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Anordnung zur Abstimmanzeige Die Erfindung betrifft eine Anordnung
zur Abstimmanzeige von Hochfrequenzempfängern für frequenzumgetastete Telegrafie,
bei der die Zeichen an die vertikalen Ablenkplatten einer Kathodenstrahlröhre und
an einen Diskriminator geschaltet sind, dessen Ausgangsgleichspannung an die horizontalen
Ablenkplatten gelegt ist.
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Derartige auch als Panoramaanzeige bezeichneten Abstimmanzeigeverfahren
sind bei Funkfernschreibsystemen, die mit Frequenzumtastung, auch Mehrfachfrequenzumtastung
eines Hochfrequenzträgers arbeiten, schon bekannt und haben sich sehr bewährt. Bei
diesen nach .der Betriebsart F1, Duoplex oder Polyplex arbeitenden Verfahren ist
zur gleichen Zeit jeweils nur eine Umtastfrequenz vorhanden. Bei der Panoramaanzeige
werden die Umtastfrequenzen, die also zeitlich nacheinander auftreten, durch einen
gemeinsamen Demodulator demoduliert. Die unterschiedlich großen Richtspannungen
liegen als horizontale Ablenkung an einem Plattenpaar einer Kathodenstrahlröhre,
während die Amplituden der Umtast-Tonfrequenzen an den vertikalen Ablenkplatten
liegen und als Striche auf dem Anzeigeschirm in Erscheinung treten. Der Empfänger
wird nun so abgestimmt, .daß die Leuchtstriche symmetrisch zu einer vertikalen Nullinie
liegen.
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Die zunehmende Verkehrsdichte der Funkübertragungswege hat zur Entwicklung
eines Telegrafieverfahrens geführt, das innerhalb eines Seitenbandes mehrere Kanäle
oder Zeitmultiplexsysteme mit je vier Kanälen mit erhöhter Schrittgeschwindigkeit
(200 Baud) überträgt. jeder Kanal oder jedes System wird aus zwei Tonfrequenzen
gebildet, die im Rhythmus der Tastung wechselweise erscheinen. Am Empfangsort werden
bei ,drei Systemen also gleichzeitig drei der sechs Frequenzen empfangen. Das Abstimmen
eines Einseitenbandempfängers auf den Restträger eines solchen Senders bereitet
infolge. der Vielzahl der gleichzeitig abgestrahlten Frequenzen erhebliche Schwierigkeiten.
Es sind daher bereits Anordnungen bekanntgeworden, die diese Abstimmung zu kontrollieren
gestatten.
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Ein bisher bekanntes Verfahren zur Abstimmungsanzeige des Empfängers
trennt die drei Systeme durch Filter voneinander und führt die beiden begrenzten
Tonfrequenzen eines jeden Systems Flankendemodulatoren zu. Die Richtspannungen beider
Kreise liefern eine Anzeige an je einer (insgesamt also drei) Abstimmanzeigeröhre
(magisches Auge).
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Der Nachteil ,dieses Verfahrens besteht darin, daß drei Anzeigeorgane
gleichzeitig beobachtet werden müssen. Außerdem liefern die Kreise der Flankendemodulatoren
durch -die Tastung unterschiedlich große Richtspannungen an das magische Auge, so
daß Doppelkonturen entstehen, die eine Unschärfe vortäuschen, Das Verfahren eignet
sich .daher weniger als Abstimmhilfe wie z. B. die Panoramaanzeige für :die Betriebsart
F1, sondern es liefert nur eine Kontrolle für die richtige Abstimmung.
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Das Verfahren nach der Erfindung geht von einer Abstimmanzeige aus,
wie sie bei frequenzumgetasteten Fernschreibsystemen schon Verwendung findet. Nach
der Erfindung sind zur Abstimmanzeige solcher Telegrafiesysteme, bei denen mehrere
Kanäle durch Frequenzumtastung jeweils eines tonfrequenten Hilfsträgers innerhalb
des gleichen Seitenbandes übertragen werden (FM-WTK), die gleichzeitig auftretenden
Tonfrequenzen der einzelnen Kanäle in ari sich bekannter Weise durch Filter getrennt
und Ausgänge dieser Filter mittels einer Schalteinrichtung in zy= klischer Folge
zugleich an die vertikalen Ablenkplatten der Kathodenstrahlröhre und an den Eingang
des Diskriminators angeschaltet.
