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Selbsttätige Faßreinigungs-und Füllmaschine Das Reinigen und das Füllen
der Fässer beispielsweise in Brauereien geschieht getrennt voneinander. Das ist
durch die Arbeitsweise bedingt. Bei der Reinigung der Fässer auf Faßreinigungsmaschinen
werden diese außen und innen mit heißem Wasser gereinigt und mit kaltem Wasser nachgespült.
Da das Einfüllen der Flüssigkeit besonders von Bier nur bei nicht zu hoher Temperatur
erfolgen darf und die Fässer in vielen Fällen nach dem Reinigen noch zu warm sind,
müssen diese zunächst zum Abkühlen gestapelt werden, ehe sie der Füllmaschine zugeführt
werden können. Versuche, die Fässer, sofern es sich um die schlecht wärmeleitenden
Holzfässer handelt, so abzukühlen, daß sie unmittelbar nach der Reinigung gefüllt
werden können, haben zu keinem wirtschaftlich tragbaren Erfolg geführt. Bei Metallfässern
läßt sich deren Abkühlung beschleunigen, so daß das Füllen im Anschluß an die Reinigung
vorgenommen werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung für derartige Metallfässer,
bei welcher das Reinigen sowie das Füllen der Fässer in einem geschlossenen Arbeitsgang
erfolgt, so daß das Zwischenstapeln der Fässer in Fortfall kommt und neben der Einsparung
von insbesondereHandarbeitszeit beachtlich anStapelplatz gespart wird. Bei der erfindungsgemäßen
selbsttätigen Faßreinigungsmaschine und Füllmaschine sind die zum Außen- und Innenreinigen
der Metallfässer vorgesehenen Einrichtungen und die zum Füllen der Fässer erforderlichen
Apparate derart zusammengebaüt, daß der Transport der Fässer zur Außen- und Innenreinigung,
zur Füllstation und von dieser weg mit Hilfe einer gemeinsamen Transporteinrichtung
erfolgt. Dadurch wird erstmalig erreicht, daß das Bewegen der Fässer während des
gesamten Arbeitsprozesses vom Abladen des zu reinigenden Leerfasses bis zum Abstellen
des gefüllten Fasses im Lagerkeller oder bis zum Versand selbsttätig ohne manuelle
Bedienung erfolgt und damit zu einem rationellen Arheitsablauf beiträgt.
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Die Füllzeit ist durch die derzeitigen Fülleinrichtungen gegeben und
bestimmt zugleich die Zeit. welche für die Reinigung eines Fasses zur Verfügung
steht.
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Da im allgemeinen zum Abfüllen von 1 hl Bier etwa 3 bis 4 Minuten
benötigt werden, steht auch für kleinere Fässer von 30 und 401 eine ausreichende
Zeitspanne für die Außen- und Innenreinigung der Fässer zur Verfügung. Es kann deshalb
zum Außen- und lnnenreinigen eine Apparatur benutzt werden, bei welcher auf einer
einzigen in Umdrehung versetzten Faßauflage, z.B. einem Rollbock, zunächst die Außenreinigung
und nach Beendigung derselben und der Fixierung des Spundloches nach unten nacheinander
über eine in das Faßinnere hineinragende Düse die erforderlichen Arbeitsmittel unter
Druck eingebracht werden, z. B. Kaltwasser zum Vorspülen, Heißwasser zum Haupt-
bzw. Nachspülen, warme Lauge zum \'orspülen, Dampf für besondere Zwecke, Kaltwasser
zum Nachspülen usw.
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Eine für diesen Zweck etwa geeignete Einrichtung ist Gegenstand des
Patents 946 972.
