DE1042228B - Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor-Stickstoff-Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor-Stickstoff-VerbindungenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G79/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing atoms other than silicon, sulfur, nitrogen, oxygen, and carbon with or without the latter elements in the main chain of the macromolecule
- C08G79/02—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing atoms other than silicon, sulfur, nitrogen, oxygen, and carbon with or without the latter elements in the main chain of the macromolecule a linkage containing phosphorus
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Es wurde gefunden, daß sich Tetraphosphoryldekachlorid P4O4Cl10 mit Ammoniak und Aminen umsetzen
läßt, wobei man bei Anwendung eines Aminüberschusses ein gegebenenfalls substituiertes Tetraphosphoryldekamid
P4 O4(NR2) 10 erhält. Es ist auch
möglich, durch Anwendung eines Überschusses von Tetraphosphoryldekachlorid Produkte zu erhalten, bei
denen nur ein Teil der Chloratome durch Ammoniak oder Amine substituiert ist. Die Umsetzung verläuft
im Sinne der Gleichung:
Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor - Stickstoff-Verbindungen
4O4Cl
10
+ 20 RNH8-*
^P4O4(RNH)10+ 10 RNH3-Cl
^P4O4(RNH)10+ 10 RNH3-Cl
Hierin bedeutet R einen Alkyl- oder Arylrest oder Wasserstoffatom.
Die so entstehenden Dekamide sind farblose Substanzen, die meist wasserlöslich sind. Sie lassen sich
vielfach wegen ihrer Löslichkeitseigenschaften von den gleichzeitig anfallenden Ammoniumchloriden
nicht abtrennen. Sie enthalten neben Phosphor der Oxydationszahl + 5 auch Phosphor der Oxvdationszahl
+ 4.
Es wurde nun überraschenderweise auch gefunden, daß sich aus den Gemischen der Tetraphosphoryldek··
amide mit Ammoniumchloriden durch Erhitzen im Vakuum chlorfreie Polymerisate herstellen lassen, die
wasserunlöslich sind. Je nach der Art des angewendeten Amins können die Polymerisate dann in verschiedenen
organischen Lösungsmitteln löslich sein. Die Polymerisate erweichen oder schmelzen beim Erhitzen
an der Luft; sie sind gießbar. Es ist aber auch möglich, durch Verwendung geeigneter Amine zur
Umsetzung mit Tetraphosphoryldekachlorid Produkte salbenartiger Konsistenz zu erhalten.
Die erfindungsgemäßen Produkte eignen sich vorzugsweise zur Herstellung von Mischpolymerisaten
mit anderen bekannten Polymerisations- oder Polykondensationsprodukten.
Gegenüber anderen polymeren Phosphor-Stickstoff-A^erbindungen,
z. B. solchen, die aus Phosphornitrilchlorid und Aminen gewonnen werden, unterscheiden
sich die erfindungsgemäßen Produkte durch ihre Löslichkeitseigenschaften. Dazu kommt, daß bei den
Derivaten des Tetraphosphoryldekachlorides zusätzlich zu den F-N-P-Bindungen eine P-P-Bindung zur
Verfügung steht, die zusätzlich mit etwaigen Mischpolymerisaten reagieren kann. Bei den bekannten
Kunstharzen aus Phosphornitrilchlorid und Aminen steht nur die P-N-P-Bindung zur Verfügung, die
beim erfindungsgemäßen Produkt natürlich auch besteht. Gegenüber den Produkten aus Phosphoroxychlorid
und Phenolen ist der Flammschutzeffekt der Phosphor-Stickstoff-Verbindungen hervorzuheben.
Anmelder: Joh. A. Benckiser G. m. b. H.,
Chemische Fabrik, Ludwigshafen/Rhein, Frankenthaler Str. 3
Dr. Margot Becke, geb. Goehring, Heidelberg, ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung soll an Hand der nachstehenden Beispiele näher erläutert werden.
