DE4444106C1 - Einrichtung für eine Druckwasserableitung - Google Patents
Einrichtung für eine DruckwasserableitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckwasserableitung für ein Druckkühlrohr, zur direkten
Intensivkühlung von Walzgut aus der Walzhitze, bei der das flüssige Kühlmedium im
Gleichstrom über Düsenköpfe auf das zu kühlende Walzgut aufgebracht und über eine
Staukammer wieder abgeführt wird.
Druckkühlrohre dieser Art sind insbesondere für das Kühlen von Walzstahl aus der
Walzhitze geeignet.
Es ist bekannt, für eine direkte Intensivkühlung von Walzgut, zwei Ausführungen von
Kühlrohren zu verwenden. Das Gleich-Gegenstrom-Kühlrohr für dickere Walzgutab
messungen bei niedrigen Endwalzgeschwindigkeiten und das Gleichstromkühlrohr für
dünne Walzgutabmessungen und hohe Endwalzgeschwindigkeiten.
Das Gleichstromkühlrohr weist, angewendet für dünnes Walzgut und hohe Endwalzge
schwindigkeiten, bei der direkten Intensivkühlung unbestritten bedeutende Vorteile auf,
jedoch erfolgt bei den bekannten technischen Ausführungen die Abführung des flüssigen
Kühlmediums, wobei sich in der Praxis Druckwasser durchgesetzt hat, nur unzureichend,
so daß mit den bisher bekannten Gleichstromkühlrohren die praktisch erreichbaren End
walzgeschwindigkeiten begrenzt werden.
Für dickere Walzgutabmessungen, mit für die Kühlung benötigten, relativ hohen Wasser
mengen, sind die bisher verwendeten Gleichstromkühlrohre weniger geeignet, da die
Wasserströme am Ende des Kühlrohres nicht ausreichend beherrscht werden. Bekannter
weise führt Druckwasser, das am Ende des Kühlrohres in die Walzhitze austritt, in allen
Fällen zu einer Bremswirkung auf die Walzader, gleichgültig, ob das austretende Kühl
wasser sich vor einem nachfolgenden Kühlrohr staut, oder am Ende der Kühlstrecke an
Geschwindigkeit verliert. Außerdem führt das an den Kühlrohrenden austretende Kühl
wasser zu einer undefinierten Kühlung, wodurch die Qualität des damit behandelten
Walzgutes gemindert wird. Um dem Austreten des Kühlwassers am Ende der Gleichstrom
kühlrohre zu begegnen, ist es bekannt, Staukammern am Kühlrohrende anzuordnen, denen
ein kurzes Stück einer Gegenstromkühlung nachgeordnet ist, das im günstigsten Fall nur
aus einem Gegenkopf besteht, der dabei mit soviel Kühlwasser beaufschlagt wird, daß ein
Austreten des Kühlwassers aus dem Kühlrohrende gerade noch verhindert wird. Mit dieser
Maßnahme werden jedoch bereits so hohe Bremskräfte erzeugt, daß ein Ausknicken
dünner Walzadern bei hohen Endwalzgeschwindigkeiten erfolgen kann.
Das EP 13 230 B1 offenbart ein Druckkühlrohr, dessen Ablenkkammern mehrere Blenden
oder Ringe für den Durchtritt des Walzgutes aufweisen, an denen entweder Umlenk
trichter oder Ablenkkegel angeordnet sind. Der Abstreifeffekt wird bei dieser bekannten
Lösung weitestgehend dadurch erzielt, daß der Strahlquerschnitt durch die Blenden ver
mindert und das abgestreifte Wasser umgelenkt wird. Am Ende der Konstruktion ist ein
senkrecht zur Durchlaufrichtung des Walzgutes gerichtetes Abstreifrohr vorgesehen, das
mit einem flüssigen oder gasförmigen Medium gespeist wird, welches als separat, senk
recht zur Durchlaufrichtung, auf die Walzader gerichteter Sekundärstrom, das restliche
Kühlwasser abstreift. Diese bekannte Ausführung arbeitet derart, daß das Kühlwasser
durch die in den Ablenkkammern angeordneten Blenden oder Ringe zunächst umgelenkt,
gestaut und dann teilweise abgestreift wird. Dabei wird in der Gegenrichtung zur durchlau
fenden Walzader ein Stau des Kühlmediums und folglich eine Bremswirkung auf das
Walzgut ausgeübt. Somit können auch keine großen Kühlwassermengen aus der Walz
richtung ausgelenkt werden. Darüber hinaus ist durch die freie Anordnung der
Austrittsöffnungen des Abstreifrohres nur ein unkontrolliertes Abstreifen der noch an der
Walzader haftenden Kühlmittelreste erreichbar.
Entsprechend dem EP 64 771 B1 die Kühlwasserablenkung damit durchgeführt, daß
einer Staukammer eine Ablenkkammer nachgeordnet ist und vor den Führungstrichtern
nach oben abschließende Leitbleche angeordnet sind, wobei in die Leitbleche Zuleitungen
für ein flüssiges und/oder gasförmiges Abstreifmedium münden. Der Nachteil dieser
Lösung besteht darin, daß das Kühlwasser und der sich durch die Kühlung bildende
Wasserdampf aus der Staukammer und aus der Ablenkkammer frei abgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckwasserableitung für ein Druckkühl
rohr zur direkten Intensivkühlung von Walzgut aus der Walzhitze, bei der das flüssige
Kühlmedium im Gleichstrom über Düsenköpfe auf das zu kühlende Walzgut aufgebracht
und über eine Staukammer wieder abgeführt wird, zu schaffen, mit der die Wirkungsweise
der Druckwasserableitung verbessert, der Einfluß des Wasserdampfes vermindert und der
Anwendungsbereich des Gleichstromkühlrohres erweitert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für eine Druckwasserableitung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
dadurch gelöst, daß am Kühlwasserauslauf der Stau
kammer ein Rohrbogen angeflanscht, der mit einem Hosenrohr verbunden ist, dessen
Kanäle, in Fließrichtung gesehen, auf beiden Seiten in eine Ableitungs- und Dampfsperr
kammer von oben einmünden und innerhalb der Kammer einen Führungstrichter über
greifend, bis zum Endpunkt einer Länge A, weitergeführt werden wobei das aus den
Kanälen des Hosenrohres herabfließende Wasser auf Schrägen auftreffend, die in einem
Winkel von 20 bis 50° geneigt, mit im Abstand verlaufenden Trichterwänden zusammen
wirkend, angeordnet sind, in einen Sammelschacht geleitet ist.
Die Erfindung ist sinnvoll ausgestaltet, wenn oberhalb des Sammelschachtes in der Ab
leitungs- und Dampfsperrkammer Trichterwände ausgebildet sind.
Es ist eine Ausgestaltungsform der Erfindung, daß die Schrägen sowie die dazu synchron
verlaufenden Wandteile der Trichterwände in einem Winkel von 30° angeordnet sind. Das
aus den Kanälen des Hosenrohres herabfließende Wasser wird von den Schrägen zu einem
Sammelschacht geleitet. In diesem Abschnitt übt das aus der Staukammer kommende
Wasser einen Sog auf das vagabundierende Wasser in der Ableitungs- und Dampfsperr
kammer aus, so daß es besser nach unten abgeführt werden kann. Die Trichterwände,
längsseitig zu den Schrägen angeordnet, können in ihrer Höhe verstellbar sein. Damit ist
es möglich, den Abstand C der Trichterwand zu den Schrägen veränderlich zu gestalten
und so die Gesamtsogwirkung der Einrichtung in vorteilhafter Weise zu beeinflussen.
Ein am Ende der Ableitungs- und Dampfsperrkammer angeordnetes Leitblech ist in
Ausgestaltung der Erfindung senkrecht zur Fließrichtung des Kühlmediums angeordnet.
Durch diese Anordnung wird abgelenktes Wasser, das noch eine sehr hohe Energie haben
kann, gebrochen und ein Aufstauen am unteren Ende der Ableitungs- und Dampfsperrkam
mer vermieden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung entspricht die Länge A des
Verlaufs der Kanäle des Hosenrohres der Größe B bis 2B des Führungstrichters.
Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Einrichtung in einer schematischen Darstellung im Schnitt;
Fig. 2 den Schnitt I-I in Fig. 1
Fig. 1 zeigt die Einrichtung in einer schematischen Darstellung. Dabei ist, in Walz
richtung gesehen, ein Wärmeaustauschteil 9 einer Staukammer 2 vorgeordnet, die mit
einer Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1 verbunden ist.
An der Oberseite der Staukammer 2 ist ein Rohrbogen 3 angeflanscht, der mit einer gleich
förmigen um 180° gelenkten Krümmung zu der Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1
hinragt.
Am Endes der Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1 ist ein Leitblech 4 angeordnet, um
Turbulenzen des durchfließenden Kühlmediums in der Ableitungs- und Dampfsperr
kammer 1 im Bereich des Schachtes 7 einzugrenzen.
Fig. 2 zeigt den Schnitt I-I in Fig. 1. Im Bereich der Kammer 1 ist dem Rohrbogen 3 ein
Hosenrohr 5 nachgeordnet, das durch die Kanäle 5′ weitergeführt wird. An Hand dieser
Darstellung ist die Lage und Größe des Führungstrichters B im Zentrum zu erkennen. Die
Ansicht zeigt, daß die Kanäle 5′ des Hosenrohres 5 den Führungstrichter B zentrisch über
greifend, mit den Wänden der Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1 parallellaufend aus
greifend, mit den Wänden der Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1 parallellaufend aus
gebildet sind und mit der Länge A den Lagemittelpunkt des Führungstrichters B
überragen.
Unmittelbar im Bereich des Schachtes 7 sind abgewinkelt, in einem Abstand C von der
Innenwand der Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1, Trichterwände 8 angeordnet. Die
Trichterwände 8 dienen dazu, um das aus den Kanälen 5′ austretende und an den Wänden
der Absperr- und Dampfsperrkammer 1 fließende Wasser zu regulieren.
Die Trichterwände 8 folgen im Abstand C im Inneren der Ableitungs- und Dampfsperr
kammer 1 parallel dem Verlauf der Schräge 6 und der Wand des Sammelschachtes 7. Die
im Inneren der Kammer 1 verlaufenden schrägen Teile der Trichterwände 8 und die
Schrägen 6 der Wände der Kammer 1 sind in einem Winkel von α = 30°, von den senk
recht verlaufenden Wänden zur Mittenachse der Kammer 1, geneigt.
Gleichzeitig wird, durch diese Anordnung der Trichterwände 8 und deren Kanalbildung,
über den Schacht 7 eine starke Sogwirkung erzeugt.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine sichere Ableitung des Druckwassers aus
der Ableitungs- und Dampfsperrkammer 1 erreicht und ein Eindringen des Kühlwassers in
nachgeordnete Einrichtungen der Walzstraße vermieden.
Bezugszeichenliste
1 Ableitungs- und Dampfsperrkammer
2 Staukammer
3 Rohrbogen
4 Leitblech
5 Hosenrohr
5′ Kanäle
6 Schräge
7 Schacht
8 Trichterwand
9 Wärmeaustauschteil
A Länge
B Führungstrichter
c Abstand
α Winkel
2 Staukammer
3 Rohrbogen
4 Leitblech
5 Hosenrohr
5′ Kanäle
6 Schräge
7 Schacht
8 Trichterwand
9 Wärmeaustauschteil
A Länge
B Führungstrichter
c Abstand
α Winkel
Claims (5)
1. Druckwasserableitung für ein Druckkühlrohr zur direkten Intensivkühlung von Walz
gut aus der Walzhitze, bei der das flüssige Kühlmedium im Gleichstrom über Düsen
köpfe auf das zu kühlende Walzgut aufgebracht wird und über eine Staukammer
sowie ein Ablenksystem, mit Führungstrichtern, wieder abgeführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Kühlwasserauslauf der Staukammer (2) ein Rohrbogen (3) an
geflanscht ist, der mit einem Hosenrohr (5) verbunden ist, dessen Kanäle (5′) in Fließ
richtung gesehen auf beiden Seiten in eine Ableitungs- und Dampfsperrkammer (1)
von oben einmünden und innerhalb der Kammer (1) einen Führungstrichter (B) über
greifend, bis zum Endpunkt einer Länge (A) weitergeführt werden, wobei das aus
den Kanälen (5′) des Hosenrohres (5) herabfließende Wasser auf Schrägen (6) auftref
fend, die in einem Winkel α von 20°-50° geneigt, mit Trichterwänden (8) zusam
menwirkend angeordnet sind, in einen Sammelschacht (7) geleitet ist.
2. Druckwasserableitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des
Sammelschachtes (7) in der Ableitungs- und Dampfsperrkammer (1) zwei Trichter
wände (8) ausgebildet sind.
3. Druckwasserableitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägen
(6) sowie die dazu synchron verlaufenden schrägen Wandteile der Trichterwände (8)
in einem Winkel α von 30° angeordnet sind.
4. Druckwasserableitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (A)
des Verlaufs der Kanäle (5′) des Hosenrohres (5) der Größe (B) bis (2B) des Führungstrichters entspricht.
5. Druckwasserableitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der
Ableitungs- und Dampfsperrkammer (1) ein Leitblech (4) senkrecht zur Fließrichtung
des Kühlmediums angeordnet ist.
Priority Applications (5)
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