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Presse zum Pressen von feuchten Faserstoffmassen zu Formkörpern Das
Hauptpatent 1058 827 betrifft eine Presse zum Pressen von feuchten Faserstoffmassen
zu Formkörpern verschiedener Größe mit winkelförmigen Seitenwandpreßkörpern von
veränderbarem Weg und einem hydraulisch auf- und abbewegbarenDeckelpreßkörper.
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Eine derartige Presse ist insoweit verbesserungsbedürftig, als die
Bewegungen der winkelförmigen Seitenwandpreßkörper einerseits und des auf- und abbewegbaren
Deckelpreßkörpers andererseits genau aufeinander abgestimmt sein müssen, damit beim
Ein-treten des Deckelpreßkörpers in den von den Seitenwandpreßkörpern begrenzten
Raum der Umfang des Deckelpreßkörpers an den Seitenwandpreßkörper einen zu großen
Weg zurücklegt, so kann der Deckelpreßkörper nicht mehr in den von den Seitenwandpreßkörpern
begrenzten Raum eintreten, sondern er wird sich auf die Oberkante der Seitenwandkörper
pressen und diese beschädigen bzw. die Vorrichtung blockieren. Bei zu kleiner Auslenkung
der Seitenwandpreßkörper entsteht zwischen diesen und demUmfang-des Deckelpreßkörpers
ein Spalt, durch welchen beim Preßvorgang die Preßmasse herausquillt.
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Diese Nachteile und Schwierigkeiten werden bei der vorliegenden Erfindung
dadurch beseitigt, daß für die Horizontalbewegung der Seitenwandpreßkörper Preßdruckarbeitszylinder
sowie in senkrechter Richtung arbeitende und von dem auf- und abgehenden Deckelpreßkörperkolben
beeinflußbare Preßdrucksteuerzylinder für die Bewegung der Seitenwandpreßkörper
vorgesehen sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind im Zu= sammenhang mit den
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Preßvorrichtungsanordnung in Seitenansicht,
zum Teil im Schnitt; Fig.2 die gleiche Preßvorrichtung unter Fortlassung des Oberteiles
in Draufsicht auf die Preßvorrichtung, Fig. 3 eine Ausführungsform eines Preßdruckarbeitszylinders
mit den zugehörigen Teilen der Preßvorrichtung in Seitenansicht, zum Teil im Schnitt;
Fig.4 eine andere Ausführungsform eines Preßdruckarbeitszylinders im Längsschnitt;
Fig. 5 eine Ausführungsform eines Preßdrucksteuerzylinders im Längsschnitt.
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In Fig. 1 ist 1 der Unterteil der Presse, in welcher eine durch den
Handhebel 3 betätigbare Steuereinrichtung zum hydraulischen Antrieb des auf den
senkrechten Führungsstangen 8 verschiebbaren Preßbärs 2 vorgesehen ist. Mit diesem
Häridhebel3 werden auch die ebenfalls im Untergestell eingebaute Hubvorrichtung
5 für das Kernstück 6 der Preßform und Einrichtungen zum Ausheben und Auswerfen
des Formkörpers 7 über den Preßformseitenrahmen 9 und zum seitlichen Ableiten des
fertigen Formkörpers gesteuert.
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Am oberen Ende des Unterteiles 1 ist eine Grundplatte 10 angeordnet,
auf welcher Preßdrucksteuerzylinder 34 für horizontale Preßdruckarbeitszylinder
12 angeordnet sind, welche in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise beim Preßvorgang
horizontal und diagonal gegen die Winkelstücke 14 der Seitenwandpreßkörper 17 des
Preßformseitenrahmens 9 auf der Bodenplatte 13 drücken.
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Der Preßformseitenrahmen 9 besteht aus vier Winkelstücken 14 gleicher
Größe. An jedem Winkelstück 14 ist ein plattenförmiger Seitenwandpreßkörper 17 mit
Heizeinlagen etwa über ein Drittel der Länge desselben befestigt, während zwei Drittel,
dargestellt durch den Teilabschnitt 18 des Seitenwandpreßstückess nur in einer nutenförmigen
Aussparung 19 des benachbarten Winkelstückes 14 in Längsrichtung des Seitenwandpreßkörpers
17 verschiebbar geführt sind. Die Winkelstücke 14 sind an ihren äußeren Ecken bei
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abgeschrägt, so daß sich eine etwa im Winkel von 45° zur Preßformfläche
geneigte Fläche ergibt, auf welche die Kolben der auf der Grundplatte 10 angeordneten
Preßdruckarbeitszylinder 12 einwirken-. Von diesen Arbeitszylindern 12, von denen
bei diesem Ausführungsbeispiel vier vorgesehen sind, führen Verbindungsleitungen
21 nach den Preßdrucksteuerzylindern 34, über welche sie mit Druckmitteln gespeist
werden: Auf diese Weise ist es möglich, das Format des Preßformrahmens 9 zu verändern,
dessen Winkelstücke 14 in der Bodenplatte 13 in diagonal izach der Mitte
verlaufenden Schlitzen geführt sind. Die Größenveränderung der Preßform erfolgt
durch Verschieben der Winkelstücke 14 in den diagonalen Schlitzen oder
Führungsnuten
der Bodenplatte 13. Das Einfüllen der Preßmasse in die Preßform erfolgt z. B.
