DE1047436B - Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von Estern der Acryl- und Methacrylsaeure - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von Estern der Acryl- und MethacrylsaeureInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
kl. 39 c 25/01
INTERNAT. KL. C 08 f
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1047 436
R15942 IVb/39 c
ANMELDETAG: 6.JULI1953
ß KKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1958
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1958
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von Estern der allgemeinen
Formel
CH, = C-COO · CH2-CH-
CH3
Verfahren zur Polymerisation
oder Mischpolymerisation von Estern
der Acryl- und Methacrylsäure
R1 R2
in der R Wasserstoff oder Methyl und R1 und R2 Wasserstoff
oder einen Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen, bedeuten. Diese
Ester werden vorzugsweise aus einem einfachen Ester der Acryl- oder der Methacrylsäure und einem 4-0xymethyldioxolan
der Formel
HO-CH2-CH CH2
ι
O
Anmelder:
Rohm & Haas Company,
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. Juli 1952
V. St. v. Amerika vom 9. Juli 1952
R1 R2
(vgl. J. Am. Chem. Soc, 67 [1945], S. 1621; J. Org. Chem.
14 [1949], S. 1103) durch Umesterung hergestellt, wobei man sich der üblichen Maßnahmen bedient. Die neuen
Ester polymerisieren sich sehr leicht unter Bildung linearer, thermoplastischer Polymerisate, die die folgende
allgemeine Formel haben:
/ R\
4-CH2 -C-J-
COOCH2-CH CH2
I
O .0
O .0
R1 R2
Virginia Weaver Fegley
und Stanley Paul Rowland,
Philadelphia, Pa. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
COOCH2
CH — O
R1
in der R, R1 und R2 die obige Bedeutung haben und η
eine Zahl von 1 bis 1000 ist.
Diese linearen, thermoplastischen Polymerisate sind ihrerseits durch Erhitzen in vernetzte Polymerisate überführbar,
die für praktische Zwecke die Eigenschaften von wärmehärtbaren Harzen haben. Dabei werden die
cyclischen Teile der Moleküle — die Dioxolangruppen — unter dem Einfluß der Wärme und/oder eines Katalysators
unter Bildung von Vernetzungen nach folgendem Schema geöffnet:
809 700/588
3 4
χ bedeutet hier eine Zahl, die gleich η oder kleiner sein säten der gleichen Acryl- oder Methacrylsäureester
kann. allein auf.
Die monomeren Ester polymerisieren sich bei Tempera- Weil die einfachen Alkylester der Acryl- und Methacryl-
turen bis herunter zu O0C; in der Nähe von 2000C poly- säure mit den Dioxolanestern mischpolymerisierbar sind,
merisieren sie sich schnell, selbst wenn sie die genügenden 5 leuchtet ein, daß jede annehmbare Menge des einfachen
Mengen Inhibitor enthalten. Die Polymerisation wird Esters, die am Ende der Umesterungsreaktion, nach der
durch freie Radikale bildende Katalysatoren in Mengen die Produkte der Erfindung hergestellt werden, vorliegen
von 0,01 bis 5 % und vorzugsweise 0,02 bis 2 %, bezogen kann, die Polymerisation der letzteren nicht stört,
auf das Gewicht der polymerisierbaren Verbindungen, Bei der Bildung der Mischpolymerisate hat es sich als
auf das Gewicht der polymerisierbaren Verbindungen, Bei der Bildung der Mischpolymerisate hat es sich als
beschleunigt. Solche Katalysatoren sind Benzoylperoxyd, io wünschenswert herausgestellt, auf molare Basis bezogen,
Acetylperoxyd, Lauroylperoxyd, tert.-Butylhydroper- wenigstens 10% und vorzugsweise 20°/0 des Dioxolanoxyd,
Di-tert.-butylperoxyd, tert.-Butylperbenzoat, esters anzuwenden, damit eine genügende Zahl der
Stearoylperoxyd, Ascaridol, Cumolhydroperoxyd, »Per- Dioxolaneinheiten anwesend ist, um eine wirkungsvolle
salze«, z. B. Ammoniumpersulfat u. dgl. Die Polymeri- Vernetzung zustande zu bringen. 10 bis 90% der neuen
sate können auch unter dem Einfluß ultravioletten 15 erfindungsgemäßen Ester und 90 bis 10% einer misch-Lichtes
und eines Katalysators wie Benzoin hergestellt polymerisierbaren, eine Vinylidengruppe enthaltenden
werden. Verbindung enthaltende Mischpolymerisate zeigen hervor-
Die Polymerisation kann in der Masse, in Lösung, in ragende Eigenschaften und werden von dieser Erfindung
Suspension oder in Emulsion durchgeführt werden. Dem- erfaßt.
