DE1046601B - Verfahren zur Reinigung von Adipinsaeuredinitril - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von AdipinsaeuredinitrilInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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- Organic Chemistry (AREA)
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Description
DEUTSCHES
Die stetig steigenden Reinheitsforderungen an die Vorprodukte der Kunstfaserherstellung erfordern
immer neue und bessere Reinigungsmethoden für das Hexamethylendiamin. Da die störenden Verunreinigungen
teilweise bereits im Adipinsäuredinitril, aus dem das Hexamethylendiamin durch Hydierung hergestellt
wird, vorhanden sind, kommt auch der Reinigung des Adipinsäuredinitrils immer größere Bedeutung
zu.
Die Abtrennung von Verunreinigungen aus dem Adipinsäurenitril stößt zumeist infolge der geringen
SiedepunktsdifFerenzen zwischen den Verunreinigungen einerseits und dem Adipinsäuredinitril andererseits auf
Schwierigkeiten. Die meisten Reinigungsmethoden sind daher darauf ausgerichtet, die Verunreinigungen durch
chemische Behandlung in Verbindungen überzuführen, die auf physikalischem Wege, d.h. beispielsweise durch
Destillation oder Phasentrennung, abgetrennt werden können. Diese Reinigungsmethoden haben, da sie in
wäßriger Phase ausgeführt werden, den Nachteil, daß das Adipinsäuredinitril infolge seines Lösungsvermögens
für Wasser nach Abtrennung der wäßrigen Phase in wassergesättigter Form anfällt. Aber auch das abgetrennte
Wasser führt größere Mengen gelöstes Adipinsäuredinitril mit sich.
Verfahren, bei denen unter Ausschluß von Wasser eine chemische Umwandlung der Verunreinigungen im
Adipinsäuredinitril erfolgt, haben den Nachteil, daß das auf diese Weise gereinigte Adipinsäuredinitril
zur Entfernung der Umwandlungsprodukte vor einer weiteren Verwendung, beispielsweise vor der Hydrierung,
destilliert werden muß.
Es wurde nun gefunden, daß man Adipinsäuredinitril in einfacher Weise von seinen Verunreinigungen
in einem Arbeitsgang abtrennen kann, wenn man es bei einer Temperatur zwischen seinem Erstarrungspunkt
und 50° C, zweckmäßig bei Raumtemperatur, mit einem festen Adsorptionsmittel behandelt,
das im Adipinsäuredinitril unlöslich ist, und dieses Adsorptionsmittel nach der Behandlung wieder
abtrennt.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß es wasserfrei arbeitet und die nachfolgende Destillation zur Abtrennung
von Abbau- oder Umwandlungsprodukten vermeidet. Gleichfalls werden Verluste an Adipinsäuredinitril,
die durch das Arbeiten in wäßriger Phase entstehen, vermieden.
Als Adsorptionsmittel kann man z. B. Kieselgele oder Aktivkohle verwenden. Vorteilhaft verwendet
man als Adsorptionsmittel Tonerde, insbesondere eine Tonerde, die aus Natriumaluminat durch Ausfällen mit
Salpetersäure erhalten wurde. Die ausgefällte Tonerde wird zweckmäßig bei etwa 500 bis 600° C geglüht und
vor ihrer Verwendung bei etwa 200° C getrocknet.
Verfahren zur Reinigung
von Adipinsäuredinitril
von Adipinsäuredinitril
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Anton Cadus und Dr. Walter Ziese f,
Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Bei diskontinuierlicher Durchführung des Verfahrens kann man das zu reinigende Adipinsäuredinitril
mit dem Adsorptionsmittel in einem Gefäß schütteln oder rühren. Man verwendet zweckmäßig
1 bis 15 Gewichtsprozent des Adsorptionsmittels, bezogen auf Adipinsäuredinitril.
Bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann man das Adsorptionsmittel in Rieseltürme füllen, durch die
man das Adipinsäuredinitril von oben nach unten hindurchlaufen läßt. Besser j edoch werden die Adsorptionsmittel
in Adsorptionstürmen angeordnet, durch die man das Adipinsäuredinitril von unten nach oben
hindurchführt.
Sowohl bei der kontinuierlichen als auch bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise geht man vorteilhaft
von einem Adipinsäuredinitril aus, das durch Destillation vorgereinigt worden ist, um eine vorzeitige Erschöpfung
des Adsorptionsmittels durch Beladung mit Stoffen zu vermeiden, die schon durch Destillation
leicht entfernt werden können. Mit einem durch Destillation vorgereinigten Adipinsäuredinitril kann man
beispielsweise bei der kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens das Adsorptionsmittel mit der vierbis
dreißigfachen Menge Adipinsäuredinitril belasten, ohne den Reinigungseffekt herabzusetzen.
Das Adsorptionsmittel kann bei Erschöpfung in einfacher Weise regeneriert werden. So kann man
beispielsweise bei Normaltemperatur durch Behandlung mit Wasser oder organischen Lösungsmitteln,
z. B. Methanol, adsorbiertes Adipinsäuredinitril und die Verunreinigungen aus dem Adsorptionsmittel,
auswaschen. Man kann aber auch die Regenerierung bei erhöhter Temperatur durch Behandlung der Ad-
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sorptionsmittel mit Wasserdampf öder mit Dämpfen organischer Lösungsmittel, vorzugsweise mit Methanoldampf,
bewirken. Die aus dem Adsorptionsmittel ausgewaschenen, herausgelösten oder ausgedämpften
Anteile an Adipinsäuredinitril, die störende Verunreinigungen aus dem zu reinigenden Adipinsäuredinitril
enthalten, können je nach der Regenerierungsmethode in einfacher Weise zurückgewonnen werden.
