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Vorrichtung zum Stapeln und zum Quertransport von Blechen unter einem
magnetischen Rollgang Die Vorteile eines Magnetrollganges für die Stapelung von
Blechen können nur voll ausgenutzt werden, wenn die zugehörigen Einrichtungen für
die Stapelung und den Abtransport so ausgebildet sind, daß die vom Rollgang abfallenden
Bleche zu Stapeln mit geraden Kanten geordnet und ohne großen Zeitaufwand von der
Stapelstelle abgefahren werden können, da sonst Stauungen vor dem Magnetrollgang
auftreten.
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In Grob} und Mittelblechwalzwerken, wo Bleche von 1 bis 3 m Breite,
von 1,5 bis 12 m Länge und 3 bis 20 mm Dicke vorkommen, ergeben sich beton dere
Anforderungen an eine derartige Anlage, weil oft viele Aufträge mit kleinen Stückzahlen
vorliegen. Um die mit großer Geschwindigkeit von der Teilschere ankommenden Bleche
aufnehmen zu können, sind mehrere Stapelstellen unter dem Magnetrollgang zweckmäßig.
Aus dem Wunsch, die Bleche nach Kommissionen zu stapeln, ergibt sich außerdem die
Forderung, bereits ausgefahyene Stapel durch Nachzügler zu ergänzen.
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Nun sind für die einem Magnetrollgang zugehörigen Einrichtungen schon
verschiedene Vorschläge gemacht worden. So hat man z. B. Stapelwagen vorgesehen,
die mit eigenem Antrieb oder mit Seilen gezogen quer unter den Magnetrollganggefahren
werden. Diese Stapelwagen haben bewegliche bzw. federnde Anschläge, um die abgeworfenen
Bleche zu Stapeln mit gerader Vorderkante zu ordnen, die Bildung von geraden Längskanten
wird dabei vernachlässigt. Abgesehen davon, daß'- durch das Werfen der Bleche gegen
die Anschläge die Blechvorderkante leidet, ist der Abtransport der Stapel, das Entladen
und Wiedereinfahren recht umständlich oder erfordert mehrere Wagen, die sich, wenn
die Transportrichtung infolge der vorhandenen Gleise nur nach einer Seite möglich
ist, gegenseitig behindern. Ein anderer Vorschlag sieht einen normalen, in gleicher
Richtung verlaufenden Rollgang unter dem Magnetrollgang vor, auf den die Bleche
geworfen werden Da die Bleche mitunter mehrere Tonnen schwer sind, ergibt sich beim
Abwurf nicht nur ein vorzeitiger Rollenverschleiß, sondern auch eine unzulässige
Beanspruchung der Rollenlager. Um Stapel mit geraden Kanten zu erzielen, sieht dieser
Vorschlag einen Anschlag für die Stirnseite und einen Anschlag für die Längsseite
vor.
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Wenn die Bleche an den Magneftollen hängend nicht in genauer Ausrichtung
einer Längskante ankommen, fallen sie, an dem seitlichen Anschlag im freien Fall
behindert, an diesem gleitend schief auf die Rollen bzw. auf den schon angefangenen
Stapel und be schädigen dabei entweder die Rollen oder das darunterliegende Blech.
Die Möglichkeit des Abtransportes unter dem Magnetrollgang besteht dabei nur nach
vorn. Bei einem weiteren Vorschlag werden die
schadhaften Bleche vor dem Magnetrollgang
in einer Lücke des normalen Rollganges nach unten abge leitet, wo sie auf einem
querlaufenden Rollgang gestapelt und seitlich ausgefahren werden. Auf diesem querlaufenden
Rollgang, dessen Rollenabstand höchstens halbe Blechbreite und dessen Rollen der
Blechlänge entsprechen müssen, werden die schadhaften Bleche nach der Seite ausgefahren.
Eine gerade Stirnkante der Stapel wird durch einen festen Anschlag erzielt, die
Seitenkante bleibt unberücksichtigt. Die einwandfreien Bleche werden über die Lücke
im Rollgang hinweg zu dem Magnetrollgang geleitet, und zwar mittels über der Lücke
angeordneten Magnetrollen. Die unter dem Magnetrollgang hängend ankommenden Bleche
laufen am Ende des Rollganges gegen einen gefederten Anschlag, der nach Anstoß der
Blechvorderkante den Magnetstrom der Rollen abschaltet. Die Federung des Anschlages-
ist einstellbar.
