DE1042177B - Verfahren zur Gewinnung von Andromedotoxin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Andromedotoxin

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DE1042177B
DE1042177B DESCH20550A DESC020550A DE1042177B DE 1042177 B DE1042177 B DE 1042177B DE SCH20550 A DESCH20550 A DE SCH20550A DE SC020550 A DESC020550 A DE SC020550A DE 1042177 B DE1042177 B DE 1042177B
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DE
Germany
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andromedotoxin
chloroform
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rhododendron
heavy metal
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DESCH20550A
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Dr Rer Nat Reiner Janka
Dr Rer Nat Ernst Neuhoff
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Dr Willmar Schwabe GmbH and Co KG
Original Assignee
Dr Willmar Schwabe GmbH and Co KG
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/45Ericaceae or Vacciniaceae (Heath or Blueberry family), e.g. blueberry, cranberry or bilberry

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  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Andromedotoxin In den Species der Pflanzen: Rhododendron, Kalmia, Leucothoe und Lyonia, wie z. B. Rhododendron catawiense Michx., Rhododendron japonicum Suringar, Rhododendron luteum, Rhododendron ponticum L., Rhododendron maximum L., Kalmia angustifolia L., Kalmia latifolia L., Leucothoe editorum Fern. u.
  • Schub. und Lyonia mariana D. Don., ist eine Substanz mit blutdrucksenkenden Eigenschaften vorhanden, die als Andromedotoxin bezeichnet wird.
  • Für die Isolierung von Andromedotoxin ist ein Verfahren bekannt, das auf umständliche Weise die Gewinnung dieser Substanz ermöglicht. Diese bekannte Arbeitsweise beruht darauf. daß zunächst die Blätter der Pflanzen mit kochendem Wasser bei PR 7 bis 7,5 ausgezogen werden und der eingeengte Extrakt mit 954 Alkohol gefällt und das Filtrat angesäuert, nochmals eingeengt und 40 Stunden mit Chloroform extrahiert wird. Der Chloroformextrakt wird mit Benzol zur Entfernung letzter Wasserspuren behandelt und dann mit Essigester behandelt und schließlich zur Kristallisation gebracht. Das Kristallisat wird dann in Äthylacetat aufgenommen und chromatographisch gereinigt. (H. B. Wood, V. L. Stromberg, J C. Iseresztesy und E. C. Horning, J. americ chem. Soc., 76, 5689 [1954].) Dieses Verfahren ergibt infolge seiner Umständlichkeit nur geringe Ausbeuten. Die Stabilität des Andromedotoxins gegenüber Säuren ist gering und führt zu einer Zersetzung, und bei der Einwiilung von Alkali erfolgt die Abspaltung von Essigsäure. Auf (>lrund der erwähnten chemischen Labilität gegenüber sauren und hydrolysierend wirkenden Einflüssen ist die bekannte Arbeitsweise dem Verhalten des Andromedotoxins weitgehend angepaßt. Es erschien daher schwierig, einen neuen Weg zu einer rationellen Isolierung des Andromedotoxins zu finden.
  • Die genaue Konstitution des Andromedotoxins ist nicht bekannt. Man weiß jedoch, daß mehrere Hydroxylgruppen darin enthalten sind, von denen sich zwei in 1,2-Stellung zueinander befinden. Hiernach wäre anzunehmen, daß die sonst für die Aufarbeitung von Pflanzenauszügen gebräuchliche Reinigung mit Schwermetallsalzen nicht nur zu einer Entfernung der Ballaststoffe führt, sondern daß gleichzeitig auch die wirksame Substanz, das Andromedotoxin, ausgefällt wird. Durch ein solches Verfahren würde die Aufar beitung aber noch umständlicher werden und zu einer weiteren Verminderung der Ausbeute führen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in überraschendel Weise zu einer wesentlich günstigeren Isolierung ge langt, wenn man das Ausgangsmaterial nicht mit heißem Wasser, sondern mit wäßrigen, niedrigmolekularen, mit Wasser mischbaren Alkoholen, z. B. mit Methanol, Äthanol oder Isopropanol, extrahiert. Man kann die genannten Alkohole auch praktisch wasserfrei als Lösungsmittel zur Extraktion verwenden. Die hierbei erhaltenell Extrakte lassen sich einfacher und schneller aufarbeiten. Es hat sich aber auch als vorteilhaft erwiesell, von solchen Pflanzenauszügen auszugehen, die mit 70°/oigem Methanol erhalten wurden. Die gegebenenfalls wasserhaltigen alkoholischen Extrakte werden zunächst mit Erdalkalihvdroxvdlösung auf einen p-Wert von etwa 7 eingestellt, und dann werden die Verunreinigungen durch Schwermetallverbindungen, z. B. Bleihydroxyd, ausgefällt.
  • Der Überschuß an Bleiionen wird in itblicher Weise, z. B. durch Zusatz von Phosphorsäure, ausgefällt. blan erhält dann bereits eine Restlösung, die sich sehr leicht reinigen läßt. Die Extraktion des eingedampften Extraktes mit Chloroform verläuft wesentlich schneller, und die verlustreiche chromatographische Aufarbei tung kann überhaupt entfallen.
