DE10656C - Etagen-Feuerung - Google Patents
Etagen-FeuerungInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F24H—FLUID HEATERS, e.g. WATER OR AIR HEATERS, HAVING HEAT-GENERATING MEANS, e.g. HEAT PUMPS, IN GENERAL
- F24H3/00—Air heaters
- F24H3/008—Air heaters using solid fuel
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Description
1880.
Klasse 24.
MICHEL PERRET in PARIS. Etagenfeuerung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Februar 1880 ab.
Der staubförmige Zustand des Brennmaterials bietet die gröfsten Schwierigkeiten bei dessen
Verbrennung dar. Das natürliche Zusammenbacken durch das Feuer erfolgt nur bei einer
geringen Anzahl dieser Brennmaterialien, während das künstliche Zusammenbacken sehr kostspielig
ist und sich auch nicht für sogenannte arme Brennmaterialien eignet.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, habe ich einen Etagen-Ofen erdacht, welcher
den doppelten Zweck hat, sowohl staubförmige als sehr arme Brennmaterialien ohne irgend
welche Vorbereitung derselben zu verbrennen. Der Ofen besteht aus einer Anzahl Etagen aus
feuerfesten Steinplatten; das auf denselben ausgebreitete Brennmaterial verbrennt auf diesen
Flächen durch Zuführung atmosphärischer Luft.
Die Zahl der Etagen kann sich nach der Natur des Brennmaterials und nach dem Zweck
der Verbrennung richten. Beim Betriebe wird das Brennmaterial auf den unbeweglichen Etagenflächen
durch Schüreisen mittelst Hand oder mechanischer Vorrichtungen fortbewegt. Dasselbe
Resultat kann durch bewegliche Flächen erreicht werden, welche das Brennmaterial mechanisch
fortbewegen.
Das Brennmaterial kann nach Bedürfnifs erneuert werden; die Zeitdauer zwischen den
Chargen kann nach Belieben variiren und können selbst 24 Stunden zwischen den einzelnen
Chargen vergehen; diese Dauer richtet sich nach der zugelassenen Luft, deren Zutritt durch
irgend welche Regulireinrichtung bestimmt wird. Aufserdem kann die zugelassene Luft entweder
durch Führung um den Ofen oder durch einen Herd, der über oder unter dem Ofen angebracht
ist, je nachdem der Zug von unten nach oben oder umgekehrt durch den Ofen geleitet
wird, oder schliefslich durch Ausnutzung der verlorenen Hitze vorgewärmt sein.
Man kann mit Hülfe dieses Ofens Anthracit, magere Steinkohle, Koks, Torf, Sägespäne etc. im
pulverisirten Zustande verbrennen, und um ein Beispiel anzuführen, in wie weit sich dieser
Ofen bezüglich der Geringhaltigkeit des Brennmaterials ausnutzen läfst, führe ich nur an, dafs
ich in demselben ganz bequem den Abgang aus anderen Oefen verbrenne.
Die Möglichkeit, sehr geringwerthigen Brennstoff zu verbrennen, gestattet mir, alle Arten
Materialien, die ich mit solchem Brennmaterial mische, auf sehr billige Weise einer hohen
Temperatur zu unterwerfen. Aufserdem kann ich durch die Luftregulirutig die Zusammensetzung
der Verbrennungsproducte verändern und nach Belieben oxydirende oder reducirende
Gase erhalten, die einen bestimmten Einflufs auf die mit dem Brennstoff vermischten Materialien
ausüben sollen.
Es kann demnach durch diesen Etagen-Ofen, je nachdem er geführt wird, Kohlensäure und
Kohlenoxydgas in veränderten Mischungsverhältnissen mit einer mehr oder weniger grofsen
Beimischung atmosphärischer Luft erzeugt werden. Man kann ferner das Verbrennungsproduct
aus diesem Ofen durch eine Masse Brennmaterial in Stücken hindurchleiten, um überschüssige
Luft zu absorbiren, Kohlensäure zu zersetzen und so Kohlenoxydgas zu erzeugen, dessen schliefsliche Verbrennung den gröfstmöglichen
Nutzeffect giebt.
In der beiliegenden Zeichnung ist:
Fig. ι ein Längenschnitt meines Ofens nach Linie A-B der Fig. 2,
Fig. 2 Sin Querschnitt nach der gebrochenen Linie C-D,
Fig. 3 ein Horizontalschnitt einer Ofenhälfte nach Linie E-F.
Der Brennraum besteht aus einer gemauerten Kammer, die inwendig mit feuerfestem Material H
bekleidet ist. Diese Kammer ist durch Lagen / aus feuerfestem Material in eine Anzahl Etagen
getheilt, die so angeordnet sind, dafs die Verbrennungsgase die Etagen durchstreichen müssen,
ehe sie austreten können.
Jede Lage / ist durch die Vereinigung gleichgeformter Platten gebildet, die an den Stofsfugen
durch Falze einander decken, wie in Fig. ι zu sehen ist, und die an den Seiten auf
Consolen ruhen, welche zu diesem Behufe an den Seitenwänden des Brennraums (s. Fig. 2)
angebracht sind. Die Platten erhalten zur Vermehrung ihrer Tragkraft eine leicht gewölbte
Form.
Unten ist im Vordertheil des Brennraums der Rost J angebracht, welcher zum Inbetriebsetzen
des Ofens dient. In der vorderen Stirnwand des Ofens sind die Thüren K zum Einbringen
und Entfernen des Brennstoffs auf die Etagen,
ferner die Oeffnungen L zum Beschicken des Rostes und M zum Ausziehen der Asche angebracht.
Diese Thüren oder Oeffnungen werden durch Gufsdeckel geschlossen, die inwendig mit
feuerfestem Thon verkleidet sein können. Dem so eingerichteten Ofen kann kalte oder vorgewärmte
Luft zugeführt werden; letztere ist vorzuziehen. Die Zeichnung zeigt die Einrichtung
zur Zuführung vorgewärmter Luft.
Die Stirnwand des Ofens entwickelt namentlich an den Thüren durch Ausstrahlung bedeutende
Hitze; vor derselben ist deshalb in einer gewissen Entfernung eine Blechwand N angebracht,
wodurch der Zwischenraum O zwischen Ofen und Blechwand entsteht. Letztere erstreckt
sich nicht ganz bis auf den Boden. Die äufsere Luft tritt unter der Blechwand N in den
Zwischenraum O ein, erwärmt sich hier und steigt in den horizontalen Kanal P, zieht durch
denselben in die senkrechten Kanäle Q hinunter und gelangt durch die hinter der feuerfesten
Auskleidung des Ofenraums angebrachten waagrechten Kanäle i? in den senkrechten Kanal S
und in den waagrechten Kanal T, aus dem sie durch den Kanal U am Ende der dritten Etage
in den Ofen eintritt. Die beiden unteren Etagen erhalten also kalte Luft zugeführt, während
die heifse Luft in den beiden oberen Etagen eine lebhafte Verbrennung erzeugt.
Das Anbrennen des Ofens geschieht in folgender Weise: Nachdem die Platten sämmtlich
mit einer dünnen Lage Brennstoff bedeckt worden sind, wird auf dem Rost J Feuer angemacht
und unterhalten, bis der Brennstoff auf den Platten in Brand gerathen ist; dann läfst
man das Feuer auf dem Rost ausgehen, da nunmehr die Verbrennung von selbst fortgeht.
Sobald der Apparat in normalem Betriebe ist, wird der auf der obersten Etage ausgebreitete
Brennstoff nach und nach den unteren Etagen zugeführt, wodurch er vollständig ausgenutzt
wird. Die Beschickung erfolgt dadurch, dafs der Heizer durch die Thüren K ein Schüreisen
einbringt' und die Asche des vollständig ausgenutzten Brennstoffs, welche die unterste
Etage bedeckt, in den Aschenraum zieht; er bringt sodann auf diese Etage den Brennstoff
der darüber liegenden Etage und breitet ihn in gleichmäfsiger Lage darüber aus; diese Beschickung
setzt er fort, bis die oberste Etage leer ist, die er mit frischem Brennstoff beschickt.
Die Flamme bestreicht die dünnen Lagen unausgesetzt, während gleichzeitig die rückstrahlende
Hitze der oberen Platten auf die darunter liegende Schicht einwirkt. Auf diese Weise concentrirt sich eine aufserordentlich intensive Hitze im Ofen, die nach und nach die
ganze Stärke der Schichten durchdringt, woraus das sofortige Brennen aller brennbaren Partikel
resultirt; in den Aschenfall wird vollständig ausgenutzter Mineralstaub hineingezogen.
Für den guten Betrieb ist die Concentration der Hitze im Brennraum wesentlich, zu grofser
Luftzutritt ist deshalb zu vermeiden, da er ein Abkühlen des Ofens zur Folge haben könnte.
Tritt letzteres ein, so genügt es, den Essenschieber etwas mehr zu schliefsen und den Zug
dadurch zu vermindern. Aufser diesem Schieber kann man auch an der Vorderseite des
Ofens irgend welche Register anbringen, um durch letztere den Lufteintritt in die Heizkanäle
zu reguliren.
Die Verbrennungsgase treten durch die Oeffnung V aus und werden nach Belieben in irgend
einem Heizapparat ausgenutzt; sie können zur Gebäudeheizung, zur Heizung von Treibhäusern,
irisch-römischen oder Dampfbädern, von Trockenräumen und Fabrik-Etablissements, zum Darren
und zum Eindampfen von Flüssigkeiten, sowie für Seidenraupenhäuser und viele andere Zwecke
verwendet werden.
Claims (2)
1. Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Einrichtung eines Etagen-Ofens mit kalter
und warmer Luftzuführung, , in welchem ganz geringwerthiges Brennmaterial in Staubform
zur Verbrennung gelangt.
2. Die Combination dieses Ofens mit irgend einem Heizapparat zur Luftheizung und zu
anderen Zwecken, sowie mit einem Gaserzeugungsapparat.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=287949
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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- DE DENDAT10656D patent/DE10656C/de active Active
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