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Fließbandstraße für die Bearbeitung beliebig großer Werkstücke Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fließbandstraße zur Bearbeitung beliebig großer
Werkstücke, bestehend aus miteinander verbundenen Arbeitstischen, über die ein Förderband
geführt wird. Derartige Fließband straßen, die in vielerlei Ausführungen als stationäre
Tische bekanntgeworden sind, finden für Montage-, Verpackungs-, Sortierungs-, Kontroll-,
Fertigungs-und Serienarbeiten in fast allen Industriezweigen, beispielsweise bei
der Verarbeitung von Spielzeugen, Webwaren, Bekleidungsstücken, Schuhen, Elektrogeräten,
Radio- oder Fotoapparaten, Rauchwaren, Lebensmittel, Konserven, Konfitüren, Parfümerien,
Druckerzeugnissen, Kartonagen usw., Anwendung.
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Der Nachteil der bisher bekanntgewordenen Fließbandstraßen bestand
darin, daß auf ihnen nur sehr schwer großstückige Gegenstände bearbeitet werden
konnten. Bei diesen großstückigen Werkstücken ist es ein besonderes Erfordernis,
möglichst von allen Seiten während der Bearbeitung an dieselben herankommen zu können.
Dieses war aber bei allen bisher bekanntgewordenen Tischausführungen nur dann möglich,
wenn dieselben auf dem Förderband bzw. dem Tisch jeweils manuell in die entsprechende
Stellung gedreht wurden, was aber einerseits nicht nur einen erheblichen Kraftaufwand
erforderte, sondern auch bei Bearbeitung auf dem eigentlichen Förderband Beschädigung
desselben hervorrufen konnte. Außerdem ergab sich eine schnelle Abnutzung des Förderbandes.
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Diese Nachteile zu beseitigen und eine Fließbandstraße zu schaffen,
die ebenfalls aus starr miteinander verbundenen Arbeitstischen besteht, über die
ein Förderband geführt wird, mit der es jedoch möglich ist, einerseits kleine Werkstücke
und andererseits auch großstückige Werkstücke, wie beispielsweise Polstermöbel,
zu befördern und zu bearbeiten, ohne daß dieselben dauernd von Hand aus in die entsprechende
Bearbeitungsstellung gedreht werden müssen, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung.
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Erreicht wird dieses dadurch, daß die die Fließbandstraße darstellende
Arbeitstischreihe durch mehrere als Durchgangsstellen dienende Zwischenräume unterbrochen
ist, an denen das Förderband, den Durchgang freigebend, mit Hilfe von an den Tischen
angeordneten Umlenkrollen nach unten zum Boden und wieder nach oben geführt ist.
Das eigentliche Arbeitstrum des Förderbandes kann somit in jedem Endbereich der
Arbeitstische in Bodennähe heruntergeleitet werden und überbrückt den zwischen je
zwei Tischen bestehenden Zwischenraum in Bodennähe, so daß die Bearbeitungspersonen
in einfachster Art und Weise von jeder Seite an den Arbeitstisch herantreten und
durch die Tischzwischenräume hindurchtreten können. Der Zwischenraum zwischen den
Tischen wird dabei zweckmäßigerweise so gewählt, daß er gerade
ausreicht, um der
Bearbeitungsperson ausreichend Platz zum Zwischenstehen zu bieten, es aber trotzdem
möglich ist, daß bei Inbetriebnahme des Förderbandes die großstückigen Werkstücke
über den Zwischenraum hinweggleiten können. Weiterhin ist es von besonderem Vorteil,
daß zumindest die im unteren Tischbereich angeordneten Umlenkrollen leicht lösbar
in der Tischgestellkonstruktion gelagert sind. Dadurch kann das Förderband in einfachster
Art und Weise aus seiner Zwangsumlenkung befreit werden, so daß die Fließbandstraße
ebenfalls für die Bearbeitung kleiner Gegenstände verwendet werden kann. In diesem
Falle läuft das Förderband durchgehend über die Tische, ohne innerhalb der Tischzwischenräume
nach unten abgelenkt zu werden.
