DE1045118B

DE1045118B - Rillentontraeger, insbesondere Schallplatte, und Vorrichtungen zur Aufzeichnung und Abtastung

Info

Publication number: DE1045118B
Application number: DED21552A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Horst Soeding
Original assignee: GRAMMOPHON GES MIT Beschrankter; Deutsche Grammophon GmbH
Current assignee: GRAMMOPHON GES MIT Beschrankter; Deutsche Grammophon GmbH
Priority date: 1955-10-24
Filing date: 1955-10-24
Publication date: 1958-11-27

Description

Die Erfindung betrifft einen Rillentonträger, insbesondere Schallplatte, der innerhalb einer Tonspur zwei oder mehrere Aufzeichnungen mit verschiedenem Profil enthält.

Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, mit Rillentonträgern eine sterophonische Tonwiedergabe zu erreichen. Es sind zur Lösung dieser Aufgabe bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden. So ist es bekannt, eine Schallplatte auf beiden Seiten gleichzeitig mit zwei voneinander getrennten Tonarmen abzutasten. Es ist ferner bekannt, auf einer Schallplatte zwei getrennt voneinander aufgezeichnete Rillenzüge gleichzeitig mit zwei miteinander mechanisch gekuppelten Tonarmen abzutasten. Es ist auch bereits versucht worden, eine stereophonisehe Klangwiedergabe dadurch zu erzielen, daß auf einer Schallplatte zwei parallel zueinander verlaufende Aufzeichnungsspiralen vorgesehen worden sind. Auch die Vereinigung von Seitenschrift und Tiefenschrift in einer gemeinsamen Tonrille ist bereits bekannt. Bei einer Ausführungsform dieser Art ist die eine Spur mit breitem Profil geschnitten worden, und die zweite Spur hat man in der gleichen Rille mit schmälerem Profil in den Grund der breiten Spur eingeschnitten. Schließlich ist eine Ausführungsform einer stereophonischen Schallplatte bekanntgeworden, bei der die beiden Seitenwände einer Tonrille unabhängig voneinander beschriftet sind. Bei allen diesen Aufzeichnungsarten macht es aber ziemliche Schwierigkeiten, bei der Wiedergabe die einzelnen Tonkanäle sauber voneinander zu trennen.

Bei dem Rillentonträger nach der Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch überwunden, daß sich die Profile der einzelnen Aufzeichnungen durch verschiedene Anstiegswinkel ihrer Profilwände unterscheiden.

Bei der Abtastung einer solchen Rille mit Sticheln entsprechend unterschiedlicher Anstiegswinkel kann man dann erreichen, daß jeder einzelne Stichel nur das zu ihm passende Profil gleichen Anstiegswinkels berührt, während er an den Profilen anderer Anstiegswinkel vorbeigeht. Auf diese Weise ist eine saubere Trennung der einzelnen Kanäle möglich.

Es ist bereits eine Schallplatte bekannt, bei der die Flanken der Rillen je aus zwei Flächen mit verschiedenen Neigungswinkeln gebildet sind, derart, daß auf ihnen eine unterhalb der Plattenoberfläche liegende ausspringende Kante entsteht, auf welcher die Nadel mit ihren Flanken ruht. Diese Anordnung ist jedoch nur für Einkanalaufzeichnungen vorgesehen, die in die Kante der beiden verschieden geneigten Rillenprofile eingeschnitten werden. Es soll hierdurch die Aufgabe gelöst werden, die Schallrille zum Schutz vor Beschädigungen vertieft unter die Plattenoberfläche zu legen Rillentonträger,

insbesondere Schallplatte,

und Vorrichtungen zur Aufzeichnung

und Abtastung

Anmelder:
Deutsche Grammophon Gesellschaft

mit beschränkter Haftung,
Hamburg 13, Haxvestehuder Weg 1-4

Dipl.-Phys. Horst Söding, Hannover,
ist als Erfinder genannt worden

und ein Ausspringen der Nadel zu vermeiden. Im Gegensatz hierzu betrifft die Erfindung eine Schallplatte mit Mehrkanalaufzeichnung in einer einzigen Rille, und die einzelnen Aufzeichnungen werden durch verschiedene Anstiegswinkel ihrer Profilwand voneinander getrennt.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden die einander zugeordneten Aufzeichnungen übereinander und in bezug auf die Laufrichtung des Tonträgers gegeneinander versetzt angeordnet. Das hat den Vorteil, daß bei der Abtastung des Rillentonträgers die Abtastspitzen räumlich hintereinander im gleichen Tonarm angeordnet werden können.

