DE104831C

DE104831C -

Info

Publication number: DE104831C
Application number: DENDAT104831D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Juni 1898 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Milchseiher zeichnet sich besonders dadurch aus, dafs das Tuch sehr lange seihfähig bleibt, da der Schmutz nicht durch dasselbe hindurchtreten kann, und dafs die dicke Milch von dem Tuche zurückgehalten wird. Auch wird ein gleichmäfsiges, ruhiges Arbeiten des Seihers dadurch erzielt, dafs er beim Betriebe stets gefüllt ist.

Die Vorrichtung besteht aus einem Trichter g und der eigentlichen Seihvorrichtung. Der Trichter wird in beliebiger Weise an der Wand oder an einem Ständer befestigt. In dem Trichter ist zweckmäfsig ein weites Sieb •oder ein Rost angebracht, damit die groben Beimengungen, Strohhalme u. dergl. zurückgehalten werden. Von dem Trichter ist unten ein mit einem Hahn versehenes Rohr r nach .dem Seiher s geführt, und zwar mündet dieses Rohr unterhalb des Seihtuches t, so dafs die zu seihende Milch stets den Trichter füllt und nach oben durch das Seihtuch hindurchtritt. Der Seiher ist zweckmäfsig wie bei der gezeichneten Ausführungsform trichterförmig gestaltet und läuft nach unten hin in ein durch einen Hahn h verschliefsbares Rohr b aus. Die schweren, der Milch beigemengten Bestandtheile, wie Schmutz u. s. w., sinken zu Boden und können nun beliebig durch den Hahn /; entfernt werden. Der Hahn h wird geschlossen, sobald reine Milch austritt. Die über das Tuch tretende geseihte Milch wird durch ein Rohr a abgeführt und nach dem Milchbehälter geleitet.

Das Rohr kann ebenfalls durch einen Hahn verschliefsbar sein.

Dadurch, dafs die Milch nach oben durch das Seihtuch tritt, und dadurch, dafs sich letzteres oben an der weiten Stelle des Trichters befindet, so dafs die Milch langsam hindurchtritt, bleibt das Tuch lange gebrauchsfähig. Bei der gezeichneten Ausführungsform ist der Seiher drehbar um das Rohr r. Das hat den Vortheil, dafs auch der letzte Rest von Milch noch durchgeseiht werden kann. Es wird dann der Seiher so gedreht, dafs der das Seihtuch tragende, Theil nach unten gerichtet ist.

Das Seihtuch ist verhältnifsmäfsig klein und hat nur sehr geringen Werth, so dafs nöthigenfalls für jede Benutzung des Seihers ein neues Tuch verwendet werden kann.

Das Tuch läfst sich aber auch leicht reinigen und trocknen und kann dann von neuem benutzt werden. Das Tuch wird zwischen dem Rande d¹ des Deckels d und dem Rande s^l des Seihers durch eine Bügelschraube oder in anderer Weise festgeklemmt.

Damit dasselbe genügend abgedichtet wird, kann noch ein geeignetes Abdichtungsmittel zwischen das Tuch und die Ränder d^l und s¹ eingelegt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Milchseiher, dadurch gekennzeichnet, dafs die Milch aus einem besonderen Behälter g

in den eigentlichen, nach unten zweckmäfsig durch einen Hahn verschlossenen Seiher fij nicht, wie in der Molkerei üblich, von oben, sondern unterhalb des Seihtuches (t) zugeführt wird, so dafs die Milch, indem sie in dem Seiher nach oben steigt, geseiht wird, während die schweren Schmutztheile zu Boden sinken und mit dem Seihtuch nicht in Berührung kommen. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der Seiher um das Rohr r drehbar ist, zum Zwecke, auch den letzten Rest der Milch durchseihen zu können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.