DE1074469B

DE1074469B -

Info

Publication number: DE1074469B
Application number: DENDAT1074469D
Authority: DE
Original assignee: JGW Berckholtz Hamburg-Bahrenfeld
Publication date: 1960-01-28

Description

Rauch- und Nebelmasse Die Erfindung betrifft eine Rauch- und Nebelmasse auf der Basis von Hexachloräthylen und gepulverten Metallen.
Derartige Massen werden in großem Maße zur Vermeidung von Bodenfrösten in Obstbaugebieten verwendet. Weiter benutzt man Rauch- und Nebelmassen zu Markierungszwecken und auch zur Abgabe von Notsignalen. Es ist bekannt, derartige Massen aus Mischungen von gepulverten, leicht brennbaren Metallen, Metalloxyden und oxydierenden Verbindungen herzustellen.
Für die Definition des Begriffes der oxydierenden Verbindungen wird im Sinne der Ionentheorie eine Oxydation als eine Abgabe negativer Ladung oder ein Zuwachs an positiver Ladung verstanden, so daß auch solche Verbindungen als oxydierend bezeichnet werden müssen, die nicht nur Sauerstoff, sondern auch Chlor abspalten, wie z. B. Hexachloräthylen.
Es ist hierbei bekannt, als leicht brennbare Metalle, z. B. Magnesium, Aluminium und Zink, zu benutzen. Die bekannten Mischungen haben den Nachteil, daß die zur Verwendung gelangenden Metallpulver sehr korrosiv sind, wie z. B. Magnesium, Aluminium, Zink, da sich vor allem an den Grenzflächen zwischen diesen Metall- und den nicht metallischen Teilen galvanische Elemente bilden, die zu einer Oxydation der Metalloberfläche führen und dadurch die Wärmeleitfähigkeit so stark herabsetzen, daß eine sichereZündübertragung nicht mehr gegeben ist. Unter besonderen Bedingungen kann es auch unter Feuchtigkeitseinflüssen zu einer Selbstentzündung der Mischungen führen, z. B. Magnesium-Strontiumsuperoxyd oder Aluminium-Hexachloräthan.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einer Rauch-und Nebelmasse, die gegen Feuchtigkeitseinflüsse unempfindlich ist und trotzdem zuverlässig zündet.
Die Erfindung geht zur Lösung dieser Aufgabe von einer Rauch- und Nebelmasse auf der Basis von Hexachloräthan und gepulverten Metallen, besonders Magnesium und/oder Aluminium aus. Die Verbesserung wird dadurch erreicht, daß der Magnesium- und/oder Aluminiumanteil ganz oder teilweise durch Titan ersetzt wird. Eine besonders vorteilhafte Rauch- und Nebelmasse läßt sich dadurch herstellen, daß ein Titananteil von etwa 5 % vorgesehen wird. Auf diese Weise wird eine pyrotechnische Mischung mit Rauch-und Nebeleffekten geschaffen, die flüssigkeitsempfindlich und daher sehr haltbar ist und leicht gelagert werden kann. Diese Verbesserungen gegenüber den bekannten Massen erhöhen vor allem den Gebrauchswert der Mischung für die Verwendung zum Schutze von Gartenkulturen und für Notsignale, da bei längerer Lagerung nicht die Gefahr einer unbeabsichtigten Entzündung entsteht, selbst- wenn die Mischung nur in einfachen, beispielsweise aus Pappe bestehenden Behältern untergebracht ist.
Die Vorzüge der Verwendung von Titanmetallpulver als Bestandteil von Rauch- und Nebelmassen sind auf die folgenden, vorteilhaften Eigenschaften des Titans zurückzuführen: sehr hohe Korrosionsbeständigkeit, hohe Dichte, hoher Schmelz- und Siedepunkt, leichte Zündfähigkeit, sehr hohe Leistung in kcal g-1 bzw. kcal cm-3 bzw. niedriges Leistungsvolumen in cms kcal-i. Infolge seiner leichten Zündfähigkeit ist das Titan auch gut geeignet, als Zusatz für pyrotechnische Mischungen zu dienen, die im wesentlichen aus einer oxydierenden Verbindung und insbesondere Aluminium oder Magnesium bestehen. Ein Zusatz von etwa 5 % Titan zu schwer zündbaren Aluminium- bzw. Magnesiumsätzen macht diese Sätze ausgesprochen zündwillig. Eine für Rauch- bzw. Nebelmischungen besonders zweckmäßige Mischung mit Titan besteht aus .- : 24% Titan, .- 76 % Hexachloräthan.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Rauch- und Nebelmasse auf der Basis von Hexachloräthan und gepulverten Metallen, besonders Magnesium undloder Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnesium- und/oder Aluminiumanteil ganz oder teilweise durch Titan ersetzt ist.
2. Rauch- und Nebelmasse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Titananteil von etwa 5 0/0. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 142 989, 293 998; deutsche Auslegeschrift Nr. 1006 770; USA.-Patentschriften Nr. 2640770, 2421029, 2 563 621; britische Patentschrift Nr. 352 118; französische Patentschrift Nr. 1058 475.