DE1045647B

DE1045647B - Selbstdichtender geschichteter Gegenstand und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE1045647B
Application number: DEG18204A
Authority: DE
Inventors: Stephen Thomas Semegen; Robert Louis Scofield; Howard Larkin Jacobs
Original assignee: BF Goodrich Corp
Current assignee: Goodrich Corp
Priority date: 1954-10-22
Filing date: 1955-10-19
Publication date: 1958-12-04
Also published as: FR1146575A; GB807018A; LU33923A1; BE542221A; US2827098A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft einen selbstdichtenden Gegenstand und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Im einzelnen bezieht sich die Erfindung auf einen Luftreifen oder -schlauch, der eine neuartige selbstdichtende bzw. Verschlußmasse enthält, die ein PoIyacrylat aufweist und im Innern des Reifens oder Schlauches angebracht ist, und auf dessen Herstellungsverfahren.

Die üblichen Verschlußmassen erfordern während der Herstellung des Reifens, daß dieser in der Form für eine geraume Zeit unter Druck erkaltet, um eine Blasenbildung des Verschlußmittels zu vermeiden. Ganz offenbar verlängert dieser Umstand den Zeitraum, der für die Reifenherstellung erforderlich ist, und verringert die Zahl der für den unmittelbaren Gebrauch verfügbaren Formen. Ferner muß eine Verschlußmasse für Reifen und auch für Brennstoffbehälter klebrig und zähe sein der Art, daß sie in sich fest ist und nach Deformierung in ihre frühere Form zurückkehrt. Viele der zur Zeit verfügbaren Verschlußmassen besitzen diese Eigenschaften aber nicht in dem erforderlichen Grade.

Aus der französischen Patentschrift 1 016 016 ist es bekannt, ein flüssiges Gemisch aus Polymethylmethacrylat und Kautschuklatex in einen Luftschlauch einzuspritzen und dort unter Druck zu halten. Eine solche Flüssigkeit besitzt den Nachteil, daß sie sich während des Betriebes nur entlang der äußersten Peripherie des Schlauches ansammelt und somit kaum einen angemessenen Schutz bei leicht seitlich dieser äußersten Peripherie erfolgender Durchlöcherung des Schlauches gewährleistet. Zudem ist ein derartiges Gemisch nicht beständig genug und nur eine begrenzte Zeit (etwa 1 Jahr) wirksam, die in keiner Weise der Zeit der Gebrauchsfähigkeit des Reifens entspricht. Auch die Verwendung derartiger flüssiger Gemische, die in den fertiggestellten Schlauch eingespritzt werden können, ist somit mit schwerwiegenden Nachteilen verbunden.

Die Erfindung wird an Hand der Beispiele und der Zeichnung erläutert.

Fig. 1 ist ein vertikaler Querschnitt und eine Halbprofilsicht eines Reifens, der gemäß der Erfindung aufgebaut ist und eine Ausführungsform von ihr darstellt;

Fig. 2 ist ein vertikaler Querschnitt und eine Halbprofilsicht eines Innenschlaucbes, der gemäß der Erfindung aufgebaut ist und eine Ausführungsform darstellt;

Fig. 3 ist ein vertikaler Querschnitt und eine Halbprofilsicht sowie eine teilweise Vergrößerung eines Brennstoffbehälters gemäß der Erfindung.

Gemäß der Erfindung wird ein selbstdichtender geschichteter Gegenstand vorgeschlagen, der aus einer Schicht eines durchlöcherbaren, vulkanisierten kau-

Selbstdich.ten.der geschichteter Gegenstand und Verfahren zu seiner Herstellung

Anmelder:

The B, F. Goodrich Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,

und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,

Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 22. Oktober 1954

Stephen Thomas Semegen, Cuyajoga Falls, Ohio,

Robert Louis Scofield, Akron, Ohio,

und Howard Larkin Jacobs, Cleveland, Ohio (V. St. A.),

sind als Erfinder genannt worden

tschukartigen Materials und einer Schicht einer selbstdichtenden Masse besteht, die so angebracht ist, daß sie ein Loch in der Schicht des vulkanisierten kautschukartigen Materials sofort abzudichten vermag, wobei diese selbstdichtende Masse, wie an sich bekannt, aus mindestens einem Polyacrylat besteht, das aus Homopolymerisaten von Äcrylsäureestern, Mischpolymerisaten von Mischungen, die hauptsächlich Acrylsäureester enthalten, oder Mischpolymerisaten von Mischungen, die hauptsächlich eine größere Menge mindestens eines Acrylsäureeesters und als Rest mindestens noch ein anderes mischpolymerisierbares monoolefinisches Monomer enthalten, oder homogen gemischten oder mischpolymerisierten Mischungen dieser besteht, wobei der Acrylsäureester die Formel

CH₂ = CH-COOR

besitzt, worin R ein Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist und wobei die Masse erfindungsgemäß auf eine solche Viskosität eingestellt ist, daß sie nicht flüssig, sondern klebrig, kautschukartig und anhaftend fest ist.

Die Erfindung schlägt auch ein Verfahren zur Herstellung eines geschichteten Gegenstandes vor, bei dem eine Schicht einer selbstdichtenden Masse so mit einer Schicht einer durchlöcherbaren, vulkanisierbaren,

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nichtvulkanisierten kautschukartigen Masse verbunden liehst vermischt mit den mitzuverarbeitenden Bestandwird, daß sie entstehende Löcher sofort abzudichten teilen und zu einem Band verpreßt, das sich auf einer vermag und bei dem die kautschukartige Masse vul- Trommel einer Reifenherstellungsmaschine befindet, kanisiert wird, die eine Schicht der selbstdichtenden und mit einer luftundurchlässigen »Butyk-Kautschuk-Masse enthält, wobei die selbstdichtende Masse er- 5 masse verbunden. Wenn ein Klebmittel zwischen der findungsgemäß auf eine Viskosität eingestellt wird, Dichtungsmasse und dem Futter oder den Schichten daß sie nicht flüssig, sondern klebrig, anhaftend und erforderlich ist, kann eine Mischung aus Nitrilkautschukartig ist. Sie besteht mindestens aus einem kautschuk und einem Resorcinaldehydharz verwendet Polyacrylat, das aus Homopolymerisaten von Acryl- werden. Als nächstes werden die verschiedenen säureestern, Mischpolymerisaten von Mischungen, die io Schichten zugefügt und die Randwülste geformt, im wesentlichen Acrylsäureester enthalten, oder Schließlich werden die Lauffläche und die Seitenteile Mischpolymerisaten von Mischungen, die hauptsäch- angebracht. Die Oberflächen der verschiedenen lieh eine größere Menge mindestens eines Acrylsäure- Schichten können kurz vor dem Zusammenbringen esters und als Rest mindestens noch ein anderes, mit einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln mischpolymerisierbares, monoolefinisches Monomer 15 klebrig gemacht werden, um die Wirkung des Stäuenthalten, oder homogen gemischten oder mischpoly- bens durch feinverteilten Saponit zu beheben. Die merisierten Mischungen letzterer, wobei die Acryl- ganze Anordnung wird dann mit einem Luftkissen säureester die Formel versehen, in eine Gußform gebracht und vulkanisiert.

