DE1059657B - Verfahren zur Herstellung von Schwammkoerpern aus Polyvinylalkohol unter Verwendung von Formaldehyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwammkoerpern aus Polyvinylalkohol unter Verwendung von Formaldehyd

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DE1059657B
DE1059657B DEW10377A DEW0010377A DE1059657B DE 1059657 B DE1059657 B DE 1059657B DE W10377 A DEW10377 A DE W10377A DE W0010377 A DEW0010377 A DE W0010377A DE 1059657 B DE1059657 B DE 1059657B
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polyvinyl alcohol
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acid
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Henry George Hammon
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/30Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof by mixing gases into liquid compositions or plastisols, e.g. frothing with air
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2329/00Characterised by the use of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal, or ketal radical; Hydrolysed polymers of esters of unsaturated alcohols with saturated carboxylic acids; Derivatives of such polymer
    • C08J2329/14Homopolymers or copolymers of acetals or ketals obtained by polymerisation of unsaturated acetals or ketals or by after-treatment of polymers of unsaturated alcohols

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schwammkörpern aus Polyvinylalkohol unter Verwendung von Formaldehyd Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines porösen, elastischen Stoffes, insbesondere eines Schwammes von großer Beständigkeit gegen aggressive Reinigungsmittel.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, aus den l,'msetzungsprodukten von Polyvinylalkohol und Formaldehyd Kunstschwämme herzustellen. Derartige Kunstschwämme sind zwar für eine Reihe von Verwendungsgebieten brauchbar, sie haben jedoch den Nachteil einer ungenügenden Beständigkeit gegen aggressive Stoffe. So werden sie beispielsweise durch aggressive Reinigungsmittellösungen zersetzt, was natürlich ihre Anwendbarkeit auf vielen Gebieten aussehließt oder zumindest stark einschränkt.
  • Gemäß der Erfindung lassen sich diese Nachteile jedoch vermeiden, wenn man Polyvinylalkohol mit einer Mischung von Formaldehyd mit Dialdehyden oder deren Acetalen acetalisiert. Dann erhält man schwammartige Zellkörper von erheblich größerer Beständigkeit gegen aggressive Reinigungsmittellösungen.
  • Das Verfahren der Erfindung ist durch folgende Arbeitsstufen gekennzeichnet: Eine wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol wird mit einem Netzmittel, einer als Katalysator dienenden starken Säure sowie mit 0,1 bis 4 Mol/kg Polyvinylalkohol eines Dialdehyds und mit Formaldehyd versetzt; das Gemisch wird schaumig geschlagen, der Schaum in Formen gegossen und das durch Erhärtung des Schaumes gebildete Schwammaterial abschließend mit Wasser ausgewaschen.
  • Die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des erfindungsgemäßen Schwammaterials gegenüber Polyvinyl alkohol formaldehydacetalschwämmen ist wahrscheinlich auf die Ausbildung einer vernetzten Struktur zurückzuführen. Unter den erfindungsgemäß einzuhaltenden, sauren Reaktionsbedingungen reagieren die Aldehydgruppen der Dialdehyde mit den Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols. Da die Dialdehyde an beiden Mol ekülenden reaktionsfähige Aldehydgruppen tragen, bilden sich dabei Diacetalbrücken zwischen benachbarten Polyvinylalkoholmolekülen. Neben die ser Acetalbrückenbildung tritt natürlich die übliche Acetalisierung eines Teils der restlichen Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols durch Formaldehyd ein. Die Vernetzung infolge dieser Brückenbildung bewirkt die gegenüber reinen Polyvinylalkoholformal dehydprodukten wesentlich erhöhte Beständigkeit des Schwammaterials gegen aggressive Chemikalien.
