-
Fördervorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördervorrichtung
für die in Bergwerksbetrieben unter Tage im Streckenvertrieb anfallenden Materialien.
-
Bisher wurden im Abbaustreckenbetrieb zum Einbringen der Berge in
den sogenannten Damm und zum Abtransport der Kohle aus dem Damm entweder einfache
Schüttelrutschen oder kurze endlose Transportbänder verwendet, oder es wurde auch
von Hand gearbeitet. Die genannten mechanischen Fördermittel haben den Nachteil,
daß sie sich während der Arbeit praktisch nicht kürzen lassen, so daß es nicht möglich
war, die Berge hinter der Fördervorrichtung zu verstopfen. Der Handbetrieb bedeutet
einen erheblichen Zeitverlust bei großer körperlicher Anstrengung. Es sind ferner
Fördervorrichtungen mit ruhender Rinne und auf ihr angeordneten Gliedergestängen
bekanntgeworden, die mit in die Rinne hineinragenden Mitnehmerorganen versehen sind.
-
Gegenüber den bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich die Erfindung
dadurch, daß bei einer ruhenden Förderrinne, auf der ein verschiebbares Gliedergestänge
gleitend angeordnet ist, das mit in die Förderrinne ragenden und in beiden Förderrichtungen
wirksamen Mitnehmerorganen versehen ist, sowohl die Rinne als auch das Gestänge
mit derselben oder annähernd derselben Gliederteilung versehen und ihre Glieder
einzeln abbaufähig sind. Dadurch ist ein in seiner Förderwirkung dem endlosen Förderband
gleichwertiges Mittel geschaffen, das jedoch diesem gegenüber den entscheidenden
Vorteil besitzt, daß es während des Betriebes Glied um Glied gekürzt werden kann,
so daß während der Förderarbeit laufend die Verstopfung der Berge hinter der Fördervorrichtung
erfolgen kann.
-
Dabei können während des Abbaus der Fördervorrichtung die abgebauten
Glieder seitlich in das bereits ausgekohlte Feld abgelegt und dort bereits wieder
zusammengebaut werden, so daß während des Abbaus der Fördervorrichtung zur gleichen
Zeit die Fördervorrichtung im Nebenfeld wieder aufgebaut werden kann.
-
Zweckmäßig sind die Mitnehmerorgane im Fördergestänge schwenkbar
und als Klappen ausgebildet, die beim Förderbetrieb in beiden Arbeitsrichtungen
an einem Anschlag des Gliedergestänges anliegen. Auf diese sehr einfache Weise kann
mit ein und derselben Fördervorrichtung in beiden Richtungen gefördert werden, d.
h. es kann Kohle abtransportiert oder es können Berge eingebracht werden.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die abt>aufähigen
einzelnen Förderrinnenglieder an ihren Enden mit schnell lösbaren Kupplungen versehen.
Zweckmäßig sind dabei an den stoßseitigen Enden der Förderrinnenglieder Haltenaben
angeordnet, die mit Hilfe eines Überwurfes mit Bajonettverschluß unter Aufrechterhaltung
der Gliedergelenkigkeit drehend zusammenschließbar sind. So ausgebildete Kupplungen
lassen sich außerordentlich schnell lösen und wieder zusammensetzen, so daß der
Abbau der einzelnen Glieder der Fördervorrichtung von der technischen Seite her
keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Auch völlig ungeübte Kräfte können ohne Werkzeug
diesen Abbau durchführen.
-
Eine weitere Verbesserung ist dadurch erzielt, daß der Antrieb für
das Fördergestänge auf einem Unterwagen schwenkbar gelagert ist. Das hat den Vorteil,
daß nach dem Abbau der einzelnen Glieder der Fördervorrichtung und vor dem Schießen
durch einfaches Verschwenken des Antriebes für die Fördervorrichtung die Strecke
freigegeben werden kann.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung als Beispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Fördervorichtung im Längsschnitt, beispielsweise
beim Abfördern von Kohle aus dem Damm zur Förderstrecke, Fig. 2 die Draufsicht auf
die Förderrinne mit dem Gliedergestänge, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Förderrinne
mit Gliedergestänge und Mitnehmerklappe, Fig. 4 die Draufsicht und Gesamtanordnung
der in einem Betriebspunkt eingesetzten Fördereinrichtung, Fig. 5 einen Ausschnitt
aus der Längsansicht des Förderers mit Gliedergestänge, doppeltwirkender Mitnehmerklappe
und Rinnen-Schnellverbindung, Fig. 6 einen Schnitt durch die schraubenlose Rinnen-Schnellverbindung.
-
Die trogförmigen, abnehmbaren Gliederelemente 1 bilden eine nach
oben offene, ruhende Förderrinne, auf deren Seitenkanten ein ebenfalls gliederförmiges
und teilbares Gliedergestänge 2 hin und hergleitet. In den Drehpunkten des Gliedergestänges
2 sind ebenfalls
drehbar die Lenkhebel 3 gelagert, welche am freien
Ende die Mitnehmerklappen 4 tragen. Die Mitnehmerklappen 4 können um fast 3600 herumgeschwenkt
werden, sie legen sich in ihren Endstellungen gegen einen am Lenkhebel 3 befindlichen
beiderseitigen Anschlag 5.
-
Durch das Umlegen der Mitnehmerklappen 4 wird die wechselnde Förderwirkung
einmal ziehend, einmal schiebend erreicht. Das hin- und herbewegte Gliedergestänge
2 wird durch eine Gleitscheibe 6 auf der tragenden Oberkante der Gliederrinne 1
geführt, die gleichzeitig den Verbindungssteckbolzen 7 für das Gliedergestänge 2
trägt.
-
Die einzelnen Glieder 1 der Förderrimle sind durch schraubenlose
Schnellverbindungskupplungen 8 und 9 verbunden. Diese bestehen aus zwei Halbnaben
8, befestigt an den Rinnenstoßenden. Darüber greift bajonettartig die Kuppelhülse
9, wodurch eine feste und doch drehbar bleibende Verbindung hergestellt wird.
-
Der in der Förderstrecke stehende Antriebsmechanismus 10 für das
Gliedergestänge 2 ruht drehscheibenartig auf einem Unterwagen 11. Die Bandbreite
des Antriebes entspricht etwa der Breite der Förderwagen, so daß nach Lösen des
Antriebes von der Förderrinne und Verschwenken um 900 der freie Strekkenquerschnitt
beim Transport nicht behindert wird.
-
P.1TENTANSPROCHE t. Fördervorrichtung für die in Bergwerksbetrieben
unter Tage im Streckenvertrieb anfallenden Materialien, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer ruhenden Förderrinne, auf der ein verschiebbares Gliedergestänge gleitend
angeordnet ist, das mit in die Förderrinne ragenden und in beiden Förderrichtungen
wirksamen Mituehmerorganen versehen
ist, sowohl die Rinne als auch das Gestänge mit
derselben oder annähernd derselben Gliederteilung versehen und ihre Glieder einzeln
abbaufähig sind.