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Saftzentrifuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Saftzentrifuge
mit einem Rotor, dessen mittlerer Teil zur Feinzerkleinerung von Früchten und Gemüsen
als Reibscheibe ausgebildet ist, an der sich mindestens ein mit Sieböffnungen versehener
und im Längsschnitt zur Drehachse geneigter Wandteil zum Ausschleudern des Saftes
und kontinuierlichen Abführen des abgeschleuderten Reibgutes anschließt.
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Derartige bekannte Saftzentrifugen bedingen eine geringe Saftausbeute,
weil bei ihnen das Reibgut unter einem zu spitzen und daher ungünstigen Winkel auf
einen Siebkorb aufprallt, der nicht zylindrisch, sondern kegelig oder eierbecherförmig
ist.
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Es ist festgestellt worden und auch leicht einzusehen, daß das Reibgut
bei seinem erstmaligen Aufprallen auf den Siebkorb am meisten Saft abgibt, vorausgesetzt,
daß der Aufprallwinkel nicht zu spitz ist; dies bedeutet bei den bekannten Saftzentrifugen,
daß der Kegelwinkel des Siebkorbes nicht groß sein darf. Andererseits ist aber auch
erwiesen und naheliegend, daß unter diesen Umständen die aufprallenden Reibgutteilchen
an dem sie auffangenden und stark mit Sieböffnungen durchsetzten Siebkorb anhaften
und wenig oder keine Neigung haben, auf dem Siebkorb weiterzuwandern, besonders
wenn sie - wie z. B. solche von Karotten - faserige Beschaffenheit haben.
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Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten dadurch überwunden, daß
der Reibscheibenrand eine dachartige Prallplatte mit einer kegeligen Prallfläche
aufweist, welche das in der Reibscheibe entstandene und infolge der auf es einwirkenden
Zentrifugalkräfte nach außen fliegende Reibgut im Sinne der Vergrößerung des Winkels,
unter dem es auf den Wandteil aufprallt, ablenkt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in einer einzigen Figur im Längsschnitt dargestellt.
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Mit 1 ist ein Gehäuseteil bezeichnet, der in bekannter Art und Weise
mit seinem Flansch 1 a auf einen nicht dargestellten Unterteil aufgesteckt werden
kann, in dem ein Antriebsmotor, z. B. ein Elektromotor oder eine Turbine, untergebracht
ist, wobei eine im Lager 3 sich drehende Welle 2 mit der Welle des Antriebsmotors
kuppelbar ist. Ein zum Teil aus Kunststoff und zum Teil aus Metall hergestellter
Rotor 4 ist auf einen Gewindeansatz 2 a. der Welle 2 aufgeschraubt und liegt einem
Bund 2 b dieses letzteren an. Aus einem flachen, scheibenförmigen Tei14a des Rotors
ragen Schneidzähne 5 wie bei einer Reibscheibe heraus, mit welcher die durch einen
zentralen, unrunden Einfüllschacht 6a des Gehäusedeckels 6 eingeführten Früchte
und Gemüse fein zerkleinert werden.
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Mit der Reibscheibe 4a ist ein metallener Rotorteil 7 unlösbar verbunden,
an dessen flachen Innenabschnitt 7a ein durchbrochener kegeliger Wandteil 7 b anschließt.
An diesen ist über einen im Axialschnitt schwach abgewinkelten Wandteil 7 c ein
durchbrochener, kegeliger Wandteil 7d angeschlossen; an diesen ist ferner
durch einen schmalen, flachen Ringabschnitt 7e ein weiterer kegeliger und durchbrochener
Wandteil 7 f angeschlossen. Der äußerste und oberste Wandteil 7g ist nach
außen gewölbt und mit Rippen 7h versehen. Der halbe Kegelwinkel der Wandteile 7
b, 7 d und 7 f beträgt angenähert 60, 25 bzw. 35°. Die Durchbrechungen dieser Wandteile
sind so groß, daß nur mehr Stege übrigbleiben. Dafür sind diese Wandteile auf der
Innenseite mit einem sehr feimnaschigen und beispielsweise angelöteten Sieb 13 belegt.
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Zum Rotor 4 gehören ferner ein Kranz von in der Reibscheibe 4a verankerten,
sich längs Kegelmantellinien erstreckenden Bolzen 8 und eine dachartige Prallplatte
9, die an diesen Bolzen 8 befestigt ist und deren kegelige, als Prallfläche dienende
Innenoberfläche 9a. wohl mit einer Anzahl von in Achsebenen gelegenen Prallrippen
9 b versehen, im übrigen aber glatt ist. Die Konizität dieser Prallfläche ist derjenigen
der Wandteile 7 b, 7d, 7 f entgegengesetzt; der halbe Spitzenwinkel
beträgt angenähert 55°.