Beispiel 1 Polymerisationsprodukt von Tetraphosphoryldekamid
In einem 1-1-Dreihalskolben mit Rührer, Einleitungsrohr
und KOH-Trockenrohr werden etwa 300 ml trockenes Ammoniak kondensiert. Unter weiterer Kühlung und unter Rühren wird innerhalb
30 Minuten eine Lösung von 5 g P4O4Cl10 in 100 ml
Chloroform eingetropft. Nach Beendigung des Zutropfens läßt man das überschüssige Ammoniak verdampfen
und zieht dann das Chloroform im Vakuum bei Zimmertemperatur ab. Den Rückstand, ein Gemisch
von P4 O4 (N H2) 10 und Ammoniumchlorid, erhitzt
man im Hochvakuum von 10~2 bis 10~~3 Torr
auf 150 bis 200° C. Die Zusammensetzung des so erhaltenen Produktes entspricht der Formel
[P4O4(N H8)8]x.
Analysen:
Berechnet P 39,25 %, N 35,15 %;
gefunden P 39,3 %>, N 35,2 1Vo.
Das Polymerisationsprodukt ist in den üblichen Lösungsmitteln und in Wasser unlöslich. Deshalb
kann es durch Auswaschen mit Wasser von etwa noch beigemengtem Ammoniumchlorid befreit werden. Es
ist thermisch außerordentlich stabil; Zersetzung erfolgt erst bei beginnender Rotglut. Mineralsäuren
809. 660/341
und Alkalien zersetzen das Produkt in der Wärme
langsam; es ist noch bei 150° C in der Wirbelkammer gegen Sauerstoff beständig.
Beispiel 2 Polymerisationsprodukt von Tetraphosphoryldekanilid
In einem 1-1-Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter
und Trockenrohr gibt man zu 300 ml frisch destilliertem Anilin im Laufe von 30 Minuten unter
Rühren eine Lösung von 5 g Tetraphosphoryldekachlorid in 100 ml Chloroform. Die Temperatur wird
hierbei unter 25° C gehalten, da sonst gefärbte Produkte entstehen. Nach weiteren 45 Minuten wird das
Chloroform im Vakuum bei Zimmertemperatur abdestilliert. Das so erhaltene Gemisch wird 3 Stunden
auf 150 bis 200° C im Vakuum von 10~3 Torr erhitzt. Der Rückstand stellt nach dem Erkalten eine harte
Masse der Zusammensetzung [P4 O4 (N H C6 H5) a]x
dar, die bei etwa 120° C unzersetzt schmilzt. Das Produkt ist in Alkohol, Dioxan, Nitrobenzol und
Tetrahydrofuran löslich. Es ist beständig gegen Wasser; Alkalien und Säuren zersetzen das Polymerisationsprodukt
in der Hitze.
Analysen:
Berechnet P 13,41%, N 12,12%;
gefunden P 13,4 %, N 12,1 %.
Polymerisationsprodukt von Tetraphosphoryldekabutylamid
Die Umsetzung wird vorgenommen wie im Beispiel 2, nur daß an Stelle der 300 ml Anilin jetzt
100 ml n-Butylamin vorgelegt werden. Nach Abziehen des Chloroforms erhitzt man das Reaktionsgemisch
bei ΙΟ-3 Torr auf 150 bis 200° C 2 bis 3 Standen. Die
Polymerisation ist beendet, wenn keine Gasentwicklung mehr auftritt. Die so erhaltene glasklare, gelbliche,
hart und spröde Masse hat die Zusammensetzung [P4O4(NHC4Hg)8]Jj. Sie ist nicht löslich in
Wasser, gut löslich in Methanol. Erweichungspunkt etwa 150° C.
Analysen:
Berechnet P 13,25 %, N 14,66%;
gefunden P 13,3 %. N 14,7 %.
Polymerisationsprodukt von Tetraphosphoryldekacetylamid
Die Umsetzung wird vorgenommen wie in den Beispielen 2 und 3, nur daß die vorgelegten 35 g Cetylamin
in 150 ml Chloroform gelöst werden. Bei der Polymerisation bei 10~3 Torr und 200 bis 250° C erhält
man eine gelbe wachsartige Substanz der Zusammensetzung [P4O4(NHC1BH33) s]x. Sie ist löslich
in Benzol, Xylol, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform. Xitrobenzol und Tetrahydrofuran, unlöslich in
Wasser und gegen Säuren und Alkalien ziemlich beständig. An der Luft schmilzt das erfindungsgemäße
Produl.: unzersetzt sehr unscharf bei etwa 150° C. Molekulargewicht in Benzol: 23 000.