  • Die Dialdehyde können direkt oder in Form ihrer Acetale mit niederen Alkoholen eingesetzt werden. Da die freien Dialdehyde sehr reaktionsfähig sind. werden vorzugsweise die Acetale verwendet. Aus dem Acetal wird unter dem Einfluß der Säure der Di- aldehyd freigesetzt, welcher dann mit den Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols weiterreagi ert. Dabei stellt sich ein Gleichgewichtszustand ein, der infolge des großen Überschusses an Polyvinylalkohol-Hydroxylgruppen weitgehend auf der Seite der Acetalbrückenbildung liegt. Es handelt sich also um eine Umacetalisierung. Als Beispiele geeigneter Dialdehyde bzw. deren Acetale seien genannt: 2,4-Dimethyl-2- methoxymethylglutaraldehyd und 2- Oxyadipinaldehyd in Form ihrer Methyl-, Äthyl- oder lithylenglykolacetale oder ähnliche Substanzen. Im allgemeinen werden die Tetrahydroxyäthylacetale der Dialdehydevorgezogen, da sie meistleichterwasserlöslich sind. Die Äthylenglykolacetale der Dialdehyde brauchen nicht gereinigt zu werden; sie können so verwendet werden, wie sie bei der Reaktion des Dialde hyds mit Äthylenglykol in Gegenwart eines Säurekatalysators anfallen.
  • Das Mengenverhältnis zwischen Dialdehyd und Polyvinylalkohol soll so sein, daß der Dialdehyd 0,1 bis 4 Mol/kg Polyvinylalkohol ausmacht. Besonders gute Ergebnisse werden bei Dialdehydmengen zwischen 0,1 und 2,5 Mol/kg Polyvinylalkohol erzielt.
  • Der verwendete Polyvinylalkohol wird durch Hydrolyse eines Polyvinylesters, wie etwa Polyvinylacetat, hergestellt. Es können Ausgangssubstanzen mit hohem, mittlerem und niedrigem Molekulargewicht eingesetzt werden (Molekulargewichte zwischen etwa 50000 und 10000, Viskosität der 46/obigen wäßrigen Lösung im Hoeppler-Viskosimeter bei 200 C zwischen etwa 60 und 5), trotzdem werden ausgezeichnete Schwämme erhalten.
  • Die Eigenschaften des benutzten Polyvinylalkohols bestimmen die Menge des für die Reaktion benötigten Formaldehyds, den prozentualen Anteil der zur Reaktion kommenden Hydroxylgruppen und die Zähigkeit des Endproduktes. Je höher das Molekulargewicht des Alkohols, desto geringer ist im allgemeinen die Löslichkeit im Wasser und die Reaktionsfähigkeit gegenüber Formaldehyd. Aus Alkoholen höheren Molekulargewichtes erhält man zähere Schwämme.
  • Zweckmäßig wird Polyvinylalkohol verwendet, der weniger als 100/o und vorzugsweise weniger als 1 bis 2 ovo restliche hydrolysierbare Bestandteile (Estergruppen) im Molekül enthält.
  • Der Formaldehyd kann gasförmig, in wäßriger Lösung, als Paraformaldehyd, Hexamethylentetramin od. dgl. zugebracht werden. Es können auch Verbindungen aus Formaldehyd und Alkoholen, wie etwa Methylal verwendet werden; derartige Substanzen sind jedoch etwas teurer. Allgemein können beliebige Stoffe eingesetzt werden, die unter den Reaktionsbedingungen Formaldehyd erzeugen.
  • Als Säurekatalysator können beliebige anorganische Säuren verwendet werden, sofern die Dissoziationskonstante mindestens 1F2 beträgt und kein Umsatz oder Angriff der zur Herstellung des Schwammstoffes benutzten Bestandteile erfolgt. Carbonsäuren sind ungeeignet. Hinreichend saure organische Sulfonsäuren sind dagegen brauchbar. Als Beispiele geeigneter Säuren werden p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure und Salpetersäure genannt.