-über eine nicht dargestellte Zuflußdüse in der Preßformwandung oder bei
geöffneter Preßform 9 beliebig von oben. Soll dabei z. B, der obere Rand des Formkörpers
7, der beim Pressen auf der Platte 13 liegt, eine Profilierung, z. B. eine Ausnehmung
od..dgl. erhalten, so werden zwischen den Seitenwandpreßkörpern 17 und dem Preßkernstück
6 entsprechende Profilstücke eingelegt. Um diese ohne Aufwand vorsehen oder auch
weglassen zu können, können in entsprechender Sockelhöhe von allen Seiten des Kernstückes
6 entsprechende Ausnehmungen 22 vorgesehen sein.
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Jeder Preßdruckarbeitszylinder 12 auf der Bodenplatte 13 besitzt eine
Rückholfeder 23 auf einem im Kanal 24 angeordneten Führungsbolzen 23 a, dessen eines
Ende mit dem zugehörigen Winkelstück 14 verbunden ist. Bei dem diagonalen Verschieben
der Winkelstücke 14 durch den Druck der Kolben der Preßdruckarbeitszylinder
12 werden die Rückholfedern 23 gespannt, um nach Aufhören des hydraulischen
Druckes in den Arbeitszylindern 12 die Winkelstücke 14 wieder in die äußere Anfangslage
zurückzubewegen, in welcher der Preßformhohlraum für die Aufnahme neuer Füllmassen
bereit ist, sobald das fertige Formstück durch Anheben und seitliche Ableitung aus
dem Preßformhohlraum entfernt ist.
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In Fig. 4 ist ein Preßarbeitszylinder 12 im Längsmittelschnitt gezeigt.
Dieser besteht aus dem Zylinder 25, dein hohlen Kolben 26 und der in diesen eingebauten
Rückholfeder 23 mit Bolzen 27, dem Zylinderdeckel 28 mit Verschraubung
29 und Dichtung 30. Der Rückholfederbolzen 27 ist an dem Zylinderboden
mittels Stift 32 befestigt. Die Druckmittelzuführung erfolgt über den Gewindeanschluß
33. Die Ausbildung dieses Preßdruckarbeitszylinders 12 hat den Vorzug einer
gedrängteren Bauweise und eines besonderen Schutzes für die auf dem Bolzen 27 geführte
Rückholfeder 23 gegen äußere Einflüsse. Die Zufuhr des Druckmittels erfolgt über
die Leitung 21 vom zugehörigen Preßdrucksteuerzylinder 34.
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Der Preßdrucksteuerzylinder 34 ist in Fig. 5 für sich dargestellt.
Er steuert die Druckmittelzuführung über die Leitung 21 nach dem zugehörigen
Preßdruckarbeitszylinder 12. Er besitzt eine Grundplatte 35, einen Zylinder 34 und
einen Kolben 11 mit verstellbarem Enddruckstück 36, einer Rückholfeder 37, einem
Deckel 38 und einem Dichtungshalter 39 mit Dichtung 40. Seine
Arbeitsweise vollzieht sich, indem der Kolben 11 auf seinem Weg nach unten zunächst
die Druckmittelzufuhröffnung 43 schließt. Auf seinem weiteren Weg drückt der Kolben
11 das Druckmedium über einen Gewindeanschluß 44 und die Leitung 21 in den
zugehörigen Preßdruckarbeitszylinder 12. Durch die Anordnung des mittels Gewinde
verstellbaren Druckstückes 36 auf dem Kolben 11 des Steuerzylinders 34 ist die Voraussetzung
einer Justierung für die Synchronisation geschaffen.