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Die Bleche fallen nach Abschalten des Magnetstromes und Abbremsung
durch die Federung des Anschlages auf einen ebenfalls querlaufenden Rollgang. Anschläge
zur Bildung ka-ntengerader Stapel sind auf diesem Rollgang nicht vorgesehen. Dieser
Rollgang, der ebenfalls nach den Abmessungen der Bleche ausgelegt ist und auf dem
die Stapel quer zum Magnetrollgang nach beiden Seiten beliebig ausgefahren werden
können, ruht auf einer hydraulischen Hubvorrichtung, die es ermöglicht, eine gleichbleibende
Fallhöhe der Bleche ohne Rücksicht auf die Höhe des Stapels zu erzielen. Auf Grund
der gleichbleibenden Fallhöhe der Bleche und der Federung des Anschlages soll eine
gerade Kante^des Stapels an der Stirnseite erzielt werden Die Seitenlage der Bleehe
bleibt auch
hier unberücksichtigt, obwohl wie bekannt, beim Transport
von Blechen auf Rollgängen immer eine Neigung zur Drehung um die Hochachse besteht,
insbesondere bei kurzen Blechen. Ein abgefederter An schlag für Bleche mit verschieden
hohen Gewichten, die z. B. bei Grob- und Mittelblechen zwischen 100 und 5000 kg
liegen können und die mit einer üblichen Geschwindigkeit von 1 m/Sek. anlaufen,
erfordert einen sehr großen Aufwand. Außerdem haben Versuche einwandfrei ergeben,
daß bei der Entmagnetisierung der Rollen durch Abschalten des Magnetstromes beim
Abfallen von Blechen gleicher Abmessungen zeitliche Streuungen auftreten, die zum
Teil aus der nicht genau gleichen Anlage der Bleche an den Rollen zu erklären sind.
Die automatische Einhaltung gleicher Fallhöhen für die fallenden Bleche mittels
hydraulisch einstellbarem Hub werk kann infolge der hohen Gewichte nur für geringe
Anlaufgeschwindigkeiten der Bleche zur Anwendung kommen.
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Diesen Vorschlägen gegenüber besteht die nachstehend beschriebene
Vorrichtung zur Stapelung und zum Transport von Blechen unter einem elektromagnetischen
Rollgang erfindungsgemäß aus unter dem magnetischen Rollgang angeordneten endlosen
mit breiten, die abgeworfenen Bleche tragenden Laschen versehenen Rollenketten,
die gemeinsam angetrieben und mit einen Nachlauf verhindernden Bremsen ausgerüstet
sind und zwischen denen die abgeworfenen Bleche zu Stapeln ordnende, bis unter die
Kettenoberkante schwenkbare Vorstoßplatten angeordnet sind. Damit ergeben sich folgende
Vorteile: Die Bleche fallen nach Berührung des am Magnetrollgang befindlichen Schalters,
der den Magnetstrom unterbricht, frei und ungehindert durch Anschläge ab.
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Die breiten Laschen der Rollenketten ergeben auch bei dicken Blechen
geringe Flächenpressungen. Die Ausrichtung der Bleche zu Stapeln mit geraden Kanten
erfolgt nicht nur an der Stirnseite, sondern auch auf einer Längsseite, wobei die
Ausricht- und Vorstoßplatten, durch den Anstoß schalter betätigt, das Blech erst
nach dem Abfallen in die richtige Lage schieben. Diese Lage ist stets und bei jedem
Stapel die gleiche Die elektrisch angetriebenen Ausrichtplatten ermöglichen hohe
Anlaufgeschwindigkeiten auch kurzer Bleche Die Ruhestellung der Ausricht-und Vors
toß platten befindet sich unter den Ketten oberkanten. Dadurch ist es nicht nur
möglich, die Bleche unbehindert frei fallen zu lassen, sondern auch die Stapel über
die Vorstoßplatten hinwegzufahren.
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Um die schweren Stapel beliebig und genau verfahren zu können, sind
die Rollenketten mit Antrieben und Bremsen nach beiden Richtungen versehen.