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Die Innenräume über- und unterhalb des Rotors sind durch eine in den
Gehäuseteil 1 eingesetzte Manschette 10 voneinander getrennt, deren oberer, eingebördelter
Rand unmittelbar unter dem herausgewölbten Wandteil 7g des Rotorteiles 7 liegt.
Der Gehäuseteil
1 weist eine Saftauslaufrinne 1 b und der Gehäusedeckel
6 eine Leithaube 6b für entsaftete Rückstände auf.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Saftzentrifuge ist die folgende:
An der Reibscheibe 4a werden durch die Schneidzähne 5 die durch den Einfüllschacht
6a eingeführten und mittels eines nicht gezeigten Stöpsels nach unten gedrückten
Früchte und Gemüse in bekannter Art und Weise fein zerkleinert. Das Reibgut fliegt
dann unter Zentrifugalkrafteinwirkung in einer zur Rotordrehachse senkrechten Ebene
nach außen. Wäre nicht die Prallplatte 9 vorhanden, so würde es unter einem Winkel
von 60° auf das zum Wandteil 7 b gehörende Sieb aufprallen; dabei würde es wenig
Saft abgeben, sondern einfach am Sieb 13 nach oben abgleiten. Bei der erfindungsgemäßen
Saftzentrifuge wird hingegen das Reibgut durch die Innenfläche 9 a der Prallplatte
9 nach unten abgelenkt oder gar reflektiert, im Sinne einer Vergrößerung des Winkels,
unter dem es auf dein zum Wandteil 7b gehörenden Sieb aufprallt. Der Aufprallwinkel
kann zum mindesten für einen Teil der Reibgutteilchen 90° erreichen. Unter diesen
Umständen geben die aufprallenden Teilchen schon einen beträchtlichen Anteil ihres
Saftes ab. Diese Wirkung wird noch dadurch unterstützt, daß die Prallplatte 9 mit
den an ihrer Innenseite vorhandenen Prallrippen 9 b als Gebläserad wirkt und zusammen
mit dem von ihr abgelenkten Reibgut Luft gegen das den Wandteil 7b bedeckende
Sieb schleudert, welche Luft die Aufprallwirkung vergrößert und beim Durchtritt
durch das Sieb den Saft mitreißt.
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Das teilweise entsaftete Reibgut unterliegt auf dem stark kegeligen
Wandteil 7 b noch einer großen, längs diesem Wandteil gerichteten Komponente der
Zentrifugalkraft; somit bleibt es nicht an diesem Wandteil hängen, sondern wird
gegen den Wandteil 7d hin abgetrieben, wo es wegen des geringen Kegelwinkels die
Tendenz hat, sich anzustauen. Hier gibt das Reibgut praktisch den ganzen Rest des
Saftes ab, den es noch enthält. Unter der kombinierten Einwirkung der längs dieses
Wandteiles gerichteten Zentrifugalkraftkomponente, der Verdrängungswirkung des vom
Wandteil 7 b nachrückenden Reibgutes und des Luftstromes, der entlang der
Innenoberfläche des Siebes 13 nach außen und oben streicht, wandert das Reibgut
über den Wandteil 7d hinweg. Dieser letztere darf nicht zu lang sein, denn
die Schichtdicke wächst auf ihm an, und die Saftabgabe würde auf einer Fortsetzung
dieses Wandteiles höchst gering sein, wogegen die Abwanderung von Reibgut ungehörig
behindert würde.
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Der Siebkorb ist bei 7e plötzlich erweitert, damit das Reibgut nochmals
einen Bewegungsimpuls erhält. Der Wandteil 7f, der auch noch mit dem Sieb
13 belegt ist, durch den Saftreste austreten können, wirkt in der Hauptsache als
Transportstufe. Mit dieser letzteren erhält man einen größeren axialen Abstand zwischen
dem zweckmäßig in bekannter Art und Weise schneckenförmig ausgebildeten Innenraumobertei111,
durch den die durch Luft mitgerissenen, entsafteten Rückstände austreten, und dem
Innenraumunterteil 12, dessen Boden zweckmäßig gegen die Saftauslaufrinne 1 b hin
schwach nach unten geneigt ist.
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Es sind mannigfache Änderungen möglich. So wäre z. B. eine Ausführungsform
denkbar, bei welcher ein zentraler, unmittelbar unter dein Einfüllschacht 6a gelegener
Teil der Prallplatte 9 nach oben herausgedrückte Schneidaugen hätte und an Stelle
der Zähne 5 die Mittel zur Feinzerkleinerung des zu verarbeitenden Gutes bilden
würden.