DE104475A - - Google Patents

Info

Publication number
DE104475A
DE104475A DE104475A DE 104475 A DE104475 A DE 104475A DE 104475 A DE104475 A DE 104475A
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cinematograph
phonograph
microphone
singing
coupling
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)

Links

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
in PARIS.
Der !Cinematograph giebt nur einen Theil aus dem wirklichen Leben wieder, nämlich die Bewegung. Durch Vereinigung des Kinematographen mit einem Mikrophonographen kann man nun gleichzeitig die die Bewegung begleitenden Töne wiedergeben. Eine derartige Vorführung von Scenen aus dem Leben kann z. B. in folgender Weise bewerkstelligt werden.
Zuerst werden die Sprache, der Gesang, die Töne u. s. w. auf die Walze eines Phonographen aufgezeichnet. Hierauf wird die ganze, diesen Gesang, die Sprache, Töne u. s. w. begleitende Scene wiederholt und kinematographisch aufgenommen. Als Beispiel diene der Fall, ein Redner hielte eine Rede. Es wird zuerst seine Rede aufgezeichnet, ohne sich um seine Gesten zu kümmern; hierauf wiederholt der Mikrophonograph die , Rede, während sich der Redner beim Hören des Mikrophonographen bemüht, die Gesten zu wiederholen, welche ursprünglich jedes seiner Worte begleiteten, die ihm v;on neuem zu Gehör gebracht werden. Diese Gesten Werden kinematographisch aufgenommen.
Die Zuschauer sehen also bei der Vorführung die mittelst des Kinematographen projicirte lebende Scene und hören gleichzeitig die Rede und die Töne, welche die Scene begleiten, sei es direct durch Anbringen eines Sprachrohres auf einem einzigen, in den secundären Stromkreis des Mikrophonographen geschalteten Empfänger, oder sei es dadurch, dafs man einen oder zwei mit dem Mikrophonographen elektrisch verbundene telephonische Empfänger an das Ohr bringt.
Die Töne — Rede, Musik oder Gesang ■— werden auf diese Art dem Ohre des Zuschauers direct übermittelt, und zwar mittelst der telephonischen Empfänger auf eine beliebige Entfernung.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, durch welche die vorstehend erläuterte Combination von Kinematograph und Mikrophonograph praktisch verwerthbar gemacht wird. Um mit den genanten Apparaten Scenen aus dem Leben naturgetreu darstellen zu können, ist es unbedingt erforderlich, dafs eine mathematisch genaue Verbindung zwischen den einzelnen Theilen der ganzen Vorrichtung, welche man mit Kinemikrophonograph bezeichnen kann, hergestellt wird. Dieses erreichen die Erfinder durch eine mechanische und eine elektrische Kuppelung, von denen die erstere den Kinematographen mit dem Phonographen kuppelt, während die letztere dazu dient, das Mikrophon des Phonographen gleichzeitig mit dem Kinematographen zur Wirksamkeit gelangen zu lassen.
Auf der beiliegenden Zeichnung giebt Fig. 1 als Beispiel schematisch die Anordnung der Vorrichtung in einem Gebäude, das die Form eines Theaters hat.
Wie ersichtlich, besteht das Gebäude aus zwei Theilen, dem Saal für die Zuschauer und der Bühne, auf welcher sich die Apparate befinden. Beide Theile' sind durch eine weifse
durchscheinende Schirmwand getrennt, die den Vorhang ersetzt und auf welcher die Projectionen erscheinen.
Die Apparate sind: der !Cinematograph C und die Mikrophonographen MM1. Jeder dieser Mikrophonographen ist so gebaut, wie dies die Fig. 2 veranschaulicht.
Die Anzahl der Mikrophonographen kann beliebig sein und die Vermengung der Töne braucht erst in der Telephonleitung stattzufinden. In dem Falle, wo die lebenden Scenen einer ernsten oder komischen Oper entnommen sind, kann „man die Stimmen der Sänger durch einen oder mehrere Phonographen und die Begleitung, d. h. die Musik des Orchesters durch andere Phonographen aufnehmen und den Gesang und die Begleitung getrennt zu den Ohren gelangen lassen.
