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Seilerbahn Die Erfindung betrifft eine Seilerbahn, bestehend aus Lager,
Schlitten, Ausziehwagen und Herzhalter sowie eine hiermit verbundene Halteeinrichtung
zur Herstellung von Litzen und Seilen.
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Die Arbeitsweise bei der Herstellung von Litzen und Seilen ist bisher
verhältnismäßig einfach geblieben. Die entsprechend der Stärke .der Litze verknoteten
Garne wenden an dem Ausziehwagen aufgehängt. Während seines Rückwärtsganges werden
zur Führung der ausgetriebenen Litzen in Abständen von 5 bis 8 m Führungsbänke aufgestellt.
Nach Beendigung des Austreibens werden die Litzen auf Vorratshaken gehängt, bis
mittels gleicher in der Folge ausgeführter Arbeitsgänge genügend Litzen vorliegen,
um sie als Seil zusammenzuschlagen. Anschließend werden die Führungbänke von der
Bahn genommen. Die gewünschte Anzahl Litzen kann nunmehr vom Lager zum Ausziehwagen
gespannt und über ein Heft zusammengeschlagen werden. Bei -dünneren Seilen wird
das Heft von einem Manne gehalten. Das Fortnehmen der Bänke ist hierbei nur insoweit
erforderlich, als es die durch .das Zuschlagen bedingte Verringerung des Abstandes
zwischen Lager und A,usziehwagen notwendig macht. Jedoch ist bemerkenswert, daß
bei stärkeren Seilen zum Tragen des Heftes der Schlitten eingesetzt wird, wobei
die Bänke laufend von der Bahn genommen werden müssen, um sie nach Passieren des
Schlittens wieder aufzustellen. Dieser Vorgang muß bei jedem Seilzuschlag wiederholt
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Herstellen von Litzen
und Seilen durch einen allen Teilen der S.eilerbahn gemeinsamen sinnvollen Aufbau
sowie durch selbsttätig arbeitende Haltemittel für die Litzen und Seile zu vereinfachen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt .in erster Linie durch das Vorsehen
drehbarer, selbsttätig sich öffnender und schließender Greiferzangen am Lager und
am Ausziehwagen und einen brückenförmigen mehretagigen Aufbau von Lager, Schlitten,
Ausziiehwagen und Herzhaltern. Ein solcher Aufbau ermöglicht dem Schlitten das Unterfahren
des Lagers und dem Ausziehwagen das Heranfahren mit den Greiferzangen bis an die
Buchsenbretter des Lagers zum Öffnen derselben.
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Vor allem ermöglicht diese Anordnung ein Überfahren der Führungsbänke.
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Das Lager selbst ist vertikal verstellbar, um .die an den Lagerbrettern
abwärts schwenkbar angebrachten Greiferzangen auf .der Höhe der Buchsenbretter in
einer Linie mit den Greiferzangen des Ausziehwagens auszurichten. Ferner ist eine
Säule des Lagers so weit zurückgesetzt, daß der Ständer des Schlittens in die zwischen
den B.uchsenbrettern und der Säule gebildete Nische ungehindert einfahren kann.
Zum gleichzeiti.geii Abschneiden aller Litzen ist eine Schnei@deinrichtung an .den
Buchsenbrettern angebracht.
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Der Ausziehwagen ist mit einem oder mehreren Haspdsätzen versehen.
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Der Schlitten enthält eine Säule mit um 180° drehbaren in einem Zylinder
der Säule um 45° schwenkbar gelagerten Trägern für die Hefte und weist ferner ein
Regelgetriebe zur Änderung :der Geschwindigkeit für das Zuschlagen verschieden starker
Litzen und Seile auf.
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Der für die Herstellung von vier- und mehrschäftigen Seilen erforderliche
Herzhalter ist als Wagen ausgebildet und läuft neben den Schienen mit seitwärts
beweglichen Auslegern, die an ihrem Kopf mit einem Motor zum Drehen der Haken versehen
sind.
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Die Führungsbänke und Führungsarme sind leicht geneigt, um .die von
den Führungsstiften geführten Litzen stets in gleichem Abstand voneinander zu halten.
