DE1072169B - Verfahren zur Herstellung von 'Sprengstoffen auf der Basis von feinkristallinemi, säurefreiem Cyclotrimethyilentrinitramin und/oder Nitroguanidin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 'Sprengstoffen auf der Basis von feinkristallinemi, säurefreiem Cyclotrimethyilentrinitramin und/oder NitroguanidinInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B25/00—Compositions containing a nitrated organic compound
- C06B25/34—Compositions containing a nitrated organic compound the compound being a nitrated acyclic, alicyclic or heterocyclic amine
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0091—Elimination of undesirable or temporary components of an intermediate or finished product, e.g. making porous or low density products, purifying, stabilising, drying; Deactivating; Reclaiming
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- Organic Chemistry (AREA)
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Description
DEUTSCHES
D 30136 IVa/78c
ANMELDETAG: 6. M4RZ1959
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
Fur viele Zwecke wild in der Sprengstofftechnik
ein Cyclotrimethylentrinitramin (im folgenden kurz Hexogen genannt) verwendet, das in seiner Kristallgröße
unter 100 μ liegt und nur einen möglichst gelingen Gehalt an eingeschlossener Säure enthalten
darf. Solche Produkte lassen sich fertigen durch Naßvermahlung und anschließende Kochung mit Wasser,
ein Verfahren, das sich bei uns nicht eingeführt hat. oder durch Auflösen in einem mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel und Ausfällen des gelösten Hexogens. Das einzige Lösungsmittel, das sich nach dem bisherigen
Stand der Technik für eine solche Operation eignet, ist das Aceton. Infolge der relativ geringen
Löslichkeit von Hexogen in Aceton (beim Siedepunkt 15,3 g, bei 50° C 12,8 g Hexogen in 100 g Lösungsmittel)
und der anschließend zur quantitativen Ausfällung erforderlichen Verdünnung mit Wasser auf
einen Acetongehalt von 2O°/o ergeben sich riesige Flüssigkeitsmengen, die bei der Aufarbeitung beachtliche
Kosten entstehen lassen durch die erforderliche Redestillation und die auftretenden Verluste des leicht
verdampfbaren Acetons.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Verwendung von Dimethylsulfoxyd als Lösungsmittel für Hexogen ein
betrieblich sehr viel sicheres und auch wirtschaftlicheres Verfahren liefert. Di methyl sul foxyd ist in
jedem Verhältnis mit Wasser mischbar, hat infolge seines hohen Siedepunktes, auch bei einer Arbeitstemperatur von 80° C, keinen merklichen zu Verlusten
führenden Dampfdruck und ein sehr viel größeres Lösevermögens für Hexogen. Bei 75C C lösen sich
80 g Hexogen in 100 g Dimethylsulfoxyd. und bei 4O0C beträgt die Löslichkeit noch 57 g in 100 g
Lösungsmittel. Die Ausfällung geschieht in üblicher Weise durch Verdünnung mit Wasser auf etwa 20%,
das Hexogen wird abgesaugt und das Dimethylsulfoxyd durch fraktionierte Destillation zurückgewonnen.
Während bei der Verwendung von Dimethylsulfoxyd auf 100 kg Hexogen 625 kg verdünnte Lösungsmittel
aufzuarbeiten sind, beträgt diese Menge bei Verwendung von Aceton etwa 3800 kg Durch vorsichtiges
Eingeben des Wasser in die Auflösung von Hexogen in Dimethylsulfoxyd lasstn sich ie nach Temperaturrührung
und Rührung auch wesentlich gröbere Kristalle erzeugen *
Um homogene Mischungen \ on sehr feinkörnigem Hexogen und feinkristallinem Nitroguanidin zu erhalten,
kann man sich ebenfalls mit Vorteil des Dimethylsulfoxyds al» gemeinsames Lösungsmittel bedienen.
Während bisher kein technisches Lösungsmittel bekannt war, das gleichzeitig Löser für
Hexogen und Nitroguanidin ist, so erfüllt das Dimethylsulfoxyd diese Aufgabe in idealer Weise.
Nitroguanidin besitzt bei 80° C eine Löslichkeit Verfahren zur Herstellung
von Sprengstoffen
auf der Basis von feinkristallinem,
säurefreiem Cyclotrimethylentrinitramin
und/oder Nitroguanidin
Anmelder:
Dynamit -Actien - Gesellschaft
vormals Alfred Nobel & Co.,
Troisdorf (Bez. Köln)
Dr. Heinz Ratz, Troisdorf (Bez. Köln), ist als Erfinder genannt worden
von 48 g in 100 g Dimethylsulfoxyd, die Löslichkeit ist sehr viel weniger temperaturabhängig als die des
Hexogens. Das gelöste Nitroguanidin kann entweder durch Wasser oder Methanol ausgefällt werden; man
erhält es dann als sehr feinfaseriges Produkt mit einer Kristallgröße, je nach Versuchsbedingungen, zwischen
etwa 10 und 100 μ.
In der für die Verarbeitung auf Preßkörper zweckmäßigsten feinstkristallinen Form in homogener Vermischung
lassen sich Hexogen und Nitroguanidin erhalten, indem man das gewünschte Verhältnis beider
Komponenten in der Lösung einteilt und das Material gemeinsam, entweder durch Wasser, Methanol,
Benzol oder andere, weder Hexogen noch Nitroguanidin in der Kälte lösende Fällungsmedien ausfällt.
