DE1045344B

DE1045344B - Schrottwickelmaschine fuer Band und Draht mit einer unverschieblich gelagerten und insbesondere mit einem groben Gewinde versehenen Wickelwelle

Info

Publication number: DE1045344B
Application number: DESCH23318A
Authority: DE
Inventors: August Stuertzer
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1957-12-27
Filing date: 1957-12-27
Publication date: 1958-12-04

Description

Bei einer der heute in Walzwerken gebräuchlichsten Schrottwickelmaschinen wird das meist in Schlingen liegende Wickelgut in den Schlitz einer im Wickelbereich mit einem groben Gewinde versehenen Wickelwelle eingeführt und von dieser in einem zum Wickelgut hin offenen, sonst allseitig begrenzten Wickelraum gewickelt. Um das sperrige Wickelgut zu einem möglichst dichten Bund wickeln zu können, wirkt während des ganzen Wickelvorganges eine massive Druckwalze auf die Bundoberfläche ein. Damit die Druckrolle mit dem wachsenden Bund nach oben ausweichen kann, ist sie in einer vertikalen Führung oder an Schwenkarmen beweglich gelagert. Ist der Wickelraum voll, wird die Drehbewegung der Wickelwelle umgesteuert. Dabei dreht sich die Wickelwelle aus dem zwischen ihren Gewindegängen befindlichen und durch von hinten in das Bund eingestoßene Haken am Drehen gehinderte Wickelgut heraus und verschiebt die den Wickelraum begrenzenden sowie auf einem Fahrgestell angeordneten Wände so weit, bis die Wickelwelle nicht mehr in den Bereich des Wickelraumes hineinragt.

Das Entfernen des Bundes aus dem Wickelraum stößt aber meistens auf große Schwierigkeiten, da sich das Bund nach dem Herausdrehen der Wickelwelle axial ausdehnt und im Wickelraum verklemmt, so daß es nur mit Hilfe eines Kranes od. dgl. entfernt werden kann. Aus diesem Grund hat man auch als weitere Lösung bereits jene Festhaltehaken mit einer Hubvorrichtung in Gestalt eines hydraulischen Kolbenantriebs verbunden, um das Bund von hinten aus dem Wickelraum herausstoßen zu können.

Nach einer anderen Ausführung des Standes der Technik sind die den Wickel raum begrenzenden Wände unverschiebbar; die mit glatter Oberfläche leicht konisch ausgebildete Wickelwelle wird durch eine Vorrichtung aus dem Bereich des Bundes und des Wickelraumes herausgezogen. Doch bietet das Entleeren des Wickelraumes hierbei die gleichen Schwierigkeiten, wie bei der vorher beschriebenen Ausführung.

Bekannt ist ferner eine Schrottwickelmaschine, bei welcher die von der Wickelwelle durchstoßene Begrenzungswand des Wickelraumes feststehend ist, während die übrigen Begrenzungswände seitlich verfahrbar sind. Damit wird dem Bund die Möglichkeit zur axialen Ausdehnung gegeben, so daß es sich nicht mehr im Wickelraum festklemmen kann. Durch die Trennung der einzelnen Begrenzungswände leidet aber die Stabilität der Vorrichtung, die durch die hohen axialen Drücke, die das Bund auf die seitlichen Begrenzungswände ausübt, stark beansprucht ist. Diesem Nachteil ist nur durch eine entsprechend aufwendige Konstruktion zu begegnen.

Mit der Erfindung wird das sichere Ausbringen der

Schrottwickelmaschine für Band

und Draht mit einer unverschieblich

gelagerten und insbesondere mit einem

groben Gewinde versehenen Wickelwelle

Anmelder:

Schloemann Aktiengesellschaft, Düsseldorf, Steinstr. 13

August Stürtzer, Düsseldorf, ist als Erfinder genannt worden

gewickelten Bunde mit noch wirkungsvolleren Mitteln angestrebt. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Druckrolle nach dem Wickeln durch eine Hubvorrichtung weiter anzuheben und sie dann im freien

^a5 Fall oder mit Unterstützung durch diese Hubvorrichtung zwecks Ausstoßens des Bundes aus dem Wickelraum auf das Bund herabfallen zu lassen, so daß die große potentielle Energie der schweren und beim Wickeln ja bereits teilweise angehobenen Druckrolle nicht nur nicht verloren ist, sondern in Form von kinetischer Energie zum Ausstoßen des verklemmten Wickelbundes nutzbringend verwertet werden kann. Zweckmäßig wird die Führung der Druckrolle so angeordnet, daß die Druckrolle unter einem Winkel von hinten auf das Bund trifft, bei dem die Horizontalkomponente, d. h. die Komponente des dem Bund in Ausstoß richtung vermittelten Impulses sehr groß ist. Als Hubmittel für die Druckrolle können — wie bei dem bekannten Hakenaustreiber — pneumatisch oder auch hydraulisch beaufschlagte Kolben vorgesehen werden. Ist die Druckrolle in einer schwenkbaren Wanne oder in zwei über die Schwenkachse drehfest miteinander verbundenen Schwenkarmen gelagert, so genügt die Anordnung nur eines an die Wanne bzw. einen der Schwenkarme angreifenden und in einem Zylinder geführten Kolbens.