  • Da konzentrierte Salpetersäure oxydierend wirkt. darf die Konzentration 12 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge des vorhandenen Wassers, nicht erheblich übersteigen. Die Menge des Säurezusatzes ist von der Stärke der Säure abhängig. Schwächere Säuren werden in größeren Konzentrationen verwendet als starke Säuren. Die Konzentration der Säure liegt im allgemeinen zwischen 6 und 450/0 der Gesamtmenge des vorhandenen Wassers. Im allgemeinen wird Schwefelsäure infolge ihrer leichten Beschaffungsmöglichkeit, Billigkeit und Stärke bevorzugt.
  • Sie wird in einer Konzentration zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent der Gesamtmenge des vorliande nen Wassers verwendet. Derselbe Bereich kommt auch fiir Salzsäure in Frage, wenn sie in Form einer 35- bis 37gewichtsprozentigen wäßrigen Chlorwasserstofflösung zugegeben wird. Der angegebene Konzentrationsbereich für Salzsäure schließt nicht das in der Salzsäurelösung vorhandene Wasser ein.
  • Das Netzmittel dient zur Unterstützung der Schaumbildung. Bei Gegenwart eines Netzmittels wird die Bläschengröße einheitlicher, und man erreicht eine bessere Verteilung in der Gesamtmasse.
  • Das Netzmittel steigert außerdem die Beständigkeit des Schaumes über Zeitspannen. die zum vollständigen Ahlauf der Reaktion hinreichen. Als Netzmittel kann eine oder eine Kombination mehrerer Verbindungen verwendet werden. Natürlich sind nur solche Netzmittel verwendbar, die ihre oberflächenaktiven Eigenschaften in Anwesenheit von Formaldehyd und Säure beibehalten.
  • Es gibt eine Vielzahl geeigneter Substanzen; von diesen seien hier nur zwei Beispiele angeführt, die bei den Ausführungsbeispielen der Erfindung eingesetzt werden. Es ist klar, daß diese gegen andere Netzmittel ausgetauscht werden können.
  • 1. Ein Polyoxyalkylenderivat von Sorbitmonostearat -(»TWEEN 20«).
  • 2. Ein Polyäthylenglykolester einer langkettigen ali phatischen Säure (»Emulphor OLA«).
  • Die vorgenannten Reagenzien werden in Form einer wäßrigen Lösung verarbeitet. Hierzu wird entweder eine Lösung sämtlicher Reagenzien vor oder zu Beginn der Reaktion zu einem Schaum verteilt und dieser Schaum der Reaktion überlassen, oder es wird eine Lösung, die nur einen Teil der Reagenzien, wie z. B. den Polyvinylalkohol, den Dialdehyd, das Netzmittel und die Säure enthält, in einen Schaum übergeführt und dieser Schaum mit den restlichen Reagenzien, im vorstehenden Falle also dem Formaldehyd, vermischt und zur Reaktion gebracht. In jedem Falle sollte das Reaktionsgemisch so viel Wasser enthalten, daß der gebildete Schaum erstens hinreichend flüssig ist, um vor Eintritt eines nennenswerten Reaktionsumsatzes in die Form gegossen werden zu können, zum anderen während der Reaktion sein Volumen nicht wesentlich verändert. Zweckmäßig enthält die Lösung ungefähr 3 bis 20 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol. Die erforderliche Konzentration ist um so höher, je niedriger das Molekulargewicht des Polyvinylalkohols liegt.
  • Die Überführung des Reaktionsgemisches in einen Schaum erfolgt in an sich bekannter Weise durch mechanisches Einschlagen von Bläschen. Die Masse wird vorzugsweise so lange geschlagen, bis ein Maximalvolumen erreicht ist, bis also durch weiteres Schlagen eine nennenswerte Volumenvergrößerung nicht mehr eintritt.
  • Die Schaumstabilität darf weder zu hoch noch zu gering sein. Im allgemeinen ist der Schaum um so beständiger, je steifer er ist. Mit wachsendem Säure-und Wassergehalt wird die Schaummenge größer. Ist sie zu groß, so bekommt man einen lappigen Schwamm.
