DE1071951B - Verfahren zur Herstellung stabiler, wäßriger, weichmacherfreier Polyvinylacetat - Dispersionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung stabiler, wäßriger, weichmacherfreier Polyvinylacetat - DispersionenInfo
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- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/02—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
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Description
-16/3 e
ANMELDETAG: 5. APRIL 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
Gegenstand des Patentes 1 056 369 und des Zusatzpatentes dazu (Patentanmeldung F 24 249 IVb / 39b
vom 25. 10. 1957) ist ein Verfahren zur Herstellung stabiler, wäßriger weichmacherfreier Polyvinylacetal-Dispersionen
in einem Kneter, wobei als Hilfsmittel für die Emulgierung außer anionaktiven Emulgatoren zusätzlich
aliphatische Ester bzw. aliphatische Acetale eingesetzt werden, da die Dispergierung von Polyvinylacetalen
mit anionaktiven Emulgatoren allein nicht gelingt, wenn die anionaktiven Emulgatoren in Mengen
eingesetzt werden, die für die Praxis noch tragbar sind.
Im weiteren Verlauf der Untersuchung wurde nun
gefunden, daß auch Halogenverbindungen, die sich von geradkettigen oder verzweigten acyclischen Kohlenwasserstoffverbindungen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ableiten, die Dispergierung von Polyvinylacetalen in
einem System Wasser — Emulgator ermöglichen. In Frage kommen insbesondere ausschließlich aus Chlor
und Kohlenstoff oder aus Chlor, Kohlenstoff und Wasserstoff bestehende Verbindungen mit Siedepunkten zwischen
etwa 50 und 200° C, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform,
Trichloräthylen, Perchloräthylen u. ä.
Der Einsatz dieser Verbindungen, insbesondere der sich von Methan und Äthylen ableitenden Chlorderivate,
ist infolge ihrer leichten Zugänglichkeit, ihres niedrigen Preises und Feuerungefährlichkeit mit einer Reihe von
Vorteilen verbunden. Der zur Herstellung einer PoIyvinylacetal-Dispersion
erforderliche Zusatz beträgt im allgemeinen 5 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf
Polyvinylacetat in den meisten Fällen reichen jedoch 8 bis 15 Gewichtsprozent aus, um stabile Polyvinylacetal-Dispersionen
einer Teilchengröße bis zu einem μ zu erzielen.
Die zur Herstellung von Polyvinylacetal-Dispersionen erfindungsgemäß verwendeten Halogenverbindungen dürfen
keine oder nur eine geringe Wasserlöslichkeit besitzen und müssen bei Raumtemperatur Quellmittel, jedoch
keine Lösungsmittel für Polyvinylacetale sein. Die günstige Wirkung dieser Verbindungen beruht wahrscheinlich
auf der Eigenschaft, die Löslichkeit der Polyvinylacetale in konzentrierten wäßrigen Lösungen anionaktiver
Emulgatoren zu verbessern.
Durch einfache Versuche kann die Eignung einer Halogenverbindung für die Dispergierung eines PoIyvinylacetals,
d. h. ob sie unter anderem die Löslichkeit eines Polyvinylacetales in einem System Wasser — Emulgator
genügend steigert, leicht abgeschätzt werden. Zum Beispiel ist ein Polyvinylbutyral mit 78% Vinylbutyralgruppen
in 15°/oiger wäßriger Natriumoleatlösung nur mangelhaft löslich und daher mit 5 °/0 Natriumoleat
allein im Kneter nicht dispergierbar. Werden jedoch einer Mischung aus dem genannten Polyvinylbutyral
und lS'Yoiger Natriumoleatlösung geringe Mengen an
Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen oder Perchlor-Verfahren zur Herstellung
stabiler, wäßriger, weichmacherfreier
Polyvinylacetal-Dispersionen
Zusatz zum Patent 1 056 369
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Fritz Winkler, Kelkheim (Taunus),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
äthylen zugesetzt, so werden fast klare Gallerten erhalten, d. h., durch den Zusatz der genannten Halogenderivaten
wird eine merkliche Löslichkeitssteigerung des PoIyvinylacetals erreicht. Da weiter Tetrachlorkohlenstoff,
Trichloräthylen und Perchloräthylen auch Quellmittel für das genannte Polyvinylbutyral mit 78 °/0 Vinylbutyralgruppen
sind, erfüllen sie die notwendigen Voraussetzungen, um als Hilfsmittel für die Dispergierung des genannten
Polyvinylacetals Einsatz finden zu können. Pentachloräthan z. B., das auf der einen Seite ein Lösungsmittel
für das genannte Polyvinylbutyral ist und andererseits dessen Löslichkeit in einer Natriumoleatlösung nicht
verbessert, eignet sich nicht als Dispergiermittel. Es ist allgemein bekannt, daß bei der Acetalisierung verschiedenste
Aldehyde oder Aldehydmischungen eingesetzt werden können; auch kann man durch Wahl geeigneter
Reaktionsbedingungen verschiedenste Acetalisierungsgrade einstellen. Es entstehen so Polyvinylacetale sehr
unterschiedlicher Zusammensetzung, und es liegt auf der Hand, daß ein für die Dispergierung eines Polyvinylacetals
geeignetes organisches Halogenderivat nicht notwendigerweise auch zur Dispergierung eines Polyvinyl-
909 690/592
acetals anderer Zusammensetzung geeignet sein muß. Durch oben beschriebene Vorversuche kann jedoch der
Kreis der für die Dispergierung eines bestimmten PoIyvinylacetals in Frage komme: den Hilfsmittels relativ
rasch und ohne kostspielige Knetversuche bestimmt werden..
