DE1051464B - Vorrichtung zum Bohren eines oder mehrerer Eingusstrichter in die Oberkastenform beiautomatischen Formanlagen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bohren eines oder mehrerer Eingußtrichter in die Oberkastenform bei automatischen Formanlagen.

Bei automatischen Formanlagen kommt es darauf an, die einzelnen Geräte, mittels deren der Formvorgang durchgeführt wird, in einen gewissen Arbeitsrhythmus der Gesamtanlage einzuordnen, wobei sich die Gesamtformzeit nach der längsten Arbeitszeit eines der Formgeräte richtet.

Die früher übliche Formerei der Trichter von Hand scheidet daher bei automatischen Formanlagen von vornherein aus. Man hat aber auch schon maschinelle Bohrgeräte in Vorschlag gebracht, mit welchen die Eingußtrichter in verhältnismäßig kurzer Zeit herstellbar waren. Die Bedienung dieser Bohrgeräte erfolgte von Hand, was selbstverständlich eine gewisse Geschicklichkeit und Zeit erforderte.

Um nun den Anforderungen eines möglichst kurzzeitigen Formverlaufes Genüge zu tun, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß in einer besonderen Arbeitsstation eine zum Herstellen eines oder mehrerer an beliebiger Stelle befindlicher Eingußtrichter dienende, durch die Formkästen selbsttätig gesteuerte Bohrvorrichtung in und senkrecht zur Fahrtrichtung der Formkästen verschiebbar vorgesehen ist.

Zweckmäßigerweise wird die durch die ein- bzw. ausfahrenden Formkästen selbsttätig ein- bzw. ausgeschaltete Bohrvorrichtung selbsttätig auf- und abwärts bewegt.

Ferner ist eine Blasdüse vorgesehen, die ebenfalls selbsttätig in Abhängigkeit von der Auf- bzw. Abwärtsbewegung der Bohrvorrichtung in Tätigkeit tritt bzw. abgeschaltet wird.

Die Vorschub- und Rückholgeschwindigkeit der Bohrvorrichtung ist durch ein Drosselventil beliebig veränderbar.

Selbstverständlich kann man statt einer Bohrvorrichtung deren mehrere in der Arbeitsstation anordnen.

Die Anordnung ist ferner so getroffen, daß der Bohrmotor während des Betriebes kontinuierlich durchläuft.

Die Vorrichtung ist baulich einfach und arbeitet je nach Einstellung beliebig schnell. Sie arbeitet vollkommen selbsttätig und wird durch die Formkästen selbst gesteuert.

Durch die in beiden Koordinatenebenen verschiebbar angeordnete Bohrvorrichtung können Eingußtrichter an beliebigen Stellen des Formkastens gebohrt werden, wobei man statt einer Bohrvorrichtung auch deren mehrere vorsehen kann.

Die Vorrichtung ist trotz der baulichen Einfachheit an beliebige Verhältnisse anpaßbar und arbeitet ohne besondere Steuervorrichtung zuverlässig.

Vorrichtung
zum Bohren eines oder mehrerer
Eingußtrichter in die Oberkastenform
bei automatischen Formanlagen

Anmelder:
Badische

Maschinenfabrik A.-G. Seboldwerk,
Karlsruhe-Durlach, Seboldstr. 1

Dipl.-Ing. Heinz Fricke_r Karlsruhe-Durlach,
ist als Erfinder genannt worden

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt die einzige Abbildung eine Vorderansicht der Vorrichtung in teilweise lotrechtem Längsschnitt.

Mit dem Bezugszeichen 1 ist die beispielsweise

rahmenförmig

ausgebildete Trichterbohrstation

zeichnet.

In diese Trichterbohrstation fahren die Oberkästen 2 auf einer Rollenbahn 3 ein, deren Rollen angetrieben sein können. Die Oberkästen können aber auch auf einer im Gefälle angeordneten Rollenbahn durch Schwerkraft in die Trichterstation eingefahren werden.