Xach ihrer Abtrennung vom Adsorptionsmittel kann man beispielsweise das verwendete organischeLösungsmittel
vom Adipinsäuredinitril abdestillieren oder das Adipinsäuredinitril nach Phasentrennung von der
Wasserschicht abziehen. Zur Herabsetzung der Löslichkeit des Adipinsäuredinitrils in Wasser gibt man
zweckmäßig eine geringe Menge Alkali zu. Das bei der Regenerierung des Adsorptionsmittels abgeschiedene
Adipinsäuredinitril kann man zusammen mit den Verunreinigungen zur Vordestillation zurückführen.
Ein nach diesem Verfahren gereinigtes Adipinsäuredinitril ist wasserklar und hat einen Schmelzpunkt
von +2,42° C. Dieses Adipinsäuredinitril ergibt bei der Hydrierung ein Hexamethylendiamin, das den
höchsten Reinheitsanforderungen entspricht.
1000 g durch Destillation vorgereinigtes Adipinsäuredinitril (F. = 2,22° C) mit einer Reinheit von
99,1% werden mit ISOg trockenem Aluminiumoxyd (Korngröße 0,5 bis 2 mm) bei Zimmertemperatur
3 Stunden geschüttelt und anschließend durch FiI-trieren vom Aluminiumoxyd abgetrennt. Man erhält
898 g eines wasserklaren Adipinsäuredinitrils vom F. = 2,42° C und einer Reinheit von 99,8%. Das auf
diese Weise gereinigte Adipinsäuredinitril kann ohne weitere Destillation hydriert werden und liefert hierbei
ein Hexamethylendiamin von bisher unerreichter Reinheit. Das abgesaugte Aluminiumoxyd wird im
Wasserdampf strom von der anhaftenden organischen Flüssigkeit befreit, bei etwa 200° C getrocknet und
kann dann zur Reinigung einer neuen Charge Adipinsäuredinitril verwendet werden. Das wäßrige Kondensat
wird schwach alkalisch gemacht, die Adipinsäuredinitrilschicht (67 g) abgetrennt und zur Rohdestillation
gegeben.
1000 g durch Destillation vorgereinigtes, beim Stehen wieder verfärbtes Adipinsäuredinitril (F. = 2,22° C)
mit einer Reinheit von 99,1 % werden mit 150 g trockenem Kieselgel (Korngröße von 1 bis 2 mm) bei
Zimmertemperatur 3 Stunden geschüttelt und anschließend abgesaugt. Das wasserklare Adipinsäuredinitril
(907 g) vom F. = 2,4° C und einer Reinheit von 99,8 %' kann ohne weitere Destillation zur Herstellung
von Hexamethylendiamin verwendet werden. Das abgetrennte Kieselgel wird mit Methanoldampf
vom restlichen Adipinsäuredinitril und dessen Verunreinigungen befreit, getrocknet und zur Reinigung
der nächsten Charge Adipinsäuredinitril verwendet. Aus der Methanollösung wird das Methanol abdestilliert
und der Destillationsrückstand zur Adipinsäuredinitril-Rohdestillation
gegeben.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung von Adipinsäuredinitril, dadurch gekennzeichnet, daß man Adipinsäuredinitril
bei einer Temperatur zwischen seinem Erstarrungspunkt und 50° C, vorzugsweise bei
Raumtemperatur, mit einem festen Adsorptionsmittel, das im Adipinsäuredinitril unlöslich ist,
behandelt und anschließend vom Adsorptionsmittel mechanisch abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Adsorptionsmittel Tonerde
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Destillation
vorgereinigtes Adipinsäuredinitril verwendet, das Adsorptionsmittel in an sich bekannter Weise
regeneriert und die aus dem Adsorptionsmittel bei der Regenerierung gewonnenen Anteile an Adipinsäuredinitril
zusammen mit den Verunreinigungen dem vorzudestillierenden rohen Adipinsäuredinitril
zusetzt.
© 809 699/550 12.58
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB46833A DE1046601B (de) | 1957-11-19 | 1957-11-19 | Verfahren zur Reinigung von Adipinsaeuredinitril |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB46833A DE1046601B (de) | 1957-11-19 | 1957-11-19 | Verfahren zur Reinigung von Adipinsaeuredinitril |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1046601B true DE1046601B (de) | 1958-12-18 |
Family
ID=6968051
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB46833A Pending DE1046601B (de) | 1957-11-19 | 1957-11-19 | Verfahren zur Reinigung von Adipinsaeuredinitril |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1046601B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2334664A1 (fr) * | 1975-08-26 | 1977-07-08 | Du Pont Canada | Procede pour reduire la quantite d'amine n-heterocycliques dans de l'adiponitrile brut |
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EP0860427A1 (de) * | 1997-02-25 | 1998-08-26 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren und Entfernung von Halogeniden aus halogenidhaltigen Nitrilgemischen |
CN108033900A (zh) * | 2017-12-25 | 2018-05-15 | 惠州市宙邦化工有限公司 | 一种1,3,6-己烷三腈的脱色方法 |
-
1957
- 1957-11-19 DE DEB46833A patent/DE1046601B/de active Pending
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