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Verfahren und Vorrichtung zum Verpacken von getrockneten Fischen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken
von getrockneten Fischen (sogenannten Stockfischen), wobei die Fische parallel miteinander
in einer Form angeordnet und in dieser quer zu ihres Längsrichtung einem Zusammendrücken
unterworfen werden.
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Stockfische werden insbesondere in Norwegen und Island produziert
und in bedeutendem Umfang nach dem südlichen Europa und nach Afrika exportiert.
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Das Verpacken für den Export ist bisher auf solche Weise vor sich
gegangen, daß eine gewisse Menge Fisch abgewogen und danach in einer kistenähnlichen
Form von derselben Länge wie die Fische und einer etwas größeren Höhe angebracht
worden ist. Eine Preßplatte ist danach zum Zusammenpressen der Fischmenge in der
Querrichtung in die Form hineingeführt worden, also in Höhenrichtung der Form, unter
Beibehaltung ungeänderter Länge und Breite der Form. Nach dem Zusammenpressen wird
die Höhe des Formraumes normal kleiner als sowohl die Länge als auch die Breite
des Raumes sein. Während die Fische noch in der Form zusammengepreßt gehalten werden.
werden sie mit Bindfaden umgebunden, welcher, soweit möglich, die Fischmenge nach
dem Herausnehmen aus der Form in ungeänderter Form halten soll.
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Danach wird die kistenähnliche Fischmenge in Hessian eingepackt, der
durch Zusammennähen und Umbinden festgehalten werden kann.
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Diese Verpackungsweise ist verhältnismäßig billig und hat ferner
den Varteil, daß sie platzbesparend ist, weil das Zusammenpressen der Fische eine
bedeutende Rauminhaltsverminderung mit sich führt. Dem Verfahren haften indessen
gleichzeitig eine Reihe sehr ernster Nachteile an, deren Beseitigung der Zweck vorliegender
Erfindung ist. Hessian ist ein unhygienisches Verpackungsmaterial und wird recht
leicht entzweigerissen, so daß der exportierte getrocknete Fisch oft mit einem wenig
ansprechenden Aussehen zum Kunden gelangt. Ein in seiner Art ernsterer Nachteil
ist indessen der, daß Hessian keinen Widerstand gegen Insektenangriffe leistet.
Solche Insektenangriffe haben - besonders in den wärmeren Ländern - im Laufe der
Zeit sogar sehr bedeutende Verluste für sowohl den Exporteur als auch den Importeur
und den Verbraucher verursacht.
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Die Mängel bei dem bisher verwendeten Verfahren werden durch die
vorliegende Erfindung vollständig dadurch entfernt, daß eine hauptsächlich zylindrische
Form benutzt wird, deren Hohlraum erweitert werden kann und worin die Fische parallel
mit der Erzeugenden der Form angebracht werden, während der Hohlraum der Fofm erweitert
ist, worauf die Form quer zu der Erzeugenden unter Zusammenpressen der Fische zusammengeklemmt
und nach beendetem Zusammenklemmen in der erreichten Stellung festgehalten wird.
Die verwendete Form kann eventuell die Verpackung selbst sein, in der die Fische
versandt werden sollen, jedoch wird vorzugsweise eine gesonderte Preßform benutzt,
wobei die Form mit den zusammengepreßten Fischen in eine umschließende Verpackung,
wie eine Furniertonne, hineingeführt werden kann, aus der die Form unter Zurückhalten
der zusammengepreßten Fische wieder herausgenommen wird.
