DE1055315B - Verfahren und Bad zur galvanischen Abscheidung einer Gold-Silber-Legierung - Google Patents
Verfahren und Bad zur galvanischen Abscheidung einer Gold-Silber-LegierungInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft das galvanische Abscheiden einer Gold-Silber-Legierung, die glänzender
und härter ist als bekannte Goldüberzüge, sowie die Zusammensetzung eines Bades zur Durchführung
des Verfahrens.
Es ist dem Fachmann bekannt, galvanische Goldüberzüge aus einem Bad herzustellen, das aus einer
wäßrigen Lösung von Kaliumgoldcyanid und freiem Kaliumcyanid zusammen mit anderen Reagenzien
besteht und bei einer kathodischen Stromdichte von 1,3 bis 4,3 A'dm2 betrieben wird, während das Bad
auf eine Temperatur von 49 bis 71° C erwärmt wird. Es ist insbesondere auch bekannt, derartigen Cyanidbädern
noch weitere Bestandteile, wie gewisse Phosphate, Carbonate, und Hydroxyde von Kalium und
Natrium zuzusetzen, um die Leitfähigkeit des Bades zu erhöhen und um als Poliermittel zu wirken.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, verschiedene Metallsalze einschließlich Silbersalze dem elektrolytischen
Bad zuzufügen, um Abscheidungen von verschiedenfarbigem Gold zu erhalten. Außerdem war es
schon bekannt, zu den üblichen Goldbädern komplexe Cyanide von Silber, Nickel und gleichzeitig Phosphate
als Puffersubstanzen hinzuzufügen. Bei einem weiteren Verfahren wird auch Kupfer infolge des
niedrigen Gehaltes an freiem Cyanid mit ausgefällt.
Bei geeigneten Verfahrensbedingungen wurden aus obigen Cyanidelektrolyten dünne, kristalline, nicht
glänzende, mattgelbe oder anders gefärbte Schichten von verhältnismäßig weichem Gold abgeschieden, die
eine Vickers-Härte von etwa 65 zeigen. Die bisher hergestellten Goldschichten machen durch ihre matte
Oberfläche einfallendes Licht diffus und geben kein Spiegelbild von Gegenständen.
Es ist auch bekannt, die Oberfläche des nicht glänzenden Goldüberzuges, der wie oben beschrieben
hergestellt wurde, durch Schwabbeln oder Polieren mit Bürsten glänzender zu machen, als er beim Herausnehmen
aus dem Bad war. Derartige Nachpolierungsverfahren haben sich jedoch als nicht völlig zufriedenstellend
erwiesen und haben außerdem den Nachteil, daß sie kostspielig und sonst auch unerwünscht
sind.
Die bisher hergestellten galvanischen Goldüberzüge waren auf extrem dünne Abscheidungen in der
Größenordnung von 0,0000025 bis 0,000025 cm Ixgrenzt und wurden auf Schmuckstücken, Rasiermessern
u. dgl. abgeschieden, auf die danach ein Lack aufgebracht wurde, um ihnen Abreibfestigkeit zu verleihen.
Derartige dünne Goldabscheidungen besaßen geringe Korrosionsbeständigkeit bei einer Dicke der
Abscheidung von 0,0013 cm. Bei noch geringerer Dicke erhielten sie ein rauchiges, trübes Aussehen
Verfahren und Bad zur galvanischen
Abscheidung einer Gold-Silber-Legierung
Abscheidung einer Gold-Silber-Legierung
Anmelder:
Sel-Rex Precious Metals, Inc.,
Belleville, N. J. (V. St. A.)
Belleville, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. F. Zumstein, Patentanwalt,
München 2, Bräuhausstr. 4
München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. April 1953
V. St. v. Amerika vom 1. April 1953
Edwin Cornell Rinker, Morristown, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
und entsprachen nicht dem Oberflächenzustand des Grundmetalls.
Es besteht eine steigende Nachfrage für die Verwendung von galvanischen Goldüberzügen für Flugzeuginstrumente,
Radarvorrichtungen und solchen elektrischen Vorrichtungen, bei denen irgendeine Tendenz zur Bildung von Belägen oder metallischen
Salzen durch Korrosion äußerst unerwünscht sein würde. Um auch den Erfordernissen der Abnutzung
durch Berührung zu entsprechen, muß der Überzug in dickeren Schichten abgeschieden werden, als es bisher
möglich war.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Goldüberzug zu schaffen, der glatt, hochglänzend und viel
härter als die bekannten Überzüge ist, eine viel feinere Kornstruktur hat, und in homogenen Schichten
von viel größerer Dicke hergestellt werden kann, als es durch die bisher üblichen Verfahren möglich war,
und der trotz der größeren Dicke den Glanz behält.