  • Zur Ausbildung guter Schwämme ist es unerläßlich. daß die Schaumbläschen sich während der Reaktion teilweise vereinigen. Der ursprüngliche Schaum darf daher nicht so beständig sein, daß noch das Endprodukt vornehmlich kleine und diskrete Bläschen enthält. Andererseits darf der Schaum aber auch nicht zusammenfallen, bevor die Reaktion hinreichend fortgeschritten ist und der Masse eine bestimmte Festigkeit erteilt hat. Die Stabilität des Schaumes kann bequem durch Art und Menge des eingesetzten Netzmittels geregelt werden.
  • Nach Herstellung des Schaumes wird dieser in Formen gewünschter Gestalt gegossen. Die Formen können aus beliebigen, gegen Säuren und Formaldehyd beständigen Stoffen, wie Glas, Tonerde, Holz. säurefestem Metall, Kunststoffen, Gummi u. dgl.. hergestellt sein.
  • Die Reaktion selbst erfolgt durch Stehenlassen des Schaumes in der Form, gegebenenfalls unter gleichzeitigem Erwärmen. Die erforderliche Reaktionsdauer ist vor allem von der Reaktionstemperatur abhängig.
  • Je tiefer die Temperatur, desto größer die Reaktionszeit. Im allgemeinen werden Temperaturen zwischen ungefähr 20 und 600 C eingehalten. Bei Anwendung höherer Temperaturen wird es schwierig, die ganze Schaummasse gleichmäßig zu erwärmen, da der Schaum infolge der dispergierten Gasbläschen ein sehr schlechter Wärmeleiter ist. Eine Änderung der Temperatur um 100 C erfordert eine Änderung der Reaktionsdauer um das 2- bis 3fache. So waren bei 60° C 2 Stunden, bei 500 C 6 Stunden, bei 400 C 18 Stunden und bei 300 C 54 Stunden bis zum Abschluß der Reaktion notwendig. Die Konzentration des Säurekatalysators beeinflußt ebenfalls die Reaktionszeit. Enthält die Reaktionsmischung 20 °/o Säure, so verläuft die Reaktion etwa doppelt so schnell wie bei l40/o Säure.
  • Die Reaktion wird gewöhnlich fortgeführt, bis ungefähr 35 bis 80 °/o und vorzugsweise zwischen 40 und 70O/o. der Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols mit Formaldehyd reagiert haben. Daneben tritt natürlich die beschriebene Diacetalbrückenbildung zwischen benachbarten Kettenmolekülen ein. Nach Abschluß der Reaktionsperiode wird der gebildete Schwamm aus der Form genommen und mit Wasser gewaschen, bis die Säure und die nicht in Reaktion getretenen Reagenzien im wesentlichen entfernt sind.
  • Im Verlauf der Reaktion ändert sich die Struktur des Materials. Während zu Anfang diskrete Bläschen in der Reaktionsmischung enthalten sind, tritt mit fortschreitender Reaktion eine Vereinigung benachbarter Bläschen ein unter Bildung kanalartiger Poren, die sich bis zur Außenfläche des Schwammes fortsetzen. Sollte sich eine dünne Haut auf der Außenfläche des Schwammaterials bilden, so wird sie weggeschnitten, um die Poren freizulegen. Das große Porenvolumen gewährleistet, daß das Schwammmaterial fast sein Eigenvolumen an Wasser aufsaugen kann.
  • Der fertige Schwamm ist zäh und im feuchten Zustand sehr elastisch. Er nimmt nach Verformung und Entfernung der Druckeinwirkung schnell wieder seine Ursprungs form an. In trockenem Zustand ist er dagegen verhältnismäßig hart und druckbeständig. Das spezifische Gewicht liegt zwischen 0,03 und 0,15. Die besten Schwämme haben spezifische Gewichte von ungefähr 0,05 bis 0,06. Das Schwammaterial ist gegen Abnutzung ausreichend beständig und hat eine hohe Zugfestigkeit. Es hat sich als verschleißfester erwiesen als Naturschwamm und wird weder von stark sauren noch von alkalischen Lösungen, die einen Naturschwamm rasch zerstören, angegriffen.