zufolge können die thermoplastischen Polymerisate in 20 In den Bereich des Verfahrens gehört ferner der Zusatz
Form von Tafeln, Blöcken, Stäben, Streifen, Pulvern, von Farbstoffen, Pigmenten, Auslösungsmitteln, Füll-Plätzchen,
Kügelchen usw. erhalten werden, die in der stoffen u. dgl. bei der Polymerisation der neuartigen
üblichen Weise in eine Vielzahl von Formen gebracht Monomeren. Auf diese Weise können gefärbte und durchwerden
können. Die Lösungen und Emulsionen der Poly- sichtige oder gefärbte und durchscheinende oder gefärbte
merisate können ferner sehr gut als Überzugsmittel für 25 und lichtundurchlässige Produkte hergestellt werden, die
Metall, Leder, Holz u. dgl. benutzt werden. Man kann die gleichen Vorzüge wie kristallklare Stoffe besitzen,
mit ihnen auch andere Erzeugnisse behandeln. Nach Die thermoplastischen, linearen Polymerisate können
ihrer Aufbringung können die Harzfilme vernetzt und unabhängig von Gestalt oder Form durch Erhitzen
durch Wärmebehandlung unlöslich gemacht werden. und/oder Anwendung eines Katalysators des sauren oder
Die Ester sind auch mit anderen Verbindungen misch- 30 des Friedel-Crafts-Typs vernetzt werden. Zu diesen
polymerisierbar, die wenigstens eine Vinylidengruppe Katalysatoren gehören: Bortrifhiorid und seine Komenthalten.
Und wenn sie auf diese Weise mischpolymeri- plexe mit Äthern, Säuren und Alkoholen, Äthylsulfat,
siert sind, vermitteln sie den entstehenden Mischpoly- saure Alkylphosphate, p-Toluolsulfonsäure, Titantetramerisaten
die Fähigkeit, sich unter dem Einfluß der chlorid, Stannichlorid u. dgl. Die entstehenden Produkte
Wärme in vernetzte Harze umzuwandeln, die Chemi- 35 zeichnen sich durch eine weit höhere Beständigkeit
kalien und Lösungsmitteln gegenüber einen erhöhten gegenüber Lösungsmitteln als die ursprünglichen linearen
Widerstand aufweisen. Mischpolymerisierbare Verbin- Polymerisate und durch einen höheren Erweichungsdungen
sind: Acryl- und Methacrylsäureester, ζ. B. punkt aus. Der Vorzug des Erhitzens der Harze zwecks
Methylmethacrylat, Ätbylacrylat, Octylacrylate und Vernetzung ist ganz besonders in den Fällen offensicht-Benzylacrylate;
Vinylester, z.B. Vinylacetat und -pro- 40 lieh, in denen die Harze in Form von Filmen aus Lösungen
pionat; Vinylchlorid; Vinylidenchlorid; Acrylsäure- oder Emulsionen niedergeschlagen und dann erhitzt
nitril; Allylester, z.B. Diallylphthalat und Diallyl- werden. Durch dieses Erhitzen und Vernetzen werden die
suednat; Vinylkohlenwasserstoffe, z. B. Styrol, Divinyl- Filme hart und gegenüber organischen Lösungsmitteln
benzol und Vinylnaphthalin; und Maleinsäureanhydrid. und Chemikalien im erhöhten Maße widerstandsfähig.
Mischpolymerisate, die Gemische von zwei oder mehreren 45 Die folgenden Beispiele, in denen alle Teile Gewichts-Verbindungen
mit einer Vinylidengruppe enthalten, ge- teile sind, dienen zur Erläuterung der Polymerisation
hören mit in den Erfindungsbereich. Die genannte Liste der neuen monomeren Ester,
ist in keinem Fall erschöpfend; es sei auf die USA.- .
ist in keinem Fall erschöpfend; es sei auf die USA.- .
Patentschrift 2 578 861 Bezug genommen, in der eine Beispiel 1
große Zahl von die Vinylidengruppe enthaltenden Ver- 50 250 Gewichtsteile des Esters der Methacrylsäure mit
bindungen aufgezählt ist, die mit den Produkten dieser 2,2-Dimethyl-4-oxymethyl-dioxolan wurden in 250 GeErfindung
entweder einzeln oder im Gemisch von zwei wichtsteilen Toluol und 7,5 Teilen (3 %) Benzoylperoxyd
oder mehreren mischpolymerisiert werden können. in einem Kolben gelöst, der mit einem Gaseinleitungs-
Gegenwärtig sind die gebräuchlichsten Mischpolymeri- rohr, Thermometer, Rührer und Rückflußkühler aussäte
jene, die entweder Maleinsäureanhydrid oder einen 55 gestattet war. Während der gesamten Erhitzungsdauer
Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure mit 1 bis wurde Kohlendioxyd durch die umgerührte Lösung
18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe enthalten. perlen gelassen. Die Mischung wurde auf Rückfluß-Die
Mischpolymerisate mit Maleinsäureanhydrid sind temperatur erhitzt und dabei 3 Stunden gehalten. Dann
besonders wertvoll. Die obenerwähnten Ester der Acryl- wurden 2,5 Teile (1%) Benzoylperoxyd zugegeben; da-
und Methacrylsäure stellen eine bevorzugte Stoffklasse 60 nach wurde das Erhitzen auf Rückflußtemperatur 2
dar, die mit den vorliegenden Estern mischpolymerisiert weitere Stunden fortgesetzt. Schließlich wurden wiederum
werden kann, weil die entstehenden Mischpolymerisate 2,5 Teile Benzoylperoxyd zugesetzt, wonach weitere
farblos sind und in Form ihrer Lösungen als Überzugs- 5 Stunden lang erhitzt wurde. In dieser Zeit hatten sich
mittel für Oberflächen, in Form von Forrnpulvern zur 99,4% des Monomeren zu einer viskosen Lösung polyHerstellung
geformter Gegenstände und in Form von 65 merisiert, die eine Viskosität von 2,5 Poise bei 250C
Tafeln zur Herstellung von Zubehörteilen in der Luft- aufwies, wenn eine Lösung mit einem 40%igen Festfahrttechnik
usw. benutzt werden können. Alle Fertig- körpergehalt in Toluol gemessen wurde,
teile, die aus den Mischpolymerisaten hergestellt werden, Diese Lösung wurde in 2 Teile geteilt, von denen einer
teile, die aus den Mischpolymerisaten hergestellt werden, Diese Lösung wurde in 2 Teile geteilt, von denen einer
können vernetzt werden. Aus diesem Grunde weisen sie mit einer 10%igen Lösung von Bortrifluorid in Diäthylpraktische
Vorzüge gegenüber den linearen Polymeri- 70 äther in solcher Menge behandelt wurde, daß 1 % des
Katalysators, auf das Gewicht des Polymerisats bezogen, vorlag. Es wurden dann Filme der mit dem Katalysator
behandelten und der unkatalysierten Lösung durch Ausgießen derselben auf Glas hergestellt. Die Filme wurden
an der Luft getrocknet oder in geringem Umfange erhitzt (gebacken). Dann wurden die getrockneten Filme auf
Härte (nach der Bleistifthärteskala) und Widerstand gegenüber Lösungsmittel (durch Feststellung der Anzahl
Striche mit einem in Aceton getränkten Wattebausch bis zur Auflösung) geprüft. Aus der folgenden Zusammenstellung
ist die Verbesserung zu erkennen, die sich aus der Vernetzung des Polymerisats ergibt.
Katalysator | Behandlung | Bleistifthärte | Aceton- widerstand |
Klarheit |
Keiner Keiner 1 % BFg-Äther 1% BFs-Äther |
24 Stunden an der Luft getrocknet x/2 Stunde bei 15O0C 24 Stunden an der Luft getrocknet V2 Stunde bei 1500C |
5B
H F 2H |
5 bis 8 50 120 über 150 |
vollkommen klar vollkommen klar vollkommen klar vollkommen klar |
Aus dem linearen Polymerisat von Beispiel 1 wurde wie folgt eine Tafel gegossen: Der monomere Ester, der
0,05 % Benzoylperoxyd und eine Ideine Menge Entformungsmittel enthielt, wurde in einem Kolben bei 600C
unter vermindertem Druck erhitzt, bis alle eingeschlossenen fremden Gase entfernt waren. Nach dieser Entgasung
wurde die Flüssigkeit in eine aus zwei flachen Glasscheiben (etwa 30 χ 30 cm) hergestellte Zelle gegossen,
deren Kanten durch flexible Abstandhalter dicht verschlossen waren. Die gefüllte Zelle wurde verschlossen,
um Luft auszuschließen, und in einen Ofen mit automatischer Temperaturkontrolle gestellt, in welchem sie
16 Stunden auf 600C und anschließend je 1 Stunde auf 70, 80, 90,100 und 1100C erhitzt wurde. Nach dieser Zeit
war die Polymerisation praktisch beendet. Das erhaltene Produkt war eine klare, farblose Polymerisattafel, die im
wesentlichen das gleiche Aussehen, die gleiche Härte und den gleichen Abriebwiderstand aufwies wie eine Tafel
aus polymerisiertem Methylmethacrylat, die aber in Aceton und Toluol unlöslich war, im Gegensatz zu einer
Tafel aus Polymethylmethacrylat, die sich vollständig auflöste.
