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Kastenförmiger Blechrahmen, vorzugsweise für Leic4tmotQrräde-r mit
Hilfspedalantrieb Die Erfindung betrifft einen kastenförmigen Blechrahmen, vorzugsweise
für Leichtmotorräder mit Hilfspedalantrieb. Bei derartigen Fahrzeugen ist es durch
die Gewichtsgrenze von 33 kg und die erhöhten Ansprüche der Käufer an den Fahrkomfort
notwendig, das verwendete Material des Leichtmotorrades möglichst vielseitig auszunutzen,
um ein leichtes und leises Fahrzeug mit vielen in einem derartig leichten Fahrzeug
nicht bekannten Annehmlichkeiten zu schaffen.
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Die Erfindung geht aus von einer Bauweise, wie sie früher bei einem
sogenannten Sesselrad verwendet wurde. Der Rahmen des Sesselrades war ein selbsttragender,
kastenförmiger Blechrahmen, nahm vorn im Steuerkopf die Gabel für das Vorderrad
und an seinem hinteren Ende die Lagerung der Federelemente einer Schwinge auf. Aus
den Anfängen des Motorrad-Naues ist ein Motorrad bekannt, dessen Explosionsniotor
ein Teil eines senkrechten Rahmenrohres und dessen Brennstoffbehälter das obere
Rahmenrohr bildet. Neu war damals, daß der Vergaser nebst den zugehörigen Leitungsrohren
in dem senkrechten Rahmenrohr über dem Motor und unter dem Brennstoffbehälter liegt.
Weiterhin ist eine Anordnung der Luftansaugvorrichtung für Explosionsmotoren an
Fahrrädern bekannt, bei der die Luft durch die den Rahmen bildenden Rohre hindurch
angesaugt wird zum Zweck, das Ansauggeräusch zu beseitigen und dem :Motor möglichst
reine, staubfreie Luft zuzuführen. Es ist ferner vorgeschlagen worden, an Motorfahrrädern
den ganzen auf den Längsträgern gelagerten Mechanismus einschließlich Kupplung,
Getriebe und Motor iriit Ausnahme des Motorzylinders, der nach oben vorsteht, innerhalb
einer Haube zu lagern. Auf diese Weise entsteht ein von dem einen Maschinenende
zum anderen durchlaufendes Organ, welches sämtliche beweglichen fett- oder schmutzsammelnden
Teile umschließt und dadurch die Kleider des Fahrers schützt. Ein kastenförmiges,
den Vergaser aufnehmendes Teil des Rahmens, das zugleich noch das Schutzblech für
das Hinterrad und ein Teil des Motorgetriebebloeks bildet, ist ebenfalls bekannt.
Eine weitere Vervollkominnung ist in einem Motorfahrrad bekanntgeworden, bei dem
eine Luftpumpe oder der Brennstoffbehälter und der Vergaser in dem Stahlpreßrahmen
aufgenommen sein können und darunter der luftgekühlte, liegend angeordnete Motor
bis auf den Zustrom der Luft an die Motorkühlrippen ebenfalls samt der Auspuffanlage
abgedeckt ist.
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In einer italienischen Zeitschrift ist ein Leichtmotorrad mit gepreßtem
Blechrahmen beschrieben, dessen Vergaser mit einem wirkungsvollen Luftfilter versehen
und durch den Rahmen selbst in einer Art geschützt ist, daß jegliche Verschmutzung,
die sich Beim Betrieb ergibt, vermieden wird. Einer besonderen Aufgabe dient eine
neuere Kombination, in der der Vergaser für sich allein in dem Hohlraum eines in
an sich bekannter Weise aus Blech bestehenden Kraftradrahmens untergebracht ist.
Dabei ist die Verwendung eines liegenden Motors wesentlich, damit der Vergaser außerhalb
des Kühlluftstromes für den Zylinder liegt, der Motorblock mit dem Zylinder aber
dem vollen Kühlluftstrom ausgesetzt ist. Für diese Sonderbauweise wird als Vorteil
geltend gemacht, daß der Vergaset- während des Betriebes der Verbrennungskraftinaschine
auf niedrigeren Temperaturen bleibt, als es bei den bekannten Konstruktionen der
Fall ist.
