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Vorrichtung zum Reinigen der endlosen Filzbahnen an laufenden Papierstoff-Entwässerungsmaschinen*
od. dgl. Die an Papierstoff-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff-Entwässerun-Smaschinen
verwendeten Filzbahnen, die sogenannten Naßfilze, werden durch Fasern, Leim und
Füllstoffe ständig verschmutzt. Die deshalb nötige Reinigung kann absatzweise bei
stillgesetzter oder kontinuierlich bei laufender Maschine durchgeführt werden.
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So sind Verfahren und Vorrichtungen zuf absatzweisen Reinigung solcher
Filzbahnen vorgeschlagen worden, bei denen die Filzbahnen an der Entwässerungsmaschine
selbst oder bei ausgebautem Zustand in besonderen Anlagen in einer Waschflotte bewegt
werden. Dabbi sind die Naßfilze entspannt,- und die aufgelockerten Gewebe und Fäden
geben nicht nur lose aufliegende, sondern auch festgeklemmte Schmutzteilchen frei.
Die so erreichbare, schonende und gründliche Reinigung wird mit dem Nachteil kostspieliger
Betriebsunterbrechung und großem Aufwand für Zusatzeinrichtungen erkauft.
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Die Erfindung betrifft dagegen eine Vorrichtung zum Reinigen der endlosen
Filzbahnen an laufenden Papierstoff-Entwässerungsmaschinen od. dgl., bei der die
Filzbahn auf einer Teilstrecke ihres Umlaufweges durch eine Waschflotte und anschließend
durch eine Filzpresse geführt wird.
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Bei vorbekannten Einrichtungen dieser Art wird die Waschflüssigkeit
z. B. durch Schaufelräder und Spritzrohre gegen die Filzbahn geschleudert und spült
dabei im wesentlichen nur den an der Oberfläche haftenden Schmutz ab, da die betriebsübliche
Spannung der Filzbahn aufrechterhalten bleibt.
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Eine befriedigende, gründliche und kontinuierliche Reinigung der Filzbahnen
wird somit auch hiermit nicht erreicht. Vielmehr müssen die Filzbahnen nach kürzerer
oder längerer Betriebszeit ebenfalls aus der Entwässerungsmaschine genommen und
getrennt davon gereinigt werden. Dabei muß jedesmal die Entwässerungsmaschine wiederum
stillgesetzt und die verschmutzte durch eine reine Filzbahn ersetzt werden. Infolge
des Stillsetzens der Entwässerungsmaschine wird die Erzeugung der Papier- bzw. Pappenbahnen
unterbrochen, so daß auch hier ein unerwünschter Produktionsausfall entsteht.
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Erstrebenswert blieb daher immer noch eine Anlage zur Reinigung der
Filzbahnen an Entwässerungsmaschinen, die unter Vermeidung der Nachteile der vorbekalinten
Verfahren und Einrichtungen deren wichtigste Einzelvorteile, nämlich Kontinuierlichkeit
und Gründlichkeit beim Reinigen, vereinigt.
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Zu diesem Zweck wird eine Vorrichtung zum Reinigen der endlosen Filzbahnen
an laufenden Papierstoff-Entwässerungs- od. dgl. Maschinen, bei der die Filzbahn
auf einer Teilstrecke ihres Umlaufweges durch eine Waschflotte und anschließend
durch eine Filzpresse geführt wird, erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die Filzpresse
als Bremseinrichtung ausgebildet ist, durch welche die sonst gespannte Filzbahn
auf der unter der Einwirkung der Waschflotte stehenden Teilstrecke entspannt wird.
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Vorstehend geschilderte Einrichtung kann in weiterer Ausgestaltung
des Erfindungsgedankens noch dadurch verbessert werden, daß wenigstens eine der
Filzpreßwalzen abbremsbar und von der Filzbahn in einem solchenWinkel umschlungen
ist, daß das Eigengewicht des entspannten Filzbahnteilstückes die Zugkraft des gespannten
Filzbahnteilstückes ausgleicht.