A. Eine filmbildende Lösung eines Mischpolymerisats aus 30% Methylacrylat und 70 % Ester der Methacrylsäure
mit 2,2-Dimethyl-4-oxymethyl-dioxolan wurde wie folgt hergestellt: In einen mit Thermometer, mechanischem
Rührer, Gaseinleitungsrohr und Rückflußkühler versehenen Dreihalskolben wurden 700 Teile des Methacrylsäureesters,
129 Teile Methylacrylat, 829 Teile Toluol und 8,3 Teile Benzoylperoxyd (1 %, bezogen auf monomere
Verbindungen) gegeben. Durch die umgerührte Lösung wurde während der ganzen Erhitzungszeit Stickstoff
perlen gelassen. Die Lösung wurde auf 900C erhitzt und dabei 18 Stunden gehalten. Mengen von 1,6 Teilen
Benzoylperoxyd (dies sind 0,2 °/0) wurden nach der 5., 6.
und 7. Stunde des Erhitzens zugegeben. Das Produkt war eine kristalline Lösung mit einer Viskosität von 275 Poise,
wenn sie auf 40 % Festkörpergehalt mit Toluol verdünnt und bei 25° C gemessen wurde.
B. Es wurde eine weitere filmbildende Lösung in Xylol
in der gleichen Weise durch Polymerisation eines Gemisches äquimolarer Mengen Styrol und des oben verwendeten
Methacrylsäureesters hergestellt. Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 1,65 Poise, wenn es
auf 40°/0 Festkörpergehalt mit Xylol verdünnt und bei 25°C gemessen wurde.
Der Charakter der Filme dieser beiden Polymerisate ist aus der folgenden Zusammenstellung zu ersehen, in der
»Ex-3A<r das in Teil A des Beispiels 3 und »Ex-3B« das
in Teil B dieses Beispiels beschriebene Produkt bezeichnet.
Misch polymerisat |
Katalysator | Behandlung | Bleistifthärte | Aceton- •widerstand |
Ex-3A | Keiner | 24 Stunden an der Luft getrocknet | 4B | 8 |
Ex-3A | 1 % FBg-Äther | desgl. | 3B | 30 bis 35 |
Ex-3A | 1 °/0 p-Toluolsulfonsäure | desgl. | B | etwa 90 |
Ex-3A | Keiner | 1J2 Stunde bei 150° C | 2H | 20 |
Ex-3A | 1 % BF3-Äther | desgl. | 4H | über 150 |
Ex-3A | 1 % p-Toluolsulfonsäure | desgl. | 2H | über 150 |
Ex-3B | Keiner | desgl. | 2H | 25 |
Ex-3B | 1 % BFg-Äther | desgl. | 3H | etwa 100 |
Aus Gemischen, die 0,9 Mol Äthylmethacrylat, 0,1 Mol Ester der Methacrylsäure mit 2,2-Dimethyl-4-oxymethyldioxolan
und 0,25 Mol Maleinsäureanhydrid enthielten, wurden durch Polymerisation in Gegenwart von 0,55 °/0
Benzoylperoxyd bei 8O0C in 12 Stunden Terpolymerisate hergestellt. In einem Fall war das Lösungsmittel Toluol;
das erhaltene harzartige Produkt erreicht eine Viskosität von 14 Poise, wenn eine Lösung mit 40% Festkörpergehalt
in Toluol bei 25° C gemessen wurde. Das durch Mischpolymerisation in Xylol erhaltene Produkt hatte
eine Viskosität von 98 Poise, wenn eine Lösung mit 40 % Festkörpergehalt in Xylol bei 25° C gemessen wurde.
Beide Lösungen waren klar und praktisch farblos, und beide trockneten an der Luft zu klaren farblosen Filmen.
Beim Backen erhöhte sich der Widerstand gegenüber Lösungsmitteln, insbesondere gegenüber Aceton.