Von zwei gepaarten Mikrophonographen M und M1 gehen getrennte Telephonstromkreise aus, und zwar dient der in vollen-Linien gezeichnete für den Gesang und der in punktirten Linien gezeichnete für die Orchesterbegleitung, derart, dafs jeder Zuschauer vermöge der beiden telephonischen Empfänger R und R1 mit dem einen Ohre den Gesang und mit dem anderen Ohre die Begleitung wahrnimmt. Man kann die Zuschauer im Saal in beliebige Gruppen theilen, z. B. in Gruppen von 50 Personen, wobei jeder Gruppe der Gesang und die Orchesterbegleitung durch zwei oder mehrere, wie oben angedeutet, gepaarte Phonographen zu Gehör gebracht wird.
Ebenso wie die Stimmen und das Orchester kann man auch die verschiedenen Arten der Stimmen und der Instrumente jede für sich durch ebenso viele getrennte Phonographen aufnehmen und die Vermengung der Töne erst in den oben angedeuteten Telephonstromkreisen stattfinden lassen.
Indem man auf diese Art die einzelnen Stimmen trennt, um sie besonders aufzunehmen und sie erst später zu vermengen, erreicht man gröfsere Deutlichkeit und gröfsere Stärke, was sich dadurch erklärt, dafs man die Interferenzwirkungen vermeidet, welche durch Deformationen der auf dem Phonographen verzeichneten Sinusoiden entstehen.
Die Fig. 3 zeigt in Seitenansicht die Aufstellung eines vollständigen Kinemikrophonographen.
Der Mikrophonograph und der !Cinematograph sind auf dem gemeinsamen Rahmen angeordnet, der sie vollkommen mit einander verbindet. Ihre Bewegungen erhalten sie gemeinsam durch einen Elektromotor A, der, um das Zittern zu vermeiden, aufserhalb des Rahmens auf einem besonderen Fundament angeordnet ist.
Auf die Motorachse ist eine mit Rinnen versehene Stufenscheibe A1 aufgekeilt,, welche die Bewegung durch einen Riemen auf eine ähnliche Scheibe B einer Zwischenwelle b überträgt, die in der Höhe und Nähe des Kinematographien liegt. Diese Welle b trägt an ihrem anderen Ende ein Kegelrad Ö, das mit einem zweiten, auf die Welle d aufgekeilten Rade O1 kämmt und den Kinematographien bethätigt.
Von der Welle b wird auch dem Phonographen die Bewegung mitgetheilt. Diese Uebertragung geschieht durch die Scheibe G, den flachen Riemen F und die Scheibe G1, die auf der die Walze des Mikrophonographen tragenden Achse festgekeilt ist. Die Gröfse der Rillenscheiben, das Verhältnifs der Kegelräder O und O1 und die Gröfse, der Scheiben G G1 sind so berechnet, dafs, wenn der Motor A 1800 Umdrehungen macht, die Achse der das Bildband des Kinematographien oder Biographen C tragenden Trommel ungefähr 120Umdrehungen und die Phonographen walze 140 Umdrehungen macht.
Auf der Welle d befindet sich eine mechanische und elektrische Kuppelung E (Fig. 4 und 5), welche mittelst des bei hl drehbar gelagerten Hebels h bethätigt wird. Diese Kuppelung gestattet ein augenblickliches Ingangsetzen und Anhalten des Kinematographien und des Phonographen.
Die mechanische Kuppelung wird gebildet durch eine Muffe c, welche ein Sperrrad c1 trägt, dessen Zähne mit zwei Federklinken a einer Platte a1 in Eingriff kommen, an welch letzterer das eine Ende einer an ihrem anderen Ende von dem Kegelrade O festgehaltenen Spiralfeder s befestigt ist. Der Hebel h beeinflufst eine elektrische Kuppelung, die den Phonographen einrückt, sobald der Kinematograph sich in Bewegung setzt. Zu diesem Zwecke trägt der Hebel h eine Contactschraube p, welche einen elektrischen Strom schliefst, sobald sie gegen ein von dem Lagerständer/i1 des Hebels h getragenes Blättchen q stöfst. Der elektrische Strom durchläuft einen Elektromagneten e, der vor der Anfangsstelle des Phonographen angeordnet ist.
Der Elektromagnet e (Fig. 6 und 7) wirkt auf einen Anker f, welcher die Nase m des das Mikrophon tragenden Hebels gehoben hält und infolge dessen verhindert, dafs die Mutter für das Vorrücken der Phonographenwalze mit der Schraubenspindel in Eingriff kommt; wenn der erregte Elektromagnet seinen Anker anzieht, giebt dieser die Nase frei, so dafs sich das Mikrophon senkt, die Antriebsmutter mit der Spindel in Eingriff kommt, und da sich die Welle nun fortlaufend dreht, der Phonograph spricht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine zur Vorführung von Scenen dienende, aus der Vereinigung eines Kinematographen und Mikrophonographen bestehende Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs, um ein gutes Zusammenwirken der Apparate zu ermöglichen , eine mechanische und eine elektrische Kuppelung vorgesehen sind, von denen die erstere den Kinematographen mit dem Motor kuppelt und die letztere von dem Einrückhebel der mechanischen Kuppelung beeinflufst wird, um das Mikrophon des Phonographen gleichzeitig mit dem Kinematographen zur Wirksamkeit gelangen zu lassen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE972491C (de) Elektrisches Geraet fuer stereophonische Schallwiedergabe
WO2001047319A2 (de) Verfahren und anlage zur aufnahme und wiedergabe von klängen
DE104475A (de)
DE69024254T2 (de) System zur gleichzeitigen Gruppen-Unterrichtung der Bedienung von Tastaturen unter Anwendung von geschlossenen Fernsehschaltkreisen
DE69918793T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Tonaufnahme und Wiedergabe mit natürlichen Gefühl von Schallfeld
DE466304C (de) Apparat zur selbsttaetigen Wiederholung von gesprochenen Ankuendigungen, Anpreisungen, Erlaeuterungen, Bekanntmachungen o. dgl.
DE593418C (de) Verfahren zur Fernkinematographie, insbesondere zur UEbertragung von Bildtonfilmen
AT166896B (de) Tonfilm und Einrichtung zu seiner Wiedergabe
DE2341342A1 (de) Anordnung zur musikwiedergabe
DE1512709A1 (de) Vorrichtung zur Verhinderung des Pfeifens bei einer Doppelsprechverbindung und eine pfeiflose Doppelsprechverbindung
DE507727C (de) Vorrichtung zur gleichzeitigen akustischen und optischen Wiedergabe von Reklame-, Sport-, Theaternachrichten u. dgl.
DE19954032A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Übermitteln von Informationen
DE312454C (de)
DE195541C (de)
WO2007036251A2 (de) System zur erfassung von gesungenen beiträgen von fernsehzuschauern
DE655911C (de) Einrichtung fuer Wechselgespraeche mittels Lautsprecher
DE376974C (de) Vorrichtung und Stimmverteilungsverfahren fuer sprechende Kinobilder
DE325490C (de) Einrichtung zur Lautuebertragung unter Benutzung einer in einen Telephonstromkreis eingeschalteten Selenzellenplatte
DE35525C (de) Mikrotelephon zum Betriebe sehr langer Leitungen mit Batteriestrom
DE305811C (de)
DE8816260U1 (de) Bausatz für Kommunikationssystem
DE674376C (de) Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe von Tonbildfilmen
DE272351C (de)
DE2503778B2 (de) Tonuebertragungssystem mit mindestens vier kanaelen und mit einer tonaufnahmeeinrichtung
DE582982C (de) Tonaufnahme- und Tonwiedergabe-Vorrichtung