CH =CH-COOR Nach Beendigung der Vulkanisation kann der vul-

² 20 kanisierte Reifen heiß von der Gußform abgenommen

haben, in der R ein Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoff- werden, ohne ein Aufblähen des Dichtungsmittels atomen ist. befürchten zu müssen. Eine andere Möglichkeit be-

Es wurde gefunden, daß auf diese Viskosität ein- steht darin, daß der Reifen wie gewöhnlich hergestellt gestellte Polyacrylatmassen als Verschluß- oder selbst- und die Dichtungsschicht schließlich zuletzt auf das dichtende Massen in Reifen, Schläuchen, Brennstoff- 25 Innere des Reifens am oberen Rand vor oder nach behältern und anderen Gegenständen sehr geeignet der Vulkanisation aufgebracht wird. Wenn man Innensind, die durchlöchert werden können. Die Masse ist schläuche herstellt, wird das Material als Schlauch derart elastisch, daß beim Durchbohren eines Reifens verpreßt und in seiner ganzen Länge aufgeschlitzt, und nach Entfernung des das Loch erzeugenden Gegen- Die Dichtungsmasse wird dann in den Schlauch als Standes das Loch sich sofort wieder schließt. Sie ist 30 Band eingelegt. Der Schlitz und die Enden des auch klebrig und haftet nicht nur in sich, sondern Schlauches und das Band werden dann abgeflacht, auch an dem locherzeugenden Gegenstand, so daß nach Die angeschnittenen Teile des Schlauches und des Entfernung desselben vom Reifen ein Teil des Dich- Bandes werden schließlich zusammengefügt. Die tungsmittels in das Loch eindringt, welches von dem Bandteile werden zusammengepreßt und die Schlauch-Gegenstand hervorgerufen wurde, um es zu dichten. 35 teile verkittet, der unvulkanisierte Schlauch mit dem Demgemäß vermag die Dichtungsmasse dank ihrer Dichtungsmittel wird in eine Gußform gebracht und Zähigkeit und Klebrigkeit nicht nur das Loch, das vulkanisiert. Es können natürlich auch andere Vervon diesem Gegenstand zurückgeblieben ist, zu schlie- fahren zur Herstellung des Reifens und Schläuche ßen, sondern es auch zuzustöpseln bzw. in der Tiefe angewendet werden.

auszufüllen. Die Dichtungsmasse haftet an dem Innen- 40 Wie in der Zeichnung (Fig. 1) eines typischen futter bzw. der Innenseite der Reifenkarkasse, so daß schlauchlosen Reifens gezeigt wird, bezeichnet 1 die spezielle Klebmittel nicht notwendig sind, und wird Lauffläche, die mit einer oder mit mehreren Schichten nicht spröde, wenn sie einer Temperatur von weniger eines kalanderten Kautschukcords 2-2 vereinigt ist als etwa —40° C unterworfen wird. Sie zeigt eine und mit den Randwulstteilen 3-3 ,.abschließt. Die gute Alterung, geringen oder gar keinen Fluß in der 45 Seitenwände des Reifens sind mit den Ziffern 4-4 Kälte und neigt nicht zum Fließen, wenn sie warm bezeichnet. Ein praktisch luftundurchlässiges Innenist, um sich am oberen Rand des Reifens auszubilden futter 5, z.B. eine »Butyl«-Kautschukmasse, ein und sowohl Grate als auch Vertiefungen zu .formen,. Mischpolymerisat aus vorwiegend Isobutylen und als die Stellen von Spannungsanhäufung-hervorrufen,, die Rest Isopren, welches, gegebenenfalls regenerierten Risse erzeugen, welche sich durch die Dichtungsmasse 50 Butyl- und/oder · bromierten »Butyl«-Kautschuk ent- und die Karkasse ausbreiten. Ein charakteristisches halten kann, bedeckt vollständig die Innenfläche des Merkmal für den Gebrauch der Dichtungsmasse der- Reifens -und kann sogar bis zur· Spitze 6 und zum vorliegenden Erfindung ist, daß ein" mit ihr herge- Ende 7 des Wulstes reichen, um luftdicht abzustellter Reifen, Schlauch oder, anderer Gegenstand schließen. Die- axial verlaufende Außenfläche des' nach .der Vulkanisation heiß von der Gußform abge-- 55 Randwulstes ist von Rippen 8-S gebildet, die rund um zogen werden kann und sich an. der Luft oder bei den Reifen reichen, um ihn gegen Luftyerlust und einem Druck, der geringer ist als. der während der gegen den-Eintritt von-Fremdstoffen von außen durch Vulkanisation benutzte, abkühlen kann,-weil die Dich- den Wulst abzudichten. Abarten der Rippen können tungsmasse nicht wie vergleichsweise andere Dich- nach der USA.-Patentschrift 2587470 vonHerze'gh tungsmassen sich aufbläht bzw. Blasen bildet. Das hat 60 vom 26. Februar 1952 hergestellt werden; man kann eine erhöhte Produktion und einen Zeitgewinn zur aber auch andere* Arten von Dichtungen anwenden. Folge und -gestattet einen öfteren Gebrauch der Guß- Die Verschlußmasse 9 wirdmit dem Futter im oberen formen für. die Härtung.. Weiterhin kann das Dich- Teil 10 des Reifens verklebt, wobei dieser Lauf streifen tungsmittel auch mit anderen Polymerisaten, so z.B. ganz allgemein das Gebiet unter der Lauffläche umkautschukartigen konjugierten Dienen, ohne..seine 65 faßt und sich auch etwas- auf die Seitenwände ernutzvollen Eigenschaften zu verlieren und unter Ver- streckt und eine halbmondförmige Gestalt besitzt, besserung von bestimmten Herstellungsstufen, homo- deren Kanten sich gegen die Seitenwände verjüngen, gen vermischt werden. "--"·-.".'.. ''.'."..' während-die Fläche größter Dicke-im wesentlichen