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Die zur Verwendung gelangende Anzahl der Steuerzylinder 34 und der
zugehörigen Arbeitszylinder 12 richtet sich nach der Art und der Ausbildung der
Preßform. Es können statt der hier vorgesehenen vier Zylinderpaare auch mehr oder
weniger Zylinderpaare angeordnet werden, bei einer sechseckigen Preßform beispielsweise
sechs Arbeitszylinder 12 und sechs zugehörige Steuerzylinder 13.
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Für die Verarbeitung von sehr feuchter oder breiiger Faserstoffe wird
das Kernstück 6 über seine gesamte Oberfläche mit Öffnungen sowie an den
Seiten mit Abflußkanälen versehen. Außerdem wird seine Kopfseite mit einem abnehmbaren
feinmaschigen Gewebe, Drahtgeflecht od. dgl. ausgerüstet, damit nicht Preßmasseteilchen,
sondern nur die überflüssige Feuchtigkeit-abgeleitet wird. Außer den Seitenwandpreßkörpern
17 kann auch der Deckelpreßkörper 45 heizbar eingerichtet werden. Dieser besteht
in seinem Unterteil aus einer vierteiligen Platte 46, deren vier Teile durch diagonal
angeordnete Federn nachgiebig in der Lage der maximalen Flächenausdehnung gehalten
werden. Diese vierteilige Platte 46 stellt sich im Augenblick der Arbeitsbewegung
des Preßbärs 2 auf den Rand der jeweils eingestellten lichten Weite des Preßformrahmens
9 zwangläufig selbsttätig ein. Dadurch wird ein dichter Abschluß zwischen Deckelpreßkörper
45 und Seitenwandpreßkörpern 17 erreicht, insbesondere, wenn die oberen Ränder derselben
nach innen leicht abgeschrägt sind.
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Der Preßvorgang mit der beschriebenen Anordnung vollzieht sich so,
daß durch Betätigung des Hebels 3 der Preßbär 2 mit dem Preßkörper 45 nach unten
zwischen die Seitenwandpreßkörper 17 bewegt wird, nachdem zuvor oder gleichzeitig
Füllmasse in den eingestellten Preßformhohlraum eingebracht wurde. Bei der Abwärtsbewegung
des Preßbärs 2 treffen die an diesem befindlichen Druckzapfen 47 auf die oberen
Enden der Kolben 11, die gesenkt werden und die Druckmittelzuführung 43 abschließen.
Gleichzeitig werden über die Leitungen 21 Druckmittel in die Preßdruckarbeitszylinder
12 gedrückt, durch welche die Kolben der Arbeitszylinder 12 auf die Flächen
20 der Winkelstücke 14 drücken und diese zum Preßvorgang nach innen auf das
Kernstück 6 zu bewegen, wobei sich der Preßformhohlraum auf die gewünschte einstellbare
Wandstärke verkleinert und die Preßmasse zu dem Formkörper 7 zusamrnengepreßt wird.
Um die gewünschte Wandstärke zu erzielen, sind die Druckzapfen 47 einstellbar und
begrenzen nach ihrer entsprechenden Einstellung den Abwärtsgang des Preßbärs 2 in
dem jeweils gewünschten Maße.
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Bei der diagonalen, nach innen gerichteten Bewegung der Seitenwandpreßkörper
17 des Preßformrahmens 9
werden durch die von dem Preßbär
2 über die Zapfen 47 in Verbindung mit den Kolben 11 und den
Steuerzylindern 34 gesteuerten Preßkolben der Arbeitszylinder 12 verschoben
und die Druckfedern 23 gespannt. Sobald der Preßbär 2 wieder nach oben bewegt wird,
drücken die Rückholfedern 23 das Druckmittel wieder in die Steuerzylinder 34 zurück
und die Seitenwandpreßkörper 17 gehen in ihre Anfangslage zurück. Gleichzeitig werden
die Kolben 11 der Steuerzylinder 34 in ihre Anfangslage zurückbewegt.
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Der fertig gepreßte Formkörper wird durch Betätigung des Handhebels
4 zur Steuerung der im Unterteil untergebrachten Hubvorrichtung 5 und einer Einrichtung
für das Ausheben und Auswerfen des Formkörpers 7 nach oben über den Preßformrahmen
9 hinaus bewegt. An den Preßrahmenteil in entsprechender Weise vorgesehene, jedoch
nicht dargestellte Ausheberwinkel legen sich dann unter die Unterkante des hergestellten
Formkörpers 7 und erfassen diesen zur seitlichen Abführung. Durch Umschalten des
Handsteuerhebels 4 gleitet das Kernstück 6 wieder in seine Anfangslage zurück, und
die einzelnen Preßvorgänge wiederholen sich. Die Presse ist auch zum Verpressen
von trockenen Faserstoffmassen geeignet.