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Von der Leistung, die erzielt werden soll, hängt es ab, wie viele
Füllstationen und damit wie viele Reiiiigungsstationen erforderlich sind. Diese
Reinigungsiind Füllmaschinen werden zweckmäßig nebeneinander angeordnet, so daß
das Zuführen der Fässer in breiterer Front als bisher erfolgen kann. Es kann somit
zum erstenmal erreicht werden, daß die Fässer in einfacher Weise selbsttätig vomAbladen
des leeren bis zum Wiederverladen des vollen Fasses behandelt werden. Da die Fässer
in fast allen Fällen mit einer Stiundschraube versehen sind, wird in weiterer Ausbildung
der Erfindung die Spundschraube selbsttätig entfernt, und sie kann nach der Reinigung
und Konservierung ebenfalls selbsttätig wieder aufgeschraubt werden, so daß das
Ziel, die Fässer zu reinigen und zu füllen, einschließlich automatischem Zulauf
von der Abladerampe und automatischem Ablauf bis zur Verladerampe, praktisch in
einem selbsttätig ablaufenden Arbeitsvorgang erreicht werden kann. Dabei kann die
Einrichtung, mit deren Hilfe die Spundlochschraube aus dem Spundloch herausgeschraubt
und angehoben bzw. weggeführt wird, vor der Außenreinigung der Fässer oder anschließend
an diese eingebaut und vorzugsweise mit der Außenreinigungsstation vereinigt sein.
Zum Zuführen und Einschrauben der Spundlochschraube nach dem Füllen kann eine ähnliche
Einrichtung hinter der Füllstation oder auch mit dieser zusammengebaut vorgesehen
sein, so daß nach Beendigung des Füllvorganges das Einführen
der
Spundlochschraube ohne jede Verlagerung des Fasses vorgenommen werden kann.
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Selbstverständlich sind Mittel vorgesehen, die verhindern, daß die
zur Fußreinigung benötigtenArbeitsmittel auf die Füllstation Einfluß nehmen können.
Dazu dienen zwischen derFaßreinigung bzw. der letzten Station der Faßreinigungseinrichtung
und der Füllstation vorgesehene Trennwände oder dergleichen Einrichtungen. Derartige
Einrichtungen können z. B. aus einer die Füllstation abdeckenden Glocke, die sich
im Arbeitstakt anhebt, oder einer nach oben oder nach einer oder auch beiden Seiten-
hin sich öffnenden und wieder schließenden Tür bestehen. Auch selbsttätig nachgebende
Klapptüren bzw. Pendeltüren können Verwendung finden. Man kann für diese Zwecke
auch aus genügend widerstandsfähigen textilen oder aus synthetischen Stoffen hergestellte
schmiegsame Bahnen vorsehen, die ohne besonderen Aufwand angehoben bzw. beiseite
geschoben werden, wenn beim Verfahren des Transporteurs die Fässer unter der Trennmatte
durchgeführt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt,
in welchem Fig. 1 den Aufriß und Fig. 2 den Seitenriß zeigen.
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Das auf der Schanze 1 selbsttätig zurollende Faß 2 gelangt zunächst
auf den Faßsattel3 und wird hier mittels der Hebevorrichtung 4 in die Arbeitshöhe
der Maschine gehoben, wobei eine Sperre 5 das unzeitige Zurollen eines weiteren
Fasses verhindert. Durch einen Fußtransporteur 6, dem ein Schubkurbelgetriebe 7
eine im Rechteck verlaufende Bewegungsbahn erteilt, wird das Faß zunächst auf ein
Rollenpaar 8 befördert, welche es in Drehung versetzt. Seitliche Richtorgane 9 zentrieren
das Faß nach der Mitte aus, so daß ein Spreizdorn 10, welcher höhenbeweglich ist,
in die Üffnung in der Spundschraube eindringen kann. Beim Auftreffen auf die Spundschraube
bzw. dem Eindringen in dieselbe wird die Faßdrehbewegung gestoppt und der Dorn gespreizt,
wobei gleichzeitig eine Aufwärtsbewegung der Spindel 11, die den Spreizdorn
10 trägt, eingeleitet wird.: Da die Spindel 11 in der Richtung rotiert, in
,,welcher das Herausschrauben der Spundschraube erfolgt, wird diese aus dem Faß
entfernt. Die Spindel 11 dreht sich alsdann bis zu einem Anschlag, worauf
der die Spindel antreibende Motor 12 stillgesetzt wird. Gleichzeitig verliert der
Spreizdorn seine Klemmwirkung, wodurch die Spundschraube abfällt. Eine im Takt mit
dem beschriebenen Arbeitsgang verschiebbare Rutsche od. dgl. fängt die Spundschraube
auf und leitet sie nach der Seite ab. In dem Augenblick, in dem die Schraube aus
dem Faß entfernt ist, ist die Fußarretierung aufgehoben, und dieses Faß fängt wieder
an zu rotieren und wird nun durch die Bürsten 13 und 14 außen gereinigt. Diesem
Zweck dienen die entlang den beiden Maschinenseiten angeordneten durchgehenden Steuerwellen15,
die eine Pendelbewegung um ihre Achsen, abgeleitet vom gemeinsamen Antrieb durch
den Motor 23, erhalten, der auch den Fußtransporteur 6 bzw. dessen Schubkurbelgetriebe
7 antreibt. Diese Steuerwellen 15 betätigen die Richtorgane 9 zum Einrichten des
Fasses auf die Maschinenmittelachse. Diese Steuerwellen bewegen weiter die Bürsten
13 zunächst für den Fußmantel und die Bürsten 14 für die Fußböden, was nicht näher
ausgeführt ist, weil diese Art der Faßaußenreinigung nicht Gegenstand der Erfindung
ist. Nach einer gewissen, vorher bestimmten Zeit bewegen sich diese Bürsten unter
dem Einfluß der Steuerwelle 15 wieder auseinander. Gleichzeitigschiebtsichvonuntenhereine
höhenbewegliche Düse16 an das Faß heran und dringt in das Spundloch des Fasses ein,
wodurch dieses am Weiterdrehen gehindert ist. Dabei wird eine Steuerung in Tätigkeit
gesetzt, durch welche das Faß nacheinander mit warmem Wasser vo.rgespült, mit Lauge
ausgespritzt, mit heißem Wasser nachgespült und schließlich mit kaltem Wasser abgekühlt
wird. Im Anschluß hieran wird die Düse zurückgezogen, das Faß beginnt wieder zu
rotieren. Gleichzeitig wird die Spindel 11 wieder auf das Faß gesenkt, wodurch nunmehr
das Spundloch desFasses nach oben ausgerichtet wird. Inzwischen hat der Fußtransporteur
6 seine Rechteckbewegung beendet und trägt anschließend daran das mit dem Spundloch
nach oben ausgerichtete Faß zur nächsten Arbeitsstellung, der Füllstation. Hier
wird das Faß in an sich bekannter Weise durch Senken des Füllrohres 17 gefüllt.
Nach der Füllung wird das Füllrohr 17 automatisch zurückgezogen, und zwar in eine
derartige Höhe, daß ein Spreizdorn 18 über die Mitte des Fasses und somit über das
Spundloch eingeschwenkt werden kann. Der Spreizdorn trägt eine ihm vorher zugeführte
Spundschraube, die nunmehr unter Vermittlung des Antriebsmotors 19 eingeschraubt
wird. Hieran anschließend erfolgt der Weitertransport des gefüllten Fasses auf die
Ablaufschanze 20, auf welcher es selbsttätig zur Verladerampe oder zu einem Stapelraum
rollt. Die Maschine ist nach außen abgedeckt, und zwar durch eine strichpunktiert
in Fig. 2 angedeutete Verkleidung 21. Diese Verkleidung ist so ausgebildet, daß
das Zuführen des Fasses durch den Fußtransporteur 6 möglich ist. Sie besitzt dazu
eine heb- und senkbare Tür 22, die normalerweise geschlossen ist, aber im Takt mit
der Maschine so angehoben wird, daß- der Transport des Fasses von der Reinigungsstation
zur Füllstation möglich ist. Der Arbeitstakt der Maschine wird durch die Füllzeit
bestimmt. Zur Leistungssteigerung ist es somit zweckmäßig, die Fässer beim Abladen
zu sortieren und den zugeordneten Reinigungs- und Füllmaschinen zuzuführen, was
leicht möglich ist, weil zur Bewältigung bestimmter Leistungen mehrere der erfindungsgemäßen
Einheiten erforderlich sind. Sonst müßte der Takt von vornherein so festgelegt werden,
daß auch das größte Faß gefüllt werden kann.