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Spritzgussmaschine zur Herstellung von Kunstharzgegenständen o.dgl.
mit Verriegelung der Formhälften.
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Die Neuerung betrifft eine zur Herstellung von Metall-oder Kunstharzteilen
dienende hydraulische Presse mit gleichachsig angeordneten Formhälften von denen
die eine an einer mit dem Pressenstempel verbundenen Pressenplatte sitzt und die
andere auf dem Fressentisch ruht, Zur Herstellung von grösseren, unter hohem Druck
herzustellenden Kunstharzteilen aus warmverformbaren plastischen Massen benutzt
man bekanntlich Pressen, bei welchen der Füllraum für die Masse in der unteren,
auf dem Pressentisch angeordneten Formhälfte vorgesehen ist, während die Düsen und
die Formausnehmungen in der Teilfuge der horizontal geteilten Form liegen. Das Formoberteil
sitzt an der bewegbaren Pressenplatte, die, um ein schnelles Arbeiten zu ermöglichen,
mittels des Stempels eines hydraulischen Zylinders gehoben und gesenkt werden kann,
um die Form zu öffnen und zu schliessen. Das in dem Spritzzylinder verflüssigte
Kunstharzmaterial wird unter hohem Druck durch den ebenfalls hydraulisch betätigten
bpritzkolben in die Form hineingespresst. Hierbei ist der pressdruck dem Formschliessdruck
entgegen gerichtete Bei diesen bekannten Pressen ergibt sich der Mangel, dass der
auf die Form ausgeübte Schliessdruck nach den praktischen Erfahrungen, um ein elastisches
Nachgeben zu vermeiden, ein Mehrfaches des Spritzdruckes betragen muss, insbesondere
wenn der Spritzdruck, mit Rücksicht auf genaue Pressteile aus gefüllten Kunstharzmassen,
bereits sehr hoch ist und die Preßteile eine grosse Oberfläche aufweisen. Hierdurch
entsteht ein erheblicher Kraftbedarf, vor allem aber eine ungünstige hohe Kraftspitze.
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Die Neuerung bezweckt demgegenüber, den hydraulischen Schliesszylinder
während des Pressens zu entlasten und den Schliessdruck der Form unter Ausschaltung
elastischer Wirkungen mechanisch aufrechtzuerhalten.
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Zu diesem Zweck ist gemäss der Neuerung beiderseits der Pressenplatte
gegen den Pressentisch ragende riegelarme vorgesehen die in beiderseits am Fressentisch
befestigte, je einen Schliesszapfen führende Aufnahmegehäuse eintreten, Hierdurch
wird die Pressenplatte mit dem Pressentisch in ihrem durch den Fresstempel herbeigeführten
Formschluss unmittelbar miteinander verbunden, so dass eine genaue Formflächenanlage
und demzufolge saubere, gratfreie Werkstücke erzielt werden. Der erforderliche Kraftbedarf
zum Geschlossenhalten der Form wird demzufolge erheblich verminderte Hierbei werden
ohne Behinderung der Formzugängigkeit und in einer Bewegungsrichtung mit der Pressenplatte
die verriegelnden Teile in Eingriff gebracht.
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Damit der Hohe der verschiedenen Formen entsprechend auch bei deren
Auswechselung die Verriegelungsmittel in einfacher Weise passend eingestellt werden
können, ist neuerungsgemäss sowohl die Seitenfläche der Pressenplatte als auch die
Anlagefläche der Riegelarme feingezahnt und die Riegelarme mit Hilfe von Langschlitzen
und Schrauben an der Pressenplatte befestigt.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Neuerung
an einer Kunstharzpresse dargestellt, und zwar zeigt : Abb, 1 die Vorderansicht
einer Presse mit teilweise im Schnitt dargestellten Formhalbteilen und Fressentisch,
Abb. 2 einen Horizontalschnitt nach Linie A - B der Abb. 1,
und |
Abb. 3 einen senkrechten Teilschnitt gemäss Linie C-D der |
Abb.1. |
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Das rahmenartige Fressengestell 1 besitzt einen festen Fressentiseh
2, ferner die seitlichen Gleitführungen 3t für eine bewegbare Pressenplatte 4 und
für den die letztere tragenden Freßstempel 5 den hydraulischen Zylinder 6* Zur Herstellung
der Kunstharzteile dienen zwei übereinander angeordnete Formhalbteile 7, 8, von
denen das obere an der Pressenplatte 4 sitzt und das untere auf dem Pressen : wisch
2 befestigt ist, Im Fußteil des Gestellrahmens 1 ist ein Spritzzylinder 9 angeordnet,
dessen hydraulisch bewegter Kolben 10 die im oberen Zylinderraum enthaltene Kunstharzmasse
11 unter Druck setzt, und, mit Hilfe von Hitze verflüssigt, aus dem Spritz-bzw.
