-
Kolb enspritze für medizinische Zwecke Es sind Kolbenspritzen für
medizinische Zwecke bekannt, bei welchen die Spritzenkappe außer der für die Kolbenstange
vorgesehenen Durchtrittsöffnung noch eine in der Regel radial sich erstreckende
Ausnehmung aufweist, welche zur Lagerung einer Feder dient. Diese üblicherweise
aus einem flach gebogenen Federdraht hergestellte Feder liegt an der Kolbenstange
tangential an und verfolgt den Zweck, ungewollte Bewegungen des Spritzenkolbens
abzubremsen.
-
Ferner ist es bekannt, die Spritzenkappe von der für die Kolbenstange
vorgesehenen Durchtrittsöffnung aus radial nach außen einseitig aufzuschlitzen,
um die Spritzenkappe in die Kolbenstange einhängen oder aus der Kolbenstange aushängen
zu können. Dabei ist die Spritzenkappe lösbar an Teilen der Spritze befestigt, so
daß die Spritze zwecks Reinigung oder Aufbewahrung ganz oder teilweise zerlegbar
ist.
-
In Spritzen dieser Bauart hat man eine Spritzenkappe verwendet, bei
welcher die für die Feder vorgesehene Ausnehmung durch drei Füße begrenzt wird,
welche einen deckelförmigen Teil der Spritzenkappe tragen. Die U-förmige Feder führt
um einen dieser Füße herum, so daß die nach innen ragenden Schenkel der Feder sich
beidseits der Kolbenstange an diese andrücken. Die Feder erhält auf diese Weise
ein begrenztes seitliches Bewegungsspiel, innerhalb welchem sie exzentrischen Ausschwenkungen
der Kolbenstange folgen kann. Bei einer solchen Ausführung der Spritzenkappe und
der Feder besteht aber die Gefahr, daß die Feder nach einigen Betätigungen der Kolbenstange
herausrutscht und beschädigt wird oder verlorengeht.
-
Eine weitere vorbekannte Bauart von Kolbenspritzen verwendet eine
Spritzenkappe, die zwecks Lagerung der Feder eine radial nach innen offene Ringnut
aufweist. In dieser Ringnut ist eine sich aufspreizende und im wesentlichen kreisförmige
Feder eingelegt, deren sehnenartig nach einwärts umgebogene Schenkel beidseits der
Kolbenstange verlaufen.
-
Der kreisförmige Mittelteil der Feder stützt sich in der Ringnut ab,
so daß jeder der beilden Schenkel der Feder einen seitlichen Druck auf die Kolbeiistange
ausübt. Bei exzentrischen Ausschwenkungeff der Kolbenstange ändert sich jedoch der
durch die Feder aus geübte Bremsdruck erheblich, so daß eine gewisse Unsicherheit
in der Handhabung der Spritze die Folge ist, welche als unerwünscht angesehen wird.
-
Schließlich sind Kolbenspritzen für medizinische Zwecke bekannt,
bei welchen der Spritzenzylinder zwischen einem flanschartigen Spritzengehäuse und
einer am letzteren mittels eines Bajonettverschlusses lösbar befestigten Spritzenkappe
gehalten wird. Zwischen den einander zugewendeten Stirnflächen von Spritzengehäuse-
und Spritzenkappe ist eine nach innen
offene Ringnut ausgespart, in welcher eine
dünne Federscheibe mit seitlichem Bewegungsspiel geführt ist. Die Spritzenkappe
und die Federscheibe haben beide reichlich bemessene Durchtrittsöffnungen für die
Kolbenstange, und die Federscheibe weist ferner eine Mehrzahl aus ihrer Ebene abgebogene
Lappen auf, die in fedenider Weise tangential an der Kolbenstange anliegen. Die
erzeugte Bremswirkung ist gleichmäßig und weitgehend unabhängig von exzentrischen
oder schiefen Stellungen der Kolbenstange. Wird aber die Spritzenkappe etwa für
Reinigungszwecke vom Spritze zengehäuse abgedreht, so hängt dieFederscheibe völlig
ungeschützt an der Kolbenstange, so daß Putztücher u. dgl. leicht an den abstehenden
Federlappen hängenbleiben und eine Beschädigung der Federscheibe verursachen können.