Eine Emulsion eines Mischpolymerisats wurde wie folgt hergestellt: 40 Teile Äthylacrylat, 45 Teile Ester
der Methacrylsäure mit 2,2-Dimethyl-4-oxymethyl-di-
oxolan, 45 Teile Wasser und 83 Teile einer 20%igen wäßrigen . Lösung eines technischen Emulgiermittels
(TRITON 773 der Rohm & Haas Comp., Philadelphia, Pa., als Natriumsalz eines Alkylphenoxyäthylsulfats
bekannt) wurden heftig gerührt und unter einer Kohlensäuredecke erhitzt. Als Katalysator wurden 0,019 Teile
Ammoniumpersulfat zugegeben. Die Emulsion wurde 24 Stunden auf 50 bis 600C erhitzt. Die Monomeren
wurden zu 96,4% in Mischpolymerisat übergeführt. Beim Aufbringen der erhaltenen Emulsion auf eine Oberfläche
entstand nach dem Trocknen ein klarer Film, der in Aceton leicht löslich war. Durch ^stündiges Erhitzen
auf 1500C wurde der Widerstand gegenüber Aceton beträchtlich
erhöht.
Aus dem Ester der Methacrylsäure mit 2,2-Dimethyl-4-oxymethyl-dioxolan
wurde durch Erhitzen von 21,5 Teilen desselben, die mit 0,11 Teilen Benzoylperoxyd in
10,75 Teilen Methylisobutylketon gelöst waren, auf 90 bis 1000C ein Polymerisat hergestellt. Das Reaktionsprodukt wurde weiter mit 10,74 Teilen Methylisobutylketon
auf einen Festkörpergehalt von 50% verdünnt. Verdampfung eines Teils der Lösung ergab, daß die Polymerisation
bis zu 95% erfolgt war. Die 50%ige Lösung war klar und farblos und hatte eine Viskosität von
18 Poise bei 25°C.
Ein Film der Lösung wurde 30 Minuten bei 1500C
gebacken. Der getrocknete Film war klar, farblos, hart, haftete nicht und widerstand organischen Lösungsmitteln.
Methylmethacrylat und der Ester der Methacrylsäure mit 2,2-Dimethyl-4-oxymethyI-dioxolan wurden zu
gleichen Gewichtsteilen gemischt und mit 0,5 % Benzoylperoxyd katalysiert. Nach Entlüftung des Gemisches
wurde es in eine Glaszelle gefüllt und 60 Stunden auf 6O0C und anschließend je 1 Stunde auf 60, 70, 80, 90,
100 und 110° C erhitzt. Das abgekühlte Gußerzeugnis war
vollkommen klar, farblos, haftete nicht und war biegsam. Proben dieses Gußerzeugnisses wurden innerhalb von
24 Stunden durch Aceton, Äthylendichlorid, Toluol oder Äthanol nicht aufgelöst. Der gegossene Film war steif,
aber bei 00C nicht spröde. Bei 1500C war er weich und
geschmeidig, haftete aber nicht. Wenn er 40 Minuten auf 1500C erhitzt wurde, erhärtete der Film weiter und wurde
starr.
50
Ein Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Styrol und des Esters der Methacrylsäure mit 2,2-Dimethyl-4-oxymethyldioxolan
wurde bei 5O°/oiger Konzentration in Toluol mit 0,2% Benzoylperoxyd polymerisiert. Die
erhaltene Lösung war klar und farblos und hatte eine Viskosität von 28 Poise bei 25° C. Diese Lösung gelierte
bei Zusatz von katalytischen Mengen Bortrifluorid bei Raumtemperatur langsam.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch zur Herstellung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten
noch vieler anderer Monomerer der allgemeinen Formel
CH2 = C —COO · CH2-CH CH2
R OO
R1 R2
Claims (2)
1. Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von Estern der Acryl- und Methacrylsäure,
dadurch gekennzeichnet, daß Ester der allgemeinen Formel
CH2 = C-COOCH2-CH CH2
ι ι
R OO
R1
in der R Wasserstoff oder Methyl und R1 und R2
Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen bedeuten, in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators
durch Auswahl üblicher, jeweils geeigneter Bedingungen, wie Katalysatoren, Dauer, Temperaturen, Ein- oder Mehrstufenverfahren
usw., entweder in lineare oder in vernetzte Polymerisate übergeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der polymerisierbare Ester bis zu
wenigstens 10% mit einer polymerisierbaren, eine Vinylidengruppe enthaltenden Verbindung mischpolymerisiert
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 556 075, 2 578 861.
USA.-Patentschriften Nr. 2 556 075, 2 578 861.
© 809 700/588 12.58
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