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Es sind zwar schon Einrichtungen zum Verpacken von gefalteten Gegenständen
aus Stoff oder Papier bekanntgeworden, bei denen das zu verpackende Material zuerst
mittels Halbschalen zusammengepreßt und danach in die Verpackungshülle eingebracht
wird, wobei das Einbringen des zusammengepreßten Materials in die Verpackung mit
Hilfe eines Kolbens erfolgt. Diese Einrichtung ist jedoch für das Verpacken von
trockenen Fischen nicht verwendbar, da dabei eine Relativbewegung beim Einbringen
des Füllgutes in die Verpackungshülle sowohl gegenüber der Halbschalen als auch
gegenüber der Verpackungshülle erfolgt. Diese Relativbewegung des Füllgutes gegenüber
der Verpackung ist aber insofern nachteilig, als bei dem bei Fischverschickungen
üblichen Verpackungsmaterial, wie z. B. Furniertonnen od. dgl., die Innenwandung
nicht so glatt ausgeführt werden kann, daß die Trockenfische beim Vorbeistreifen
unbeschädigt bleiben. Dieser Relativbewegung des Füllgutes der Innenwandung der
Verpackung wird auf Grund der Reibung dabei ein sehr großer Widerstand
entgegengesetzt.
so daß ein großer Kolbendruck benötigt wird, um das Füllgut in die Verpackungshülle
einzubringen, wodurch die Gefahr besteht, daß ein Zerquetschen der Trockenfische
erfolgt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Relativbewegung zwischen dem Füllgut
und der Verpackung dadurch vermieden, daß die Verpackungshülle vollständig über
die Halbschalenform herübergezogen wird und danach unter Belassen des Füllgutes
in der Verpackung die Halbschalenform wieder herausgezogen wird.
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Es ist bekannt, Fische - besonders gesalzene Fische - in Holztonnen
zu verpacken. Eei diesem bekannten Verfahren werden die Fische indessen manuell
und nicht unter Zusammenpressung in die Tonnen hineingelegt und des weiteren schichtenweise,
so daß die einzelnen Fische, soweit möglich, in Umkreisrichtung der Tonne liegen.
Besonders um die Achse der Tonne herum werden die Fische jedoch notwendigerweise
etwas unregelmäßig liegen, und bei einem eventuellen Zusammenpressen in der Achsenrichtung
würden die Fische höchst ungleichmäßig beeinflußt werden. und es wäre kaum zu vermeiden,
daß ein bedeutender Teil der Fische bei einem solchen Zusammenpressen beschädigt
werden würde. Eine entsprechende Beschädigung kommt nicht beim Verfahren gemäß der
Erfindung vor und im übrigen auch nicht bei dem obenerwähnten bekannten Verpackungsverfahren
für getrocknete Fische. Im Vergleich mit diesem Verfahren hat die Erfindung in erster
Reihe den Vorteil, daß sie eine überaus hygienische und mit Bezug auf das Aussehen
besonders ansprechende Verpackung der Fische ermöglicht, wobei die bisher festgestellten
Verluste auf Grund von Insektenangriffen oder fehlender mechanischer Stärke des
Verpackungsmaterials ganz vermieden werden. ohne daß es gleichzeitig eine Verteuerung
des Verpackens oder Versands mit sich führt, indem die Fische weiterhin zu demselben
kleinen Rauminhalt wie bisher zusammengepreßt werden können. Beim Verfahren gemäß
der Erfindung können als Verpackung zweckmäßig Tonnen benutzt werden, deren Mantel
aus einer einzelnen Platte besteht. Solche Tonnen können sowohl Insekten gegenüber
als auch Feuchtigkeit gegenüber ganz dicht sein, und eine eventuelle Erhöhung der
Kosten der Verpackung wird beim Verfahren gemäß der Erfindung von der bedeutenden
Ersparung der manuellen Verpackungsarbeit ausgeglichen.
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Gemäß der Erfindung kann eine im Querschnitt kreisförmige, nach einem
Axialplan zweiteilige Form aus Metall, vorzugsweise Stahlblech, benutzt werden,
welche Form mit dem Teilfugenplan waagerecht in einer Presse angeordnet wird. In
einer so gestalteten und angeordneten Form können die Fische leicht, eventuell auf
rein mechanischem Wege, so eingeführt werden. daß sie auf oben erklärte Weise liegen,
also mit der Längsrichtung parallel mit der Achsenrichtung der Form, so daß der
Druck genügend gleichmäßig über der Fischmasse verteilt wird.