  • Die technische Herstellung kann beispielsweise folgendermaßen erfolgen: Polyvinylalkohol und Dialdehyd werden in einen mit der gewünschten Wassermenge beschickten erhitzten Kessel mit Rührvorrichtung eingebracht und bis zur vollständigen Lösung vermischt. Die Lösung wird in Abkühl- und Vorratshottichen gelagert. Der zu verarbeitende Anteil wird abgezogen und mit einer Formaldehydverbindung, z. B. Paraformaldehyd, einem Netzmittel und einer Säure vermischt. Darauf wird die Lösung, etwa mit einem schnell rotierenden Schläger, so lange geschlagen, bis der entstehende Schaum ein Maximalvolumen hat. Der Schaum wird in hölzerne Formen gegossen, die so lange in einem erhitzten Raum gelagert werden, bis die Masse ausreichend reagiert hat. Anschließend wird das Schwammaterial aus den Formen entfernt und gewaschen, worauf die Schwammblöcke zu Stükken geeigneter Größe zerschnitten werden.
  • Das Schwammaterial kann mit gebräuchlichen, säurebeständigen Farbstoffen gefärbt werden. Sie können den anderen Bestandteilen schon bei Beginn des Herstellungsverfahrens zugefügt werden und während des Schlagens oder Schäumens in der Re aktionsmischung dispergiert werden. Zum Färben der fertigen Schwämme können substantive oder Küpenfarbstoffe, wie Indigo oder Anthrochinonfarben, benutzt werden, desgleichen die gewöhnlichen, wasserlöslichen Baumwollfarbstoffe. Als Beispiele geeigneter Farbstoffe seien erwähnt: Für Blau: Phthalocyanin- verbindungen; für Braun, Orange und Rot: entsprechende Eisenoxyde; für Grün: Chromoxyd. Die Auswahl geeigneter Farbstoffe ist sehr groß.
  • Nach Wunsch kann das Schwammaterial mit inerten Füllstoffen gestreckt werden. Sie werden vorzugsweise vor der Schaumbildung eingemischt. Holzmehl, Glaswolle, verschiedene Erden, wie Kieselgur, kommen in Frage. Ein übermäßiger Füllstoffzusatz ist zu vermeiden, da sonst die Schwammstruktur zu sehr geschwächt wird. Besteht oder enthält der Füllstoff ein Schleifmittel, z. B. Bimsstein, so kann der fertige Schwamm zur Oberflächenbearbeitung verwendet werden.
  • Das Schwammaterial kann in die Form dünner, porös er Schichten gebracht werden, die als Spültücher oder als künstliches Wildleder verwendbar sind. Dazu wird der Schwamm in Platten zerschnitten, die unter Erwärmung gepreßt werden. Die Temperatur darf nicht zu hoch sein, damit das Schwammaterial nicht versengt. Andererseits ist die Temperatur so einzustellen, daß das Material weich und formfähig'wird.
  • Die Temperatur soll weniger als 160 bis 1800 C betragen. Am besten arbeitet man bei Temperaturen zwischen 100 und 1200 C. Der Preßdruck hängt von der gewünschten Porosität der fertigen Platte und ihrer Stärke ab. Die Dicke der Platte kann ohne weiteres auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Stärke reduziert werden. Das spezifische Gewicht der entstehenden Platte liegt etwa zwischen 0,09 und 0,15. Die kleinen Kanäle der porösen Struktur werden elliptisch verformt mit der Längsachse parallel zur beheizten, druckbelasteten Fläche. Eine vollständige Quetschung der Kanäle bis zur Berührung der Seitenwände tritt dabei nicht ein. Die Porosität und damit die Saugfähigkeit bleibt erhalten. Wenn aus dem Schwammmaterial Platten hergestellt werden, so sollen die Kanäle verhältnismäßig klein und gleichmäßig sein, damit keine Löcher, also übermäßig schwache Gefügestellen, vorhanden sind.