Zum Ausbringen eines Bundes wird der Kolben — oder wenn beiderseits der Druckrolle ein Kolben vorgesehen ist, werden die Kolben — beaufschlagt und somit die Druckrolle angehoben. Dann wird das Druckmittel plötzlich abgelassen, wozu der Zylinder einen Ablaß mit entsprechend großem Querschnitt aufweisen muß. Die auf das Bund herabfallende Druckrolle stößt dann das Bund aus.

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Zur Beschleunigung der Abwärtsbewegung der Druckrolle kann der Kolben entgegengesetzt beaufschlagt werden. Das große Fallgewicht der Druckrolle gewährleistet das sichere Ausstoßen des Bundes aus dem Wickelraum, so daß die Schrottwickelmaschine schnellstens wieder arbeitsbereit ist.

Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Zeichnung hervor, die in

Fig. 1 eine Vorderansicht und in

Fig. 2 eine Seitenansicht der Schrottwickelmaschine zeigt.

Die Schrottwickelmaschine besteht aus dem Antrieb 1, dem Getriebe 2 mit der Wickelwelle 3, die in den Bereich des auf seinen Führungen 4 verfahrbaren Wickelraumes 5 hineinragt. Mit 6 ist die Druckrolle bezeichnet, die in einer um die Achse 7 schwenkbaren Wanne 8 gelagert ist. Angehoben wird die Druckrolle 6 durch einen bei 9 an der Wanne schwenkbar befestigten Kolben 10, der in einem bei 11 schwenkbar abgestützten Zylinder 12 geführt ist. Nachdem ein Bund gewickelt ist, wird die Drehrichtung der Wickelwelle 3 umgekehrt, wobei sich das Bund von der Wickelwelle 3 abschraubt und der Wickelraum 5 entsprechend seitlich verfahren wird.

Durch die Beaufschlagung des Kolbens 10 wird die Druckrolle 6 mit der um die Achse 7 schwenkbaren Wanne 8 bis in die gestrichelt dargestellte Lage angehoben. Anschließend wird der Kolben 10 entlastet oder, falls erforderlich, entgegengesetzt beaufschlagt, so daß das Bund aus dem Wickelraum ausgestoßen wird. Der (nicht dargestellte) Ablaß des Zylinders 12 ist bei pneumatischem Betrieb in einem solchen Abstand vom Boden des Zylinders angeordnet, daß die nach Überfahren des Ablasses durch den Kolben 10 im Zylinder 12 eingeschlossene Druckluft in bekannter Weise als Puffer für die herabfallende Druckrolle 6 dient. Es kann aber auch eine an sich bekannte mechanische Pufferung zum Abfangen der herabfallenden Druckrolle 6 vorgesehen sein.

Die Erfindung ist nicht an das gezeigte Ausführungsbeispiel gebunden. So kann die Druckrolle auch abweichend vom Ausführungsbeispiel in Schwenkarmen gelagert sein; auch können die Achszapfen der Druckrolle in den üblichen geraden oder gebogenen Nuten geführt sein, die in bekannter Weise in die S ei ten wände der Wickelraumbegrenzung eingearbeitet sind.

Claims

Patentansprüche:

1. Schrottwickelmaschine für Band und Draht mit einer unverschieblich gelagerten und insbesondere mit einem groben Gewinde versehenen Wickelwelle, mit in Achsrichtung derselben verschiebbaren Begrenzungswänden, ferner mit einer auf die Bundmitte zu beweglichen Druckrolle und mit einer durch eine beispielsweise hydraulische Hubvorrichtung betätigten Ausstoßeinrichtung für die Bunde, dadurch gekennzeichnet, daß die mit wachsendem Bund allmählich in Hochlage gebrachte Druckrolle (8) nach Fertigstellen des Bundes mit Hilfe der Hubvorrichtung (9 bis 12; bis auf eine Höchstlage weiter anhebbar ist, aus der sie entweder im freien Fall oder unter Mitwirkung der Hubvorrichtung (9 bis 12) derart auf das Bund herabfallen kann, so daß dieses nach dem üblichen Herausschrauben der Wickelwelle (3) aus dem Bund schlagartig aus dem Wickelraum (5) ausgetrieben wird.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrolle (8) unter einem solchen Winkel von hinten auf das Bund trifft, daß die Horizontalkomponente, d. h. die Komponente des dem Bund in Ausstoßrichtung vermittelten Impulses, möglichst groß ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 mit einer pneumatischen Hubvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die herabfallende Druckrolle (8) gegen Ende ihres Fallhubs entweder durch ein im Zylinder (12) verbleibendes Luftkissen federnd oder mittels bekannter mechanischer Einrichtungen abbremsbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 960 447;
USA.-Patentschriften Nr. 2 448 097, 2 083 263.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen