DE106835C

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Publication number: DE106835C
Application number: DENDAT106835D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. August 1898 ab.

Zweck dieser Erfindung ist die gleichzeitige Bedienung der Ab- und Zuflufsöflhungen irgend einer Anzahl einheitlich von einander getrennter Behälter und die Ersetzung der bisher hierzu benöthigten entsprechenden Anzahl Hähne durch eine einzige, für sä'mmtliche Behälter gemeinsame Vorrichtung.

Dieselbe ist namentlich vortheilhaft jfür die Bedienung batterieweise zusammengegebener Zellenbehälter, wie z. B. Filterpressen und elektrolytische Apparate, Erhitzer, Condensatoren u. s. w., indem dabei nicht allein die Ersparung der gebräuchlichen zahlreichen Hähne sowie die langwierige Arbeit des Oeffnens und Schliefsens eines Hahnes nach dem anderen und des dadurch entstehenden Zeitverlustes, sondern auch namentlich eine in den meisten Fällen der Qualität der Producte äufserst zuträgliche Regelmäfsigkeit des Arbeitsvorganges erzielt wird, eine Wirkung, die durch die bisher erforderliche Bedienung je eines Einzelhahnes für jede Zelle durchaus unerreichbar ist.

Die Vorrichtung kennzeichnet sich demnach durch ein inneres, auf seiner ganzen Länge mit einem äufseren dehnbaren Rohrmantel umgebenes Speiserohr zur Einführung eines dehnbaren Mediums, wie z. B. Luft, Kohlensäure, Wasser u. s. w., in den an beiden Enden abgedichteten Rohrmantel. Hierdurch wird der an den Oeffnungen vorbeigeführte Rohrmantel aufgebläht und verschliefst dieselben gleichzeitig, sie abdichtend in ihrer Gesammtanzahl. Bei dieser Anordnung hat das innere Speiserohr aufser den weiter unten beschriebenen Vorzügen den Zweck, bei Offenstellung der Abflufsöffnungen, d. h. also bei nicht aufgeblähtem Rohrmantel, den letzteren in seiner ganzen Länge zu tragen, d. h. zu verhindern, dafs er durch Auflagern auf den Boden des Abzugkanales den freien Abflufs der Flüssigkeit hindert, wie dies bei einem frei im Abzugskanal angeordneten Abdichtungsrohrmantel der Fall sein würde. Aufserdem erleichtert das innere Speiserohr die genaue Führung des Rohrmantels in den Fällen, wo die Oeffnungen nicht in gerader Linie liegen, so dafs die Bedienung von in Bogenlinien, Schlangenlinien u. s. w. angeordneten Abflufsöffnungen nicht die geringste Schwierigkeit verursacht. Das den dehnbaren Rohrmantel aufblähende, in das Speiserohr eingeführte Medium kann an beliebigen Stellen desselben aus- und in den Dichtungsmantel eintreten; jedoch ist es vorzuziehen, die Austrittsöffnungen • derart anzuordnen, dafs je eine derselben genau vor einer Oeffhung liegt, indem dadurch die Gleichzeitigkeit der verfolgten Wirkung noch erhöht wird, wie dies in dem auf beiliegender Zeichnung veranschaulichten Beispiel erklärt ist, bei welchem Fig. 1 Verticalschnitt, Fig. 2 Horizontalschnitt und Fig. 3 und 4 entsprechende Querschnitte der für geradlinig gelagerte Oeffnungen angeordneten Vorrichtung sind.

Bei derselben ist A das mit den vor den Abflüssen G gelagerten Uebertrittsöffnungen B versehene Speiserohr, welches von dem an beiden Enden durch die Binden

Claims

EE¹ auf demselben abgedichteten dehnbaren Schlauch F, in welchen die Oeffnungen B einmünden, umgeben ist. Diese Vorrichtung ist in den am einen Ende durch die Kugel S abgeschlossenen Sammelkanal eingesetzt, der am anderen Ende in seinem Ablaufstutzen M einen Einsatz D für die Verbindung der Luftpumpe mit dem Speiserohr A hat.

Es ist nun ohne Weiteres ersichtlich, dafs zum gleichzeitigen Abschliefsen einer noch so grofsen Anzahl von Behältern oder Zellen in gleichviel welcher Zusammenstellung das erforderliche Medium durch einige Pumpenschläge bei D einzuführen, dagegen zur gleichzeitigen Oeffnung bei D¹ abzulassen ist.

Patenτ-Anspruch:

Vorrichtung zur gleichzeitigen Absperrung mehrerer in eine Leitung mündender Oeffnungen, dadurch gekennzeichnet, dafs ein dehnbarer Schlauch F als Mantel über ein Zuflufsrohr A geschoben ist, das, mit den Oeffnungen G entsprechenden Bohrungen B versehen, zwecks Absperrung mit Druckflüssigkeit gefüllt wird, wodurch der Schlauch aufgebläht wird und die Oeffnungen G verschliefst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.