-
Die Erfindung befaßt sich mit einer Kolbenspritze für medizinische
Zwecke, deren mit einer Durchtrittsöffnung für die Kolbenstange verseheneSpritzenkappe
eine Ausnehmung aufweist, in welcher eine zur Bremsung des Spritzenkolbens an der
Kolbenstange tangential angreifende und aus einem flach gebogenen Federdraht hergestellte
Feder vorzugsweise mit seitlichem Bewegungsspiel gelagert ist. Die oben kurz erläuterten
Mängel der vorbekannten Spritzen dieser Bauart können nun erfindungsgemäß dadurch
vermieden werden, daß die Ausnehmung aus einer radial nach außen hin offenen Ringnut,
einer - rinnenförmigen radialen Erweiterung der Durclitrittsöffnung und aus einer
einzigen
die Ringnut und die Erweiterung verbindenden Durchbrechung besteht und daß die Feder
einen in der Ringnut geführten kreisförmigen Mittelteil aufweist, an welchen sich
nach innen abgebogene und nebeneinander durch die Durchbrechung zur Kolbenstange
hineinragende und an dieser tangential anliegende Endschenkel anschließen, deren
freie Enden in der radialen Erweiterung geführt sind.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Kolbenspritze, wobei
nur das kappenseitige Ende derselben veran--schaulicht ist, Fig. 2 einen Querschnitt
an der Stelle 2-2 der Fig. 1 und Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Draufsicht
auf die Spritzenkappe, in welcher die Feder zur Bremsung des Spritzenkolbens gelagert
ist.
-
Im kappenseitigen Teil der Kolbenspritze ruht der Spritzenzylinder
3 in einem Spritzengehäuse 4 von an sich bekannter Bauart. Der Spritzenzylinder
3 kann wie üblich aus Glas od. dgl. bestehen. Das Spritzengehäuse 4 hat ein nicht
näher veranschaulichtes Gewinde, auf welchem die Spritzenkappe 5 aufgeschraubt und
damit der Spritzenzylinder 3 im Spritzengehäuse 4 eingespannt wird. An Stelle der
Verwendung eines eigentlichen Spritzengehäuses 4 kann der Spritzenzylinder 3 an
seinem einen Ende aber auch einen aufgekitteten Endflansch haben, an welchem die
SpritzenkappeS etwa mittels eines Bajonettverschlusses lösbar befestigt werden kann.
Die Durchtrittsöffnung 6, 7 in der Spritzenkappe 5 ist nur so groß, daß die am Spritzenkolben
8 befestigte Kolbenstange 9 unter Berücksichtigung geringer möglicher Verbiegungen
oder leicht schiefer Stellungen noch mit genügend Spiel hindurchtreten kann. Im
Kopf der Spritzenkappe 5 ist eine Ringnut 10 angebracht, welche nach außen hin offen
ist und zur Aufnahme des rund gebogenen Teiles der aus einem Federdraht bestehenden
Feder 11 dient. Zwischen der Ringnut 10 und der Durchtrittsöffnung 6,7 ist eine
eingefräste Durchbrechung 12 vorgesehen, durch welche die nach innen ragenden Endschenkel
der Feder 11 (Fig. 2) nebeneinander zur Kolbenstange hineinragen und sich an dieser
in federnder Weise tangential andrücken. Die Enden der geraden Schenkel der Feder
11 sind in einer rinnenförmigen radialen Erweiterungl3 der Durchtrittsöffnung6,7
und beidseits der Kolbenstange 9 zusätzlich geführt. Die Erweiterung 13 schließt
sich dabei an die Durchbrechung 12 an und kann im gleichen Arbeitsgang zusammenmit
der letzteren beispielsweise alsEinfräsung hergestellt werden. Die flach gebogene
Feder 11 ist gegenüber der Ringnut 10 der Durchbrechung 12 und der Erweiterung 13
vorzugsweise so bemessen, daß sie ein hinreichendes seitliches Bewegungsspiel hat,
um exzentrischen Ausschwenkungen der Kolbenstange9 folgen zu können. Anderseits
soll dieses Bewegungsspiel nur so groß sein, daß die Feder 11 von selbst nicht aus
der Spritzenkappe 5 herausfallen oder aushängen kann. Die Feder 11 ist somit ohne
weitere Maßnahmen gegen unzulässig große Verdrehungen in der Umfangsrichtung gesichert.
