DE1064485B - Verfahren zur Herstellung von nichtstaeubendem Perborat in Perl- oder Graupelform und verringertem Schuettgewicht - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Um bei der Herstellung und Verarbeitung von pulverförmigen Waschmitteln Staubbelästigungen zu vermeiden, erscheinen in immer größerem Umfange derartige Produkte mit körniger Struktur. Diese Entwicklung erstreckt sich auch auf die Zusatzmittel, z. B. Perborat, die den Waschpulvern beigemischt werden. Da das Perborat bei normaler Herstellung durchweg in einer verhältnismäßig feinkörnigen Struktur mit störendem Staubgehalt anfällt, wurden die Forderungen nach einem staubfreien, grobkörnigen und dabei doch leichten Perborat immer dringender.

Durch Züchten größerer Kristalle, durch Aussichten und Rückführung des Feinkornes in den Herstellungsprozeß erhielt man bisher Produkte mit hohem Schüttgewicht (etwa 700 bis 900 g/1), die in Mischung mit Waschmitteln stark zum Entmischen neigten.

Es ist allerdings auch ein Verfahren bekannt, nach welchem man durch Granulieren von mehr oder weniger feingekörntem Perborat zu einer gröberen und doch leichten Ware kommen kann. Bei diesem Verfahren wird das Perborat mit Wasser angemaischt, zu Formlingen gepreßt, getrocknet und dann auf die gewünschte Korngröße gebracht. Es werden hierbei die kleinen Einzelkristalle durch Wiederausscheiden der in Lösung" gegangenen miteinander verklebt. Das Korn ist somit ziemlich porös und die Haftstellen sind klein, so daß die Granulate beim Zerkleinern, Absieben, auf dem Transport oder beim Lagern verhältnismäßig leicht wieder zertrümmert werden.

Demgegenüber wurde nun gefunden, daß man zu wesentlich festeren Konglomeraten kommt, wenn man von geschmolzenem Perborat ausgeht. Die Verkittung der einzelnen Kristalle erfolgt dadurch, daß man das bei 60° C geschmolzene Perborat in geeigneter Weise zum Erstarren bringt, z.B. durch Eintropfen desselben in Wasser oder in Lösungen, insbesondere Salzlösungen (z. B. Lösungen von Perborat in Wasser) oder durch Eintropfen in indifferente organische Flüssigkeiten oder Zumischen der Schmelze zu normalem nicht geschmolzenem Perborat, z. B. in einem Mischer, gegebenenfalls unter Zublasen von Luft bzw. unter anderweitiger Kühlung.

Die letztgenannte Mischung kann zuerst etwas klebrig sein. Kühlt man jedoch die krümelige Masse im Luftstrom oder auf andere Weise ab, so erstarrt sie sehr schnell und kann nach kurzer Zeit gegebenenfalls zerkleinert und auf die gewünschte Korngröße gesiebt werden. Das anfallende Produkt ist praktisch staubfrei. Das beim Schmelzen verlorengehende Kristallwasser kann durch Aufdüsen von Wasser oder von Suspensionen, z. B. einer Magnesiumsilicatsuspension, ersetzt werden.

Eine hierbei etwa auftretende Erwärmung kann durch Aufblasen von Luft beseitigt werden.

Verfahren zur Herstellung
von nictitstäubendem Perborat

in Perl- oder Graupelform
und verringertem Schüttgewicht

Anmelder:

Kali-Chemie Aktiengesellschaft,
Hannover, Hans-Böckler-Allee 20

Dr. Ludwig Pellens, Bad Hönningen (Kr. Neuwied),
und Wilhelm Moser, Ariendorf über Linz/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden

Die Erfindung wird zunächst an folgenden Beispielen näher erläutert:

Beispiel 1

5 kg Perborat werden in einem Gefäß vorsichtig bei etwa 60° C geschmolzen. Die sirupöse Schmelze läßt man langsam in Wasser einlaufen oder eintropfen. Hierbei erstarrt sie zu kleinen Graupeln. Man nutscht sie ab und trocknet in üblicher Weise. Die Korngröße fällt ganz gleichmäßig an, wie aus folgender Kornanalyse ersichtlich:

in Kornklasse

0,3 bis 0,6 mm 55 bis 65%

0,15 bis 0,3 mm 30 bis 40%

0 bis 0,15 mm 2 bis 5%

Mit Hilfe dieses Verfahrens lassen sich Staub- und Feinkornanteile, die bei der Fällung entstehen, leicht in grobkörnige Produkte verwandeln. Das Schüttgewicht ist ebenfalls herabgesetzt.

Beispiel 2

5 kg Perboratschmelze, wie im Beispiel 1 hergestellt, mischt man in einem Mischer mit 20 kg normalem Perborat, bis das Mischgut einheitlich feucht und krümelig aussieht. Dann läßt man das Produkt im Luftstrom erstarren. Die erhaltenen Konglomerate bedüst man mit Wasser oder Magnesiumsilicatsuspension und setzt das feucht und warm gewordene Produkt nochmals dem Luftstrom aus, zerkleinert und siebt auf einem 1 mm Sieb ab. Die so erhaltenen Graupeln enthalten praktisch keine Staubanteile und haben ein Schüttgewicht von 400 bis 500 g/1.

909 610/361

Claims (3)

Die Menge an normalem Perborat gemäß Beispiel 2 kann etwa 2- bis 5mal so groß sein wie die Menge der zuzumischenden Schmelze. Patentansprüche.-

1. Verfahren zur Herstellung eines nichtstäubenden perl- oder graupeiförmigen Perborates mit verringertem Schüttgewicht, dadurch gekennzeichnet, daß man das Perborat bei etwa 60° C schmilzt und die Schmelze in Wasser oder Lösungen, insbesondere Salzlösungen, oder indifferente organische Flüssigkeiten durch Eintropfen, Einspritzen

od. dgl. einbringt oder daß man die Schmelze mit normalem festem Perborat mischt und das gewonnene Produkt eventuell nach Absieben od. dgl. durch Aufblasen von Luft trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Salzlösung eine gesättigte Perboratlösung verwendet.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen Konglomerate to mit Wasser oder wäßrigen Dispersionen, z.B. einer Magnesiumsilicatsuspension, bedüst sowie gegebenenfalls zerkleinert oder absiebt und mit einem Luftstrom behandelt.