Dies wird erreicht, indem erfindungsgemäß in dem Bad 6 bis 48 g/l Kaliumgoldcyanid, 45 bis 200 g/l
Kaliumcyanid und Kaliumsilbercyanid in einer solchen Menge vorhanden sind, daß die abgeschiedene
Goldlegierung nicht mehr als 1 °/o Silber enthält und das Bad mit einer kathodischen Stromdichte von etwa
0,32 bis 0,64 A/dm2 und einer Temperatur unterhalb 21° C betrieben wird.
809' 790/442
Die Zugabe einer geringen Menge Kaliumsilbercyanid beeinflußt das Kristallwachstum der entstehenden
Abscheidung derart, daß das Korn kleiner und kompakter wird und die Dichte zunimmt. Offensichtlich
wird eine neue Gold-Silber-Legierung gebildet, die aus Gold und Silber im Verhältnis von annähernd
99% reinem metallischen Gold und 1% metallischem Silber zusammengesetzt ist.
Es sei hervorgehoben, daß die Grenzen der nachstehend angegebenen Kaliumsilbercyanidmengen, die
verwendet werden können, wichtig sind, da bei Überschreitung des angegebenen Prozentgehalts an
Kaliumsilbercyanid eine unerwünschte grüne Farbe auftritt.
Das Bad nach der Erfindung weist demnach folgende Zusammensetzung auf:
Freies Kaliumcyanid ....
Kaliumgoldcyanid
Kaliumgoldcyanid
(67 V2 Vo)
Kaliumsilbercyanid
Wasser
Minimal Normal Maximal
45 g
6g 0,08 g
90 g
12 g 0,16 g 1 1
200 g
48 g 0,4 g
In Prozenten ausgedrückt, beträgt die normale oder bevorzugte Zusammensetzung:
Kaliumcyanid (freies KCN), 96-bis 98%ig 88,097%
Kaliumgoldcyanid (AuCN -KCN) 11,747%
Kaliumsilbercyanid 0,155%
99,999%
Es sei insbesondere festgestellt, daß der Prozentsatz an freiem Kaliumcyanid, das verwendet wird,
(fast 90%) größer ist als der in üblichen Goldcyanidbädern. Der Hinweis auf 67Va0A zeigt an, daß das
Kaliumgoldcyanid 0,7 g Gold je g enthält. Es liegt jedoch im Bereich der vorliegenden Erfindung,
Kaliumgoldcyanid mit einem höheren oder niedrigeren Gehalt an metallischem Gold zu verwenden.
Wenn man eine Temperatur von 15,5 bis 210C in
dem Bad aufrechterhält, so kann eine kathodische Stromdichte bis zu 0,64 A/dm2 angewendet werden.
Bei der normalen oder bevorzugten Zusammensetzung erzielt man zufriedenstellende Ergebnisse schon bei
einer kathodischen Stromdichte von 0,32 A/dm2. Es werden jedoch bessere Ergebnisse erzielt, wenn
0,64 A/dm2 angewendet werden. Der Prozeß wird fortgesetzt, bis sich die gewünschte Dicke auf der
Kathode abgeschieden hat, von der der Überzug, falls erwünscht, anschließend in üblicher Weise entfernt
wird.
Die besten Ergebnisse werden mit den Verhältnissen erzielt, die in der Spalte »Normal« wiedergegeben
sind, und der Überzug wird in dem Maße, wie die als »Minimum« und »Maximum« bezeichneten
Grenzen angenähert werden, fortschreitend weniger vollkommen und entwickelt unerwünschte
Eigenschaften.
Wenn ein noch härterer Überzug erwünscht ist, kann ein an sich bekanntes Härtemittel, wie Kaliumnickelcyanid
dem Bad zugesetzt werden. Bei der bevorzugten Zusammensetzung des Bades sollten etwa
3,5 g bis maximal 15 g Kaliumnickelcyanid zugesetzt werden. In dem Überzug konnte kein Nickel nachgewiesen
werden.
Das Kaliumnickelcyanid kann durch die Cyanide von Kupfer, Kobalt oder Zink ersetzt werden, die
wegen ihrer härtenden Eigenschaften bekannt sind, Kaliumnickelcyanid wird jedoch bevorzugt. Das Bad
nach der Erfindung kann außerdem als Glanzmittel das für diesen Zweck in Goldbädern bereits verwendete
Natriumthiosulfat (Na2S2O3) enthalten, und
zwar in der bevorzugten Zusammensetzung in einer Menge von 8 g, bei der maximalen Zusammensetzung
ίο von 30 g. In letzterem Fall kann die Abscheidung bei
einem etwas höheren Temperaturbereich des Bades als ohne Thiosulfat vorgenommen werden, d. h. zwischen
7 und 27° C.