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Jede Greiferzange weist an ihrem Drehpunkt einen in Richtung auf ihre
Halterung verschiebbaren Stift auf und besitzt am Ende ihrer Schenkel zwei um den
Stift schwenkbare Hebel zum selbsttätigen Öffnen, während das selbsttätige Schließen
durch eine zwischen .den beiden Stiften wirkende Feder erfolgt. Zur Seitenbewegung
der Greiferzangen in Abhängigkeit von der Schaftzahl ist am Lager und am Ausziehwagen
eine Verschiebeeinrichtung vorgesehen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig.
1 eine Seilerbahn in schematischer Perspektive während der Arbeitsphase - Zuschlagen
-, Fig. 2 eine Greiferzange mit Halterung ebenfalls in schematischer Perspektive.
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Das Lager 1 besteht aus zwei Säulen 2 und 3, die in festgelagerten
Zylindern 4 ,und 5 vertikal versteillbar angeordnet sind. In angemessener Höhe,
um den Schlitten 6 einfahren zu können, sind in Querrichtung von einer zur anderen
Säule jeweils ein Buchsenbrett7
mit einem hierüber angebrachten
Lagerbrett8, welches der Aufnahme von Greiferzangen 9 dient, angeordnet. Die Lagerbretter
sind nach unten schwenkbar ausgebildet und in Seilbahnrichtung mixt Halterungen
10 versehen, in denen die Greiferlangen angebracht und je nach Schäftezahl durch--
eine Verschiebeeinrichtung (nicht dargestellt) seitlich verschoben werden können.
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Zwischen Lager 1 und Ausziehwagen 11 befindet sich auf Schienen 12
ein Schlitten 6. Der Schlitten ist im Unterbau brückenförmig konstruiert, so daß
er ohne Behinderung die in der Bahn fest, jedoch auswechselbar angeordneten Führungsbänke
13 überfahrcnkann. Im oberen Teil des Schlittens -der je nach zu fertigender Anzahl
und Stärke der Litzen oder Seile etagenartig in beliebige=- Höhe aufgebaut sein
kann, befindet sich eine Ecksäule 14 mit einem innengelagerten schwenkbaren Zylinder
(nicht dargestellt), in dem die Träger 15 um 180° drehbar und durch die Schwenkung
des Zylinders aus der Bahn bewegbar sind. Die Träger sind, sofern mehrere übereinanderliegen,
auf der Gegenseite mit Rollen 16 versehen, die auf einer hochgelagerten Schiene
17 abgestützt werden. Auf den Trägern sind- in entsprechender Anzahl Hefte 18 angeordnet.
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Der Ausziehwagen 11 ist auf den gleichen Schienen laufend, ebenfalls
im Unterbau brückenförmig ausgebildet, um die in der Bahn stehenden Führungsbänke
13 überfahren zu können. Der-obere Teil des Ausziehwagens ist hinsichtlich des -Lagers
1 und des Schlittens 6 sinngemäß ausgerüstet, es können also je nach zu fertigender
Anzahl und Stärke der Litzen oder Seile eine beliebige Anzahl Lagerrahmen 19 mit
Greiferzangen 9 etagenartig angeordnet sein, die gleich den Trägern 15 mit Rollen
versehen und auf der hochgelagerten Schiene 17 abgestützt sind. Auf der Stirnseite
-des Ausziehwagens ist ein Haspelsatz 20 auswechselbar angebracht, der das fertige
Seil aufnimmt. Über die ganze Länge der Seilerbahn sind in den üblichen Abständen
die Führungsbänke 13 gelagert, die mit Führungsstiften 21 versehen sind. Für weitere
hierüber etagenartig im gleichen Arbeitsgang hergestellte Litzen und Seile sind
Führungsarme 22 mit Führungsstiften 21 an Haltepfählen 23 der Hochschiene 17 befestigt,
die :den auszutreibenden Litzen die nötige Führung geben und ein Durchhängen vermeiden.
Um der Litze eine bestimmte Lage zu geben, stehen die Bänke und die Führungsarme
nicht waagerecht, sondern sind nach einer Seite leicht geneigt.