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Andererseits tritt bei Kraftwagenmotoren, bei denen der Vergaser vor
dem Zylinderblock und vor dem Kühler liegt, bei bestimmten klimatischen Verhältnissen
eine Neigung der Fallstromvergaser zum Vereisen auf, und es sind verschiedene Maßnahmen,
wie Vorwärmen der Luft durch die Auspuffanlage, Abdecken des Vergasers gegen unmittelbare
Einwirkung des Fahrtwindes oder Herstellung der zur Vereisung neigenden Teile der
Vergaser aus einem Werkstoff schlechter Wärmeleitfähigkeit, vorgeschlagen worden.
Rahmen aus gepreßtem Blech, die große Flächen haben, neigen dazu, Motor- und Fahrbahngeräusche
durch Geräusche von dröhnendem Blech zu überlagern.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, das verwendete Material des Leichtmotorrades
möglichst vielseitig auszunutzen, um mit wenig Material ein leichtes und leises
Fahrzeug mit großem Fahrkomfort zu schaffen.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem kastenförmigen Blechrahmen
für Leichtmotorräder mit Hilfspedalantrieb, der den Vergaser, den Benzinhahn und
andere Schinutz sammelnde Teile in einem von
den Rahmenwänden gebildeten
Raum umschließt, dadurch, daß jede Wand des von dem kastenförmigen Blechrahmen gebildeten
Hohlraumes ein auch zu einer anderen Aufgabe benötigtes schwingungsdämpfendes Teil
trägt. Der kastenförmige Blechrahmen besteht dazu außer aus einem vorderen Teil;
dem Tank und aus zwei mittleren Blechschalen noch aus einem diese Blechschalen abschließenden
schwächeren Hinterradkotblech, die alle durch -Schweißnähte miteinander verbunden
sind. Das Vorderteil des Rahmens ist durch die Aufnahme von Brennstoff schwingungsträge
geworden. Durch die schwingungsdämpfende Anbringung der Werkzeugtasche und dadurch,
daß die hintere Partie des Rahmens auch-noch aus dem schwächeren, am Umfang gewölbten
und durch eine Bördelnaht versteiften Schutzblech besteht, ist auch die hintere
Wand nicht zu einem Dröhnen durch Schwingungen des Motors anzuregen. Das aus schwächerem
Blech als die anderen Rahmenteile hergestellte Hinterradkotblech wird aus zwei zusammengeschweißten
Halbschalen gebildet. Das Hinterradkotblech hat auf diese '\,Veise eine andere Eigenschwingungsfrequenz
als die anderen Rahmenblechteile.- Die Umfangswölbung des Hinterradkotblechs ragt
nach dem Verschweißen mit dem Rahmenmittelteil in dasselbe hinein. Die Werkzeugtasche
wird durch einen Bandschnellverschluß in die zwischen dem hinteren Kotblech und
dem Boden der beiden Schalen gebildete Ecke gedrückt. Die eine Seitenwand des Rahmenhohlraumes
wird durch einen Dichtungsring des Deckels ebenso wie die gegenüberliegende Seitenwand
durch einen Haltegriff, der zugleich die Luftpumpe abstützt, vor der übertragung
hörbarer Schwingungen bewahrt. Der Vergaser liegt in an sich bekannter Weise als
Schmutz sammelndes Teil in einem von den Rahmenwänden gebildeten Raum, aber derart,
daß die ihn umgebenden Teile des Raumes vom Zylinder der Brennkraftmaschine angestrahlt
und von der durch die Kühlrippen aufgeheizten Luft angewärmt' sind. Der Vergaser
kann nicht vereisen, saugt aber, -dennoch relativ kalte Luft von geringem Volumen
an und ist gegen Verschmutzen und gegen Geräuschübertragung geschützt. Der Luftfilter
ist direkt am Vergaser angebracht, und in an sich bekannter Weise tragen die Ansaugschwingungen
0I an den Filter.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der Zeichnung und der Beschreibung.
-Abb. 1 stellt eine Seitenansicht eines kastenförmigen Blechrahmens dar, Abb. 2
einen Teilschnitt :des Rahmens nach Abb. 1, Abb. 3 eine Oberansicht der Abb. 2,
teilweise aufgebrochen, und Abb.4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Abb. 2.
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Das Vorderteil des kastenförmigen Blechrahmens nach Abb. 1 besteht
aus -,dem Brennstoffbehälter 1, der auch den Steuerkopf 2 aufnimmt. Der Brennstoffbehälter
1 ist längs geteilt und aus zwei Blechschalen mit- Bördelrändern 3 zusammengeschweißt.