Bei der Herstellung -eines Reifens -mit - dem sich vollständig im oberen Teil der Lauf streif enfegion Dichtungsmittel wird die/PoIyacrylatniasse griind- 70 befindet. Die :Verschlußmasse bildet ein endloses Band.

um das Reifeninnere, obgleich es auch denkbar wäre, daß sie in einer Vielzahl von Bändern oder quer laufenden Streifen aufgebracht und befestigt würde. Da die Verschlußmasse praktisch luftundurchlässig ist, kann sie vollständig das »Butyl«-Futter an den Stellen des Reifens ersetzen, an denen sie sich befindet, so daß das »Butyl« nur an den übrigen Stellen der Seitenwände und in den Gebieten des Randwulstes benutzt wird. Dann kann aber auch das »Butyl« durch andere vulkanisierbare kautschukartige Substanzen, wie natürlichen Kautschuk, homogene Mischungen aus natürlichem Kautschuk und kautschukartigen Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten, Acrylkautschuken oder Mischungen derselben mit oder ohne »Butyl«, ersetzt werden, wenn keine vollständige Luftundurchlässigkeit erforderlich ist; oder das Innenfutter kann völlig weggelassen oder dünner gemacht werden, bzw. das kann mit einem Teil des Inneren oder der ersten Schicht geschehen.

In Fig. 2 besteht der Innenschlauch 20 aus »Butyl«- oder einem anderen biegsamen vulkanisierten Kautschuk und enthält eine Schicht 21 der Dichtungsmasse der vorliegenden Erfindung, die im oberen Teil 22 des Schlauches (am Laufstreifen) zu erkennen ist.

Ein selbstdichtender Brennstofftank oder anderer Behälter ist in Fig. 3 abgebildet; auch er enthält die neue Verschlußmasse nach vorliegender Erfindung. Er besteht aus dem Innenfutter 30 eines treibstofffesten Kautschuks, z. B. einem Mischpolymerisat aus einer größeren Menge Butadien-1,3 und als Rest Acrylsäurenitril, Polychlorbutadien-l,3-polysulfid oder Polyesterkautschuk. Die Schicht 31, eine Gas- bzw. Dampfsperre aus Nylon oder einem linearen Superpolyamid, die aus einer wäßrig-alkoholischen Lösung ausgefällt wurde und auch eine Polyoxybenzolverbindung enthalten kann, ist an dem Innenfutter 30 befestigt. Die Nylonsperrschicht 31 kann auch an der Innenfläche der treibstoffesten Kautschukschicht 30 angebracht werden und mit dem Brennstoff in Berührung stehen, so daß Schicht 30 und 32 sich berühren. Weiterhin kann in dem Brennstoffbehälter die brennstoff- oder ölfeste Kautschukinnenschicht wegfallen, so daß das Polyamid allein die Diffusion des Brennstoffs verhindert. Man zieht jedoch vor, die Innenschicht aus brennstoff- oder ölfestem Kautschuk herzustellen, um die Polyamidschicht vor Abnutzung durch Gebrauch usw. zu schützen. Die Schicht 32 der Dichtungsmasse der vorliegenden Erfindung haftet an der Sperrschicht 31 und auch an der Gewebeschicht 33 aus verwebtem Nylon/Baumwolle u. dgl. Eine weitere Schicht 34 der erfindungsgemäßen Verschlußmasse wird zusammen mit einer oder mehreren Gewebeschichten 35,36 und 37 während der Montage aufgebracht. Die verschiedenen Gewebeschichten werden mit einer dünnen Gummischicht · überzogen oder mit Kautschuk oder Klebstoffen kalandert, um bei der Härtung eine Bindung mit den benachbarten Gewebe- oder Kautschukschichten zu erhalten/Ebenso werden im allgemeinen auch Klebstoffe dazu benutzt, um zwischen dem "Futter, dem Nylon und den Schichten der Dichtungsmasse eine ähnliche Verbindung zu erhalten. Ein (nicht gezeigter) äußerer Überzug aus einer Kautschuk-Harz-Mischung kann an dem Behälter vor" oder riäeh der Härtung als endgültiger Überzug angebracht werden. Bei der Her-' stellung eines Brennstoffbehälters der beschriebenen Art werden die verschiedenen Schichten, beginnend; mit der treibstoffesten Schicht, auf "einen Karton oder ein anderes, leicht zu zerstörendes Material aufge-:

bracht und die anderen Lagen nach und nach zugefügt. Die Anordnung wird dann vulkanisiert, worauf anschließend die »Form« mittels Wasser zerstört und durch öffnungen, die dafür vorgesehen sind, entfernt wird.

Die Polyacrylate, die als selbstdichtende Verschlußmassen in vorliegender Erfindung benutzt werden, sind Homopolymerisate von Acrylsäürealkylester, in denen die Alkylgruppe 2 bis 8 Kohlenstoffatome laut Formel