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Ebenfalls erscheint es zweckmäßig, daß in den Zwischenräumen zwischen
den Tischen brückenähnliche Abdeckungen vorgesehen sind, die das Förderband und
gegebenenfalls die Tischverbindungselemente abdecken. Die Brücke, die in Art einer
Fußbank ausgebildet werden kann, gibt eine Gewähr dafür, daß die Betriebspersonen
nicht gegen das in Bodennähe liegende Band stoßen und dasselbe beschädigen können
oder über dasselbe stolpern. Dabei kann es von Vorteil sein, daß die Brücken lösbar
mit dem oder den Tischen verbunden werden können. Es ist jedoch ebenfalls möglich,
daß an jedem Tisch ein Brückenstück fest, jedoch seitlich wegschwenkbar angeordnet
ist und als Bestandteil des Tisches gilt. Auch ist es zweckmäßig, daß der Bereich
der oberen Umlenkrollen sowie die abgelenkten Bandbereiche durch vorzugsweise in
den Tischgestellen lösbar verlagerte Schutzbekleidungen abgesichert werden.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil wird darin gesehen, daß der Antriebsmotor
des Förderbandes mit einer elektrischen Taktsteuervorrichtung ausgerüstet ist, die
in einstellbaren Zeitabständen eine automa tische Weiterführung des Bandes um einen
bestimmten Betrag veranlaßt. Dabei ist es von Vorteil, daß die Taktsteuervornchtung
einen Vorlaufkontakt besitzt, der in einer einstellbaren Zeit, beispielsweise 5
bis 10 Sekunden vor Ablauf der Pausenzeit, ein optisches und/oder akustisches Warnsignal
in Betrieb setzt und die Bearbeiter auf das bevorstehende Weiterführen des Bandes
hinweist.
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Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung, die teilweise schematisch
ein beliebiges Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine
schematische Seitenansicht der Fließbandstraße, Fig. 2 eine entsprechende Ansicht
von oben, Fig. 3 eine vergrößerte Teilseitenansicht und Fig. 4 eine Seitenansicht
gemäß Fig. 1 bei anderer Bandführung.
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Die Fließbandstraße besteht im wesentlichen aus mehreren Tischen
1, zwischen denen je ein Zwischenraum 2 verbleibt. Die Verbindung zwischen je zwei
Tischen kann in beliebiger Art und Weise starr erfolgen, wie jedoch der Einfachheit
halber nicht näher dargestellt ist. Zweckmäßigerweise werden diese Verbindungselemente
in Bodennähe vorgesehen. In den oberen Endbereichen der Tischplatten sind Umlenkrollen
4 und in den unteren Endbereichen Umlenkrollen 5 verlagert, so daß das Förderband
6, wie am besten aus der Fig. 3 ersichtlich ist, am Ende jedes Tisches 1 zunächst
über eine Umlenkrolle 4 nach unten und dann an der Umlenkrolle 5 wiederum horizontal
abgelenkt wird, so daß der Zwischenraum 2 durch das Förderband in der Nähe des Bodens
7 überbrückt wird. Im hinteren unteren Endbereich des nächsten Tisches 1 wird das
Förderband über eine Rolle 5 wieder nach oben abgelenkt und gleitet nach Umlenkung
über die Rolle 4 wieder auf der nächsten Tischplatte weiter.
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Das Rücktrum 8 wird über ebenfalls in den unteren Endbereichen der
Tische 1 gelagerte normale Stützrollen 9 geführt. Um ein Durchtreten der Bearbeiter
durch die Zwischenräume 2 zu gestatten, ohne daß die Bearbeiter an dem Förderband
anstoßen oder hängenbleiben, wird eine brückenähnliche Abdeckung 10 vorgesehen,
die beispielsweise mit den Tischen 1 eine vorzugsweise lösbare Verbindung aufweisen
kann. Der Zwischenraum 2 wird so groß gewählt, daß beispielsweise großstückige Polstermöbel
11 bei Weitertransport in einfachster Art und Weise, wie strichdoppelpunktiert bei
12 angedeutet ist, von einem Tisch zum anderen übertreten können, ohne daß dieselben
in den Zwischenraum fallen. Zum Schutze der im Zwischenraum 2 arbeitenden Bearbeiter
können die entsprechenden Bereiche des nach unten abgelenkten Förderbandes ebenfalls
durch entsprechende Schutzabdeckungen 13 abgesichert werden.
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Sollen mit demselben Förderband kleinere Gegenstände befördert und
auf demselben bearbeitet werden, so wird nach Lösen der Umlenkrnllen 5 und Herausnahme
des Förderbandes aus dem Zwischenbereich2
dasselbe nur noch durchgehend horizontal
über die Tischplatten der Tische 1 geführt, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist. Die
einfache Lösbarkeit der Umlenlirollen 5 sowie die Taktsteuerung des Antriebes sind
der Einfachheit halber nicht näher dargestellt worden.
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PATENTANSPROCHE: 1. Fließbandstraße zur Bearbeitung beliebig groß
er Werkstücke, bestehend aus miteinander verbundenen Arbeitstischen, über die ein
gemeinsames Förderband geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die die Fließbandstraße
darstellende Arbeitstischreihe durch mehrere als Durchgangsstellen dienende Zwischenräume
unterbrochen ist, an denen das Förderband den Durchgang freigebend mit Hilfe von
an den Tischen angeordneten Umlenkrollen nach unten zum Boden und wieder nach oben
geführt ist.