DE43967C

DE43967C - Stell- und Zugvorrichtung für BretK chen-Vorhänge

Info

Publication number: DE43967C
Application number: DENDAT43967D
Authority: DE
Original assignee: S. STAHL in Nürnberg, Eber* hardshofstr. 19, Gostenhof II
Anticipated expiration: 1907-11-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

Die dargestellte Stell- und Zugvorrichtung für Jalousien zeichnet sich hauptsächlich dadurch vor bestehenden, dem gleichen Zwecke dienenden Einrichtungen aus, dafs zum Aufziehen bezw. Herablassen der Jalousie nicht die Handhabung von zwei, sondern nur eines Schnurzuges erforderlich ist. Aufserdem vollzieht sich bei Anwendung der Stellvorrichtung das Aufziehen der Jalousie fast geräuschlos, was namentlich in Krankenzimmern etc. von grofser Wichtigkeit, ist.

Die fragliche Einrichtung ist von folgender Beschaffenheit:

In Fig. ι und 2 ist α die Gurtrolle, durch deren Drehung das Aufziehen bezw. Herablassen der Jalousie bewirkt wird; auf derselben sitzt das Sperrrad b, in welches der mit Gegengewicht d\ versehene, um den Zapfen c drehbare Faller d eingreift, der durch Ziehen an der Schnur e um c gedreht, dadurch aufser Eingriff mit dem Sperrrad gebracht wird und .das durch das Eigengewicht der Jalousie bedingte Herabrollen derselben zuläfst.

Das Aufziehen der Jalousie wird bekanntlich vermittelst einer Schnur/ bewerkstelligt, welche auf der Walze α aufgerollt und über eine Führungsrolle g geleitet wird. Um nun beide Operationen, das Aufziehen sowohl als das Herablassen, mit einer einzigen, und zwar der Zugschnur f, zu bewerkstelligen, sind beide Schnüre e und f mit einem neu erfundenen, am unteren Theil/ des Fensters in handlicher Höhe angebrachten Theile t verbunden, welches in Fig. 3,'aßy, bezw. Fig. 4 in gröfserem Mafsstabe gezeichnet und folgendermafsen beschaffen ist:

h ist ein viereckiger Rahmen, welcher am Fensterrahmen befestigt ist und dessen zwei gegenüberliegende Seiten h_x und h₂ mit je einem Schlitz i versehen sind. In diesen Schlitzen ist mittelst der Achse / eine wie g gestaltete Rolle m gelagert, über welche ebenfalls die Schnur / geleitet ist. An dem Rahmen h ist noch der Bügel η befestigt, in welchem vermittelst des Zapfens 0 eine zweite Rolle ρ gelagert ist, welche zur Führung der Schnur e dient. Die letztere, e, wird, nachdem sie in der aus Fig. 2 und 3 ersichtlichen Weise über ρ gelegt ist, mit ihrem zweiten Ende an der zu diesem Zwecke einerseits mit einer Oese versehenen Achse I befestigt, Fig. 3. Diese Achse ist andererseits, aufser in dem Schlitze Z₂, noch in dem einen Ende einer Feder s gelagert, welche in Verbindung mit dem am Faller angebrachten Gegengewicht das Bestreben hat, die Rolle fortwährend in der in Fig. 2 und 3 gezeichneten Stellung zu erhalten.

Um die Jalousie herunterzulassen, wird einfach in der Weise verfahren, dafs durch Ziehen an der Schnur / in der durch Pfeil angedeuteten Richtung die Rolle m sammt Achse I und Feder s von der ursprünglich innegehabten in die punktirt gezeichnete Stellung verschoben wird. Dadurch wird an der mit I verbundenen Schnur e ein Zug ausgeübt, der Faller d ausgelöst und das durch die Schnur / regulirbare Herabrollen der Jalousie veranlafst. In

derselben Weise geschieht das Aufziehen der Jalousie, indem während des an der Schnur/ ausgeübten Zuges dieselbe, f, ebenfalls in der in Fig. 2 punktirt angegebenen Lage erhalten wird. Dadurch wird, wie bereits erwähnt, der Faller ganz von dem Sperrrad entfernt und das bisher so lästige, geräuschvolle Abgleiten des Fallers auf diesem Rad vollständig vermieden. Das Verschieben der Rolle m und das dadurch mittelst der Schnur e bewirkte Heben des Fallers kann auch mit Hülfe der in Fig. 4, α und ß, gezeichneten Vorrichtung geschehen. Die Rolle m ist hier in zwei Bügeln X₁X₁ gelagert, welche scharnierartig um die Zapfen £ ^₁ drehbar sind und in der Ruhelage durch das am Faller angebrachte Gegengewicht in der in Fig. 4 gezeichneten Stellung gehalten werden. Durch Ziehen an der Schnur f in der aus der Zeichnung ersichtlichen Richtung wird eine Drehung der Bügel in die punktirt angegebene Stellung bewirkt und damit ein Zug an der wieder mit Achse / verbundenen, über die Rolle ρ geführten Schnur e ausgeübt. Die letztere, p, ist an einem Bügel χ gelagert, der sammt den Scharnieren u an der Schiene y angebracht ist, mit welcher letzteren die Befestigung am Fenster erfolgt.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Stell- und Zugvorrichtung zum geräuschlosen, mit nur einer Schnur zu bewerkstelligenden Herablassen und Aufziehen von Jalousien, gekennzeichnet durch die Anbringung des mit Gegengewicht versehenen Fallers d, der durch eine über die Rolle ρ geleitete Zugschnur e mit der Achse / der Führungsrolle m verbunden ist, welche letztere Rolle durch Ziehen an der Schnur f in entsprechender Richtung entweder in horizontaler Richtung verschiebbar (Fig. 3) oder um ein Scharnier drehbar (Fig. 4) ist, in der Weise, dafs infolge des dadurch an der Schnur e ausgeübten Zuges das Auslösen des Fallers bewirkt wird, während bei aufhörendem Zuge das am Faller angebrachte Gegengewicht allein (Fig. 4) oder in Verbindung mit einer Feder s (Fig. 3) das selbsttätige Feststellen der Jalousie veranlafst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.