CH₂ = CH-COOR

besitzt, worin R ein Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist. Beispiele für geeignete Acrylsäürealkylester sind Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, 3,3-Dimethylbutylacrylat u. ä. Es können auch Mischpolymerisate dieser Acrylsäürealkylester benutzt werden, z. B. das Mischpolymerisat, das durch Mischpolymerisation von Butyl- und Octylacrylat hergestellt wird. Es können auch mehr als zwei der vorhergehenden Acrylsäürealkylester miteinander polymerisiert werden. Ferner kann eine größere Menge von mindestens einem der oben erwähnten Acrylsäürealkylester mit einer geringen Menge, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gewichtsprozent, von mindestens einem weiteren mischpolymerisierbaren Monomeren mit einer einzigen C: C-Doppelbindung mischpolymerisiert werden, so z. B. mit Acrylsäurenitril, Vinylchlorid, DichlordifLuoräthylen, /5-Chloräthylvinyläther, Styrol, α - Monochlorstyrol, Dichlorphenyläthylen, ot-Methylstyrol, Vinylidenchlorid, Vinyltriäthoxysilan, Vinylbutylcellosolve, n-Butylvinyläther, N-Vinylpyrrolidon, 2-Äthoxyäthylacrylat, 2-Äthoxyäthylmethacrylat, Natriumacrylat, Natriummethacrylat, Methacrylsäurenitril, /J-Cyanäthylacrylat, /S-Oxypropylacrylat, y-Oxybutylacrylat, Tetrahydrofurfuralacrylat, N - tert. - Butylacrylamid, 2 - Methoxyäthylacrylat, 2-Chloräthylmethacrylat, Dichlormaleinsäureanhydrid, Crotonsäure, 2-Buten-l,4-diol u. dgl., die ähnliche zähe klebrige Massen mit tiefen Versprödungs- oder Gefrierpunkten und geringen Fließ eigenschaften bei den Betriebstemperaturen bilden. Sehr geringe Mengen weiterer anderer Monomerer, die mit den Monomeren der Acrylsäürealkylester mischpolymerisiert werden können, können gegebenenfalls den anderen obenerwähnten Monomeren während der Polymerisation zugefügt werden, so z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure u. dgl. Mischpolymerisate, die durch Polymerisation von mindestens einem der'obigen Acrylsäürealkylester ■ und mindestens einem der obenerwähnten Monomeren in Anwesenheit von mindestens einem vorher polyrnerisierten Homopolymeren von einem der obigen Acrylsäürealkylester, einem Mischpolymerisat aus zwei oder -mehreren der obigen Acrylsäürealkylester oder einem Mischpolymerisat aus mindestens einem der obigen Acrylsäürealkylester und mindestens einem der anderen obenerwähnten Monomeren hergestellt wurden, können' ebenfalls benutzt werden. Weiterhin können auch Mischungen der vorstehenden Homopolymerisate, Mischpolymerisate usw. in wäßriger Dispersion auf einer Mühle homogen vermischt und bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung benutzt werden..

Diese Acrylate werden durch Polymerisation in Lösung, in: der Masse bzw: durch Blockpolymerisation der Monomeren oder durch Polymerisation der Monomeren in wäßriger. Emulsion mit Hilfe eines PoIymerisationskatalysators durch" KocHen am Rückfluß unter Rühren hergestellt. · ' -

I 045 647

Um das Verarbeiten auf den Walzen einer Mühle zu verbessern, kann eine geringe Menge eines anderen kautschukartigen Polymerisats mit den Polyacrylaten zusammen verwendet werden. Unter verbessertem Verarbeiten ist das bessere Erwärmen des Polyacrylats auf den Walzen einer Kautschukmühle zu verstehen, wo das Material zum Reißen neigt und an den Walzen klebenbleibt, ehe es in die Presse gelangt und als Band ausgestoßen wird. Natürlich können auch solche kautschukartigen Polymerisate unnötig sein, wenn andere Mittel verwendet werden könen, um das Polyacrylat zu erwärmen bzw. es zu Bändern oder Streifen der gewünschten Länge, Dicke und Gestalt zu verformen. Die kautschukartigen Polymerisate können auch eine Erniedrigung des Gefrierpunktes des aus Polyacrylat hergestellten Dichtungsmittels bewirken. Kleine Mengen des Polyacrylate können auch mit großen Mengen des Kautschuks benutzt werden, um diesem ein verbessertes Abdichtungsvermögen zu geben und das Fließen während des Betriebes zu verringern, während die Fähigkeit des Dichtungsmittels, auch bei niedrigen Temperaturen gut brauchbar zu sein, beibehalten wird. Das zugesetzte kautschukartige Material bewirkt auch eine verbesserte Quellung der Polyacrylate, wenn sie in Brennstoffbehältern verwendet werden, die für Brennstoffe mit vorwiegend aliphatischem Charakter geeignet sind.

Das kautschukartige Polymerisat, das mit dem Polyacrylat zwecks Verbesserung der Verarbeitbarkeit homogen vermischt wird, kann jeder vulkanisierbare Kautschuk sein unter Einschluß solcher natürlich vorkommender Rohkautschuke, wie Kautschuk, der hauptsächlich ein Isoprenpolymeres ist, u. dgl., oder solcher synthetischer Kautschuke, wie kautschukartiges Polychloropren, und kautschukartiger Polymerisate der offenkettigen konjugierten Diene, die 2 bis 8 Kohlenstoff atome haben, wie der 1,3-Butadienkohlenwasserstoffe, so von Butadien-1,3, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien-l,3, 1,4-Dimethylbutadien-1,3 u.dgl.; oder die kautschukartigen Mischpolymerisate dieser und ähnlicher Substanzen miteinander oder mit solchen mischpolymerisierbaren monomeren Substanzen, wie Isobutylen, Styrol, Acrylsäurenitril, Methacrylsäurenitril, Methylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Äthylmethacrylat, 2-Vinylpyridin und ähnlichen Substanzen. Die kautschukartigen Mischpolymerisate enthalten mindestens 50 Gewichtsprozent an konjugiertem Dien und vorzugsweise 50 bis 90 Gewichtsprozent des konjugierten Diens. Ferner kann das kautschukartige Polymerisat z. B. Polyisobutylen u. dgl. oder ein Mischpolymerisat, wie »Butyl«-Kautschuk, der 97Vo Isobutylen und als Rest Isopren enthält, oder auch ein bromiertes »Butyl«, das durch Behandlung des »Butil «-Kautschuks mit elementarem Brom erhalten wird, sein. Regenerierter Kautschuk von Reifen, Schläuchen und anderen kautschukartigen Polymeren kann ebenfalls mit dem Polymerisat gemischt werden. Es können auch Mischungen der obigen kautschukartigen Polymerisate mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Polyacrylate verwendet werden, vorausgesetzt, daß das Gesamtgewicht des Kautschuks und des PoIyacrylats innerhalb der weiter unten beschriebenen Grenzen bleibt.

Das Verhältnis von Polyacrylat zu kautschukartigem Polymerisat in der Verschlußmasse schwankt zwischen 10 und 90 Gewichtsteilen Polyacrylat und 90 bis 10 Gewichtsteilen kautschukartigem Polymerisat. Homogene Mischungen aus Polyacrylat und Kautschuk können durch Vermischen der wäßrigen Dispersionen und anschließende gemeinsame Fällung hergestellt werden, indem man sie in einer Kautschukmühle oder in einem Banbury mischt. Vorzugsweise enthalten die homogenen Mischungen mindestens 50% Polyacrylat und als Rest die kautschukartige Substanz.