Durch Anwendung des angegebenen Verfahrens können glatte, homogene Überzüge bis zu 0,025 cm
und sogar noch größerer Dicke mit einer Vickers-Härte von 115 hergestellt werden, d.h., der Überzug
ist fast zweimal so hart wie die üblichen Goldüberzüge und bietet daher eine bessere Abnutzungsfläche
als es bisher möglich war.
Die Tatsache, daß das Verfahren bei Zimmertemperatur, d. h. bei 15,5 bis 21° C, durchgeführt werden
kann, ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Abdeckfarbe und Bandgalvanisierung angewendet
wird. Die niedrige Betriebstemperatur ist auch deshalb von Vorteil, weil durch diese Temperatur das
Bad nicht verschlechtert wird, wie z. B. durch Zerstörung der Cyanide, die durch das konstante Erwärmen
des Elektrolyten bei den bisher bekannten Verfahren vorkommen kann. Außerdem arbeitet das
Verfahren mit einer Stromausbeute von 100%. Die Analyse der durch das Verfahren hergestellten Gold-Silber-Legierung
ergibt 99% reines Gold und 1% reines Silber.
Claims (5)
1. Verfahren zur galvanischen Abscheidung einer Gold-Silber-Legierung von besonderer Härte
mit glänzender Oberfläche aus einem Kaliumgoldcyanid, freies Kaliumcyanid und Kaliumsilbercyanid
enthaltenden Bad, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bad 6 bis 48 g/l Kaliumgoldcyanid,
45 bis 200 g/l Kaliumcyanid und Kaliumsilbercyanid in einer solchen Menge vorhanden sind,
daß die abgeschiedene Goldlegierung nicht mehr als 1% Silber enthält und das Bad mit einer
kathodischen Stromdichte von etwa 0,32 bis 0,64 A/dm2 und einer Temperatur unterhalb 21° C
betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bad als Glanzmittel Natriumthiosulfat
zugesetzt und eine Temperatur unterhalb 27° C angewendet wird.
3. Bad zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es 0,08 bis 0,4 g/l Kaliumsilbercyanid enthält.
4. Bad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es 12 g/l Kaliumgoldcyanid, 90 g/l
Kaliumcyanid und 0,16 g/l Kaliumsilbercyanid enthält.
5. Bad nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Härtungsmittel Kaliumnickelcyanid
enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 801 312, 743 955;
Pf anhauser, »Galvanotechnik«, 1941, S. 852.
Deutsche Patentschriften Nr. 801 312, 743 955;
Pf anhauser, »Galvanotechnik«, 1941, S. 852.
® 809 790/442 4. 59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US759181XA | 1953-04-01 | 1953-04-01 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1055315B true DE1055315B (de) | 1959-04-16 |
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ID=31981858
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DES61138A Pending DE1089612B (de) | 1953-04-01 | 1958-12-23 | Bad zur galvanischen Abscheidung einer Gold-Silber-Legierung |
DES69592A Pending DE1120238B (de) | 1953-04-01 | 1960-07-25 | Verfahren zur galvanischen Abscheidung einer Gold-Silber-Legierung von besonderer Haerte mit glaenzender Oberflaeche |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH (1) | CH326573A (de) |
DE (3) | DE1055315B (de) |
FR (1) | FR1097665A (de) |
GB (1) | GB759181A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1213196B (de) * | 1961-05-01 | 1966-03-24 | Sel Rex Corpooration | Bad zum galvanischen Abscheiden glaenzender 14 bis 23, 5 karaetiger Gold-Silberueberzuege |
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DE743955C (de) * | 1940-09-21 | 1944-01-06 | Dr Max Hischmann | Verfahren zur Erzeugung von Gold- und Goldlegierungsniederschlaegen aus Dauerbaedern mittels des elektrischen Stromes |
DE801312C (de) * | 1949-05-05 | 1950-11-23 | Pforzheimer Elektrizitäts - Gesellschaft m. b. H., Pforzheim | Verfahren zur elektrolvtischen Abscheidung von Gold und Goldlegierungen |
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1953
- 1953-12-29 GB GB36038/53A patent/GB759181A/en not_active Expired
-
1954
- 1954-02-02 FR FR1097665D patent/FR1097665A/fr not_active Expired
- 1954-02-10 DE DES37559A patent/DE1055315B/de active Pending
- 1954-02-20 CH CH326573D patent/CH326573A/fr unknown
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- 1958-12-23 DE DES61138A patent/DE1089612B/de active Pending
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1960
- 1960-07-25 DE DES69592A patent/DE1120238B/de active Pending
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1097665A (fr) | 1955-07-08 |
DE1089612B (de) | 1960-09-22 |
DE1120238B (de) | 1961-12-21 |
GB759181A (en) | 1956-10-17 |
CH326573A (fr) | 1957-12-31 |
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