DE1039383B - Luftreifen mit Guerteleinlage fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

kl. 63 e 4/o 1

INTERNAT. KL. B 62 g

N1426711/63e

ANM E LDE TAG: 31. OKTOBER 1957

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFTi

18. SEPTEMBER 1958

Die Erfindung bezieht sich auf Luftreifen für Fahrzeuge aller Art, insbesondere für Kraftwagen, mit zwischen der Karkasse und dem Protektor angeordneter Gürteleinlage in Gestalt von Drähten, Litzen, Bändern, Gewebestreifen od. dgl. aus Stahl, Metall, Kunststoff oder Naturfaser.

Bei Luftreifen dieser Art, insbesondere bei solchen mit aus Stahldraht bestehender Gürteleinlage, wird erreicht, daß vor allem bei höheren Fahrgeschwindigkeiten die Rollwulst an der Berührungsstelle zwischen Reifen und Fahrbahn vermindert wird. Damit hat der Reifen geringe innere Reibung und erzeugt weniger Wärme. Sein Seitenführungsvermögen ist besonders groß, und es wird weiter erreicht, daß beim Befahren von Kurven die sonst vorhandene starke Geräuschbildung durch die Reifen praktisch wegfällt, weil der Reifen in seiner Auflagefläche wenige oder gar keine Verschiebungen gegen die Fahrbahn mehr erfährt. Neben diesen Vorteilen haben die bekannten Luftreif en mit sich über die ganze Protektorbreite erstreckender Gürteleinlage jedoch den Nachteil, daß der Reifen bei niederen Geschwindigkeiten, z. B. bis zu 50 km/h, hinsichtlich seiner Eigenfederung zu hart wird und nunmehr Geräusche anderer Art erzeugt. Auf Steinpflaster beispielsweise poltert der Reifen und löst Schwingungen aus, die sich dem gesamten Fahrzeug als Dröhnen mitteilen, so daß die bekannten Reifen mit durchgehender Gürteleinlage für hochwertige Personenkraftwagen nicht gern verwendet werden.

Die Erfindung sieht nun einen Luftreifen mit Gürteleinlage vor, der alle Vorteile der bekannten Gürtelreifen ohne deren Nachteile aufweist. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß sich die Gürteleinlage lediglich über die seitlichen Randzonen des Protektors etwa im Bereich der Reifenschulter erstreckt. Hierdurch wird erreicht, daß der Reifen im Mittelbereich des Protektors verhältnismäßig weich ist, sich bei einer Fahrt über z. B. Steinpflaster an dieses anschmiegt und nur ein geringes Geräusch entwickelt. Außerdem neigt der Reifen weniger zur Erzeugung von Schwingungen, weil er über kleine Hindernisse nicht hinwegspringen muß, sonidern diese wie ein üblicher Luftreifen ohne Gürteleinlage in sich einbettet. Bei Kurvenfahrt, in der sich der Reifen nach der Seite etwas abbiegt, gelangt dann die Gürteleinlage voll zur Wirkung und gewährleistet eine gute Seitenführung des Fahrzeugs.

Bei einer Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist im Bereich jeder der beiden Reifenschultern eine Gürteleinlage angeordnet. Hierbei können die beiden Gürteleinlagen symmetrisch zur Mittellinie des Reifenprofils angeordnet sein.

Bei einer anderen Ausführung der Erfindung ist nur im Bereich einer der beiden Reifenschultern eine

Luftreifen mit Gürteleinlage für Fahrzeuge

Anmelder:

Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Friedrich Nallinger, Stuttgart-N_f Relenbergstr. 22

Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Friedrich Nallinger, Stuttgart,
ist als Erfinder genannt worden

Gürteleinlage angeordnet. In beiden Fällen kann die Lauffläche des Protektors in an sich bekannter Weise verhältnismäßig stark gewölbt sein, und schließlich kann die Breite jeder Gürteleinlage von Einlageschicht

ao zu Einlageschicht nach außen hin abnehmen.

Weitere Merkmale und Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung entnehmbar, in welcher

Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Luftreifen zeigt, der im Bereich jeder der beiden Reifenschultern mit je einer Gürteleinlage versehen ist, während

Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Luftreifen zeigt, bei dem die Gürteleinlage nur im Bereich einer Reifenschulter angeordnet ist.