Es ist aber auch möglich, die einander zugeordneten Aufzeichnungen innerhalb einer Rille unmittelbar übereinander anzuordnen. Sie beginnen dabei also an der gleichen Stelle der Rille. Zur Abtastung eines Tonträgers mit derart angeordneten Rillen sind Abtastspitzen erforderlich, die konzentrisch ineinander angeordnet sind.

Zur Aufzeichnung der Rillen eines entsprechend diesen Vorschlägen ausgebildeten Rillentonträgers ist eine Vorrichtung vorgesehen, bei der mehrere unabhängig voneinander bewegliche Schneidstichel mit verschiedenen Profilen hintereinander und in bezug auf die Rillenbriefe etwas übereinander angeordnet sind. Für den Fall, daß die einander zugeordneten Rillen direkt übereinander beginnen, sind mehrere verschieden profilierte Schneidstichel beispielsweise konzentrisch ineinander anzuordnen.

Bei einer Vorrichtung zur Abtastung der in dieser Weise hergestellten Rillentonträger werden mehrere Abtastspitzen in einem Tonarm vereinigt und überein-

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ander und in Abtastrichtung gegeneinander versetzt angeordnet. Es ist auch denkbar, daß die Abtastspitzen analog zur Anordnung der konzentrisch ineinander gelagerten Schneidstichel konzentrisch ineinander angeordnet werden.

Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung beispielsweise beschrieben, und zwar zeigt sie einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rille in vergrößerter Darstellung. Die Rille eines Tonträgers 3 enthält zwei Aufzeichnungen 1 und 2 übereinander. Die Anstiegswinkel 4 und 5 der beiden Aufzeichnungen sind voneinander verschieden. Diesen verschiedenen Anstiegswinkeln entsprechend steigen auch die Schneidkanten der schematisch angedeuteten Schneidstichel 6 und 7 mit verschiedenen Anstiegswinkeln an.

Claims

Patentansprüche:

1. Rillentonträger, insbesondere Schallplatte, der innerhalb einer Tonspur zwei oder mehrere Aufzeichnungen mit verschiedenem Profil enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Profile der einzelnen Aufzeichnungen durch verschiedene Anstiegswinkel (4,5) ihrer Profilwände unterscheiden.

2. Rillentonträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugeordneten Aufzeichnungen übereinander und in bezug auf die Laufrichtung des Tonträgers gegeneinander versetzt angeordnet sind.

3. Rillentonträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugeordneten Aufzeichnungen unmittelbar übereinander angeordnet sind.

4. Vorrichtung zur Aufzeichnung auf einen Rillentonträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere unabhängig voneinander bewegliche Schneidstichel (6, 7) mit verschiedenen Profilen hintereinander und in bezug auf die Rillentiefe etwas übereinander angeordnet sind.

5. Vorrichtung zur Aufzeichnung auf einen Rillentonträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschieden profilierte Schneidstichel derart angeordnet sind, daß sie die Aufzeichnungen unmittelbar übereinander beginnend aufzeichnen.

6. Vorrichtung zur Abtastung eines Rillentonträgers nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschieden profilierte Abtastspitzen an einem Tonarm in bezug auf die Rillentiefe übereinander und in Abtastrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sind.

7. Vorrichtung zur Abtastung eines Rillentonträgers nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschieden profilierte Abtastspitzen konzentrisch ineinander angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 547 712, 885163;
britische Patentschriften Nr. 322 855, 394 325.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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