  • Nachfolgend werden einige Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben.
  • Beispiel I 145 g einer wäßrigen 12,50/oigen Polyvinylalkohollösung, 65 cm3 55°/oige Schwefelsäure, 2 cm3 unverdünntes »Emulphor OLA« (Netzmittel), 1 cm3 2,4-Dimethyl - 2 - methoxymethylglutaraldehydäthylenglykolacetal und 6,5 g Paraformaldehyd werden zusammen gemischt und geschlagen, bis der Schaum maximales Volumen hat. Der Schaum wird in eine Form gegossen und der Reaktion überlassen. Hierauf wird der Schwamm gewaschen, um die Säure, das Netzmittel und die nicht in Reaktion getretenen Stoffe zu entfernen.
  • Beispiel II 145 g einer wäßrigen 12,50/oigen Polyvinylalkohollösung, 65 cm3 55oige Schwefelsäure, 2 cm3 unverdünntes »Emulphor OLA« (Netzmittel), 1 cm3 2,4-Dimethyl-2-methoxylmethylglutaraldehydäthylacetal und 7 g Paraformaldehyd werden zusammen gemischt und geschlagen, bis der Schaum maximales Volumen hat.
  • Der Schaum wird in eine Form gegossen und der Reaktion überlassen. Hierauf wird das Schwammaterial gewaschen, um die Säure, das Netzmittel und die nicht in Reaktion getretenen Stoffe zu entfernen.
  • Beispiel III 145 g einer wäßrigen 12,50/oigen Polyvinylalkohollösung, 65 cm3 550/oige Schwefelsäure, 2,5 cm3 unverlünntes »Emulphor OLA« (Netzmittel), 2 cm3 2-Oxalipinal dehydäthylenglykolacetal und 6,5 g Formaldelyd werden zusammen gemischt und geschlagen, bis Ser Schaum maximales Volumen hat. Der Schaum wird in eine Form gegossen und der Reaktion überlassen. Hierauf wird das Schwammaterial gewaschen, um die Säure, das Netzmittel und die nicht in Reaktion getretenen Stoffe zu entfernen.
  • PATEXTAXSI} Clll 1. Verfahren zur Herstellung von Schwammkörpern aus Polyvinylalkohol unter Verwendung von Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol mit 0,1 bis 4 Mol/kg Polyvinylalkohol eines Dialdehyds oder Dialdehydacetals mit einer als Katalysator dienenden, starken Säure, mit einem Netzmittel und mit Formaldehyd versetzt, das Gemisch schaumig schlägt, den Schaum in Formen gießt und nach seiner Erhärtung mit Wasser auswäscht.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylalkohol verwendet wird, der weniger als 100/o restliche hydrolysierbare Estergruppen im Molekül enthält.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsmischung so viel Formaldehyd zugegeben wird, daß bei der Verfestigung des Schaumes etwa 35 bis 80 0/0 und vorzugsweise zwischen 40 und 700/a der Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols mit Formaldehyd reagieren.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Dialdehyd in Mengen von 0,1 bis 2,5 Mol/kg Polyvinylalkohol anwendet.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch zwischen 6 und 45 Gewichtsprozent Säure, bezogen auf das Gewicht des Wassers, enthält.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Dialdehyde 2,4-Dimethyl-2-methoxymethylglutaral dehyd oder 2-Oxyadipinaldehyd in Form ihrer Methyl-, Äthyl- oder Äthylenglykolacetale verwendet werden.
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Verfestigung des Schaumes gebildete Schwammaterial durch Druckeinwirkung zusammengepreßt wird unter gleichzeitiger Erwärmung auf eine Temperatur unter 1800 C.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1237778B (de) * 1959-10-17 1967-03-30 Borden Co Verfahren zum Herstellen von Zellkoerpern
FR2337028A1 (fr) * 1976-01-02 1977-07-29 Rosenblatt Solomon Eponge chirurgicale

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