Der Reifen gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus der üblichen Karkasse 1 mit den Wulsten 2, den Wulstkernen 3 und dem Protektor 4. Die Gürteleinlagen 5, die z. B. von einzelnen aus Drahtlitze bestehenden Einlageschichten gebildet werden, erstrecken sich zwischen der Karkasse und dem Protektor lediglich über die seitlichen Randzonen des Protektors etwa im Bereich der Reifenschultern 6. Die Gürteleinlagen 5 liegen symmetrisch zur Mittellinie 7 des Reifenprofils. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß der Reifen nach Fig. 1 bei Geradeausfahrt, wenn hauptsächlich der weiche mittlere Teil des Protektors auf der Fahrbahn abrollt, wie ein Luftreifen ohne Gürteleinlage wirkt, so daß hier die angestrebte Geräusch- und Schwingungsminderung besonders bei geringer Fahrgeschwindigkeit voll erreicht wird, daß aber andererseits beim Durchfahren einer Kurve, wenn die jeweils kurvenäußere Reifenschulter mit zum Tragen kommt, eine gleich gute Seitenführung und Vermeidung von Quietschgeräusehen wie beim bekannten Gürtelreifen erzielt wird.

Wie der Reifen nach Fig. 1 besteht auch der Reifen nach Fig. 2 im wesentlichen aus der Karkasse 1 mit den Wülsten 2, den Wulstkernen 3 und dem Protektor 4. Zwischen der Karkasse und dem Protektor ist

809 63&ΛΙ65

jedoch nur im Bereich einer Reifenschulter 6' eine Gürteleinlage 5' angeordnet. Die Lauffläche 8 des Protektors ist verhältnismäßig stark gewölbt, um bei langsamer Geradeausfahrt hauptsächlich den nahe der Mittellinie 7 befindlichen Teil der Lauffläche zum Tragen zu bringen.

Auch dieser Reifen rollt also bei Geradeausfahrt mit geringer Geschwindigkeit wie ein Luftreifen ohne Gürteleinlage verhältnismäßig geräuschlos auf der Fahrbahn ab, während die einseitig angeordnete Gürteleinlage 5' bei Kurvenfahrt dem Fahrzeug jeweils eine gute Führung nach einer Seite hingibt und nach dieser Seite hin auch das Reifenquietschen verhindert. Es ist selbstverständlich, daß die Räder bzw. Reifen einer Fahrzeugachse in diesem Falle so montiert sein müssen, daß die Gürteleinlagen beider Reifen symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse entweder auf der Innenoder auf der Außenseite der Räder liegen. Die Gürteleinlagen 5 (Fig. 1) bzw. 5' (Fig. 2) sind derart ausgebildet, daß die Breite jeder Gürteleinlage von Einlageschicht zu Einlageschicht nach außen hin abnimmt, so daß eine günstige Wärmeableitung im Material des Reifens ohne Wärmestau möglich ist und kleine plötzlichen Querschnittsübergänge zwischen den gürtellosen und den mit der Gürteleinlage versehenen Abschnitten des Protektors entstehen.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Luftreifen für Fahrzeuge aller Art, insbesondere für Kraftwagen, mit zwischen der Karkasse und dem Protektor angeordneter Gürteleinlage in Gestalt von Drähten, Litzen, Bändern, Gewebestreifen od. dgl. aus Stahl, Metall, Kunststoff oder Naturfaser, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gürteleinlage lediglich über die seitlichen Randzonen des Protektors etwa im Bereich der Reifenschulter erstreckt.

2. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich beider Reifenschultern je eine Gürteleinlage angeordnet ist.

3. Reifen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gürteleinlagen Yymmetrisch zur Mittellinie des Reifenprofils angeordnet sind.

4. Reifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gürteleinlage nur im Bereich einer Reifenschulter angeordnet ist.

5. Reifen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite jeder Gürteleinlage von Einlageschicht zu Einlageschicht nach außen Tiin abnimmt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 016 584.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© S09 63&/165 9.58