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Die beiden Formteile können auf wohlbekannte Weise auslösbare Schließorgane
bei der Teilfuge haben. Solche Schließorgane haben indessen den Nachteil, daß sie
während der abschließenden Phase der Verpackung einen großen Spielraum zwischen
der Form und der Verpackungstonne erfordern, und gemäß der Erfindung wird deshalb
vorgezogen, daß die zweiteilige Form mit frei liegenden Enden in der Presse angeordnet
wird und daß zum Festhalten der zusammengeführten Formteile während und nach der
Druckentlastung Schließringe um die frei liegenden Enden angeordnet werden. Solche
Schließringe können
eine sehr geringe Stärke haben und ferner sowohl leicht angebracht
als auch nach Entleerung der Form leicht abgenommen werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zur Ausführung des
erklärten Verfahrens, welche Einrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß sie teils
eine vorzugsweise hydraulisch getriebene Preßvorrichtung zur Aufnahme und Zusammenführung
der beiden halbkreisförmigen Formteile mit dem waagerecht liegenden Teilfugenplan
hat, teils eine ebenfalls vorzugsweise hydraulisch getriebene Hebevorrichtung zum
Versenken der zusammengepreßten Form mit Inhalt in eine umschließende Verpackung,
wie eine Furniertonne, und zum darauffolgenden Heben der Form aus der Verpackung
und teils eine Druckplatte oder ein ähnliches Element zum Zurückhalten der zusammengepreßten
Fische in der Verpackung während des Aushebens der Form. In einer solchen Einrichtung
kann die Verpackung der Fische mit der wenigst möglichen Anzahl manueller Eingriffe
und deshalb besonders billig stattfinden.
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Die Erfindung ist beispielsweise mit Hinweis auf die teilweise rein
schematische Zeichnung näher erklärt.
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Fig. 1 bis 6 zeigen sechs nacheinanderfolgende Stufen bei der Verpackung
von Stockfisch, während Fig. 7 ein Seitenbild der Preßvorrichtung einer Einrichtung
gemäß der Erfindung und Fig. 8 ein ähnliches Bild der Hebevorrichtung derselben
Einrichtung ist.
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In Fig. 1 bezeichnen 1 und 2 zwei zusammengehörende Formteile, die
zusammen eine zylindrische, nach einem Axialplan zweiteilige Form aus Stahlblech
bilden. Es ist die Absicht, diese beiden Formteile mit waagerechtem Teilfugenplan
in einer nicht gezeigten hydraulischen Presse anzubringen, das obere Formteil 1
ein bedeutendes Stück über das untere Formteil 2 gehoben. In dem Raum zwischen den
beiden Formteilen sind lose liegende getrocknete Fische 3 eingeführt, die parallel
mit der Erzeugenden der Form liegen. Wenn das obere Formteil 1, wie durch den Pfeil
angedeutet, nach unten in die in Fig. 2 gezeigte Stellung gepreßt wird, in welcher
die Form 1, 2 geschlossen ist, werden die Fische 3 in der Ouerrichtung zusammengepreßt,
so daß sie nur einen Bruchteil ihres Rauminhalts in Fig. 1 messen. In dieser Stellung
wird die Form 1 2 z. B. wie oben beschrieben durch Einführung von Schließringen,
die nicht gezeigt sind, um die Enden der Form festgehalten, wonach die Form hochkant
aufgerichtet (Fig. 3) und in eine umschließende Verpackung, z. B. eine Tonne 4 aus
Holzfurnier, versenkt wird. Die Fische 3 werden hierunter in der Form 1, 2 allein
durch den Druck festgehalten, indem die Form keine Endböden hat.