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Es ist zwar ferner bei Breitwaschmaschinen bereits bekannt
' die zu waschenden endlosen Textilstoffbahnen kontinuierlich und in entspanntem
Zustand durch die Waschflotte zu führen, doch ist bei dieser bekannten Wascheinrichtung
- ganz abgesehen davon, daß sie sich auf eine andere Maschinengattung als
der Gegenstand der Erfindung, d. h. nicht auf Filzreinigungsvorrichtungen
für Papierstoff-Entwässerungsmaschinen od. dgl. bezieht - die der Waschflotte
nachgeordnete Walzenpresse nicht als Bremseinrichturig für die zu waschenden Bahnen
ausgebildet, also auch nicht in derLage, diese abzubremsen. Vielmehr sind hiernach
die Bahnen auf ihrem gesamten Umlaufweg im wesentlichen entspannt und lediglich
über Breithalter geführt, die nicht geeignet s.,nd, die Bahnen auf ihrem sonstigen
Umlaufweg zu spannen, wie dies in den Naßpressen von Papierstoff-Entwässerungsmaschinen
od. dgl. erforderlich ist.
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Nachstehend wird der Erfindungsgegenstand an Hand der Zeichnung, welche
schematisch eine erfindungsgemäß ausgestaltete Rundsieb-Entwässerungsmaschine zeigt,
beschrieben.
Das gespannte Trum der endlosen, mit dein Rundsieb
k zusammenarbeitenden Filzbahn a steht zwischen der Oberwalze b und
der Unterwalze h der Filzpresse und der Papierbahn-Naßpresse c, d
unter der von der Antriebswalze d ausgeübten und von dem Gewicht e begrenzten
Zugspannung. Das gezogene Trum der endlosen Filzbahn a läuft im losen Zustand von
der Antriebswalze d zur Filzpresse b, lt. Dabei wird es durch den
Behälter f geführt, der die Waschflotte g
enthält.
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Damit das gezogene Trum während des Betriebes der Entwässerungsmaschine
in seinem entspannten Zustand bleibt, das ziehende Trum aber trotzdem unter der
vorn Gewicht e begrenzten Zugspannung steht, muß dafür gesorgt werden, daß die in
Richtung des Pfeiles A auszuübende Kraft auf die Filzbahn wesentlich kleiner
gehalten werden kann als die in Richtung des Pfeiles B vom Gewicht c herrührende
Zugkraft. Erreicht wird dies dadurch, daß man die Filzpresse b,
h als Bremseinrichtung ausgebildet hat, indem man z. B. die Unterwalze
k mit einer Seilbrernse versieht, und die Filzbahn a in einem Winkel i um
diese herumschlingt. Er läßt sich so bemessen, daß, bedingt durch die Seilreibung,
die in Richtung des Pfeiles A auszuübende Kraft klein gehalten werden kann.
Sie ist vorzugsweise so zu bemessen, daß das Eigengewicht des Filzbahnteilstückes
zwischen der Unterwalze k und dem Behälter f zum Ausgleich der in
Richtung des Pfeiles B vom Gewichte herrührenden Kraft auf die Filzbahn ausreicht.
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Die Reinigungswirkung der Einrichtung nach der Erfindung kann auch
noch dadurch gesteigert werden, daß die Filzbahn während der Einwirkung derWaschflotte
außer der kontinuierlichen Umlaufbewegung zusätzlichen, den- Spannungszustand der
Bahn ändernden Bewegungen ausgesetzt wird.
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Auch kann die Waschflotte selbst noch bewegt, beispielsweise zu Wellenbewegungen
veranlaßt werden, wobei sie die entspannte Filzbahn durchsetzt und dabei die Schmutzteilchen
aus den Faden- bzw. Faserzwischenräumen herausspült.