichte von 0,26 und nach 1000 Stunden eine solche von 0,30.
C. Probe C wurde 1 % von 2,4-Dihydroxybenzophenon _0
als Stabilisierungsmittel zugesetzt. Nach 300 Stunden Bestrahlung war die optische Dichte 0,22 und nach
1000 Stunden 0,23.
D. Probe D wurde stabilisiert mit 1% einer Mischung 3 :1 von Resörcinmonobenzoat und 2,4-Dihydroxybenzophenon.
Nach 300 Stunden in dem Bewitterungsapparat zeigte die Probe eine optische Dichte
von 0,19 und nach 1000 Stunden eine solche von 0,20.
Der Vergleich der vorstehenden Zahlenwerte läßt erkennen, daß das Gemisch von Resörcinmonobenzoat
und 2,4-Dihydroxybenzophenon unerwartete Ergebnisse liefert. Berechnet man die optische Dichte aus
einem l%igen Zusatz einer Mischung 3:1 der obigen Probe B und C, so würde sich eine optische Dichte von
0,25 nach 300 Stunden und von 0,28 nach 1000 Stunden ergeben. Tatsächlich betrugen aber die beobachteten
optischen Dichten nur 0,19 nach 300 Stunden und 0,20 nach 1000 Stunden. Dieser Versuch zeigt eine synergistische
Wirkung, die aus den Wirkungen der einzelnen Stabilisierungsmittel für sich nicht zu erwarten war,
Vier Muster der beim vorigen Beispiel verwendeten Polyesterkunstharzmasse wurden in einem Gerät für
beschleunigte Bewitterungsprüfung bestrahlt.
A. Probe A enthielt kein Stabilisierungsmittel. Die optische Dichte des Harzes betrug anfangs 0,125,
nach 380 Stunden Bestrahlung 0,33 und nach 1000 Stunden Bestrahlung 0,40.
B. Die Probe B enthielt l°/0 Resörcinmonobenzoat als
Stabilisierungsmittel. Die optische Dichte betrug anfangs 0,15, nach 300 Stunden 0,20 und nach
1000 Stunden immer noch 0,20.
C. Der Probe C wurde 1% 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon
beigemischt. Die optische Dichte betrug anfangs 0,33, nach 380 Stunden 0,33 und nach 1000 Stunden 0,29.
D. Der Probe D wurde zur Stabilisierung l°/0 einer
Mischung von Resörcinmonobenzoat und 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon
im. Verhältnis 3:1 beigemischt. Die optische Dichte betrug anfangs 0,143, nach 380 Stunden 0,154 und nach 1000 Stunden
immer noch 0,154. " _"■"-
i Man erkennt hieraus die bemerkenswerte Stabilisierungswirkung,
die durch die für die Probe 4 verwendete Mischung erzielt wird. _ _. .
Neben der Stabilisierung gegen die Wirkung ultravioletter
Strahlen ergibt sich auch eine Stabilisierung gegen die Wirkung von Wärme. Auch dabei wird durch
das erfindungsgemäß verwendete Gemisch eine höhere Wärmefestigkeit erreicht als bei Verwendung nur eines
Bestandteiles dieses Gemisches.
Als Dihydroxybenzophenonverbindungen kommen auch folgende in Betracht: 2,2'-Dihydroxybenzophenon
und 4,4'-Dihydroxybenzophenon.
Zur Erläuterung werden noch die folgenden Beispiele für die Herstellung von Polyesterkunstharzen mit
den Stabilisierungsmitteha nach der Erfindung gegeben. Alle Bestandteile in den folgenden Beispielen sind in
Gewichtsteilen ausgedrückt.
100,0 Teile einer Polyesterharzmasse (polymeren Phthal- und Fumarsäureester von Propylenglykol
in Verbindung mit Styrol in der halben Menge des Polyesterharzes),
0,1 Teile 2,4-Dihydroxybenzophenon,
0,4 Teile Resörcinmonobenzoat,
1,0 Teile Benzoylperoxyd.
Die Bestandteile werden innig gemischt, in eine Form
gegossen und ungefähr 30 Minuten lang auf etwa 82° C
erwärmt.
