-
Abfederung von Lenkrollen, Bockrollen od. dgl., insbesondere für Transportkarren
und fahrbare Geräte Die Erfindung betrifft eine Abfederung von Lenkrollen, Bockrollen
od.,dgl., wie sie an Flurfördergeräten, z. B. Transportkarren für den Materialtransport
in Werkstätten oder auch an fahrbaren Geräten, z. B. medizinischen Geräten, fahrbaren
Liegen, Tischen od. dgl., angeordnet sind. Rollen dieser Art sind am freien Ende
eines Schwingarmes bzw. Doppelschwingarmes gelagert, der um eine in einem Schwingarmträger
befestigte Achse schwenkbar ist. Der Schwingarmträger ist seinerseits unter dem
Flurfördergerät od. dgl. befestigt. Für die Abfederung der Rolle ist der Schwingarm
federnd abgestützt, so daß der Schwingarm in Abhängigkeit von der Belastung und
von auftretenden Stößen federnd auf- und abzuschwingen vermag. Für die Abfederung
von Schwingarmen sind u. a. auch Torsionsfedern in Form von Gummibüchsen bekannt,
die zwischen der Schwingachse und der Lagerbohrung des Schwingarmes angeordnet sind.
Dabei ist auf die Achse die Gummibüchse aufvulkanisiert.
-
Diese Achse mit aufvulkanisierter Gummibüchse ist dabei in die Lagerbohrung
des Schwingarms eingeschoben. Der Außendurchmesser der Gummibüchse ist derart bemessen,
daß sie nach dem Einschieben unter Reibungsschluß mit der Wandung der Lagerbohrung
verbunden ist. Das Aufvulkanisieren der Gummibüchse auf die Schwingachse macht nun
aber besondere Fertigungsgänge notwendig und zwingt außerdem bei Ermüdungserscheinungen
des Gummis oder bei einer Überbeanspruchung desselben durch Torsion zu einem Auswechseln
der Büchse zusammen mit der Achse. Die bis dahin verwendete Achse muß durch eine
neue mi, aufvulkanisierter Büchse ersetzt werden.
-
Eine andere bekannte Abfederung sieht die Verwendung einer Außen-
und einer Innenbüchse vor, zwischen welchen eine Gummibüchse einvulkanisiert liegt.
Bei dieser Ausbildung des die Torsionskräfte aufnehmenden Federelements sind bei
Bedarf nicht allein die Gummibüchse, sondern auch die Innen- und die Außenbüchse
auszutauschen, die mit der Gummibüchse nach dem Vulkanisieren ein geschlossenes
Bauelement darstellen.
-
Diese Nachteile der bekannten Abfederung von Lenkrollen zu beseitigen,
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde. , Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach
der Erfindung darin, daß eine lose ein- oder mehrteilige Gummibüchse zur Anwendung
kommt, die durch axial wirkende Spannmittel der Schwingachse in Längsrichtung zusammengepreßt
wird, so daß sie sowohl mit der Lagerfläche der Aufnahmebohrung als auch mit der
Lagerfläche der Schwingachse ausschließlich durch Reibung verbunden wird. Durch
das Zusammenpressen erfährt sie eine Vergrößerung ihrer Abmessungen in beiden radialen
Richtungen. Da diese aber durch die Aufnahmebohrung und durch die Achse selbst eng
begrenzt ist, erfolgt im wesentlichen ledigliah.ein@e Verdichtung des Gummiwerkstoffes
und damit eine Erhöhung des Anpreßdruckes an die die Außen-und die Innenfläche der
Gummihülse berührenden Teile. Damit ist erreicht, daß bei Ermüdungserscheinungen
des Gummis oder bei einem Reißen des Gummis durch Überbeanspruchung bei Torsionsschwingungen
allein die Gummibüchse ausgewechselt werden muß, während alle anderen mit ihr im
Zusammenhang stehenden Teile weiterhin Verwendung finden können. Darüber hinaus
können die radialen Abmessungen der Gummibüchse derart gewählt werden, daß sie sich
leicht in die Aufnahmebohrung einschieben läßt, daß also keine besonders großen
Einpreßdrücke für das Einbringen der Büchse in die Aufnahmebohrung erforderlich
sind. Eine gewisse Verformung derselben tritt erst mit ihrem Zusammenpressen in
Längsrichtung auf, was sich mit einfachen Mitteln erreichen läßt. DerReibungsschluß
der miteinander zu verbindenden Teile kann noch dadurch gefördert werden, daß erfindungsgemäß
die Gummibüchse an beiden Stirnseiten einen Bund aufweist, gegen welche der Preßdruck
in der Längsrichtung zur Wirkung kommt.
