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Vorrichtung zur Vorbehandlung von zu entzuckernden Zuckerrübenschnitzeln
oder zerkleinertem Zuckerrohr vor einer kontinuierlichen Diffusion In Anlagen zum
Extrahieren von Zuckerrübenschnitzeln oder zerkleinertem Zuckerrohr wird das zuvor
in pumpfähigen Zustand versetzte Gut durch geeignete Fördermittel zumeist im Gegenstrom
zur Extraktionsflüssigkeit bewegt, für die üblicherweise Wasser, das gegebenenfalls
auch bereits mit Zucker angereichert sein kann, verwendet wird. Die Erfahrung hat
gezeigt, daß dabei eine weitgehende Entzuckerung des Extraktionsgutes erreicht werden
kann, wenn letzteres durch geeignete Vorbehandlung aufbereitet wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine solche zur Aufbereitung von Zuckerrübenscbnitzeln
oder zerkleinertem Zuckerrohr vor dem eigentlichen Diffusionsvorgang dienende Vorrichtung,
aus der das durch einen Brühvorgang aufgeschlossene Gut in pumpfähigem Zustand laufend
abgezogen und einer Extraktionsanlage zugeführt werden kann, und aus der die mit
Zucker angereicherte Flüssigkeit zu entnehmen ist, um sie dem Betrieb zuzuleiten.
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Einrichtungen zum Aufbereiten des zu extrahierenden Gutes sind bekannt.
Sie bestehen zumeist aus horizontal oder schräg liegenden Behältern, durch die die
Schnitzel mittels einer Fördereinrichtung hindurchgeführt und zugleich mit einem
angewärmten Saft gemischt werden. Diese bekannten Maischeinrichtungen erfordern
einen erheblichen baulichen Aufwand sowie großen Platzbedarf. Auch müssen
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falls Querströme zur Anwendung kommen zusätzliche Pumpen vorgesehen werden.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung erfolgt die Vorbehandlung
der Schnitzel getrennt in einem Separator und dem sich daran anschließenden, eigentlichen
Maischtrog. Die kalten Schnitzel werden zunächst in den Separator eingeführt und
dort mit heißem Saft teilweise vorgewärmt. Der in den Separator geführte Saft wird
durch ein im Separatorboden angeordnetes Sieb abgezogen und als Betriebssaft verwendet.
Die so vorgewärmten Schnitzel werden dem eigentlichen Maischtrog zugeführt, in dem
durch Beimischung weiterer Mengen erwärmten Saftes die Aufbereitung der Schnitzel
erfolgt. Für die Aufrechterhaltung der Pumpfähigkeit des Gemisches aus Saft und
Schnitzeln sind entsprechende Rührflügel vorgesehen, die auch das Gemisch der Abzugleitung
zuführen, aus der es durch eine Pumpe abgesaugt und der Extraktionsanlage zugeführt
wird. Die Eigenart der Arbeitsweise des obenerwähnten Separators gewährleistet keinen
vollständigen und gleichmäßigen Wärmeaustausch zwischen Saft und frischen Schnitzeln,
was sich auf die anschließende weitergehende Aufbereitung im eigentlichen Maischtrog
nachteilig auswirkt. Auch bei diesen Anlagen besteht infolge der getrennten Anordnung
von Separator und Maischtrog ein vergleichsweise großer Raumbedarf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zum fortlaufenden Aufbereiten
von Zuckerrübenschnitzeln bzw. von zerkleinertem Zuckerrohr dienende Vorrichtung
zu schaffen, die die vorerwähnten Mängel nicht aufweist und die sich insbesondere
dadurch auszeichnet, daß sie bei zugleich einfacher Bauart eine äußerst intensive
Aufbereitung des Extraktionsgutes gewährleistet. Das wird gemäß der Erfindung durch
einen turmartigen Behälter erreicht, der eine obere Einfall- bzw. Stapelzone, in
der das zu behandelnde Gut gleichmäßig auf den Behälterquerschnitt verteilt gestapelt
wird, und eine- darunterliegende, mit umlaufend anzutreibenden Rührarmen sowie mit
einer Abzugseinrichtung für das aufbereitete Gut und einer Saftabzugseinrichtung
ausgerÜsteten Brühzone aufweist, wobei zwischen letzterer und der Einfallzone zum
gesteuerten Einführen des aufzubereitenden Gutes in die Brühzone umlaufend anzutreibende
Flügelräder sowie feststehende und zugleich als Aufhalter dienende Zuführun'gsorgane
für die Einmaischflüssigkeit angeordnet sind.
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Zum gleichmäßigen Verteilen des in die Einfallzone eingeführten Gutes
'ist am oberen Ende dieser Zone eine- beispielsweise als umlaufender Rechentransporteur
versehene Verteiler-Eihrichtung vorgesehen, die durch eine in der Behälterachse
liegende Welle anzutreiben ist, die zugleich zum Antrieb der zwischen den' beiden
Zonen angeordneten Flügelrädern und der in der Brühzöhe befuidlichen Rührarme dient.
Vorzugsweise- sind in beiden Zonen Saftabzugseinrichtungen
vorgesehen.
Das Abziehen des aufbereiteten und pumpfähig gemachten Gutes erfolgt dicht über
dem durch ein Sieb gebildeten Boden der Brühzone.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach aufgebaut und leicht
zu bedienen. Die von der Wiege-Einrichtung kommenden Schnitzel od. dgl. können unmittelbar
am oberen Ende des Behälters in letzeren eingeführt werden. Mittels der dort angeordneten
Verteiler-Einrichtung werden sie gleichmäßig über den Turmquerschnitt verteilt und
säulenförmig in der Einfallzone gestapelt. Durch diese Stapelung oberhalb der Brühzone
wird zugleich auch die hier sonst auftretende, lästige Schaumbildung vermieden.
