Kolbenspritze für medizinische Zwecke.
(legenstand vorliegender Erfindung ist eine Kolbenspritze für medizinische Zwecke, welche gekennzeichnet ist durch eine über einen Glaszylinder geschobene Hülse mit einem untern Abstützrand, eine an der Hülse lösbar befestigte und sich gegen den obern Rand des Glaszylinders abstützende Verschlusskappe und einen zwischen dem Abstütz rand der Hülse und dem untern Rand des Glaszylinders lösbar eingespannten Nadelansatz, wobei die bei eingespanntem Nadelansatz aufeinanderliegenden Flächen des Glaszylinders und des Nadelansatzes Kegelstumpfflächen sind.
Es können dabei die bei eingespanntem Nadel ansatz aufeinanderliegenden Flächen des Abstützrandes der Hülse und einer ringförmigen Absetzung des Nadelansatzes, deren Breite grösser ist als derjenige Teil des Abstützrandes, der bei zentrisch eingesetztem Nadelansatz auf der Absetzung aufliegt Kegelstumpfflächen sein.
In der Zeichnung sind zwei beispeilsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegen standes dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform in Arbeitsstellung,
Fig. 2 eine gleiche Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels in Sterilisationsstellung,
Fig. 3 Teile einer zweiten Ausführungsform in Arbeitsstellung.
In Fig. 1. ist mit 1 ein Glaszylinder bezeichnet, der auf bekannte Weise mit einer nicht dargestellten Skala versehen ist. Der obere Rand 4 des Zylinders I ist gemäss einer nach aussen abfallenden Kegelstumpffläche 7 abgeschliffen. Es wäre auch möglich, an Stelle der nach aussen abfallenden eine nach innen abfallende Kegelstumpffläehe vorzusehen. Der untere Rand des Zylinders 1 ist auf die gleiehe Weise zur Bildung einer Kcgclstuinpf fläche 8 bearbeitet. Der Zylinder 1 ist in ein Gehäuse 9 eingeschoben, welches Gehäuse in seinem Mittelteil Durchbrechungen 13 zur Siehtbarmaehung der Zylinderskala besitzt.
Auf der Innenseite des nicht durchbrochenen Gehäuseteils sind in einem gewissen Abstand voneinander zwei Innengewinde 11 und 12 vorgesehen. Das untere Ende des Gehäuses 9 ist zur Bildung eines Abstützrandes 14 nach innen umgebördelt. In das Innengewinde 12 ist in der dargestellten Arbeitsstellung die Verschlusshülse 20 einer als Verschlussschraube ausgebildeten Verschlusskappe eingeschraubt, deren Kopf mit 15 bezeichnet ist. Der Schraubenkopf 15 besitzt eine Durchbrechung 16 zur Einführung der Kolbenstange 17. Die Hülse 20 dient der Unterbringung des Kolbens 5 in seiner völlig zurück- gezogenen Stellung.
Auf dem Aussendurchmesser des Kolbens 5 ist eine kreisförmige Nut angebracht, in welche ein als Kolbenbremse wirkender, gesehlitzter AIetallring 18 eingelegt ist, der bei Bewegung des Kolbens auf der Innenseite des Zylinders 1 schleift.
Der Rand des Kopfes 15 ragt über das Ge hänse 9 hinaus und ist als Polygon ausgebildet, während die Hülse 20 ein Aussengewinde 21 besitzt, dessen Gegengewinde das Innengewinde 11 oder das Innengewinde 12 des Gehäuses 9 ist. Des weiteren weist die Hülse 20 zwischen dem Gewinde 21 und dem Kopf 15 eine Reihe von Durchbrechungen 22 auf. Das freie Ende der Hülse ist zu einer der Fläche 7 des Zylinders entsprechenden kegelstnmpf- förmigen Auflagefläche 23 abgeschliffen. Der Nadelansatz 24 besteht im wesentlichen aus einem Bodenteil, welcher den Zylinder nach unten hin abschliesst und in dessen Achse das konische, für das Aufbringen der Injektionsnadel bestimmte Ansehlussstüek 25 sich befindet.
Auf der Innenseite seines Randes besitzt der Nadelansatz 24 eine konische Sitzfläche 26, welche dazu bestimmt ist, bei eingespanntem Zustande gegen die entsprechende Fläche 8 des Zylinders 1 anzuliegen. Auf der Aussenseite des Randes ist eine sehulierähnliehe kegelstumpfförmige Absetzung 27 vorgesehen, deren Breite grösser ist als derjenige, ebenfalls kegelstumpfförmige Teil 14' des Abstützrandes 14, der bei zentrisch eingesetztenn Nadel- ansatz gegen diesen letzten anliegt. Als zentrisch eingesetzt wird in diesem Zusammenhang das Zusammenfallen der Achse des Zylinders mit derjenigen des Nadelansatzes verstanden.