Während der Dispergierung verdampft zwangläufig ein Teil dieser Hilfsmittel, so daß ihr Anteil in einer
erfindungsgemäßen Dispersion mit z. B. 50 bis 55°/0 Festgehalt unter Umständen nur 0,5 bis 5, höchstens
10 Gewichtsprozent, beträgt. Beim Trocknen an der Luft entweicht aus einer derartigen Dispersion die verhältnismäßig
geringe Menge an organischen Halogenderivat zusammen mit dem Wasser, so daß glatte, kreidige Filme
entstehen. Zur Erzielung transparenter Filme können analog den im Patent 1 056 369 und Patentanmeldung
F 24 249 IVb / 39b vom 25. 10. 57 gemachten Angaben nachträglich geeignete Ester oder Weichmacher, ferner
Halogenkohlenwasserstoffverbindungen, welche als Lösungsmittel für das betreffende Polyvinylacetat fungieren,
eingesetzt werden.
An Stelle einer einzigen Halogenverbindung können auch Mischungen von zwei oder mehreren der organischen
Halogenderivate eingesetzt werden. Auch Mischungen von Halogenderivaten mit aliphatischen Estern und/oder
Acetalen können Verwendung finden.
Die Dispergierung kann sowohl in diskontinuierlich als auch in kontinuierlich arbeitenden Knetmaschinen
schwerer Bauart durchgeführt werden.
In einen kontinuierlich arbeitenden Kneter von 1 m Spindellänge wird mittels Förderschnecke eine Mischung
folgender Zusammensetzung eingetragen:
80 Gewichtsteile Polyvinylbutyral,
8 » entsalztes Wasser
8 » entsalztes Wasser
8 » Trichloräthylen,
4 » Natriumoleat.
ίο Die Mischung wird im ersten Drittel der Schnecke durch
Erhitzen auf 90 bis 100° C gelatiniert, im zweiten Drittel unter' Kühlung auf 60° C homogenisiert und im letzten
Drittel durch gleichmäßiges Einspritzen von Wasser mittels in den Spindelraum eingebauter Düsen bei etwa
40° C in eine als klebrige Paste anfallende Dispersion übergeführt; diese wird mittels einer Austragschnecke
in einen Mischer befördert, in dem sie durch weiteren Wasserzusatz auf die gewünschte Konzentration eingestellt
wird.
In einem Kneter mit luftdichtem Verschluß und Kühler werden 100 Gewichtsteile Polyvinylalkohol mit 120 Gewichtsteilen
Äthylhexanal, 65 Gewichtsteilen Butylacetat und 15 Gewichtsteilen Alkylbenzolsulfosäure
6 Stunden bei 70° C acetalisiert. Die zähe Masse wird gekühlt und mit Natronlauge auf pH 7 bis 8 eingestellt.
Nach Zugabe von 15 Teilen Perchloräthylen wird so lange Wasser eingeknetet, bis Inversion zur Dispersion erfolgt.
Diese kann beliebig weiter mit Wasser verdünnt werden.
In einem Innenkneter mit pneumatischem Stempel und Absaugvorrichtung am Stempelschacht werden
800 Gewichtsteile eines Polyvinylbutyrals, dessen analytische
Zusammensetzung 1,7 °/0 Polyvinylacetat, 80% Polyvinylbutyral und 17°/0 Polyvinylalkohol ist, mit
40 Gewichtsteilen Natriumoleat und 100 ecm Wasser unter Erhitzen auf 100° C gelatiniert und anschließend
unter intensiver Kühlung zunächst 120 Gewichtsteile Tetrachlorkohlenstoff und hierauf Wasser eingeknetet.
Nach Zulaufen von etwa 220 ecm Wasser wird die ursprünglich gummiartige und beim Kneten einen hohen
Kraftaufwand erfordernde Masse weicher und geht in die gewünschte Dispersion vom Typ »Harz in Wasser«
über.
Claims (2)
1. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung stabiler, wäßriger, weichmacherfreier
Polyvinylacetaldispersionen in einem Kneter nach Patent 1 056 369, dadurch gekennzeichnet, daß man
neben anionaktiven Emulgatoren Halogenderivate aeyclischer Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
die sehr wenig wasserlöslich bzw. praktisch wasserunlöslich sind und bei Raumtemperatur
Quellmittel für die betreffenden Polyvinylacetale darstellen, verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen von Halogenderivaten
aeyclischer Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen mit Estern und/oder Acetalen verwendet.
© 909 690/592 12.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR788399A FR1221230A (fr) | 1959-03-04 | 1959-03-04 | Procédé de préparation de dispersions d'acétals polyvinyliques |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1071951B true DE1071951B (de) | 1959-12-24 |
Family
ID=8712038
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1071951D Pending DE1071951B (de) | 1959-03-04 | Verfahren zur Herstellung stabiler, wäßriger, weichmacherfreier Polyvinylacetat - Dispersionen |
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BE (1) | BE576344A (de) |
DE (1) | DE1071951B (de) |
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0
- BE BE576344D patent/BE576344A/xx unknown
- DE DENDAT1071951D patent/DE1071951B/de active Pending
-
1959
- 1959-03-04 FR FR788399A patent/FR1221230A/fr not_active Expired
Also Published As
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---|---|
BE576344A (de) | |
FR1221230A (fr) | 1960-05-31 |
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