Im allgemeinen sind Härtungsmittel nicht notwendig, wenn das Polyacrylat, das hier beschrieben

ίο ist, allein als selbstdichtende Masse benutzt wird. Wenn jedoch überhaupt ein Härtungsmittel und ein Beschleuniger benutzt werden, sollen sie in Mengen angewandt werden, die notwendig sind, um eine teilweise Härtung des Dichtungsmittels, nicht aber eine vollständige zu erhalten, um einen Verlust seiner selbstdichtenden Eigenschaften, wie der Klebrigkeit u. dgl., zu vermeiden. Wo jedoch eine homogene Mischung aus einem Polyacrylat und einem der obigen kautschukartigen Polymerisate benutzt wird, ist es zweckmäßig, ein Härtungsmittel, wie Schwefel u. dgl., sowie gegebenenfalls einen Beschleuniger einzumischen, um jedes Fließen des kautschukartigen polymeren Bestandteils der Dichtungsmasse in der Wärme zu verhindern. Überdies kann der Zusatz von Härtungsmitteln wünschenswert sein, wo das Polyacrylat in einem Brennstoffbehälter benutzt wird, um ein Auflösen in dem Lösungsmittel beim Durchlöchern zu verhindern und um eine Quellung zu erhalten, wenn die Zuverlässigkeit der Dichtung mehr von der Quellwirkung des Dichtungsmittels als von der mechanischen Wirkung abhängig ist, insbesondere, wenn es sich um aromatische Brennstoffe handelt. Wenn die Polyacrylatmasse eines der obenerwähnten kautschukartigen Polymerisate enthält und in einem Behälter, der vorwiegend aliphatische Brennstoffe enthält, benutzt wird, können ebenfalls Härtungsmittel in der Masse vorhanden sein, um ein Auflösen zu verhindern und eine Quellung des kautschukartigen Polymerisats zu bewirken.

Beispiele für geeignete Härtungsmittel sind: Triäthyltrimethylentriamin und Schwefel, Triäthylentetramin und Schwefel, Natriummetasilikatpentahydrat, Natriumhydroxyd, p-Chinondioxim, Mennige und p-Chinondioxim, Zinkoxyd, Magnesiumoxyd, Schwefel u. dgl.

In den Dichtungsmassen können auch die sonst üblichen Bestandteile, wie Ofenruß, der dem Kennelruß und dem schwarzen Eisenoxyd vorgezogen wird, das magnetisch ist, in Mengen bis zu 70 Gewichtsteilen, auf 100 Teile vorhandenen Kautschuks bezogen, ohne Verlust der notwendigen Zähigkeit bzw. Klebrigkeit benutzt werden. Es können auch andere Substanzen, wie hochgeglühte Kieselsäure, gefällte Kieselsäure, Calciumsilikat, Baumharz, hydriertes Harz, Siliciummonoxyd oder »Monox«, Zinkstearat, Stearinsäure, Verarbeitungsöle, Wollfett, Dibutylphthalat und andere Weichmacher für synthetische Kautschuke, wie hochmolekulare Polyäther u. dgl., je nach Bedarf in verschiedenen Mengen benutzt werden. Wo Dienkautschuke angewendet werden, können der Mischung auch Antioxydationsmittel zugefügt werden.

Die benutzten Zeiten, Temperaturen und Drücke

während der Härtung können variiert werden, um den gewünschten Härtungsgrad zu erhalten oder um diese Härtungsgeschwindigkeit im Hinblick auf die benutzten Polymerisate und die Art und die Menge des Härtungsmittels und des anwesenden Beschleunigers zu regeln.

Die folgenden Beispiele dienen zur eingehenden Erläuterung der Erfindung.

■_-.._.. Beispiel I -__f· ; ^

Polybutylacrylat wurde nach folgender Vorschrift hergestellt:

Bestandteil

Butylacrylat

Kaliumpersulfat

Natriumpyrophosphat

Salze der homologen Reihe von substituierten aromatischen Sulfonsäuren — Trockengewicht

Polymerisierte Natriumsalze von Alkylaryl- und Arylalkylsulfonsäuren

Destilliertes Wasser

Gewicäitsteile

100 1 1

1 100

Das Kaliumpersulfat und das Natriumpyrophosphat wurden in Wasser gelöst und in einen Polymerisationskessel gegeben. Die beiden Sulfonate wurden eben- falls in Wasser in den Polymerisationskessel gegeben.

Itt

Weiteres Wasser- und das- Monomere wurden in den PolymerisationskesseL geschüttet und bei-50° C verrührt. Der erhaltene Latex wurde dann mit den üblichen Mitteln koaguliert und das Koagulat gewaschen, getrocknet und auf einer ,Walzenmühle zwecks Bildung eines Bandes gemischt. Es wurden verschiedene Massen hergestellt, wozu das oben hergestellte Polybutylacrylat, Ofenruß und Stearinsäure benutzt wurden, die in einer Mühle miteinander verarbeitet wurden. Es wurden dann Scheiben von den Massen abgeschnitten und auf das offene Ende eines Zylinders gespannt und dort festgeklemmt. Der Zylinder wurde mit Druckluft gefüllt und jede Scheibe mehrere Male mit einem Nagel und dann mit einem Spieker durchbohrt. Nach jedem Durchlöchern wurde der Zylinder in Wasser getaucht und auf Luftdurchlässigkeit geprüft. Außer einem geringen anfänglichen Luftverlust nach Entfernen der Nägel wurde keine Luftdruckänderung während eines beträchtlichen Zeitraums bemerkt. Die so hergestellten Mischungen und erhaltenen Resultate sind im folgenden angegeben:

Bestandteile

Gewicäitsteile in den Massen A bis E
BlClD

Polybutylacrylat

Ofenruß

Stearinsäure

Gesamt

Nageleinstich

Spiekereinstich

Mooney-Plastizität (Großer Rotor bei

100° C)

Remanenzwert

100

10

2_

112 100

20

2_

Ί22"

100

30

2_

132

100

142

100

50

Versuche an den Massen A bis E

einwandfrei
einwandfrei

30	33	34	41	39	50
0,737	0,707	0,618	0,423	0,455	0,891

Gewöhnliches

Dichtungsmittel

Die obigen Versuche zeigen, daß die Polyacrylatmasse ebensogut wie ein übliches Dichtungsmittel in bezug auf Nagel- und Spiekerproben ist und eine befriedigende Mooneyplastizität und bessere Remanenzwerte ergibt. Die Remanenzwerte sind der Ausdruck für die Elastizität (nerviness) des Dichtungsmittels oder für seine Fähigkeit, in die ursprüngliche Form oder Gestalt nach Deformierung zurückzukehren. Eine kleine Remanenzzahl zeigt einen hohen Grad an Reversibilität oder Elastizität an. Die Remanenzwerte können nach der Gleichung

R =

₀ —-H₂ H₀ —H₁

bestimmt werden, worin H₀ die ursprüngliche Höhe 6a einer Probe der zu-deformierenden Verschlußmasse, H₁ die Höhe derselben nach einer bestimmten Zeitspanne unter, einer gegebenen/Belastung, und; £f₂die Höhe der Probe nach Entfernen der Last für eine bestimmte Zeitspanne ist. Die Remanenzdaten zeigen somit an, daß die Masse die zur Abdichtung eines Loches notwendige hohe Elastizität hat Die Mooney-Plastizitätsdaten zeigen, daß die Masse einen geringen Mooneywert haben kann und dennoch selbstdichtend ist sowie eine befriedigende Remanenz aufweist.

