DE105642C

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Publication number: DE105642C
Application number: DENDAT105642D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34·: Haüswirthschaftliche Geräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1898 ab.

Die bisher bekannten Vorrichtungen zum selbstthätigen Aufwickeln der Rollladengurte vermögen in ihren jetzigen Constructionen keinesfalls denjenigen Anforderungen zu entsprechen, welche man hinsichtlich der Bequemlichkeit und aus ästhetischen Gründen an eine derartige Vorrichtung zu stellen berechtigt ist. Vor allen Dingen bieten die grofsen Dimensionen jener Apparate einen unförmigen, häfslichen Anblick dar, zumal sie an einer am ehesten in die, Augen springenden Stelle, nämlich in der Nähe der Fensterbank, seitlich von der Fensterfassung angebracht werden müssen. Ganz abgesehen aber von diesem Mifsstande birgt eine derartige Montirungsweise die Gefahr in sich, dafs bei zu weitem Oeffnen der Fensterflügel die Glasscheiben der letzteren allzu leicht mit dem Apparat in Collision gerathen und zerbrechen können, was keineswegs zu den Seltenheiten gehört.

Die vorliegende Erfindung sucht diese Uebelstände nun dadurch zu umgehen, dafs die Trommel zur Aufnahme des Gurtbandes nicht mehr, wie bisher, unten in der Nähe der Fensterbank befestigt, sondern dafs sie nach oben, und zwar zweckmäfsig direct in den die Rollladenachse enthaltenden Schutzkasten verlegt wird, während man unten in der Nähe der Fensterbank nur eine kleine lose Leitrolle anordnet, über welche der Gurt hinwegläuft, so dafs er beim Herunterlassen des Rollladens nach Art eines endlosen Bandes oben in dem Schutzkasten verschwindet und das Ende des Gurtes überhaupt nicht mehr zum Vorschein kommt.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform dieser Einrichtung zur Darstellung gebracht. Das von der Rollladen- oder Jalousieachse α sich abrollende Band oder der Gurt b wird zunächst,, damit es sich möglichst dicht an die Fensterfassung c anlegen kann, hinter der Feststellvorrichtung A hinweggeführt, zu welchem Zwecke die letztere hohl ausgeführt, also etwa mit seitlichen Lappen d¹ d^l versehen ist, so dafs sie ungefähr einen U-förmigen Querschnitt bildet. Unten, in unmittelbarer Nähe über der Fensterbrüstung, ist an der Fensterfassung eine kleine, mit Seitenschildern versehene Leitrolle g angeordnet, über welche der Gurt hinweggeführt ist, der sich, nach oben hin bewegend, für gewöhnlich durch den federnden Stellhebel h der Feststellvorrichtung A einklemmt und festgehalten wird, während gleichzeitig die im Schutzkasten B des Rollladens oder der Jalousie angebrachte Gurtaufrollvorrichtung C das ihr durch die Feder innewohnende Bestreben zeigt, den Gurt entgegengesetzt der Drehrichtung der Rollladenachse α aufzuwickeln. Will man nun beispielsweise den Rollladen schliefsen, so drückt man den Feststellhebel h, wie die Pfeilrichtung zeigt, etwas zurück, so dafs der Gurt freigegeben ist und das Eigengewicht des Rollladens die Federkraft der Trommel C überwindet, erstere also nach abwärts sinkt. Will man dagegen den Rollladen in die Höhe ziehen, so genügt nach dem Zurückdrücken des Stellhebels h ein auf den Gurt ausgeübter Zug nach abwärts, wobei der abgewickelte Theil des letzteren sich, veranlafst durch die

Federwirkung der Gurtaufrolltrommel C, auf
dieser sofort aufwickelt.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum selbsttätigen Aufrollen
von Rollladengurten und dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs die das selbsttätige Aufwickeln des Gurtes besorgende Federtrommel (C) oben, und zwar zweckmäfsig inner

halb des Rollladenschutzkastens (B) angeordnet ist, während der von der Rollladenachse kommende und durch eine Führungsvorrichtung (dd¹) geradlinig bewegte Zuggurt (b), unten über eine unmittelbar über der Fensterbrüstung angeordnete lose Leitrolle (g) laufend, nach dem Durchgang durch eine Klemme (A) oben in dem Schutzkasten des Rollladens verschwindet und sich auf der Federtrommel aufwickelt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.