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In Fig. 4 ist die Form bis auf den Boden in die Tonne 4 gesenkt,
und durch deren oberes Ende ist eine Druckplatte 5 eingeführt, die anliegend an
die Fische 3 gehalten wird. Die nächste Stufe des Verfahrens (Fig. 5 besteht darin,
daß die Form 1, 2 aus der Tonne 4 gehoben wird, während die Fische 3 mittels der
Platte 5 in der Tonne zurückgehalten werden.
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Hierunter weitet sich die Fischmasse wie angedeutet ein wenig aus,
so daß sie nun die Tonne ganz ausfüllt.
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In Fig. 6 ist die Form 1, 2 aus der Tonne 4 ganz frei gehoben und
kann wieder getrennt und auf erklärte Weise verwendet werden, und auch die Platte
5 ist entfernt, so daß die Tonne durch Aufsetzen eines nicht gezeigten Endbodens
geschlossen werden kann, wonach die Fische 3 gegen Feuchtigkeit
und
Insektenangriffe in einer soliden Verpackung effektiv geschützt und versandbereit
sind.
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Fig. 7 zeigt eine hydraulische Presse mit einem Gestell 6, das auf
Räder montiert ist, und mit Halter oder Backen 7 und 8 zur Aufnahme je eines Formteils
1 und 2 (Fig. 1 bis 6). Der obere Backen 7 kann mittels einer hydraulischen Vorrichtung,
deren Einzelheiten von bekannter Art sein können und deshalb keiner näheren Erklärung
bedürfen, zur Zusammenführung der beiden in Fig. 7 gezeigten Formteile gegen den
unteren Backen 8 versenkt werden, wonach die Formteile zusammengeschlossen und aus
der Presse genommen werden können. Um diese Ausnahme zu erleichtern, kann der untere
Backen eventuell zum Kippen oder Wippen um eine waagerechte Achse eingerichtet sein,
so daß die zusammengesetzte Form mit den Fischen von diesen Backen direkt in eine
Tonne hineingleiten kann. An den Seiten und Enden der Backen 7 und 8 können Platten
angeordnet sein, um die Fische vor und während des Zusammenpressens auf dem Platz
zu halten.
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Die in Fig. 8 gezeigte Hebevorrichtung kann mit der Presse zusammengebaut
sein (Fig. 7) und kann von deren hydraulischem System bedient werden. Eine Form
1, 2 ist in Fig. 8 bereit, aus der Tonne 4 herausgezogen zu werden, welche auf dem
Gestell 6 der Vorrichtung steht und mittels einer Anzahl leicht auslösbarer Spanndrähte
9 oder ähnlicher Haltorgane am Gestell festgehalten wird. Die Druckplatte 5 wird
durch eine Drehbüchse 10 der Schraubenspindel 11 getragen und ist in der gezeigten
Stellung gegen die nicht gezeigten Fische in der Form 1, 2 heruntergeschraubt. Diese
ist durch Haken 12 mit einem Joch 13 verbunden, das in senkrechte Stangen 14 aufgehängt
ist, die vom Kolben in einem hydraulischen Zylinder 15 gehoben werden können.
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PArE-NTANspRcnE: 1. Verfahren zum Verpacken von getrockneten Fischen,
wobei die Fische parallel zueinander in einer Form angeordnet und darin quer zu
ihrer
Längsrichtung zusammengedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine im
wesentlichen zylindrische Form Verwendung findet, deren Hohlraum erweitert werden
kann und in der die Fische parallel zu der Erzeugenden der Form, solange der Hohlraum
erweitert ist, angeordnetwerden und die Form quer zu der Erzeugenden unter Zusammenpressung
der Fische zusammengeklemmt und in der erzielten Stellung mittels Schließringen
od. dgl. festgehalten wird, wonach die Form in eine umschließende Verpackung, beispielsweise
eine Furniertonne, eingeführt und aus der die Form unter Zurücklassen der zusammengepreßten
Fische wieder herausgezogen wird.