Da bei den in Frage kommenden Arbeitstemperaturen Dimethylsulfoxyd indifferent ist gegen Aluminium,
können auch Mischungen von Hexogen und Nitroguanidin oder solche von Nitroguanidin allein
mit Aluminium auf diese Weise hergestellt werden. Als Fällungsmittel bedient man sich in diesem Fall
am besten aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder Toluol.
In einem Gefäß mit Rührwerk werden 240 g Hexogen mit einem Säuregehalt von 0,08°/o (berechnet
als Salpetersäure) in vorgelegte 350 g Dimethylsulfoxyd eingetragen. Es wird im Wasserbad so lange
909 69C212
erwärmt, bis vollständige Lösung des Hexogens eingetreten ist. Anschließend gießt man die heiße
Lösung unter guter mechanischer Rührung in 1400 cms Wasser unter gleichzeitiger Kühlung, wobei das
Hexogen als sehr feines Pulver anfällt, das nunmehr nur noch einen Säuregehalt von 0,003 °/o, bezogen auf
Salpetersäure, aufweist. Das Produkt hat eine durchschnittliche Korngröße von etwa 40 bis 60 μ.
B e i s ρ i e 1 2
100 g Nitroguanidin werden unter Rühren und Erwarmen
auf etwa 90° C im Wasserbad in 240 g Dimethylsulfoxyd aufgelöst. Sodann werden 100 g Hexogen
eingetragen. Nach Verschwinden des Hexogens läßt man die Auflösung unter Eiskühlung und guter
mechanischer "Rührung in 1 1 Methanol einfließen. Nach Abkühlung auf 20° C wird das ausgefallene Produkt
abgesaugt und getrocknet. Man erhält so ein sehr homogenes, feinflockiges Material, das sich hervorragend
zur Herstellung von Preßkörpern eignet.
750 g Nitroguanidin werden in der vorbeschriebenen Weise in 1900 g Dimethylsulfoxyd gelöst und
anschließend 260 g Aluminiumbronze hinzugefügt. Die Fällung erfolgt durch rasche Zugabe von 7,5 1 Toluol;
die entstehende Masse wird abgekühlt und abgesaugt oder abzentrifugiert. Nach Trocknung der Substanz
wird durch ein grobmaschiges Sieb gegeben. Das Produkt enthält Nitroguanidin und Aluminium in feinster
Verteilung und ergibt beim Verpressen Körper von hoher mechanischer Festigkeit.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen auf der Basis von feinkristallinem, säurefreiem
Cyclotrimethylentrinitramin und/oder Nitroguanidin durch Umkristallisieren, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten allein oder gemeinsam in Dimethylsulfoxyd gelöst werden und anschließend
mit geeigneten Fällungsmitteln, wie Wasser, Alkoholen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen,
ausgefällt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Fällung der Lösung Aluminiumpulver
oder -bronze zugesetzt wird und als Fällungsmittel aromatische Kohlenwasserstoffe
Verwendung finden.
® 909 690/212 12.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1959D0030136 DE1072169B (de) | 1959-03-06 | 1959-03-06 | Verfahren zur Herstellung von 'Sprengstoffen auf der Basis von feinkristallinemi, säurefreiem Cyclotrimethyilentrinitramin und/oder Nitroguanidin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1959D0030136 DE1072169B (de) | 1959-03-06 | 1959-03-06 | Verfahren zur Herstellung von 'Sprengstoffen auf der Basis von feinkristallinemi, säurefreiem Cyclotrimethyilentrinitramin und/oder Nitroguanidin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1072169B true DE1072169B (de) | 1959-12-24 |
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ID=596688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1959D0030136 Pending DE1072169B (de) | 1959-03-06 | 1959-03-06 | Verfahren zur Herstellung von 'Sprengstoffen auf der Basis von feinkristallinemi, säurefreiem Cyclotrimethyilentrinitramin und/oder Nitroguanidin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1072169B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0423432A2 (de) * | 1989-10-14 | 1991-04-24 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Förderung Der Angewandten Forschung E.V. | Phlegmatisierter Sprengstoff und Verfahren zu seiner Herstellung |
WO1993006065A1 (de) * | 1991-09-18 | 1993-04-01 | Wasagchemie Sythen Gmbh | Verringerung der korngrösse von kristallinem explosivstoff |
-
1959
- 1959-03-06 DE DE1959D0030136 patent/DE1072169B/de active Pending
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0423432A2 (de) * | 1989-10-14 | 1991-04-24 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Förderung Der Angewandten Forschung E.V. | Phlegmatisierter Sprengstoff und Verfahren zu seiner Herstellung |
EP0423432A3 (en) * | 1989-10-14 | 1991-12-11 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Foerderung Der Angewandten Forschung E.V. | Desensitised explosive and process for the manufacture thereof |
WO1993006065A1 (de) * | 1991-09-18 | 1993-04-01 | Wasagchemie Sythen Gmbh | Verringerung der korngrösse von kristallinem explosivstoff |
US5623168A (en) * | 1991-09-18 | 1997-04-22 | Wasagchemie Sythen Gmbh | Reduction of the grain size of crystalline explosive |
US5682004A (en) * | 1991-09-18 | 1997-10-28 | Wasagchemie Sythen Gmbh | Apparatus for reduction of the grain size of crystalline explosive |
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