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Albb t zeigt eine Draufsicht auf die Anlage, Abt. 2 einen Längsschnitt
und Abb. 3 einen Querschnitt der Anlage im Bereich eines Vorstoßes.
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Unter dem Magnetrollgang 1 rechtwinklig zur Laufrichtung der Bleche
sind Rollenketten 2 angeordnet, die über Kettenräder 3, Wellen 4, Getriebe 5 durch
Motoren 6 angetrieben werden Die Rollenketten laufen im oberen und unteren Trum
auf Kran bahnschienen 7. Die Laschen & der Ketten sind im oberen Bereich verbreitert
als Auflage für die Bleche.
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Die Kranbahuschienen sind auf Betonwänden 9 gelagert, die im unteren
Bereich Durchlässe für den unteren Kettentrum haben Seitliche Führungen 10 Ferhindena
ein Abrutschen der Kette Das Ausrichten eines Stapels erfolgt auf einer Seite und
an der Stimseite mittels schwenkbarer Vorstöße 11, die zwischen den Roiknketten
angeord-
net sind. Diese Vorstöße haben die Aufgabe, die von dem Magnetrollgang abfallenden
Bleche zu einem Stapel mit zwei senkrechten Wänden zu ordnen. Die um eine Achse
12 schwenkbaren Platten 13 werden durch eine gefederte Stoßstange 14 von einem Motor
15 über Getriebe 16 angetrieben. Die Schwenkbewegung der Platte erfolgt aus einer
Ruhestellung unterhalb der Oberkante der Rollenkette und ist mit dem Schalter 17,
der den Abwurf der Bleche tätigt, elektrisch gekuppelt. Es erfolgt also bei jedem
Abwurf eines Bleches eine Schwenkbewegung.
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Die Rollenketten können vorwärts- und rückwärtslaufen, um die auf
den Ketten liegenden und bereits weitergefahrenen Stapel durch eventuell nachfolgende
Bleche zu vervollständigen. Der Vor- und Rückwärtslauf kann auf verschiedene Art
erreicht werden, z. B. ist es möglich, die Motoren an den Enden der Kettenbahnen
mechanisch oder elektrisch so zu kuppeln, daß gleichbleibende Drehzahlen erreicht
werden. In der Zeichnung ist die Anordnung so, daß sechs Ketten auf der einen Seite
und sechs Ketten auf der anderen Seite an beiden Enden der Kettenbalin von je einem
Motor mit Getriebe angc trieben werden. Die beiden Motoren sind über Kegel räder
18 und Welle 19 miteinander gekuppelt. Durch elektrische Kupplung der Motoren können
auch alle Rollenketten im Gleichlauf angetrieben werden, um über die ganze Breite
reichende Bleche zu transportieren.
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Das Verfahren der Stapel erfolgt etappenweise, d. h., die Antriebsmotoren
werden automatisch abgeschaltet, sobald die Rollenketfen mit den daraufliegenden
Stapeln einen vorher bestimmten Weg zurückgelegt haben. Die Kontrolle über den zurückgelegten
Weg kann dabei über die Zahl der Umdrehungen des Antriebes vorgenommen werden oder
durch ein Kopierwerk, ebenso auch durch direkte Betätigung von Schaltern, die die
Antriebsmotoren abschalten und gleichzeitig etwaige Bremsen einschalten. In der
Zeichnung wird als Beispiel ein Schalter 20 durch die an der äußersten Rollenkette
angebrachten Hebel Z1 betätigt, um die Motoren abzuschalten und die Bremsen einzuschalten.
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PATENThNSPROGRE: 1. Vorrichtung zur Stapelung und zum Quertransport
von Blechen unter einem magnetischen Rollgang, dadurch gekennzelchnet, daß unter
dem elektromagnetischen Rollgang (1) endlose, mit breiten, die abgeworfenen Bleche
tragenden Laschen (8) versehene Rollenketten (2) laufen, die gemeinsam angetrieben
und mit einem Nachlauf verhindernden Bremsen ausgerüstet sind und zwischen denen
die abgeworfenen Bleche zu Stapeln ordnende, bis unter die Kettenoberkante schwenkbare
Vorstoßplatten (13) angeordnet sind.