In dem zuletzt genannten Betriebszustand bleibt demnach ein Teil der Absetzung 27 unbedeckt, so dass in durch die Breite der Absetzung gegebenen Grenzen eine Verschiebung der Achse des Nadelansatzes gegenüber der Achse des Zylinders möglich ist. Eine sol che Verschiebnng ist immer dann notwendig, wenn bei der Herstellung, sei es der Auflageflächen 7 oder 8 des Zylinders oder 26 des Nadelansatzes Ungenauigkeiten vorgekommen sind, welehe zur Folge haben, dass bei dichter Verbindung, das heisst völligem Aufliegen der Auflageflächen 23 und 7 einerseits und 26 und 8 anderseits die Achsen der Hülse des Zylinders und des Nadelansatzes auseinanderfallen.
Dieses Auseinanderfallen der Achsen ist technisch unter der genannten Voraussetzung, dass sämtliche Auflageflächen dicht aufeinander aufliegen, bedentungslos und die Dichtigkeit der Spritze ist gleichwohl gewährleistet. Wesentlich ist dabei. dass die Auflageflächen 8, 26, 27 und 14' als Kegelstumpf- flächen ausgebildet sind, so dass das Nadelansatzstück auch bei auftretenden Querbela- stungen in dieser Stellung gehalten bleibt.
Die Abmessungen der einzelnen Teile sind so gewählt, dass, wenn die Verschlusshülse in das untere Innengewinde 12 des Gehäuses 9 bis zum Anliegen am obern Gehäuserand eingeschraubt ist, ihre kegelstnrnpfförmige Auflagefläche 23 gegen die entsprechende obere Auflagefläche 7 des Z7;lindeprandes aufliegt, während die untere Zylinderauflagefläche 8 und die Auflagefliche 26 des Nadelansatzes 91 gegeneinander anliegen. In dieser Arbeitsstellung kann die Spritze verwendet werden, nachdem auf bekannte An'eis eine Injektionsnadel auf dem Ansatz 25 befestigt ist.
Zum Zwecke der Sterilisation wird die Verschlussschraube 15, 20 aus dem Innengewinde 12 so weit herausgedreht, bis das Gewinde 21 in den Raum zwischen den beiden Innengewinden 11 und 12 zu liegen kommt.
I) adureh trennen sich die durch die Ver sehlusssehraube 15, 20 zusammengehaltenen Teile, nämlich Gehäuse 9, Nadelansatz 24 und Zylinder 1 so weit, dass al] e Auflagefläehen dieser Teile freigelegt werden. Diese Sterilisationsstellung ist in Fig. 2 dargestellt.
Es geht daraus hervor, dass das Sterilisationsmittel sowohl durch die Durehbreehungen 22 der Versehlusssehraube 15, 20 als auch durch die Durchbrechungen 13 des Gehäuses 9 als schliesslich auch durch die durch die Abhebung des Nadelansatzes geschaffene Öffnung eintreten kann und von hier aus die Alöglieh- heft hat, sowohl die Auflageflächen 7 und 23 zwischen Versehlusssehraube und Zylinder als auch die Auflageflächen 8 und 26 zwischen Zylinder und Nadelansatz zu überspülen.
Es ist demnach durch das blosse Lossehrauhen der Verschlussschraube und ohne weitere AIanipu- lation möglich geworden, sämtliche zu sterilisierenden Oberflächen dem Sterilisationsmittel zugänglich zu machen.
Soll die Kolbenspritze wieder in die Ar- beitsstellung zurückgeführt werden, so genügt es, die Versehlussschraube wieder anzuziehen, das heisst in das Innengewinde 12 ein zuschrauben. Durch die konischen Auflageflächen 8 und 26 wird der Nadelansatz wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht und eine vollständige, durch die Keilwirkungs des konischen Sitzes noch erhöhte Dichtung erhalten. Das Wesentliehe dabei ist, dass diese Rückführung in die Arbeitsstellung möglich wird, ohne dass der Nadelansatz oder der Unterteil der Spritze mit den Händen berührt werden müssen, so dass eine vollständige Sterilität gewährleistet ist.
Das obere Innengewinde 11 schliesslich dient dazu, die gesamte Kolbenspritze zum Zwecke der Reinigung auf einfachste Weise zu demontieren, indem alle Teile wegnehmbar werden, sobald die Ver sehlusssehraube 15, 20 aus dem Innengewinde 1 1 hinausgeschraubt ist. in Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, welches sich von dem vorangehenden dadurch unterscheidet, dass die Versehlusskappe als tvberfangmutter ausgebildet ist.
Der Gehäuseoberteil weist demzufolge zwei Aussengewinde 11' und 12' auf, welche je nach der Betriebsstellung dazu bestimmt sind, mit einem entsprechenden Innengewinde 21' der tTberfang- mutter zusamni enzuarbeiten.
Die die Erfindung ausmachende Kombination der Alerkmale bleibt dieselbe wie beim ersten Ausführungsbeispie].