100,0 Teile dergleichen Harzmasse,
0,1 Teil 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
0,4 Teile Resörcinmonobenzoat,
1,0 Teil Benzoylperoxyd. :
0,1 Teil 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
0,4 Teile Resörcinmonobenzoat,
1,0 Teil Benzoylperoxyd. :
Behandlung wie im Beispiel III.
100,0 Teile dergleichen Harzmasse,
0,05 TeEe 2,2'-Dihydroxybenzophenon,
0,4 Teile Resörcinmonobenzoat,
1,0 Teil Benzoylperoxyd.
Behandlung wie im Beispiel III.
0,05 TeEe 2,2'-Dihydroxybenzophenon,
0,4 Teile Resörcinmonobenzoat,
1,0 Teil Benzoylperoxyd.
Behandlung wie im Beispiel III.
100,0 Teile dergleichen Harzmasse,
0,05 Teile 4,4'-Dihydroxybenzophenon,
0,4 Teile Resorcinmonobenzoat,
1,0 Teile Benzoylperoxyd.
0,05 Teile 4,4'-Dihydroxybenzophenon,
0,4 Teile Resorcinmonobenzoat,
1,0 Teile Benzoylperoxyd.
Behandlung wie im Beispiel III.
Vorzugsweise wird ein Anteil von 0,5°/0 an Stabilisierungsmittel
verwendet.
Polyesterkunstharzmassen mit den Stabilisierungsmitteln nach der Erfindung können bei Bedarf noch
enthalten Streckmittel, Füllmittel, andere Polymere, Plastifizierungsmittel oder Weichmacher, Schmiermittel,
Katalysatoren, Reaktionsbeschleuniger, Härtemittel, Pigmente, Farbstoffe, oberflächenwirksame Agenzien, Oxydationsschutzmittel,
Reaktionsverzögerer oder ähnliche Zusätze, deren Verwendung sich nach dem vorliegenden
Verfahren und den gewünschten Eigenschaften der Produkte richtet.
Claims (3)
1. Verwendung eines Gemisches, das hauptsächlich, aus Resorcinmonobenzoat und im übrigen aus einer
Mono- oder Dihydroxybenzophenonverbindung besteht, als Stabilisierungsmittel gegen die Wirkung
ultravioletter Strahlen in härtbaren ungesättigten Polyesterharzmassen in einer Menge von etwa 0,01 bis
10°/0, bezogen auf das Gewicht des Polyesterharzes.
2. Verwendung eines Gemisches aus Resorcinmonobenzoat und 2,4-Dihydroxybenzophenon nach
Anspruch 1.
3. Verwendung eines Gemisches aus Resorcinmonobenzoat und 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon
nach Anspruch 1.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 777 828;
»Modem Plastics«, 32 (Februar 1955), S. 132,138.
USA.-Patentschrift Nr. 2 777 828;
»Modem Plastics«, 32 (Februar 1955), S. 132,138.
.©309 758/559 2.60
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US646221A US2835649A (en) | 1957-03-15 | 1957-03-15 | Stabilization of an unsaturated polyester with a mixture comprising resorcinol monobenzoate and a mono or dihydroxy benzophenone |
GB169558A GB860939A (en) | 1958-01-17 | 1958-01-17 | Stabilized unsaturated polyester compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1076942B true DE1076942B (de) | 1960-03-03 |
Family
ID=24592241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF25110A Pending DE1076942B (de) | 1957-03-15 | 1958-02-22 | Verwendung von Stabilisierungsmitteln gegen die Wirkung ultravioletter Strahlen in haertbaren, ungesaettigten Polyesterharzmassen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2835649A (de) |
DE (1) | DE1076942B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2983709A (en) * | 1959-05-20 | 1961-05-09 | Eastman Kodak Co | Poly-alpha-olefins containing synergistic stabilizer combination of resorcinol monobenzoate and 2,2'-methylene bis-(6-tertiary butyl-p-cresol) |
US4344830A (en) * | 1976-02-23 | 1982-08-17 | General Electric Company | UV Curable resins and sulfonate esters of benzotriazoles used in such resins |
US5559163A (en) * | 1991-01-28 | 1996-09-24 | The Sherwin-Williams Company | UV curable coatings having improved weatherability |
-
1957
- 1957-03-15 US US646221A patent/US2835649A/en not_active Expired - Lifetime
-
1958
- 1958-02-22 DE DEF25110A patent/DE1076942B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US2835649A (en) | 1958-05-20 |
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