Rinfüllkanal 12 in die Formhöhlungen presst.
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Zwischen Pressentisch 2 und freasenplatte 4 ist eine unmittelbare
Verriegelung ausgebildet, Diese besteht aus beiderseits der Pressenplatte 4 nach
unten ragenden Riegelarmen 13, die in beiderseits an dem Pressentisch 2 befestigte,
je einen Schließzapfen 14 führende Aufnahmegehäuse 15 eintreten.
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In den Aufnhmegehäusen 15 sind durch, in den Zylindern 16 hydraulisch
bewegte Kolben 17 geführte Schliesskeile 18 vorgesehen.
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Der Keilneigung der letzteren entsprechend geformte Schlitze 23 bzw.
24 sind in einer Flucht liegend, sowohl. in dem Riegelarm bzw. dessen Schliesszapfen
14, als auch in dem Aufnahmegehäuse 15 angeordnete Sowohl die Seitenfläche der Fressenplatte
4 als auch die Anlagefläche der Riegelarme 13 sind mit einer feinen, vorzugsweise
sägezahnartigen Verzahnung 19, 20 versehen. Die riegelarme 13 sind unter Zuhilfenahme
dieser Feinverzahnung mittels Langsehlitzen 21 und Schrauben 22 an der Pressenplatte
befestigt, Die wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende : Nachdem
in der in Abb. 1 dargestellten Arbeitsstellung die Form 7, 8 durch den mit einem
Pressdruck von etwa go Tonnen hochgetriebenen Spritzkolben 10 mit der Kunstharzmasse
11 gefüllt ist, wird der Kolben 17 hydraulisch zurückgezogen und der Schliesskeil
18 aus dem Schliesszapfen 14 herausgeführt. Nun holt der im Zylinder 5 vorgesehene
Preßstempel 5 ebenfalls unter hydraulischem Antrieb die Pressenplatte 4 hoch. Der
Formkasten 7, 8 wird hierdurch. geöffnet und die gepressten fertigen Werkstücke
können nebst den Angüssen entfernt werden.
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Nachdem der Spritzzylinder 9 wieder mit Kunststoffmasse beschickt
ist, werden durch Absenken der Pressenplatte 4 mittels hydraulischer Kraft die Formhälften
7, 8 wiederum aufeinander gesetzt, Hierbei treten die Schließzapfen 14 wieder in
die entsprechenden Ausnehmungen des Aufnahmegehäuses 15 ein.
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Nunmehr wird durch hydraulische Betätigung der Schliesskeil 18 vorgeschoben.
Dieser verspannt mittels der tragenden Keilflächen die ineinander geführten Teile
14, 15. Durch die gebildete Verriegelung sind demzufolge die Formhälften 7 8 unmittelbar
und in sicherer und widerstandsfähiger Weise verbunden.
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Die Arbeitsschritte der Vorrichtung können zufolge der hydraulischen
Betätigung sehr schnell, gegebenenfalls automatisch gesteuert, verlaufen, Durch
Lösen der Schrauben 22 können die Riegelarme 13 hinsichtlich ihrer Länge verstellt
werden, so daß niedere oder höhere Formhalbteile eingebaut werden können ohne dass
Teile ausgewechselt zu werden brauchen.
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Die Neuerung kann auch auf horizontal arbeitenden Maschinen Anwendung
finden, ebenso wie sie zum Pressen von aus Metall bestehenden Teilen Verwendung
finden kann,