-
Die Auswechselbarkeit der Büchse bietet noch die vorteilhafte Möglichkeit,
die Stärke der Abfederung zu verändern, indem je nach Anwendungsfall Gummibüchsen
unterschiedlicher Elastizität Verwendung finden. Dies gilt beispielsweise dann,
wenn Schwingarme unterschiedlicher Länge und Rollkörper unterschiedlicher Größe
zum Einsatz kommen. Hierdurch ergeben sich jeweils andere Belastungen und Torsionskräfte,
die auf die Gummibüchse einwirken und denen
jeweils durch Auswechseln
der Gummibüchse Rechnung getragen werden kann.
-
Für das Zusammenpressen der Gummibüchse in der Längsrichtung kann
vorgesehen sein, daß die Gummibüchse zwischen zwei auf einem Achsbolzen aufgeschobenen,
gegenüber dein Schwingarmträger unverdrehbaren Scheiben liegt, die durchAchsbolzenmuttern
unter Zusammenpressen der Gummibüchse gegeneinander festziehbar sind. Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß die Scheiben napfartig ausgebildet sind und Ansätze aufweisen,
die in Ausfräsungen des Schwingarmträ gers festliegen.
-
Statt ein Aufweiten der Gummibüchse allein durch Zusammenpressen derselben
in der Längsrichtung auszulösen, kann gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal der
Achsbolzen auch aus durch eine Gewindebüchse miteinander verbundenen Schraubbolzen
bestehen, die beim Gegeneinanderverschrauben über Konusflächen die Gummibüchse aufweiten.
-
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer Lenkrolle mit einer Abfederung nach der
Erfindung, Fig. 2 die Draufsicht sowie einen teilweisen Schnitt der Abfederung des
Ausführungsbeispieles nach Fig.1. Fig.3 einen Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
entsprechend der Schnittlinie III-III der Fig.4. Fig. 4 einen Schnitt durch die
Rolle nach Fig. 3 entsprechend der Schnittlinie IV-IV; die wesentlichen Teile des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 3 sind durch einen weiteren Schnitt erkennbar, Fig.
5 eine Gummibüchse anderer Ausbildung für eine Abfederung und Fig. 6 ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Abfederung nach der Erfindung.
-
Bei den Ausführungsbeispielen handelt es sich jeweils um Lenkrollen,
die sich von Bockrollen dadurch unterscheiden, daß sie um eine senkrechte Achse
verschwenkbar sind, so daß sie sich z. B. beim Kurvenfahren einer Karre selbsttätig
durch Verschwenken des Schwingarmes um die senkrechte Achse auf die Fahrtrichtung
einstellen. Der wesentliche Unterschied ist also im einzelnen der, daß eine drehbare
Lagerung des Schwingarmträgers, beispielsweise durch die in Fig.3 verdeutlichte
Kugellagerung, fehlt.
-
ach Fig. 1 ist an dem an einem Wagen befestigten Flansch 1 der Schwingarmträger
2 drehbar gelagert. Der Schwingarmträger2 umfaßt den dieRolle 3 tragenden Doppelschwingarm
4 und nimmt die Schwingachse 5 auf, welche durch einen Achsbolzen gebildet ist.