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Im Diskriminator erzeugen die Tonfrequenzen jeweils nacheinander mit
der Frequenzablage von einer Bezugsfrequenz ansteigende Richtspannungen, die dann
zur Horizontalablenkung dienen. Es wirkt also stets nur eine Tonfrequenz auf die
Ablenkplatten. Dennoch erscheinen infolge der Nachleuchtdauer des Schirms und infolge
des ständigen Wiederauftretens der Umtast-Tonfrequenzen alle Tonfrequenzpaare gemeinsam
auf dem Anzeigeschirm und ermöglichen eine genaue Abstimmung des Empfängers auf
eine Bezugsfrequenz, z. B. den Restträger eines Einseitenbandsystems oder die Mittenfrequenz
.des Durchlaßbereiches des Einseitenbandfilters.
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Bei Frequenzspektrometern ist es bereits bekannt, zur Erfüllung der
einander widerstrebenden Forderungen nach einem einerseits möglichst hohen Auflösungsvermögen
und nach einem andererseits möglichst breiten zu überstreichenden Frequenzband den
Gesamtbereich
zu unterteilen und die Teilbereiche durch einen Verteiler nacheinander in zyklischer
Folge an die Anzeigevorrichtung zu schalten. Bei den Frequenzspektrometern erfolgt
die Anwendung eines Verteilers demnach zur Erfüllung von Forderungen, .die bei der
Erfindung nicht auftreten und die daher auch keine Anregung zur Lösung der bei der
Erfindung auftretenden Probleme bringen können.
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Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es wird ein Funkfernschreibsystem angenommen, bei dem drei Zeitmultiplexsysteme
innerhalb eines Seitenbandes übertragen werden. Das erste Zeitmultiplexsystem wird
durch Umtastung eines tonfrequenten Hilfsträgers zwischen den Frequenzen 765 und
1105 Hz übertragen. Das zweite Zeitmultiplexsystem wird mit dem Hilfsträgerpaar
1445 bis 1785 Hz, das dritte mit dem Hilfsträgerpaar 2125 und 2465 Hz übertragen.
Die drei Hilfsträgerpaare werden darauf einem Verstärker 1 mit einem nachgeschalteten
Begrenzer 2 zugeführt. Nach der Begrenzung gelangen die drei Tonfrequenzpaare auf
je ein Filter 3, 4 und 5 und werden in bekannter Weise frequenzmäßig voneinander
getrennt. Die drei Filterausgänge liegen an je einem Eingang des elektronischen
Verteilers 6, der die gleichzeitig auftretenden Tonfrequenzen in zyklischer Folge
einmal den vertikalen Ablenkplatten 7 einer Kathodenstrahlröhre 8, zum anderen einem
Diskriminator 9 zuführt, dessen Mittenfrequenz beispielsweise der mittleren Frequenz
des Seitenbandfilters 10 entspricht, wie aus der schematischen Darstellung unterhalb
des Blockschaltbildes des Diskriminators hervorgeht. Die erzeugten Richtspannungen
werden den horizontalen Ablenkplatten 11 der Kathodenstrahlröhre 8 zugeführt und
bewirken die dem Frequenzmaßstab entsprechende Ablenkung jeder Tonfrequenz, so daß
sich insgesamt durch die Anzeigeträgheit :des Leuchtschirms und die dauernde Wiederholung
eine optische Anzeige ergibt, die der in der Fig. 1 gezeigten entspricht.
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Für den elektronischen Verteiler wählt man zweckmäßig einen dreistufigen
Multivibrator, bei dem jede Stufe mit ihrem Gitter einmal mit der Kathode der vorhergehenden
Stufe, zum anderen mit der Anode der darauffolgenden Stufe gekoppelt ist, wie es
die Fig.2 im Prinzip zeigt. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, daß sie selbststeuernd
ist, d. h., der Verteiler benötigt keine von außen zugeführte Fortschalteimpulse.
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Die Wirkungsweise einer solchen Anordnung ist folgende: Ist für einen
betrachteten Augenblick z. B. gerade die Röhre 2 stromführend, so wird dem Gitter
der Röhre 3 durch den Spannungsabfall an der Kathode der Röhre 2 ein Sperrimpuls
zugeführt, der die vorher leitende Röhre 1 abschaltet. Gleichzeitig erhält das Gitter
der Röhre 3 durch den Spannungsabfall an der Kathode der Röhre 2 eine positive Öffnungsspannung
zugeführt, die die darauffolgende Röhre 3 zum Leiten bringt. Diese Vorgänge wiederholen
sich in zyklischer Folge. Die Schaltfrequenz wird durch die Dimensionierung der
Zeitkonstantenglieder bestimmt und wird vorzugsweise zu etwa 18 Hz gewählt. Die
an den Anodenwiderständen abgegriffenen Arbeitsimpulse steuern in bekannter Weise
entsprechend angeordnete Dioden, die nicht gezeichnet sind und die eigentliche Durchschaltung
vornehmen.