Ein an sich bekannter Schlitz 14 (Fig. 2 und 3), welcher dazu dient, die SpritzenkappeS
aus der Kolbenstange9 aus- oder in dieselbe einhängen zu können, kann nun zweckmäßig
derart angebracht werden, daß derselbe die Spritzenkappe 5 am Ort der Durchbrechung
12 einseitig öffnet und die Durchbrechung 12 beidseits des Schlitzes 14 rinnenförmige
Führungen für die Endschenkel der
Feder 11 bildet. In der Nähe des nicht veranschaulichten
Handgriffes hat die Kolbenstange 9 einen solchermaßen verminderten Querschnitt,
welcher ein Durchführen der Kolbenstange 9 durch den Schlitz 14 erlaubt; Die Feder
11 kann ersichtlich ohne Schwierigkeit von außen her leicht in die Spritzenkappe
5 eingefügt werden, und sie ist dann in der Ringnut 10, in der Durchbrechung 12
und in der radialen Erweiterung 13 gut geschützt. Lediglich die in der Fig. 3 noch
sichtbaren geradlinigen Teile der Endschenkel der Feder 11 sind nicht abgedeckt.
Da die Enden der Schenkel der Feder 11 aber stets in der Erweiterung 13 ruhen und
die nicht abgedeckten Teile der Federschenkel nur sehr kurz sind, besteht kaum mehr
die Gefahr, daß die Feder 11 bei der Reinigung der Spritzenkappe 5 beschädigt oder
verbogen werden kann oder daß Putztücher u. dgl. sich an der Feder 11 verfangen.
Da die Feder 11 in der SpritzenkappeS mit geringem seitlichem Bewegungsspiel gehalten
werden kann, ist eine einwandfreie Sterilisation möglich, ohne daß vorher die Feder
11 ausgebaut werden müßte.
-
Wird die SpritzenkappeS aus der Kolbenstange9 ausgehängt, so bleibt
die Feder 11 in der richtigen Lage lose in der Spritzenkappe 5, so daß das Wiedereinhängen
der SpritzenkappeS in die Kolbenstange9 ohne weitere Maßnahmen und insbesondere
ohne vorheriges Ausrichten der Feder 11 möglich ist. Zum Einfügen oder Herausnehmen
der Feder 11 müssen schließlich keinerlei Teile an der Spritzenkappe 5 an-oder weggeschraubt
werden, und es sind dementsprechend auch keine Fugen vorhanden, in welchen sich
unerwünschte Rückstände der verspritzten Flüssigkeit ablagern. Die in den Fig. 1
bis 3 gezeigte Ausführung der Kolbenspritze hat sich zudem im praktischen Gebrauch
und aus herstellungstechnischen Gründen als besonders vorteilhaft erwiesen; sie
verleiht der Kolbenspritze ferner ein gefälliges Aussehen.
-
PATENTANSPROCHE.
-
1. Kolbenspritze für medizinische Zwecke, deren mit einer Durchtrittsöffnung
für die Kolbenstange versehene Spritzenkappe eine Ausnehmung aufweist, in welcher
eine zur Bremsung des Spritzenkolbens an der Kolbenstange tangential angreifende
und aus einem flach gebogenen Federdraht hergestellte Feder vorzugsweise mit seitlichem
Bewegungsspiel gelagert ist, dadurch gekennzeidtnet, daß die Ausnehmung aus einer
radial nach außen hin offenen Ringnut (10), einer rinnenförmigen radialen Erweiterung
(13) der Durchtrittsöffnung (6, 7) und aus einer einzigen die Ringnut (10) und die
Erweiterung (13) verbindenden Durchbrechung (12) besteht, und daß die Feder (11)
einen in der Ringnut (10) geführten kreisförmigen Mittelteil aufweist, an welchen
sich nach innen abgebogene und nebeneinander durch die Durchbrechung (12) zur Kolbenstange
(9) hineinragende und an dieser tangential anliegende Endschenkel anschließen, deren
freie Enden in der radialen Erweiterung (13) geführt sind.