Analyst a:
Berechnet P 5,88%, N 5,31%;
gefunden P 5,9 %, N 5,3 %.
Polymerisationeprodukt von Tetraphosphoryldekadodecyl ami d
Die Umsetzung erfolgt wie in den Beispielen 2 bis 4 unter Vorlage von 30 g Dodecylamin in 150 ml
Chloroform. Auf Kühlung kann hierbei verzichtet werden. Nach der Polymerisation bei 180 bis 230° C
und 10~3 Torr erhält man eine gelbbraune Masse mit
ίο wachsartigem Aussefaen, die relativ spröde ist. Die
Analyse ergibt eine Zusammensetzung, die der Formel [P4 O4 (N H C12 H25)Jx entspricht. Das Polyamid
ist in Benzol, Xylol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Essigester und Tetrahydrofuran löslich.
Es ist unlöslich in Wasser und wird von Alkalien und Säuren nur schwer angegriffen. An der Luft erhitzt,
schmilzt es unzersetzt sehr unscharf bei etwa 150° C.
Die kryoskopische Molekulargewichtsbestimmung
Die kryoskopische Molekulargewichtsbestimmung
so in Benzol ergab 20000.
Analysen:
Berechnet P 7,46 «/o, N 6,75 %;
gefunden, P 7,5 %, N 6,8 %.
Polymerisationsprodukt von Tetraphosphoryldekamethylamid
Die Umsetzung wird vorgenommen wie im Beispiel 1. An Stelle von Ammoniak verwendet man
100 ml trockenes Methylamin. Nach erfolgter Umsetzung läßt man die erhaltene klare Lösung 12 Stunden
bei Raumtemperatur stehen. Dann zieht man im Vakuum das Chloroform bei 20° C ab. Den kristallinen
Rückstand unterwirft man der Polymerisation bei 10~~3 Torr durch etwa 3stündiges Erhitzen auf 150
bis 200° C. Es hinterbleibt eine gräuliche, trockene, poröse Masse der Zusammensetzung
[P4O4(NHCH3)S]X.
Analysen:
Analysen:
Berechnet P 28,97%, N 26,17%;
gefunden P 29,0 %, N 26,2 %.
Das polymere Amid ist in den üblichen Lösungsmitteln unlöslich, mit Wasser tritt eine reversible
Quellung ein. Es ist schwer brennbar.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor-Stickstoff-Verbindungen mit gegebenenfalls
organischen Resten durch Umsetzen eines Phosphoroxychlorids mit Aminen bzw. Ammoniak,
dadurch gekennzeichnet, daß man Tetraphosphoryldekachlorid mit Ammoniak oder organischen
Aminen umsetzt und das ammonchlorid- bzw. aminhydrochloridhaltige Zwischenprodukt im Hochvakuum
erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in einem inerten
Lösungsmittel durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisationsprodukte
mit Wasser ammonchloridfrei auswäscht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 214 769;
»British Plastics«, 1952, S. 374 bis 376.
USA.-Patentschrift Nr. 2 214 769;
»British Plastics«, 1952, S. 374 bis 376.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB44831A DE1042228B (de) | 1957-06-01 | 1957-06-01 | Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor-Stickstoff-Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB44831A DE1042228B (de) | 1957-06-01 | 1957-06-01 | Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor-Stickstoff-Verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1042228B true DE1042228B (de) | 1958-10-30 |
Family
ID=6967435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB44831A Pending DE1042228B (de) | 1957-06-01 | 1957-06-01 | Verfahren zur Herstellung von polymeren Phosphor-Stickstoff-Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1042228B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1192646B (de) * | 1960-10-25 | 1965-05-13 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von harzhaltigen, phosphorhaltigen Kondensationsprodukten |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2214769A (en) * | 1937-08-05 | 1940-09-17 | Atlantic Refining Co | Synthetic resinous material |
-
1957
- 1957-06-01 DE DEB44831A patent/DE1042228B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2214769A (en) * | 1937-08-05 | 1940-09-17 | Atlantic Refining Co | Synthetic resinous material |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1192646B (de) * | 1960-10-25 | 1965-05-13 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von harzhaltigen, phosphorhaltigen Kondensationsprodukten |
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