Der durch die in den Zwischenraum eingesetzten Aufhalter eingeführte Saft durchdringt
aufsteigend das darüberliegende, noch kalte Gut und kühlt sich dadurch so weit ab,
daß er über die in der Einfallzone vorg r Sehene Saftabzugseinrichtung unmittelbar
seiner e Weiterverarbeitung zugeführt werden kann. Aus der Einfallzone gelangt das
Schnitzelgut nacheinander in genau kontrollierbarer bzw. steuerbarer Weise in die
Brühzone, wo es seiner endgültigen Aufbereitungsbehandlung für die anschließende
Extraktion unterworfen wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung seien an Hand der Zeichnung beschrieben,
in der ein Ausführungsbeispiel der neuen Schnitzelaufbereitung schematisch dargestellt
ist.
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Der aufrechtstehende, turmartige Behälter3 ist mittels Konsolen2 auf
Fundamentl gelagert. Die zu verarbeitenden, kalten Zuckerrübenschnitzel bzw. das
zerkleinerte Zuckerrohr werden über eine bei 4 angedeutete Zuführungseinrichtung
und einen Aufgabetrichter5 von oben in den Behälter3 eingebracht. Sie werden hier
von den Verteilerrechen 6 der Verteilereinrichtung erfaßt und über den ganzen
Behälterquerschnitt gleichmäßig verteilt. Die Verteilerrechen6 sind auf der Antriebswelle
7 befestigt, deren oberes Lager8 auf einem Träger bzw. Podest9 angebracht
ist. Das untere Ende der Welle7 ist in einem Lager 10 geführt, das von Streben
11 gehalten wird. Der Antrieb der Welle7 erfolgt über ein Kegelrad- od. dgl.
Getriebe 13 von einem Motor 12 aus, der auf einem am Podest 9 befestigten
Sockel 14 ruht. Im oberen, die Einfallzone, A bildenden Teil des Behälters
3 werden die zugeführten bzw. einfallenden Schnitzel in Form einer Säule
gestapelt und vom unteren Ende dieser Zone her an die darunterliegende Brühzone
B abgegeben, wie nachfolgend beschrieben wird.
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An der Übergangsstelle von der Zone A zur Zone B sind zwei
Verteiler-Flügelräder 15 angeordnet, durch die die von der Stapelzone absinkenden
Schnitzel erfaßt und fortlaufend in die Brühzone B eingeführt werden. Der zur Weiterverarbeitung
dienende Saft fließt aus den Düsenöffnungen 16 der Zuführungsrohre
17 aus, die in den zwischen den Flügelrädern 15 befindlichen Zwischenraum
18 hineinragen, und strömt durch die kalten Schnitzel nach oben. Die Rohre
17 sind an der Wandung des Behälters 3 befestigt und dienen zugleich
als Aufhalter.
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In der ZoneB erfolgt die eigentliche Aufbereitung der Schnitzel mit
dem heißen Saft. Um das Gemisch aus Schnitzeln und Saft pumpfähig zu machen, ist
dicht unterhalb der Flügelräder 15 eine weitere Flüssigkeitszuleitung20 für
diesen heißen Saft vorgesehen. Zum Uinwälzen bzw. Umrühren des pumpfähigen Gemisches
dienen Rührarme 19, die im Bereich der Zone B an der Welle 7 befestigt
sind und mit ihr zusammen umlaufen. Die Rührarme 19 sind gegeneinander versetzt
angeordnet. Das aufbereitete Schnitzel-Saft-Gemisch wird nahe dem Boden der Brühzone
B oberhalb des Bodensiebes 21 über den Stutzen 22 abgepumpt und der nachgeschalteten
Extraktionsanlage zugeführt. Der bei der Aufbereitung von den Schnitzeln abgewaschene
Sand usw. wird, mit Saft vermischt, in dem unterhalb des Siebes 21 befindlichen
Behälter29 aufgefangen und über den Stutzen30 abgelassen. Vorzugsweise wird das
aus Sand und Saft bestehende Gemisch mittels einer Pumpe 31 über die Leitungen
32 aus dem Stutzen 30
abgezogen und unmittelbar einem nicht dargestellten
Sandfänger zugeleitet, während der Saft sich wieder mit dem Zirkulationssaft: vermischt
und so in den Saftkreislauf zurückgenommen wird.
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Um den Saft, der aus dem Zwischenraum in die Einfallzone
A hochsteigt, abziehen zu können, ist in der Zone A eine Abzugseinrichtung
vorgesehen. Zu diesem Zweck ist in der Behälterwand eine entsprechende Siebeinrichtung
23 vorgesehen, an die sich nach außen Kammern 24 anschließen, die durch Mäntel
25 abgedeckt sind. An letzteren sind Stutzen 26
vorgesehen, über die
der Saft mittels der Regulierventile 28 aufweisenden Leitungen
27 abgezogen werden kann.
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Eine ähnliche Saftabzugseinrichtung 33 befindet sich oberhalb
des Bodensiebes 21 in der Brühzone B. Diese besteht ebenfalls aus Kammern 34, die
von Mänteln 35 umgeben sind. An diesen Mänteln sind ebenfalls Stutzen
36 angeordnet, an die Leitungen 37
mit Absperrschiebern 38 angeschlossen
sind zur Ab-
führung des Saftes in den Zirkulationskreislatif. Diese Maßnahme
entlastet die Siebeinrichtung der nachgeschalteten Extraktionsanlage.