Eine nicht dargestellte hydraulisch, pneumatisch, mechanisch oder hydraulisch- bzw. pneumatischmechanisch wirkende, pufferartig ausgestaltete Vorrichtung fängt die eingefahrenen Oberkästen 2 ab und hält sie in einer bestimmten Stellung fest. In dieser Stellung wird durch den Formkasten 2 ein elektrischer Endschalter 4 od. dgl. betätigt, welcher in der Ruhestellung geöffnet ist und von dem eine Leitung 5 zu einem Schaltschütz Sl mit Haltekontakt und eine andere Leitung 6 zu einem weiteren elektrischen Endschalter 7 führt.

An dem querbalkenartigen Teil des Rahmens 1 ist ein Druckzylinder 10 gelagert, und zwar ist dieser zweckmäßigerweise parallel und senkrecht zur lotrechten, durch die Station gelegten Längsebene verschiebbar aufgehängt. Selbstverständlich kann man auch mehrere Druckzylinder 10 neben- und/oder hintereinander vorsehen. Diese Maßnahmen sind der Übersicht halber und weil ihre Durchführung keine technischen Schwierigkeiten ergeben, in der Zeich-

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Claims (10)

nung weggelassen. In dem Zylinder 10 gleitet ein Kolben Ilj an dessen Kolbenstange ein Motor 12 befestigt ist. Dieser Motor 12, der zweckmäßigerweise drehzahlveränderlich eingerichtet ist, treibt ein vorzugsweise konisch ausgebildetes Bohrwerkzeug 13. Der Motor 12 erhält seinen Strom über eine Leitung 14, welche gegebenenfalls von Hand ein- und ausschaltbar ist. Man kann aber auch die Schaltung so anordnen, daß sie bei der ersten Betätigung des Endschalters 4 durch den ersten einfahrenden Formkasten 2 den Motor 12 selbsttätig in Gang setzt, welcher aber erst beim Stillegen der ganzen Anlage durch den Hauptschalter stillgelegt wird. Im normalen Betrieb bleibt der Motor 12 eingeschaltet, d. h. er läuft durch. Oberhalb des Motorgehäuses 12 und mit diesen zusammenarbeitend ist ein elektrischer Endschalter 7 angeordnet, von welchem eine Leitung 6 zum Endschalter 4 und eine weitere Leitung 45 zu dem einen Strang 40 der Steuerleitung führt. Im Ruhezustand ist der Endschalter 7 geöffnet. Er wird selbsttätig geschlossen, und zwar durch die Bohrvorrichtung 11 bis 13, wenn diese in ihrer höchsten Stellung steht. Ferner ist ein elektrischer Endschalter 31 vorgesehen, der in der Ruhestellung geschlossen ist. Er wird selbsttätig durch die Bohrvorrichtung 12, 13 betätigt, wenn diese in ihrer tiefsten Stellung angelangt ist. Hierbei wird die vom Endschalter 31 zum Schaltschütz JT1 führende Haltestromleitung 30, 30' unterbrachen, wodurch das Schaltschütz Sl stromlos wird und abfällt. Die unter Druck stehende Druckluftleitung 16 führt mit dem einen Strang 17 zu einer beliebig ausgestalteten Ölvorlage 18, von welcher eine Leitung 19 zu dem flüssigkeitgefüllten unteren Zylinderraum 22 führt. In diese Leitung 19 ist ein einstellbares Absperrventil 20 eingeschaltet, durch dessen Einstellung die Vorschubgeschwindigkeit des Kolbens 11 beliebig regelbar ist. Von der Druckleitung 16 zweigt eine weitere Druclcleitung 25 zu einem als Dreiwegehahn ausgebildeten Magnetventil MV1. Von diesem Magnetventil führt eine Druckleitung 27 zum oberen Druckraum 28 des Zylinders 10. Von der Druckluftleitung 27 zweigt eine Druckleitung 32 ab, welche zu einer Blasdüse 33 führt. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Es wird angenommen, daß ein fertiggebohrter Oberkasten ausgefahren ist und daß die Bohrvorrichtung in ihrer höchsten Stellung steht. Dann ist der Endschalter 7 geschlossen und der Endschalter 4 geöffnet. Fährt nun der nächste Oberkasten 2 in die Trichterbohrstation ein, so wird auch der Endschalter 4 geschlossen. Dann ist der Stromkreis 40, 45, 7, 6, 5, SI, 40'geschlossen, und das Schaltschütz Sl erhält Strom. Dadurch wird das Magnetventil MVl so umgestellt, daß die Druckluft über die Leitung 16, 25, 27 in den oberen Zylinderraum 28 des Druckzylinders 10 gelangt und der Kolben 11 samt Motor 12 und Bohrwerkzeug 13 so weit nach unten gedrückt wird, bis der Eingußtrichter fertiggebohrt ist. Gleichzeitig gelangt Druckluft über die von der Leitung 27 abzweigenden Leitung 32 zur Blasdüse 33, die den vom Bohrgerät 13 ausgebohrten Formsand ausbläst. In dieser Stellung des Bohrgerätes 13 wird der Endschalter 31, der bekanntlich in der Ruhestellung geschlossen ist, durch die Bohrvorrichtung 12 selbsttätig betätigt, und zwar so, daß der Haltestromkreis 30, 30' unterbrochen wird. Dadurch fällt das Steuerschlitz ^1I ab, wodurch die Stromzufuhr zum Magnetventil MVl unterbrochen wird und dieses abfällt. Dadurch wird der Dreiwegehahn des Magnetventils MVl so umgestellt, daß die Druckluftleitung 25 abgesperrt und die Druckluftleitung 27 über das Magnetventil MVl ins Freie entlüftet wird. Nun kann die unter Dauerdruck stehende Leitung 17 wirksam werden, wodurch die Druckluft in den Druckraum 20 der Ölvorlage 18 eintritt, von wo das Öl der Ölvorlage 18 über die Leitung 19 und das Absperrventil 20 in den unteren Zylinderraum 22 des Druckzylinders 10 gelangt, wodurch der Kolben Ii angehoben und in seine obere Endstellung gedrückt wird. Bei diesem Arbeitsvorgang schließt einmal der Endschalter 31 den Haltestromkreis 30, 30', und zum anderen wird der Endschalter 7 selbsttätig so betätigt, daß der Teil 45, 6 des Stromkreises 40, 45, 6, 5, SI, 40' geschlossen wird und die Vorrichtung für den nächsten Arbeitsgang vorbereitet ist. Inzwischen ist der gebohrte Oberkasten ausgefahren, wodurch der Stromkreis zwischen den Leitungen 6 und 5 unterbrochen ist. Fährt nun der nächste Oberkasten 2 in die Trichterbohrstation ein, so wird der Endschalter 4 so betätigt, daß das Schaltschütz 6*1 über den geschlossenen Stromkreis 40, 45, 6, 5, 40' Strom erhält und das Magnetventil MV1 so umgestellt wird, daß die Druckluft, wie anfangs erwähnt, über die Leitung 16, 27 in den oberen Zylinderraum 28 des Druckzylinders10 gelangt und ein neues Arbeitsspiel beginnt. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Bohren eines oder mehrerer Eingußtrichter in die Oberkastenform bei automatischen Formanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß in einer besonderen Arbeitsstation eine zum Herstellen eines oder mehrerer an beliebiger Stelle befindlicher Eingußtrichter dienende, durch die Formkästen selbsttätig gesteuerte Bohrvorrichtung in und senkrecht zur Fahrtrichtung der Formkästen verschiebbar vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die ein- bzw. ausfahrenden Formkästen selbsttätig ein- bzw. ausgeschaltete Bohrvorrichtung selbsttätig auf- und abwärts bewegbar ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Blasdüse, die selbsttätig in Abhängigkeit von der Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung der Bohrvorrichtung in Tätigkeit tritt bzw. abgeschaltet wird.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschub- und Rückholgeschwindigkeit

der

Bohrvorrichtung

durch ein Drosselventil beliebig veränderbar ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere.

Bohrvorrichtungen vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 470 863, 963 717;
USA.-Patentschriften Nr. 1 954 460, 2 275 806,
2 724 880;

deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 685 743.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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