In der *Nähe des Steuerkopfes 2 sind die Bördelränder 3 verbreitert. Sie bilden
Augen 4 zur Aufnahme nicht dargestellter Kinderfußrasten und Augen 5 zur Aufnahme
eines Kindersitzes. Mit dem Brennstoffbehälter 1 sind durch Schweii)nähte 6 im wesentlichen
spiegelgleiche Blechschalen 7 und 7' (Abb: 3) verschweißt. Die Blechschalen 7 und
7' sind durch Bördelränder 8 miteinander verbunden und an ihrer Oberseite stark
gewölbt. Die Schweißnähte 6 füllen den 'Übergang zwischen dem Brennstoffbehälter
1 und den Blechschalen aus, so daß der Brennstoffbehälterl sowie dieBlechschalen
7 und 7' mit der Schweißnaht 6 eine Ebene bilden. Die Blechschalen 7 und 7' umschließen
einen Hohlraum 9, in dem durch das Sattelaufnahmerohr 10 hindurch in an sich bekannter
Weise Luft eintreten kann. In dem Hohlraum 9 befindet sich der in Abb. 1 nicht dargestellte
Vergaser, die Werkzeugtasche, die Luftpumpe, der Benzinhahn bis auf den Hahngriff
sowie die Betätigungsvorrichtungen für das Getriebe und den Vergaser. Der Hohlraum
9 wird hinten durch ein aus zwei Hälften zusammengeschweißtes Hinterradschutzblech
11 von dünnerem Material abgeschlossen. Das Hinterradschutzblech 11 ist aus zwei
am Umfang stark gewölbten Schalen zusammengesetzt und mit einem Bördelrand verschweißt
(Abb.4). Durch das Eingreifen eines Teiles der Wölbung des Hinterradschutzbleches
11 in den Hohlraum 9 und dadurch, daß für das Hinterradschutzblech 11 dünneres -Material
als für die Blechschalen 7 verwendet wird, ist der Rahmen leicht, aber trotzdem
schwingungsunempfindlich. Nach unten wird der Hohlraum 9 durch ein Tragblech 12
für die nicht dargestellten Hinterradschwingen sowie den Kipp- oder Seitenständer,
den Motor 13 und die Auspuffanlage 14 abgeschlossen. Nach Abnahme des Deckels 15,
der durch einen in Abb. 1 nicht dargestellten Dichtungsring den Hohlraum abdichtet
und die linke Blechschale 7 vor einem Schwingen bewahrt, ist das Innere des Hohlraumes
9 und damit der in Abb. 1 nicht dargestellte Vergaser, die Werkzeugtasche, die Luftpumpe
usw. zugänglich.
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Die Abb. 2 zeigt deutlich, wie jede Wand des Hohlraumes 9 ein auch
zu einer anderen Aufgabe benötigtes schwingungsdämpfendes Teil trägt. An der, in
Fahrtrichtung gesehen, rechten Blechschale 7' ist der Griff 16 mit dem Dorn 17 befestigt.
Der Griff 16 dient zum Tragen des Leichtmotorrades. Mit dem Dorn 17 wird eine federnde
Luftpumpe 18 im Hohlraum 9 in dessen äußerste obere Ecke 19 gedrückt. Auf diese
Weise ist die Blechschale 7' durch den Griff 16, der zum Tragen des Leichtmotorrades
dient, in Verbindung mit der federnden Luftpumpe 18 am Schwingen verhindert. Die
Werkzeugtasche 20 hat die zusätzliche Aufgabe, die hintere untere Ecke 21 des Hohlraumes
9 vor Schwingungen zu bewahren. Dazu wird sie durch ein Band 22, das durch eine
Öse in der Blechschale 7' gehalten, durch eine weitere Öse in der Blechschale 7
geführt und oberhalb des Deckels 15 an einem Haken 23 eingehängt ist, -an die Wölbung
24 des Hinterradschutzbleches 11 gedrückt. Das Tragblech 12 hat außer seinen Aufgaben,
die Hinterradschwinge, den Motor und die Auspuffanlage zu tragen, die Eigenschaft,
die Schwingungen der unteren Wand des Hohlraumes 9 zu dämpfen, da es aus wesentlich
stärkerem Blech besteht als die Schalen 7 und 7'. Die Vorderwand 25 des Hohlraumes
9 wird einerseits gegen Schwingungen durch den Brennstoff im Brennstoffbehälter
träge, andererseits dämpft der Dichtungsring 26 für das Saugrohr 27 die Schwingungen
der Vorderwand 25.