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Die Greiferzange 9 besteht aus einem Fuß 24, der in die Halterungen
10 am Lager 1 und am Ausziehwagen 11 geschoben wird. Durch eine nicht dargestellte
Feder, die zwischen denDrehpunkten 25 und 26 angebracht ist, sind die Klauen 27
in Ruhestellung geschlossen. Bei Gegendruck, z. B. Gegenfahren des Awsziehwagens
:gegen die Buchsenbretter öffnen sich die Klauen. Die Greiferstücke 28 haben nach
hinten ausgerichtete Zähne 29, die auf Griffbacken 30 federnd befestigt sind, so
-daß sie ein einwandfreies Greifen der Garne, Litzen oder Seile gleich welcher Stärke
gewährleisten.
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Die Litzen bzw. Seile werden auf der Seilerbahn wie folgt hergestellt:
Schlitten und Ausziehwagen überfahren die Führungsbänke in Richtung zum Lager, bis
der Schlitten in den Unterbau des Lagers eingefahren ist, während der Ausziehwagen
mit seinen Greiferzangen bis an die Buchsenbretter heranfährt. Durch den Gegendruck
öffnen sich die Greiferzangen und erfassen die aus den Buchsenbrettern kommenden
Garne, die beim Zurückfahren des Ausziehwagens in den wieder geschlossenen Greiferzangen
festgehalten werden. Während der Rückbewegung des Ausziehwagens werden die Greiferzangen
zum Drehen gebracht und ziehen somit unter Drehbewegung die Garne aus den Buchsenbrettern.
Bei diesem Vorgang sind -die ausgetriebenen Litzen in gleichen Abständen zwischen
den Stiften der Führungsbänke gelagert, um ein Zusammenlaufen (Vertalzeln) und Durchhängen
zu vermeiden. Auf die vorgesehene Länge ausgetrieben, wird der Ausziehhagen nunmehr
auf Leerlauf geschaltet, und die Bremsen werden so angezogen, wie es der Durchmesser
und die Länge der Litzen für das Nachrunden erfordern. Die Greiferzangen am Lager
werden hiernach abwärts geschwenkt, so daß sie die ausgetriebenen Litzen zu greifen
vermögen. Mittels einer Schneidvorrichtung an (den Buchsenbrettern -,verden alle
Litzen, die von den Greiferzangen gehalten werden, zugleich abgeschnitten. Die Greiferzangen
des Lagers gelangen durch Senfken desselben in die ursprüngliche Höhenstellung der
Buchsen@bretter, und zwar so weit, daß die Zangen waagerecht zu ,den Greiferzangen
des Ausziehwagens liegen. Durch Drehung der Greiferorgane am Lager und am Ausziehwagen
werden anschließend die Litzen nachgerundet. Je nach Schaftzahl des zu schlagenden
Seiles müssen nunmehr die entsprechende Anzahl Greiferzangen mit Litzen auf eine
Halterung geschoben, der Schlitten an den Ausziehwagen gefahren und die Hefte eingesetzt
werden. Lager, Schlitten und Ausziehwagen werden zugleich in Betrieb gebracht, wobei
sich die Greiferzangen des Ausziehwagens .in entgegengesetzter Richtung zu den Zangen
des Lagers drehen.
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Nach Erledigung -des Seilzuschlages werden die Hefte durch Abwärtsdrehen
der Träger aus den Litzen herausgewunden, und die Seile erhalten ihre Oberrunden.
Durch Feststellen der Greiferzangen am Auszielzwagen, der nun rückwärts fährt, geschieht
das Abrecken der Seile. Hiernach können die Enden abgebunden oder abgeklemmt werden,
um die Seide von dem auf dem Auszi@ehwagen gelagerten Haspel aufnehmen zu lassen.
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Das Zusammenschlagen der Seile zum Kabel kann in entsprechender Folge
wie beim Seilzuschlag vorgenommen werden. Bei der Herstellung von vier- und mehrschäftigen
Seilen wird der Herzhalter 100 mit Auslegern 101, die am Kopf einen Motor haben
und mit einzeln drehbaren Haken 102 versehen sind, eingesetzt.