Beispiel II

75 Teile Polybutylacrylat wurden mit 25 Teilen eines Mischpolymerisats aus 95 Teilen Äthylacrylat und 5 Teilen /?-Chloräthylvinyläther (in gleicher Weise wie im Beispiel I hergestellt), 50 Teilen eines Ofenrußes und 2 Teilen Stearinsäure (alle Teile in Gewiehtsteilen)-gemischt. Die erhaltene Masse wurde auf ihre Lochdichtungseigenschaften bei Einstichen nach dem Verfahren von Beispiel I geprüft und erwies sich als befriedigend. Sie hatte eine Mooney-Plastizität von 42 und-einen Remanenzwert-von 0,308-. ·

Beispiel III ·

Polybutylacrylat wurde mit einer geringen Menge Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht von etwa 000 vermischt, um Mischungen mit verschiedenen Gewichtsverhältnissen, und zwar 95:5, 90:10, 85-:15, 80:20 und-75:25, zu bilden. 100 Gewichtsteile jeder Mischung wurden mit 50 Teilen eines Ofenrußes und Teilen Stearinsäure homogen vermischt: - Nur die Mischung mit der kleinsten Menge Vistanex zersplitterte auf der Mühle, jedoch störte dies nicht zu sehr, da sie auf andere- Weise behandelt werden konnte. Sämtliche homogenen Mischungen wurden auf ihre lochabdichtenden. Eigenschaften nach dem

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Verfahren des Beispiels I geprüft. Die Mooney-Plastizität und die Remanenzwerte dieser Mischungen wur-

den ebenfalls bestimmt. · Die Ergebnisse dieser Prüfungen waren folgende:

Verhältnis von Polybutylacrylat zu Polyisobutylen

95:5 90:10

85:15

80:20

75:25

Nageleinstich

Spiekereinstich ...
Mooney-Plastizität
Remanenzwert

42 0,449 46
0,351

einwandfrei
einwandfrei

46
0,398

47
0,376

54
0,422

Beispiel IV

Ein Tetrapolymerisat wurde durch Mischpolymerisation von 90 Gewichtsteilen Butylacrylat, 5 Gewichtsteilen β - Chloräthylvinyläther, 2V2 Gewichtsteilen Acrylsäure und 2V2 Gewichtsteilen Methacrylsäure hergestellt. Die Herstellung des Tetrapolymerisats glich der des obigen Beispiels I, nur wurde der p_H-Wert der Sulfonatlösung mit konzentrierter Salzsäure auf 4 bis 6 vor Zugabe zum Polymerisationskessel eingestellt. Die Massen wurden aus 100 Gewichtsteilen der erhaltenen Polymerisate, 2 Gewichtsteilen Stearinsäure und dem Ofenruß in Mengen von 10, 20, 30, 40 und 50 Gewichtsteilen hergestellt. Jede dieser Massen ließ sich in befriedigender Weise verarbeiten, und sie durchliefen erfolgreich den in obigem Beispiel I beschriebenen Lochabdichtungsversuch und zeigten annehmbare Mooney- und Remanenzwerte, wie aus folgenden Angaben hervorgeht:

Verhältnis von Tetrapolymer
zu Kohlenruß

100:10 100 :20

100:30

100:40

100:50

Nageleinstich
Spiekereinstich
Mooney-Plastizität
Remanenzwert

45 0,322

54
0,297

einwandfrei
einwandfrei

60
0,330

72
0,342

67
0,344

Dieses Beispiel erläutert die Tatsache, daß die obigen Massen der vorliegenden Erfindung, obwohl sie hohe Mooney-Plastizitätswerte aufweisen, noch als selbstdichtende Substanzen brauchbar sind.

Beispiel V

Masse und ihre Gewichte
geben:

sind im folgenden ange-

40

Es wurden Reifen aus einer Polybutylacrylatmasse hergestellt und nach den festgelegten Versuchsmethoden zur Bestimmung der Eigenschaften von Dichtungsmitteln geprüft. Die vulkanisierten Reifen konnten heiß aus der Gußform entnommen werden, während vergleichsweise Reifen, die eine gewöhnliche Kautschukmasse als Verschluß mittel enthielten, erst 15 bis 20 Minuten abkühlen mußten, bevor sie aus der Gußform herausgenommen werden konnten. Nach Straßentesten über 29 570 km mit 20 «/oiger Überbelastung zeigte das "Verschlußmittel keine Neigung, an den oberen Teil der Reifen zu fließen oder Grate und Vertiefungen zu bilden, im Gegensatz zu einem üblichen Verschlußmittel. Obwohl sich ferner kleine Risse in der Oberfläche im Innern des Reifens ausbildeten, vergrößerten bzw. pflanzten sich die Risse nicht durch die Reifenkarkasse selbst fort, bewirkten also kein Platzen und störten die Lochabdichtung in keiner Weise. Ferner durchliefen die Reifen, die als Dichtungsmittel Polybutylacrylat enthalten, sowohl die im Labor und draußen angestellten Nagel- und Spiekerbretteste in zufriedenstellender Weise als auch die Fließgeschwindigkeitsteste.