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Der Vergaser 28 trägt auf seiner Einlaßseite den Luftfilter 29. Das
hat den Vorteil, daß in an sich bekannter Weise die Ansaugschwingungen des verwendeten
Zweitaktmotors Öl aus dem Brennstoffluftgemisch an den Filter 29 tragen und so diesen
automatisch funktionsfähig erhalten. Der Vergaser 28 liegt innerhalb des Hohlraumes
9, der als Geräuschdämpfer wirkt. Diese geräuschdämpfende Wirkung wird durch die
Einbauten, wie die Werkzeugtasche 20, die Luftpumpe 18, den Dichtungsring 26, das
Sattelrohr 10 und den in den Hohlraum 9 hineinragenden Brennstoffbehälter 1, unterstützt.
Mechanische Schwingungen
des Motors 13 und davon herrührende Geräusche
werden ebenfalls, wie schon beschrieben, durch die Einbauten absorbiert. Der Vergaser
liegt durch sein Ansaugrohr 27 und durch die Vorderseite 25 sowie die ihm nächsten
Teile der Blechschalen 7 und T, die durch die von den Motorkühlrippen erwärmte Luft
vorgewärmt sind, auch bei niedrigster Temperatur so warn, daß er nicht einer Vereisungsgefahr
der Düse ausgesetzt ist. Andererseits erhält er aus einer kühlen und besonders sauberen,
weil von der Fahrbahn entfernten Zone durch das Rohr 10 hindurch Luft. Der Benzinhahn
42 ist mit einem Gewindeanschlußstück 43 in der unteren Wand 44 des Brennstoffbehälters
1 befestigt. Die Wand 44 bildet zugleich ein Teil einer Wand des von dein kastenförmigen
Blechrahmen gebildeten Hohlraumes 9, die auf der einen Seite vom Brennstoff und
auf der anderen Seite von der Luft im Hohlraum 9 bestrichen wird, so daß die Schwingungen,
die ihr von der Luft im Hohlraum 9 aufgezwungen werden könnten, durch den Brennstoff
auf der anderen Seite der Wand behindert würden. Ferner kommt hinzu, daß die Wand
44 mit dem Gewindeanschlußstück 43 am Benzinhahn 42 abgestützt ist, der bis auf
den Hahngriff 45 in dem Hohlraum 9 aufgenommen ist. Der Hahngriff 45 ragt durch
die Wand 7 hindurch und ist mit einer üblichen Gummiringdichtung zwischen Außenluft
und Hohlraum 9 abgedichtet. Der durch die erfindungsgemäße Ausbildung sehr große
Hohlraum 9 hat durch die Mitwirkung der beschriebenen Einbauten eine hervorragende
Wirkung als Geräuschdämpfer.
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In Abb. 3 sind der Griff 16 mit dem Dorn 17 und die von diesem getragene
federnde Luftpumpe 18 besonders deutlich zu erkennen. Der Dichtungsring
30
dichtet einerseits den Hohlraum 9 gegen die umgebende Luft ab, andererseits
wirkt er als Schwingungsdämpfer für die Seitenwand 31 der Blechschale 7. Die gegenüberliegende
Wand 32 der Schale 7' wird am Schwingen durch die federnde Luftpumpe 18 über den
Dorn 17 des Griffes 16 behindert. Die obere hintere Ecke 19 des Hohlraumes 9 trägt
das Lagerrohr 33 für die nicht dargestellte Hinterradschwinge. Die Luftpumpe 18
kann an ihrem in der Ecke 19 abgestützten Ende mit einem Gummiknauf versehen sein.
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In Abb. 4 sind das Sattelaufnahmerohr 10, das Lagerrohr 33
sowie die Hälften 34 und 35 des Hinterradkotbleches 11 im Schnitt dargestellt. Durch
den Verband der durch Bördelränder 38 und 39 am Umfang 36 und 37 zusammengeschweißten,
stark gewölbten Hälften 34 und 35 aus dünnerem Material mit den Schalen 7 und 7'
aus stärkerem Material wird nicht nur eine stabile Lagerung des Lagerrohres 33 für
die Hinterradfederung, sondern auch ein schwingungsträger und daher Geräusche nicht
übertragender Rahmen geschaffen. Die Herstellung .des Hinterradkotbleches 11 aus
zwei gewölbten Hälften 34 und 35 ermöglicht Eindrückungen 40 und 41, die in der
gleichen Ebene mit den verbundenen Teilen liegen.