  • Aus der nunmehr gereinigten wäßrigen Lösung erhält man nach dem Konzentrieren i. V. einen dünnen Sirup. Nach wiederholter Extraktion mit Chloroform fällt bereits ein Rohkonzentrat des Andromedotoxins an, das nach dem Auswaschen mit Aceton in heißem 900/oigem Äthanol zu einer gesättigten Lösung aufgenommen und, mit der lOfachen Menge Diäthyläther versetzt, zum Kristallisieren in den Eisschrank gestellt wird. Das Andromedotoxin fällt mit einem Schmelzpunkt von 259 bis 2610 C (korr.) in reiner Form aus.
  • Das neue Verfahren unterscheidet sich also von dem bekannten durch drei wesentliche Merkmale: 1. Extraktion mit wäßrigen Alkoholen an Stelle von kochendem Wasser: 2. Neutralisierung und Ausfällung der Ballaststoffe mit Schwermetallverbindungen anstatt m i t organischen Lösungsmitteln; 3. Reinigung des eingedampften Chloroformextraktes mit Aceton zur sofort kristallisierenden. schmelzpunktreinen Substanz.
  • Dadurch wird ein technischer Fortschritt gegenüber der bekannten Arbeitsweise erreicht. Es war nicht vorauszusehen, daß sich der wirksame Inhaltsstoff durch das beschriebene einfache Verfahren nicht nur besser, sondern auch in höherer Ausbeute und in -größerer Reinheit isolieren läßt.
  • Das gewonnene Andromedotoxin kann als Ausgangsstoff zur Herstellung von Arzneimitteln. dienen.
  • Beispiel 5 kg getrocknete und feingepulverte Blätter von Rhododendron (z. B. R. ponticum, R. maximum) werden dreimal mit der dreifachen Menge 600/oigen Methanol übergossen und abgepreßt. Die vereinigten Auszüge werden mit einer in der Wärme gesättigten Lösung von Bariumhydroxyd auf ein pH von 7 eingestellt und die hierbei auftretende Ausfällung abfiltriert. Das Filtrat wird auf etwa 5 1 konzentriert und mit 2,5 1 heißem Wasser unter Rühren versetzt. Hierbei ballt sich das Chlorophyll in gut filtrierbarer, krümeliger Form zusammen und kann nach vollständiger Entfernung des Methanols abgesaugt werden. Das blanke, braungefärbte Filtrat wird unter Rühren mit etwa 400 g frisch gefälltem Bleihydroxyd versetzt (die genaue Menge ist durch vorherige Titration zu ermitteln) und über Nacht stehengelassen. In dem Filtrat wird etwa überschüssiges Blei mit einer berechneten Menge Phosphorsäure (durch Vortitration) ausgefällt und der Niederschlag abgesaugt. Das nunmehr gelblichgefärbte Filtrat, das von Bleiionen frei ist, wird nach Zusatz von Magnesiumcarbonat im Vakuum bis zur Sirupdicke eingeengt und mit so viel Wasser wieder aufgenommen, daß bei der nachfolgenden Extraktion mit Chloroform gerade noch eine Schichtentrennung erfolgt. Die Extraktion mit Chloroform wird wiederholt durchgeführt und die Chlornformextrakte im Vakuum eingeengt. Der gelbgefärbte Rückstand wird einmal in einer kleinen Menge Aceton verteilt, wobei sich eine reinweißgefärbte Verbindung absetzt.
  • Es handelt sich hierbei bereits um fast reines Andromedotoxin. Die Substanz nimmt man in 900/oigem Athanol - zu einer gesättigten Lösung auf und läßt nach Zusatz der etwa acht- bis zehnfachen Äthermenge zur Kristallisation stehen. Es scheiden sich 1,5 bis 2,0 g Andromedotoxin mit einem Schmelzpunkt von 259 bis 2610 C ab.
  • PATl>:TANspnr:ii: 1. Verfahren zur Gewinnung von Andromedotoxin aus Pflanzenteilen, z. B. von Rhododendron, Kalmia, Leucothoe oder Lyonia, dadurch gekennzeichnet, daß die Drogen mit gegebenenfalls wäßrigen, niedrigmolekularen, wassermischbaren Alkoholen extrahiert, die Extrakte mit Erdalkalihydroxyden neutralisiert und dann durch Zusatz von Schwermetallverbindungen, besonders Bleihydroxyd, von den Ballaststoffen befreit werden, worauf die Lösung nach Entfernung eines etwaigen Überschusses an Schwermetallionen weiterverarbeitet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Extrakte nach der Fällung der Verunreinigungen mit Schwermetallverbindungen mit Chloroform ausgezogen werden 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Chloroformauszug getrocknet und mit Aceton gereinigt wird, wobei das Andromedotoxin ohne weitere Reinigungsprozesse anfällt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Dr. W. Schwabes Homöopathisches Arzneibuch, 1924, S. 225, 298; M ad aus, Lehrbuch der biologischen Heilmittel, 1938, Abt. I, Bd. II, S. 1686; Abt. I, Bd. III, S. 2310.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US10851786B2 (en) 2017-09-27 2020-12-01 Ingersoll-Rand Industrial U.S., Inc. Rotary screw compressor with atomized oil injection

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