Beispiel VI

Polybutylacrylat wurde auf einer Kautschukmühle mit »Butyl«-Kautschuk und verschiedenen Verarbeitungsbestandteilen erwärmt. Die Komponenten der

Bestandteile	Gewichtsteile der Komponenten der Massen A bis C	B	C
	A	25	35
Polybutylacrylat	15 ■
»Butyle-Kautschuk
(97% Isobutylen und		98	98
als Rest Isopren) ....	98
Zinkperoxy + »Butyl«- .		4	4
Kautschuk (50-50) ...	4
Schwarzes Eisenoxyd
(Ferroferrioxyd; Ana
lyse: 76% Fe₂O₃ und
23% FeO, Rest Ver		68	68
unreinigungen) ......	68 ■	25	25
Stearinsäure	25
Nichtoxydierendes Kolo
phonium (hydrierte		5	2
Abietinsäurernischung)	8	5	5
	■5	0,3	0,3
p-Chinondioxim .......	0,9
Polybutylene, Molekular		12	12
gewicht 1000 bis 1100	12
Helles Verarbeitungsöl
(spezifisches Gewicht
0,915 bis 0,925 bei
15,5° C, Viskosität
SU 150 bis 160 Sekun		3,4	3,4
den bei 37,7°C)	3,4

13

Die oben angegebenen Massen wurden verpreßt und dann als Dichtungsmassen in Schichten zur Herstellung von Reifen verwendet, die bei 150° C im 55-Minuten-Zyklus vulkanisiert wurden. Die Prüfungen der Reifen aus den oben angegebenen Massen ergaben, daß sie die obenerwähnten Nagel- und Spiekerbrettteste befriedigend bestanden. Die Dichtungsmassen 14

neigten nicht dazu, zu den Laufstreifen der Reifen zu fließen und zeigten keine Rißbildung.

Beispiel VII

Es wurden weitere Massen hergestellt und in Reifen geprüft.

Bestandteile Gewichtsteile der Komponenten der Massen A bis F BlC DIE

Polybutylacrylat

GR-S-Kautschuk

(72 Butadien — 28 Styrol)

GR-S-Kautschuk

(72 Butadien — 28 Styrol) Tieftemperatur

Naturkautschuk

Ofenruß (mittlerer Abrieb)

Schwarzes Eisenoxyd (Ferroferrioxyd; Analyse: 76% Fe₂O₃ und 23% FeO, Rest Verunreinigungen)

Nichtoxydierendes Kolophonium (hydrierte Abietinsäuremischung) ..

Zinkoxyd

Stearinsäure

Schwefel

N-Cyclohexyl^-mercaptobenzthiazolsulfenamid

Phenylhydrazin

Behandlungsöl (Viskosität SU 80 bis 90 Sekunden bei 100⁰C; spezifisches Gewicht 900 bis 930 bei 51,6° C) ...

30 70

20

30

10 3

1,5 0,45

0,65 1,0

15 70
30

20

30

2,5
3

1,5
0,2

0,3
0,5

10

50

50
20

30

5
3

0,3

0,45
1,0

15

50

50 20

5 3

1,5 0,5

0,6

0,5

50

50 20

30

5 3

1,5 0,3

0,45 0,5

15

50 25

25 20

30

1,5 0,4

0,5 0,5

15

Alle oben angegebenen Massen wurden leicht auf der Mühle vermischt, verpreßt und zur Herstellung von schlauchlosen Reifen benutzt, die bei etwa 150° C in einem 55-Minuten-Zyklus vulkanisiert wurden. Jeder Reifen wurde ohne Blasenbildung heiß aus der Gußform genommen. Jeder Reifen wurde geprüft und bestand erfolgreich die bereits beschriebenen Lochdichtungsteste. Die Dichtungsmittel zeigten keine Neigung, zu den Laufstreifen der Reifen zu fließen, und nur geringe oder keine Rißbildung nach ausgedehnten Straßentesten.

Es wurden noch weitere Mischungen hergestellt und als Dichtungsmittel in Reifen verwendet. Die Komponenten der Massen und die Ergebnisse der Prüfungen an Reifen, zu deren Herstellung diese Massen benutzt wurden, werden in nachstehendem Beispiel beschrieben.

Beispiel VIII

Bestandteile in den Massen Gewichtsteile der Komponenten der Massen A bis D

Ib ι c ι d

Polybutylacrylat

»Butyl «-Kautschuk

Vistanex (Polyisobutylen vom Molekulargewicht 100000, Advance Solvents and Chem. Corp.)

Ofenruß (mittlerer Abrieb)

Schwarzes Eisenoxyd (Ferroferrioxyd, Analyse: etwa 76% Fe₂O₃ und 23% FeO, Rest Verunreinigungen)

Zinkoxyd

Stearinsäure

Schwefel

50	50	50	50
50	50	25	—
,		25	25
20	20	20	20
30	30	30	30
3	3	3	3
1,5	1,5	1,5	1,5
0,5	, -

ΙΌ 45

Bestandteile in den Massen

Gewichtsteile der Komponenten der Massen A bis D -

b i c j d

Tetramethylthiuramdisulfid

2-Mercaptobenzothiazol

Helles Behandlungsöl (spezifisches Gewicht 0,880 bis 0,890 bei 15,5° C,
Viskosität SU 100 bis 115 Sekunden
bei37,7°C) ...........\.

Polybutylene vom Molekulargewicht
1000 bis 1100 (Advance Solvents
and Chem. Corp.)

p-Chinodioxim und Ton (33 : 67)

0,4 0,2

10 10

5
0,6

10

S
1,2

Die obigen Massen konnten leicht auf einer Kautschukmühle behandelt und zu Bändern verpreßt werden. Wenn die Dichtungsmittel mit einer Reifenkar- ao kasse bei 150° C in einem 55-Minuten-Zyklus vulkanisiert wurden, bildeten die Massen nach der Härtung keine Blasen, obwohl die Reifen heiß von der Gußform abgenommen wurden. Weiterhin bestanden Reifen mit diesen Massen die beschriebenen Lochabdichtungsteste befriedigend. Die Dichtungsmassen rissen nicht merklich und zeigten keine Neigung, nach der Straßenprüfung in die Laufstreifen der Reifen zu fließen.

Zusammenfassend lehrt die Erfindung, daß selbstdichtende Massen der erfindungsgemäßen Viskosität aus einem Polyacrylat eines Acrylsäureester der Formel