Die Schwingachse 5 ist von einer Gummibüchse 6 umgeben, die ihrerseits von dem Auge
7 des Schwingarmes 4 umfaßt ist. Die Gummibüchse 6 besitzt einen nach außen überstehenden
Rand 8, der in seinem Durchmesser der Eindrehung 9 im Schwingarmträger2 entspricht.
In die Eindrehung 9 ist eine napfartige Beilagscheibe 10 eingelegt. Diese besitzt
die Ansätze 11, während der Schwingarmträger 2 einen Ringwulst 12 mitAusfräsungen
13 aufweist, so daß ein Verdrehen der Beilagscheibeverhindertwird.ÜbereineAbstandscheibe
14 und die Beilagscheibe 10 übt die Mutter 15 bei ihrem Anziehen einen axialen Druck
auf die Gummibüchse6 aus, wodurch zwischen den gegeneinander beweglichen Teilen,
nämlich dem Schwingarm 4 und der Schwingachse 5, Reibungsschluß erreicht wird. Die
Ansätze 11 der Beilagscheibe 10 können schräge Flächen besitzen, mit denen sie an
entsprechenden schrägen Flächen der Ausfräsungen 13 beim Anziehen der Mutter 15
anliegen können. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 besteht die Schwingachse
aus einem Rohr 20, das an beiden Enden mittels je einer Schraube 21 und 22 mit dem
Schwingarmträger 2 starr verbunden ist. Die Gummibüchse 6, die bei diesem Ausführungsbeispiel
außen und innen je einen überstehenden Rand 8 bzw. 23 besitzt, ist zweiteilig ausgebildet.
Der Schwingarmträger 2 weist einen Längsschlitz 24 auf, so daß er beim Anziehen
der Schrauben 21 und 22 nachgeben kann. Bei diesem Anziehen drücken sich die Ränder
8 und 23 sowie auch der zylindrische Teil der Gummibüchse 6 zusammen, so daß wiederum
die notwendige Verbindung des Schwingarmes 4 mit der Schwingachse, also dein Rohr
20, erreicht wird.
-
Um zu vermeiden, daß eine Überbeanspruchung der Gummibüchse erfolgt,
wenn eine Belastung vorliegt, die ein Verschwenken der Schwingarme und damit eine
Verdrehung der Gummibüchse um einen unzulässig großen Winkel auslöst, ist, wie Fig.
3 und 4 erkennen lassen, ein Polster 16 vorgesehen, das in dem U-förmigen Gehäuse
17 ruht.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig.5 ist der Schwingarmträger2 an
der Unterseite an der Stelle26 etwas erweitert. Dadurch kann die Gummibüchse 6 mit
Übermaß, beispielsweise unter Verwendung eines Gleitmittels, eingesetzt werden,
so daß die Gummibüchse bereits ohne Festklemmen einen festen Sitz aufweist. Die
Schwingachse wird dann durch einen Achsbolzen gebildet. Diese Ausführung eignet
sich besonders für Lenk- oder Bockrollen in leichterer Ausführung.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 6 dargestellt.
Die Gummibüchse 6, welche zweiteilig ausgebildet ist, kann beispielsweise ähnlich
dem Ausführungsbeispiel nach Fig.5 mit Übermaß eingesetzt sein. Im Inneren der Gummibüchse
ist ein einvulkanisiertes Gewindestück 27 angeordnet. In dieses Gewindestück 27
sind zwei Schraubenbolzen 28 und 29 eingeschraubt. Die Schraubenbolzen besitzen
konische Flächen 30 bzw. 31, die beim Anziehen der Schrauben 28 und 29 die Gummibüchse
6 aufweiten, so daß ein festes Anliegen der Gummibüchse einerseits an den Schrauben
28 und 29 und andererseits am Auge 7 des Schwingarmes 4 erreicht wird.