CH₉=CH-COOR,

35

in der R ein Alkyl mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, sehr nützlich sind als Lochabdichtungs- bzw. selbstdichtende Massen in Gegenständen, die benutzt werden können, wie Luftsreifen oder -schläuche, von Nägeln od. dgl. durchbohrt werden können. Das 4<> Dichtungsmittel zeigt weder merkliche Neigung, in der Kälte zu fließen, noch während des Gebrauchs über längere Zeiten an den Laufstreifen des Reifens zu fließen. Es reißt praktisch nicht und ist gegen Sauerstoffeinwirkung sehr resistent. Ferner können Reifen, die mit dem neuen Dichtungsmittel der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, unmittelbar nach der Vulkanisation heiß von ihren Gußformen abgenommen werden — im Gegensatz zu der Abkühlungszeit, die beachtet werden muß, wenn die augenblick- 5< > Hch verfügbaren Dichtungsmittel verwendet werden. _: · Weiterhin können andere kautschukartige Polymerisate den Polyacrylaten zugesetzt.werden,^ohne.-deren gute Eigenschaften als Verschlußmasse zu beeinträchtigen und die Verarbeitung unterstützen. Auch Brenn-Stoffbehälter können hergestellt werden, in denen diese Masse als selbstdichtende Schichten) eingefügt ist. Selbstverständlich ist diese Erfindung nicht auf Reifen, Schläuche oder Brennstoffbehälter beschränkt, sondern kann für viele Gegenstände nützlich sein, wo eine zähe, klebrige, selbstdichtende Masse verwendet wird, insbesondere, wo .das Dichtungsmittel unter Betriebsbedingungen nicht fließen darf undtrotzdem auch bei niedrigen Temperaturen noch selbstdichtend sein muß.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Selbstdichtender, geschichteter Gegenstand, der aus einer Schicht eines durchlöcherb'aren, vulkanisierten, kautschukartigen Materials und einer Schicht einer Polyacrylat und gegebenenfalls Kautschuk enthaltenden Masse besteht, die so angeordnet ist, daß sie ein Loch in der Schicht des vulkanisierten kautschukartigen Materials sofort abzudichten vermag, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse als Polyacrylat ein Polymerisat aus einem Acrylsäureester der Formel

CH₂=CH-COOR

enthält, in der R ein Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, und auf eine solche Viskosität eingestellt ist, daß, sie nicht flüssig, sondern klebrig, kautschukartig und anhaftend fest ist.

2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die klebrige, anhaftende, kauschukartige Masse ein Mischpolymerisat einer Mischung aus im wesentlichen einer größeren Menge von mindestens einem Acrylsäureester und nicht mehr als 20 Gewichtsprozent von wenigstens eines anderen mischpolymerisiefbaren, monoolefinischen Monomeren ist.

3. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylsäureester in dem Dichtungsmittel Butylacrylat ist.

4. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse außerdem ein kautschukartiges Polymerisat in einer Menge von 10 bis zu 90 Gewichtsprozent enthält, wobei der Rest im wesentlichen aus dem Polyacryläirbesteht. _. _

5. Gegenstand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kautschukartige Polymerisat in dem Dichtungsmittel ein Polymeres des Isobutylens ist.

6. Gegenstand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kautschukartige Polymerisat in dem Dichtungsmittel" ein "Mischpolymerisat aus "mindestens 50 Gewichtsprozent an Butadien-1,3 und als Rest Styrol ist.

7. Gegenstand' nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kautschukartige-Polymerisät in dem Dichtungsmittel natürlicher Kautschuk ist.

8. Gegenstand nach- einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, "daß -er aus einem Flüssigkeitsbehälter besteht, der eine Schicht aus einem durchlöcherbaren, vulkanisierten kautschukartigen Material'und eine Schicht aus einer selbs'cdichtenden Masse nach einem der-Ansprüche 1 bis 7 besitzt. · --__ ;/ ■ ·

9. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 7„ dadurch gekennzeichnet,'daß er aus einem hohlen, ringförmigen Körper·,.dessen Seiten und ^:K'rbnteiI aus vulkanisiertem, nicht klebendem Material be-

stehen, das ein kautschukartiges Polymerisat ist, und aus einer Schicht eines Lochabdichtungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 7 besteht, das an der Innenseite des Körpers angeordnet ist und an der inneren Oberfläche des Kronteils haftet.

10. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Luftschlauch besteht, der einen ununterbrochenen, hohlen, ringförmigen Körper mit einem oberen Kronteil besitzt und aus einem im wesentlichen luftundurchlässigen, nicht klebenden Material aus einem kautschukartigen Polymerisat besteht und daß er eine ununterbrochene ringförmige Schicht aus einem Lochabdichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 besitzt, welches an der Innenseite des Körpers angeordnet ist und ander inneren Oberfläche des Kronteils aus kautschukartigem Polymerisat haftet.

11. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Luftreifen besteht, der einen hohlen, offenbauchigen, ringförmigen Körper mit einer Lauffläche, die in die Seitenwände übergeht, und Randwülste besitzt, mindestens eine Cordschicht, die einerseits an die Wandteile gebunden ist und diese verstärkt und andererseits mit der Lauffläche verbunden ist, und eine praktisch luftundurchlässige, nichtklebrige Schicht aus kautschukartigem Polymerisat, das an der Innenseite des Schlauches und entlang den Seitenwänden und des oberen Kronteils haftet und sich von Randwulst zu Randwulst erstreckt, sowie eine endlose, ringförmige Schicht aus einem Lochabdichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist, die an der Innenseite des Schlauches angeordnet ist und an der inneren Oberfläche des Kronteils der praktisch luftundurchlässigen Schicht haftet.

12. Gegenstand nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das luftundurchlässige Material aus einem Mischpolymerisat aus hauptsächlich Isobutylen und als Rest Isopren bestellt.

13. Verfahren zur Herstellung eines geschichteten Gegenstandes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht einer selbstdichtenden Masse in lochabdichtender Verbindung vereinigt wird mit einer Schicht einer durchlöcherbaren, vulkanisierbaren, unvulkanisierten, kautschukartigen Masse und diese kautschukartige Masse vulkanisiert wird, die eine Schicht der selbstdichtenden Masse enthält, wobei diese aus einer klebrigen, nicht flüssigen, anhaftenden, kautschukartigen Masse besteht, die aus mindestens einem Polyacrylat besteht, das aus Homopolymeren von Acrylsäureestern, Mischpolymerisaten von Mischungen, die hauptsächlich Acrylsäureester enthalten, oder Mischpolymerisaten von Mischungen, die im wesentlichen Acrylsäureester enthalten, oder Mischpolymerisaten von Mischungen, die hauptsächlich eine größere Menge von mindestens einem Acrylsäureester und als Rest mindestens ein anderes mischpolymerisierbares monoolefinisches Monomeres enthalten, oder homogen gemischten oder mischpolymerisierbaren Mischungen dieser besteht, wobei der Acrylsäureester die Formel

CH₂=CH-COOR

hat, in der R ein Alkyl mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist.

14. Verfahren nach Anspruch. 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand durch Hitze und Druck vulkanisiert und dann bei einem geringeren als dem Vulkanisationsdruck abgekühlt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1016 016;
USA.-Patentschrift Nr. 2 433 910.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen