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Rückbezug
auf korrespondierende Anmeldung
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Diese
Anmeldung beansprucht die Vorteile der US-provisional Patentanmeldung
mit der Nr.
60/421355 , angemeldet am 24. Oktober
2002.
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Hintergrund
der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur Stabilisierung
einer Produktmischung aus der Olefinmetathese, vorzugsweise gegen
Doppelbindungsisomerisierung und thermische und chemische Zersetzung.
Gemäß einem
zweiten Aspekt betrifft diese Erfindung eine stabilisierte Produktzusammensetzung
aus der Olefinmetathese. Gemäß einem
dritten Aspekt betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur Entfernung
von Metall aus einer Produktmischung der Olefinmetathese.
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Olefinmetatheseverfahren
beinhalten im Allgemeinen die Umwandlung von zwei Olefinreaktanten
in Gegenwart eines Metathesekatalysators in ein oder mehrere Produktolefine,
die sich von den Eduktolefinen unterscheiden. Wenn die beiden Olefinreaktanten
chemisch unterschiedliche Verbindungen sind, dann wird das Verfahren
als "Hetero-Metathese" bezeichnet. Wenn
die beiden Olefinreaktanten chemisch identische Verbindungen sind,
dann wird das Verfahren als "Homo-Metathese" bezeichnet. In einem
unterschiedlichen, aber dennoch damit verbundenen Sachzusammenhang,
umfassen Olefinmetatheseprozesse ebenfalls Ringöffnungs-Metathese-Polymerisationsreaktionen,
worin eine ungesättigte
cyclische Verbindung ringgeöffnet
und polymerisiert wird, um ein ungesättigtes Polymer zu bilden.
In einem anderen Typ des Olefinmetatheseverfahrens kann ein Ausgangsal ken
und Ausgangsalkin kreuzmetathesiert werden, um ein konjugiertes
1,3-Dien zu bilden.
Der Stand der Technik offenbart homogene und heterogene Metathesekatalysatoren,
die wenigstens ein katalytisch aktives Metall, wie zum Beispiel
Ruthenium, Molybdän,
Wolfram oder Rhenium oder einen oder mehrere Liganden enthalten,
die Metalle) komplexieren.
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Metatheseprozesse
finden bei der Umwandlung von Olefinausgangsmaterialien von niedrigem
kommerziellen Wert in ungesättigte
Produkte von höherem
kommerziellen Wert Anwendung. Zum Beispiel kann ein langkettiges
internes Olefin, wie zum Beispiel Methyloleat, das aus Saatölen erhältlich ist,
mit einem niedrigen Olefin, wie zum Beispiel einem C2–C8-Olefin, vorzugsweise Ethylen, in Gegenwart
eines Metathesekatalysators metathesiert werden, um zwei Produktolefine
von mittlerer Kettenlänge,
zum Beispiel 1-Decen und Methyl-9-decenoat, zu erhalten. Alle α-Olefine
mittlerer Länge,
wie zum Beispiel 1-Decen, sind bei der Herstellung von Poly(olefin)polymeren
geeignet. Alpha-,Omega-(α,ω)funktionalisierte
Olefine, wie zum Beispiel Methyl-9-decenoat, können zu Polyesterpolyepoxiden,
Polyesterpolyalkoholen, oder Polyesterpolyaminen umgewandelt werden,
die alle Eignung bei der Herstellung von wärmehärtbaren Polymeren, wie zum
Beispiel Epoxyharzen und Polyurethanen finden.
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Produktmischungen
aus der Olefinmetathese enthalten typischerweise ein oder mehrere
Produktolefine, einen Metallligandkomplex-Metathesekatalysator,
wahlweise Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte, wahlweise Metathesereaktionsnebenprodukte
und wahlweise nicht umgesetzte Ausgangsolefine. Wie oben erwähnt, enthält der Metathesekatalysator
wenigstens ein katalytisch aktives Metall, das zu einer katalytisch aktiven
Kombination mit einem oder mehreren organischen und/oder anorganischen
Liganden komplexiert ist. Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte
beinhalten Ligandenzersetzungsprodukte, die erhalten werden, wenn
der Ligand durch Restsauerstoff oxidiert wird oder in anderer Weise
in nachteiliger Art und Weise während
des Metatheseprozesses reagiert. Metathesezerset zungsprodukte können auch
Metallligandzersetzungsprodukt-Komplexe beinhalten. Schließlich können Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte
auch katalytisch inaktive Komplexe beinhalten, die erzeugt werden,
wenn das katalytische Metall sich an irgendeinen verfügbaren Liganden
bindet, um einen katalytisch inaktiven Komplex zu bilden. Produktmischungen
aus der Olefinmetathese können
ebenfalls Fremdmetalle enthalten, die als Katalysatorpromotoren
dem Metatheseprozess zugefügt
werden, oder in die Metathesereaktion aus einem Katalysatorträger einem
heterogenen Katalysator oder Reaktor und Zuführleitungen ausgelaugt werden.
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Homogene
Katalysatoren, obwohl besonders aktiv und selektiv, stellen ein
Problem dar, da aus wirtschaftlichen Gründen der Katalysator (einschließlich des
katalytischen Metalls) aus der Produktmischung aus der Olefinmetathese
zurückgewonnen
werden sollte. Noch wichtiger wurde aber festgestellt, dass Metathesekatalysatoren
und Katalysatorzersetzungsprodukte Olefinmetatheseproduktmischungen
gegen Isomerisierung (Doppelbindungswanderung) destabilisieren,
was zu ungewünschten
isomeren Nebenprodukten führt, die
sich von den Zielprodukten oder je nachdem den Ausgangsolefinen
unterscheiden. Solche unerwünschten Produkte
verringern die Produktselektivität
und verschwenden Ausgangsmaterialien. Die Destabilisierung ist bei
erhöhten
Temperaturen im Allgemeinen stärker
ausgeprägt.
Da die Produkttrennung durch Destillation typischerweise eine höhere Temperatur
als die für
die Metathese benötigt,
tritt Destabilisierung wahrscheinlicher während des Trennprozesses auf.
Als zusätzlicher
Nachteil können
Metathesekatalysatoren und Katalysatorzersetzungsprodukte Produktmischungen
aus der Olefinmetathese gegen thermische und chemische Zersetzung
destabilisieren. Im Laufe der Zeit während der Lagerung oder bei
erhöhten
Temperaturen können
unerwünschte
thermische oder chemische Reaktionen stattfinden, die zusätzlich zu
nicht wieder rückgewinnbaren
Ausgangsmaterialverlusten und niedriger Produktolefinausbeute führen. Solche
nachteiligen Effekte werden im Allgemeinen der Gegenwart von katalytischen
Metallen in dem Metathesekatalysator und den Katalysa torzersetzungsprodukten
zugeordnet. Ähnliche
nachteilige Effekte können
auch durch Promotormetalle, die absichtlich der Metathesereaktion
zugesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit der Katalysatoren zu
erhöhen oder
durch Fremdmetalle, die in die Metathesereaktionsmischung aus Katalysatorträgern, heterogenen
Katalysatoren, metallischen Reaktoren, Rohren und Leitungen ausgelaugt
werden, bewirkt werden.
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Demzufolge
wurden Anstrengungen unternommen, Produktmischungen aus der Olefinmetathese
gegen Doppelbindungsisomerisierung und Zersetzung aufgrund von Metallverunreinigungen
zu stabilisieren.
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H.
D. Maynard und R. H. Grubbs offenbaren in Tetrahedron Letters, 40
(1999), 4137–4140,
die Reinigung von Produkten aus der ringschließenden Metathese aus Metathesereaktionen
unter Verwendung eines Rutheniumkatalysators. Die Reinigung beinhaltet
die Behandlung der Metatheseproduktmischung mit einem wasserlöslichen
Phosphin, insbesondere Tris(hydroxymethyl)phosphin, gefolgt durch
die Extraktion mit Wasser, um Ruthenium in eine wässrige Phase
zu entfernen. Dabei ist nachteilig, dass dieses Verfahren die Konzentration
von Ruthenium nur um eine Größenordnung
verringert, wenn ein Überschuss
von 10 Äquivalenten von
wasserlöslichem
Phosphin eingesetzt wird.
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Leo
A. Parquette et al. offenbaren in Organic Letters, 2 (9) (2000),
1259–1261
die Zugabe von Bleitetraacetat zu Produktmischungen aus der ringschließenden Metathese
gefolgt von der Filtration über
Silicagel, um die gefärbten
Rutheniumkatalysatoren und Verunreinigungen zu entfernen. Das Verfahren
lehrt Verringerung von Rutheniumrückständen um einen Faktor von ungefähr 56. Dabei
ist nachteilig, dass das Verfahren die Verwendung von Bleitetraacetat
unter anaeroben Bedingungen und danach einen getrennten Filtrationsschritt
benötigt.
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Yu
Mi Ahn et al. offenbaren in Organic Letters 3 (9) (2001), 1411–1413, ein
Verfahren von ähnlicher Effizienz,
dass die Behandlung von ungereinigten Produktmischungen aus der
Olefinmetathese mit Triphenylphosphinoxid oder Dimethylsulfoxid,
gefolgt von Säulenchromatographie
an Silicagel, umfasst. Dabei ist es nachteilig, dass das Verfahren
eine große
Menge von Triphenylphosphinoxid oder Dimethylsulfoxid einsetzt, die
beide die Kosten erhöhen
und zusätzliche
Rückgewinnungsschritte
bei einer kommerziellen Anlage durchgeführt werden müssen.
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Eine ältere Druckschrift
US 6,156,692 (angemeldet
1997), die sich auf eine Ringöffnungspolymerisation
eines cyclischen Olefins bezieht, offenbart die Aufarbeitung eines
nicht gereinigten Polyolefinprodukts über Darco
TM Holzkohle.
Die Druckschrift lehrt die Entfärbung
des Polymers, nimmt sich aber dem Problem der Stabilisierung einer
Produktmischung aus der Olefinmetathese gegen Doppelbindungsisomerisierung
und Zersetzung nicht an. Weiterhin ist die Endkonzentration von
Ruthenium in dem Polymerprodukt (86 ppm bis 0,047 Gew.-%) nicht
ausreichend niedrig, um Stabilisierung gegen Doppelbindungswanderung
und Zersetzung bereitzustellen.
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In
Anbetracht des Standes der Technik wäre es wünschenswert, ein verbessertes
Verfahren zur Stabilisierung einer Produktmischung aus der Olefinmetathese
zu entdecken. Es wäre
ebenfalls wünschenswert, ein
verbessertes Verfahren zur Entfernung von Metallen aus Produktmischungen
aus der Olefinmetathese zu entdecken. Es wäre besonders wünschenswert,
wenn das verbesserte Verfahren keine teuren Reagenzien einsetzt,
die eine Wiedergewinnung notwendig machen. Es wäre noch wünschenswerter, wenn das verbesserte
Verfahren keine großen
Mengen an Lösungsmitteln
oder Flüssigkeiten
einsetzt, die ebenfalls die Kosten erhöhen und Rückgewinnung und Rückführung benötigen. Es
wäre am
meisten wünschenswert,
wenn das verbesserte Verfahren die Konzentration von Metallen in
Metatheseproduktmischungen effizienter verringern würde als
die Verfahren nach dem Stand der Technik. Im Falle einer hohen Effizienz
der Metallentfernung ist es wahrscheinlicher, dass Produktmischungen
aus der Olefinmetathese gegen Doppelbindungsisomerisierungs- und
chemische und thermische Zersetzung stabilisiert werden können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die Erfindung ein neues Verfahren zur Stabilisierung
einer Olefinmetatheseproduktmischung zur Verfügung. Das Verfahren umfasst
(a) In-Kontakt-Bringen einer Olefinmetatheseproduktmischung, die
ein oder mehrere Olefine, die in einem Metatheseprozess erhalten
werden, ein Metathesekatalysator, der ein katalytisches Metall enthält, wahlweise
ein oder mehrere Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte und wahlweise
ein oder mehrere Metalle, die sich von Quellen ableiten, die von
dem Katalysator und den Katalysatorzersetzungsprodukten unterschiedlich
sind, enthält,
mit einem Adsorptionsmittel, oder (b) Unterziehen der Produktmischung
aus der Olefinmetathese einer ersten Destillation, um im Wesentlichen
flüchtige
und leichtsiedende Bestandteile zu entfernen, und danach Durchführen einer
zweiten Destillation an den Sumpfprodukten der ersten Destillation,
wobei (a) das Adsorptionsmittel- oder
(b) das Destillationsverfahren unter solchen Bedingungen durchgeführt wird,
die ausreichend sind, um das Metall (die Metalle) auf eine Konzentration
zu entfernen, die ausreichend ist, um die Produktmischung zu stabilisieren.
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Wahlweise
kann die Produktmischung aus der Olefinmetathese zusätzlich ein
oder mehrere Metathesereaktionsnebenprodukte, ein oder mehrere nicht
umgesetzte Ausgangsolefine, ein oder mehrere Lösungsmittel, oder Kombinationen
davon enthalten. Der Olefinmetathesekatalysator soll zusätzlich zu
dem katalytischen Metall eine katalytisch aktive Kombination von
einem oder mehreren Liganden enthalten. Die Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte
sollen Ligandenzersetzungsprodukte, Komplexe des katalyti schen Metalls
mit einem oder mehreren Ligandenzersetzungsprodukten oder Komplexe
von katalytischem Metall mit einer katalytisch inaktiven Kombination
von Metallen beinhalten. Zusätzlich
können
sich Metalle von Quellen ableiten, die sich von dem Metathesekatalysator
unterscheiden, wie zum Beispiel zugesetzte Promotorelemente und
Metalle, die aus Katalysatorträgern,
anderen heterogenen Katalysatoren, Reaktoren, Rohren und Leitungen
ausgelaugt werden.
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Das
neue Verfahren dieser Erfindung stabilisiert in vorteilhafter Weise
eine Metatheseproduktmischung, vorzugsweise gegen Doppelbindungsisomerisierung
und ungewünschte
chemische und thermische Zersetzung. Zum Zweck dieser Erfindung
soll der Ausdruck "Stabilieren" so aufgefasst werden,
dass die Produktmischung beständiger
gegen Isomerisierung und chemische und thermische Zersetzung im
Vergleich zu den Metatheseproduktmischungen vor der Behandlung mit
dem Adsorptionsmittel oder der Destillation wie hierin offenbart
gemacht wird. Zum Zweck dieser Erfindung wird der Ausdruck "Isomerisierung" als Wanderung einer
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
entweder in einem Produktolefin oder einem Ausgangsolefin von einem Kohlenstoff-Kohlenstoff-Paar
zu einem anderen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Paar definiert. Der Ausdruck "thermische Zersetzung" wird als wärmeinduzierter
Zusammenbruch der Verbindung hierin des Produktolefins (der Produktolefine)
und wahlweise des Ausgangsolefins (der Ausgangsolefinen) in eine
oder mehrere molekulare Fragmente oder Reste definiert. Der Ausdruck "chemische Zersetzung" soll jede ungewünschte chemische Umwandlung
einer Verbindung hierin des Produktolefins (der Produktolefine)
und wahlweise des Ausgangsolefins (der Ausgangsolefine), um ein
Nebenprodukt zu bilden, beinhalten. Demzufolge verringert das neue
Stabilisierungsverfahren dieser Erfindung in vorteilhafter Weise
die Wahrscheinlichkeit solcher nachteiligen Prozesse und ermöglicht die
Lagerung der Produktmischungen bei höheren Temperaturen und für längere Zeiträume. Darüber hinaus
ermöglicht
die neue Stabilisierungsmethode ebenfalls die nachfolgende Trennung
der Produkte, zum Beispiel durch Destillation bei höheren Temperaturen.
Verluste der Zielproduktolefine und der Ausgangsmaterialolefine
werden reduziert. Im Gegensatz zu den Verfahren nach dem Stand der
Technik beinhaltet die Adsorptionsmittelmethode dieser Erfindung
in vorteilhafter Weise einen Verfahrensschritt und verwendet billige
und leicht erhältliche
Materialien. Weiterhin kann das Verfahren dieser Erfindung einfach
in die Aufarbeitung von Metatheseproduktmischungen integriert werden.
Die Auswahl der Adsorptionsmittelmethode oder der Destillationsmethode
ermöglicht
Flexibilität
in Abhängigkeit
zum Beispiel von der speziellen Anlagenauslegung und ökonomischen
Erfordernissen. Darüber
hinaus führt
die Stabilisationsmethode dieser Erfindung üblicherweise keine zusätzlichen
Metalle oder Verbindungen in die Produktmischung aus der Olefinmetathese
ein, die schwierig abgetrennt werden können oder nachteilige Effekte
bewirken können.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine neue stabilisierte Olefinmetatheseproduktmischung,
die ein oder mehrere Olefine, hergestellt in einem Metatheseprozess,
enthält,
wobei die Zusammensetzung eine Gesamtkonzentration von Metallen
von weniger als ungefähr
30 Gew.-ppm, bezogen auf das Gewicht der Produktmischung aus der
Olefinmetathese, enthält.
Wahlweise kann die Produktzusammensetzung aus der Olefinmetathese
zusätzlich
ein oder mehrere nicht umgesetzte Ausgangsolefine, ein oder mehrere Olefinmetathesenebenprodukte,
einen oder mehrere Liganden, ein oder mehrere Lösungsmittel, oder eine Kombination
davon, enthalten.
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Olefine,
die durch Metathese hergestellt werden, finden als Ausgangsmaterialien
für die
Herstellung von Polyolefinen, Polyesterpolyolen, Polyesterpolyaminen
und Polyesterpolyepoxiden Anwendung, die alle eine weitere Anwendung
bei der Herstellung von polymeren thermisch härtbaren Harzen finden. Es ist
wahrscheinlicher, dass stabilisierte Olefinmetatheseprodukte eine
höhere
Stabilität
und eine längere
Lagerzeit ohne ungewünschte
Isomerisierung und Nebenproduktbildung aufweisen.
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Gemäß einem
dritten Aspekt betrifft die Erfindung zwei neue Verfahren zur Entfernung
von katalytischen und nichtkatalytischen Metallen aus einer Produktmischung
aus der Olefinmetathese. Gemäß einem Aspekt
umfasst die Erfindung das In-Kontakt-Bringen einer Produktmischung
aus der Olefinmetathese, die ein oder mehrere Olefine, hergestellt
in einem Metatheseprozess, und ein oder mehrere Metalle enthält, mit
einem Adsorptionsmittel unter Bedingungen, die ausreichend sind,
um die Metalle auf eine Gesamtkonzentration von weniger als etwa
30 Gew.-ppm, bezogen auf das Gewicht der Produktmischung aus der
Olefinmetathese, verringert. Gemäß einem
anderen Aspekt umfasst die Erfindung die Durchführung einer ersten Destillation
an einer Produktmischung aus der Olefinmetathese, um im Wesentlichen
leichtflüchtige
und niedrigsiedende Anteile zu entfernen und danach Durchführen einer
zweiten Destillation an dem Sumpfprodukt aus der ersten Destillation,
um die Olefinmetatheseprodukte von dem Metall (den Metallen) abzutrennen,
wobei die Destillationen unter Bedingungen durchgeführt werden,
die ausreichend sind, um das Metall (die Metalle) auf eine Konzentration
von weniger als etwa 30 Gew.-ppm, bezogen auf das Gewicht der Produktmischung
aus der Olefinmetathese verringert.
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Gemäß einem
dritten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Entfernung
der Metalle, die in einer Produktmischung aus einer Olefinmetathese
vorhanden sind, auf eine niedrige Konzentration bereit, nämlich eine
Gesamtkonzentration von weniger als etwa 30 Gew.-ppm. Das Verfahren
wird in einem einfachen Schritt mit billigen, leicht erhältlichen
Adsorptionsmitteln oder alternativ durch Destillation durchgeführt. Vorteilhafterweise
wird eine hohe Effizienz der Metallentfernung erreicht im Vergleich
zu Methoden nach dem Stand der Technik. Bei bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen spezielle Kohlenstoffadsorptionsmittel eingesetzt werden,
ist die Metallentfernung hocheffizient, was zu einer Gesamtmetallkonzentration
im ppb-Bereich führt. Die
Entfernung von Metallen aus der Produktmischung aus der Olefinmetathese
verbessert in vor teilhafter Weise die Produktstabilität gegenüber Doppelbindungsisomerisierung
und thermischer und chemischer Zersetzung und stellt ein Produkt
höherer
Reinheit zur Verfügung.
Darüber
hinaus können
die durch das neue Verfahren entfernten Metalle zurückgewonnen
und wiederverarbeitet werden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Im
Allgemeinen werden Produktmischungen aus der Olefinmetathese durch
In-Kontakt-Bringen eines ersten Olefinreaktanten mit einem zweiten
Olefinreaktanten oder einem Alkinreaktanten in Gegenwart eines Metathesekatalysators
unter Reaktionsbedingungen erhalten, die ausreichend sind, um ein
oder mehrere ungesättigte
Produkte herzustellen, die sich von den Ausgangsolefinen unterscheiden.
Der Metathesekatalysator enthält
im Allgemeinen ein oder mehrere katalytischen Metalle und eine katalytisch
aktive Kombination von einem oder mehreren Liganden. Während der
Metathese kann sich der Katalysator teilweise zersetzen, zum Beispiel
wenn der Ligand reagiert, um Ligandenzersetzungsprodukte zu ergeben,
oder wenn sich das katalytische Metall an Ligandenzersetzungsprodukte
bindet. Der Metathesekatalysator und Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte
stellen eine Quelle für
Metall zur Verfügung,
die die Produktmischung aus der Olefinmetathese destabilisieren
kann. Destabilisierung kann die Form der Doppelbindungsisomerisierung
annehmen, um Isomere zu erhalten, die sich von dem Ziel- oder Ausgangsisomer(en)
unterscheiden und/oder chemische und thermische Zersetzung annehmen,
um ungewünschte
Nebenprodukte von geringerem kommerziellem Wert zu ergeben. Zusätzlich kann
die Produktmischung aus der Olefinmetathese destabilisierende Metalle
enthalten, die sich von fremden Quellen ableiten, einschließlich metallischen
Promotoren, die zugegeben werden, um den Metatheseprozess selbst
zu unterstützen,
und Metallen, die in die Metathesereaktion ausgelaugt werden, aus
heterogenen Katalysatoren, Katalysatorträgern oder einem Reaktor, Rohren
und Leitungen.
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Bei
dem neuen Verfahren dieser Erfindung wird eine Produktmischung aus
der Olefinmetathese in vorteilhafter Weise stabilisiert, vorzugsweise
gegen Doppelbindungsisomerisierung und thermische und chemische
Zersetzung. Das neue Verfahren umfasst (a) In-Kontakt-Bringen einer
Produktmischung aus der Olefinmetathese, die ein oder mehrere Olefine,
die aus einem Metatheseprozess erhalten werden, einem Metathesekatalysator,
der ein oder mehrere katalytische Metalle enthält, wahlweise ein oder mehrere
Katalysatorzersetzungsprodukte und wahlweise ein oder mehrere Metalle,
die sich von Quellen ableiten, die sich von dem Katalysator unterscheiden
und Katalysatorzersetzungsprodukte enthält, mit einem Adsorptionsmittel,
oder (b) Durchführen
einer ersten Destillation an einer Produktmischung aus der Olefinmetathese,
um im Wesentlichen leichtflüchtige
und niedrigsiedende Bestandteile zu entfernen und danach Durchführen einer
zweiten Destillation an dem Sumpfprodukt aus der ersten Destillation,
wobei die (a) Adsorptionsmittel- oder (b) Destillationsmethode unter
Bedingungen durchgeführt
wird, die ausreichend sind, um das Metall (die Metalle) auf eine
Konzentration zu entfernen, die ausreichend ist, um die Metatheseproduktmischung
im Vergleich zu der nicht behandelten Produktmischung zu stabilisieren.
Diese Erfindung ist nicht auf eine besondere Form oder Valenz des
Metalls (der Metalle) beschränkt.
Elementares Metall (Metalle) oder metallische Ionen werden alle
in geeigneter Weise in dem Verfahren dieser Erfindung entfernt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt diese Erfindung eine neue stabilisierte Produktzusammensetzung aus
der Olefinmetathese bereit, die ein oder mehrere Olefine, hergestellt
in einem Olefinmetatheseprozess, enthält, wobei die Zusammensetzung
eine Gesamtkonzentration an Metall(en) von weniger als etwa 30 Gew.-ppm,
bezogen auf das Gewicht der Produktmischung aus der Olefinmetathese,
enthält.
Gemäß einem weiteren
Aspekt betrifft die Erfindung neue Verfahren zur Verringerung der
Konzentration von Metallen in einer Produktmischung aus der Olefinmetathese.
Gemäß einem
As pekt umfasst das Verfahren das In-Kontakt-Bringen einer Produktmischung
aus der Olefinmetathese, die ein oder mehrere Olefine, die in einem
Metatheseprozess hergestellt werden, und ein oder mehrere Metalle
enthält,
mit einem Adsorptionsmittel unter Bedingungen, die ausreichend sind,
um die Konzentration des Metalls (der Metalle) auf weniger als etwa
30 Gew.-ppm, bezogen auf das Gewicht der Produktmischung aus der
Olefinmetathese, zu reduzieren. Gemäß einem anderen Aspekt umfasst
das Verfahren das Durchführen
einer ersten Destillation an einer Produktmischung aus der Olefinmetathese,
die ein oder mehrere Olefine, die durch einen Metatheseprozess hergestellt werden,
und ein oder mehrere Metalle enthält, um im Wesentlichen leichtflüchtige und
niedrigsiedende Bestandteile zu entfernen, und danach Durchführung einer
zweiten Destillation an dem Sumpfprodukt der ersten Destillation,
wobei das Destillationsverfahren unter Bedingungen durchgeführt wird,
die ausreichend sind, um das Metall (die Metalle) auf eine Konzentration
von weniger als etwa 30 Gew.-ppm, bezogen auf das Gewicht der Produktmischung,
zu verringern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der oben beschriebenen Erfindungen umfasst das Metall Ruthenium,
Molybdän,
Wolfram, Rhenium oder eine Kombination davon.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der oben erwähnten
Erfindung enthält
das Adsorptionsmittel Kohlenstoff, besonders bevorzugt ein aus Holz
stammender Kohlenstoff. In dieser bevorzugten Ausführungsform
ist die Entfernung des Metathesekatalysators und Metathesekatalysatorzersetzungsproduktes hocheffizient
im Vergleich zu Verfahren nach dem Stand der Technik; zum Beispiel
bei Behandlung mit dem aus Holz stammenden Kohlenstoff werden die
Metalle auf eine Gesamtkonzentration im ppb-Bereich reduziert.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung umfasst das Destillationsverfahren das Durchführen einer
ersten Destillation an einer Produktmischung aus der Olefinmetathese
unter Bedingungen, die ausreichend sind, um im Wesentlichen leichtflüchtige und
niedrigsiedende Bestandteile zu entfernen und danach Durchführung einer
Kurzwegverdampfung mit Fraktionierbürsten an dem Sumpfprodukt aus
der ersten Destillation unter Bedingungen, die ausreichend sind,
um das Metall (die Metalle) in der Metatheseproduktmischung auf
eine Konzentration von weniger als etwa 100 Gew.-ppb zu verringern.
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Bei
den hierin beschriebenen Erfindungen kann die Ausgangsmetatheseproduktzusammensetzung aus
jedem Metatheseprozess erhalten werden, einschließlich zum
Beispiel Homometatheseprozessen zwischen zwei Olefinreaktanten identischer
chemischer Zusammensetzung, Kreuzmetatheseprozessen zwischen zwei
Olefinreaktanten mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung,
Metatheseprozessen zwischen ähnlichen
oder unterschiedlichen acyclischen Olefinen, um acyclische metathesierte
Olefinprodukte zu erzeugen; ringöffnende
Polymerisationsmetatheseprozesse, um lineare ungesättigte Polymere
zu bilden; ringschließende
Metatheseprozesse, um ungesättigte
Ringverbindungen zu bilden und Kreuzmetatheseprozesse eines Alkens
und eines Alkins, um ein konjugiertes 1,3-Dien zu bilden. Ein bevorzugtes
Metatheseverfahren betrifft die Metathese eines langkettigen ungesättigten
Olefins, wie zum Beispiel Methyloleat oder Oleinsäure mit
einem kurzkettigen Olefin, vorzugsweise ein C2–C8-Olefin, besonders bevorzugt Ethylen oder
Propylen, um ein oder mehrere Olefine mittlerer Kettenlänge zu bilden,
wie zum Beispiel 1-Decen oder Methyl-9-decenoat.
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Die
Erzeugung von Produktmischungen aus der Olefinmetathese über Olefinmetatheseprozesse
sind im Stand der Technik gut dokumentiert, wie zum Beispiel bei
K. J. Ivin und J. C. Mol, Olefin Metathesis and Metathesis Polymerization,
Academic Press, San Diego, 1997, wie auch bei M. R. Buchmeiser,
Chemical Reviews, 2000, 100, 1565–1604 erwähnt. Ausgangsolefine können jeden
Kohlenwasserstoff oder substituierten Kohlenwasserstoff umfassen,
der wenigstens eine olefinische Kohlenstoff-Kohlenstoff- Doppelbindung aufweist.
Bevorzugte Olefine enthalten 2 bis etwa 50 Kohlenstoffatome, besonders
bevorzugt 2 bis etwa 30 Kohlenstoffatome. Die Ausgangsolefine können dieselben
oder unterschiedlich sein, und sie können auch unabhängig voneinander
acyclisch oder cyclisch sein. Die Ausgangsolefine können jeweils
zwei oder mehr Doppelbindungen aufweisen. Die Substituenten an den
Ausgangsolefinen können
jeden Substituenten beinhalten, der nicht den gewünschten
Metatheseprozess inhibiert. Nicht beschränkende Beispiele für geeignete
Substituenten beinhalten Alkyleinheiten, vorzugsweise C1–C10-Alkyleinheiten, einschließlich zum
Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl und dergleichen; Cycloalkyleinheiten,
vorzugsweise C4–C8-Cycloalkyleinheiten,
einschließlich
zum Beispiel Cyclopentyl und Cyclohexyl; monocyclische aromatische
Einheiten, vorzugsweise C6-aromatische Einheiten,
d. h. Phenyl; Arylalkyleinheiten, vorzugsweise C7–C16-Aralkyleinheiten, einschließlich zum Beispiel
Benzyl; und Alkylaryleinheiten, vorzugsweise C7–C16-Alkylaryleinheiten, einschließlich zum
Beispiel Tolyl, Ethylphenyl, Xylyl und dergleichen; wie auch Ether-,
Acyl-, Hydroxy-, Halogen- (vorzugsweise Chlor und Brom), Nitro-,
Carbonsäure-,
Ester- und Amideinheiten. Nicht beschränkende Beispiele für geeignete
Ausgangsolefine beinhalten Ethylen, Propylen, Butylen, Penten, Hexen,
Hepten, Octen, Nonen, Decen, Dodecen, Cyclopenten, Cyclohexen, Cycloocten,
Butadien, Octadien, Norbornen, Dicyclopentadien, Cyclooctadien, Acrylamid,
Methylacrylat; ungesättigte
Fettsäuren,
wie zum Beispiel 3-Hexensäure
(Hydrosorbinsäure), trans-2-Heptensäure, 2-Octensäure, 2-Nonensäure, cis-
und trans-4-Decensäure,
9-Dexensäure
(Caproleinsäure),
10-Undecensäure
(Undecylensäure),
cis-4-Dodecensäure
(Lindersäure),
Tridecensäure,
cis-9-Tetradecensäure
(Myristoleinsäure),
Pentadecensäure,
cis-9-Hexadecensäure
(cis-9-Palmitoleinsäure), trans-9-Hexadecensäure (trans-9-Palmitoleinsäure), 9-Heptadecensäure, cis-6-Octadecensäure (Petroselinsäure), trans-6-Octadecensäure (Petroselaidinsäure), cis-9-Octadecensäure (Oleinsäure), trans-9-Octadecensäure (Elaidinsäure), cis-11-Octadecensäure, trans-11-Octadecensäure (Vaccensäure), cis-5-Eicoseinsäure, cis-9-Eicoseinsäure (Gadoleinsäure), cis-11- Docosenoinsäure (Cetoleinsäure), cis-13-Docoseinsäure (Erucasäure), trans-13-Docosensäure (Brassidinsäure), cis-l5-Tetracosesäure (Selacholeinsäure), cis-17-Hexacosensäure (Ximensäure) und
cis-21-Triacontensäure
(Lumequesäure),
wie auch 2,4-Hexadiensäure
(Sorbinsäure),
cis-9-cis-12-Octadecadiensäure (Linoleinsäure), cis-9-cis-12-cis-l5-Octadecatriensäure (Linolensäure), Eleostearinsäure, 12-Hydroxy-cis-9-octadecensäure (Ricinoleinsäure), cis-5-Deocosensäure, cis-5,13-Docosadiensäure und ähnliche
Säuren.
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Ungesättigte Fettsäureester
sind ebenfalls geeignete Metathesereaktanten. Das Alkoholsegment
des Fettsäureesters
kann jeder Monohydroxy-, Dihydroxy- oder Polyhydroxyalkohol sein,
der zur Kondensation mit einer ungesättigten Fettsäure, um
einen Ester zu bilden, in der Lage ist. In Saatölen ist das Alkoholsegment Glycerin,
ein Trihydroxyalkohol. Falls erwünscht,
können
die Glyceride durch Umesterung in Fettsäureester niedriger Alkohole
umgewandelt werden, die einfacher getrennt werden können oder
für nachfolgende
chemische Prozesse geeignet sind. Typischerweise enthält der Alkohol,
der in der Umesterung verwendet wird, wenigstens ein Kohlenstoffatom.
Typischerweise enthält
der Alkohol weniger als etwa 15 Kohlenstoffatome, vorzugsweise weniger
als etwa 12 Kohlenstoffatome, besonders bevorzugt weniger als etwa
10 Kohlenstoffatome, und noch mehr bevorzugt, weniger als ungefähr 8 Kohlenstoffatome.
Die Kohlenstoffatome in dem Alkoholsegment können in einer geraden Kette
oder einer verzweigten Struktur angeordnet sein und können mit einer
Vielzahl von Substituenten, wie zum Beispiel denen, die vorhergehend
hierin im Zusammenhang mit den Olefinreaktanten offenbart sind,
substituiert sein, einschließlich
der oben erwähnten
Alkyl-, Cycloalkyl-, monocyclischen aromatischen, Arylalkyl-, Alkylaryl-,
Hydroxyl-, Halogen-, Nitro-, Carbonsäure-, Ether-, Ester-, Acyl- und
Amidsubstituenten. Vorzugsweise ist das Alkoholsegment des ungesättigten
Fettsäureesters
Glycerin oder ein geradkettiges oder verzweigtes C1-C8-Alkanol. Es ist am meisten bevorzugt, wenn
der Alkohol ein C1–C4-Alkanol
ist, geeignete Beispiele davon beinhalten Methanol, Ethanol und
Propanol.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist ein Ausgangsolefin eine C6–C30-ungesättigte Fettsäure oder
ein ungesättigter
Fettsäureester,
besonders bevorzugt Oleinsäure
oder ein Ester der Oleinsäure.
Das zweite Ausgangsolefin ist besonders bevorzugt ein niedriges
Olefin, d. h. ein C2–C8-Olefin,
wie zum Beispiel Ethylen, Propylen, 1-Buten, 2-Buten, Butadien,
Pentene oder Mischungen davon. Es ist besonders bevorzugt, wenn
das zweite Ausgangsolefin Ethylen oder Propylen, am meisten bevorzugt
Ethylen, ist.
-
Metatheseverfahrensbedingungen
sind ebenfalls im Stand der Technik gut dokumentiert (siehe die oben
zitierten Referenzen). Die Ausgangsolefine können dem Metatheseprozess in
jeder geeigneten Menge zugeführt
werden. In Abhängigkeit
der bestimmten Reaktanten und der gewünschten Produkte kann es vorteilhaft
sein, die Homometathese der Ausgangsolefine zu minimieren. Der Fachmann
weiß,
wie die relativen Mengen der Ausgangsolefine gewählt werden und, falls erwünscht, wie
die Homometathesereaktionen minimiert werden. Typischerweise beträgt das Verhältnis eines
ersten Olefinreaktanten zu einem zweiten Olefinreaktanten wenigstens
ungefähr
0,8/1. Die folgenden molaren Verhältnisse können als Richtlinie für die Metathese
von bevorzugten langkettigen ungesättigten Fettsäuren oder
Fettsäureestern
oder bevorzugten niederen Olefinen verwendet werden. Typischerweise
beträgt
das molare Verhältnis
von niederen Olefinen zu der Gesamtmenge an ungesättigten
Fettsäuren
oder Fettsäureestern
mehr als ungefähr
0,8/1,0, vorzugsweise mehr als ungefähr 0,9/1,0. Typischerweise
ist das molare Verhältnis
von niederen Olefinen zu der Gesamtmenge an ungesättigten
Fettsäuren
oder Fettsäureestern
weniger als etwa 5/1 und vorzugsweise weniger als etwa 3/1. Wenn
das niedere Olefin Ethylen ist, ist Homometathese nicht problematisch
und das molare Verhältnis von
Ethylen zu ungesättigter
Fettsäure
oder Fettsäureestern
kann bis zu etwa 20/1,0 betragen. Besonders bevorzugt beträgt das molare
Verhältnis,
wenn Ethylen eingesetzt wird, weniger als etwa 10/1,0.
-
Das
Ausgangsolefin wird typischerweise dem Metatheseprozess als flüssige Phase
in Substanz ohne ein Lösungsmittel
bereit gestellt, weil die Verwendung eines Lösungsmittels die Recycleerfordernisse
und -kosten erhöhen
würde.
Wahlweise kann aber ein Lösungsmittel
eingesetzt werden. Wenn ein Lösungsmittel verwendet
wird, enthält
die Produktzusammensetzung aus der Olefinmetathese zusätzlich das
Lösungsmittel, das
nachfolgend rückgewonnen
und zu dem Metatheseprozess zurückgeführt werden
kann. Nicht beschränkende
Beispiele von geeigneten Lösungsmitteln
beinhalten aromatische Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel Benzol,
Toluol und Xylole, chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise
chlorierte Benzole, wie zum Beispiel Chlorbenzol und Dichlorbenzol;
Alkane, wie zum Beispiel Pentan, Hexan und Cyclohexan; Ether, wie
zum Beispiel Diethylether und Tetrahydrofuran und chlorierte Alkane,
wie zum Beispiel Methylenchlorid und Chloroform. Jede geeignete
Menge an Lösungsmittel
ist akzeptabel. Im Allgemeinen beträgt die Konzentration an jedem
Olefinreaktanten in dem Lösungsmittel
mehr als ungefähr
0,05 M, vorzugsweise mehr als ungefähr 0,5 M, üblicherweise aber weniger als
etwa die Sättigungskonzentration
und vorzugsweise weniger als etwa 5,0 M.
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Niedere
Olefine, wie zum Beispiel Ethylen, Propylen und Butene, können der
Metathese als im Wesentlichen reines Gas oder wahlweise verdünnt mit
einem gasförmigen
Verdünnungsmittel
zugeführt
werden. Als gasförmiges
Verdünnungsmittel
kann jedes im Wesentlichen inerte Gas verwendet werden, geeignete
Beispiele davon beinhalten ohne Einschränkung Helium, Neon, Argon,
Stickstoff und Mischungen davon. Falls ein gasförmiges Verdünnungsmittel verwendet wird,
liegt die Konzentration des niederen Olefins in dem Verdünnungsmittel üblicherweise
im Bereich von mehr als etwa 5 Mol-% und vorzugsweise mehr als ungefähr 10 Mol-%
bis üblicherweise
weniger als etwa 90 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmolzahl von niederem Olefin
und gasförmigem
Verdünnungsmittel.
Typischerweise wird Sauerstoff aus dem Metatheseprozess ausgeschlossen,
um unerwünschte
Nebenreaktionen mit dem Metathesekatalysator und seinen Zusamumensetzungsteilen
(Metall und Ligand) als auch mit Ausgangs- und Produktolefinen zu
vermeiden.
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Als
weitere Option kann ein stabilisierender Ligand dem Metatheseprozess
zugeführt
werden. Der stabilisierende Ligand kann jedes Molekül oder Ion
enthalten, das die Katalysatorstabilität in dem Metatheseprozess unterstützt, gemessen
zum Beispiel durch erhöhte
Aktivität
oder verlängerte
Katalysatorlebensdauer. Nicht beschränkende Beispiele von stabilisierenden
Liganden beinhalten Tri(alkyl)phosphine, wie zum Beispiel Tricyclohexylphosphin,
Tricyclopentylphosphin und Tributylphosphin; Tri(aryl)phosphine,
wie zum Beispiel Tri(phenyl)phosphin und Tri(methylphenyl)phosphin;
Alkyldiarylphosphine, wie zum Beispiel Cyclohexyldiphenylphosphin;
Dialkylarylphosphine, wie zum Beispiel Dicyclohexylphenylphosphin;
Ether, wie zum Beispiel Anisol; Phosphinoxide, wie zum Beispiel
Triphenylphosphinoxid; wie auch Phosphinite, Phosphonite, Phosphoramidite,
Pyridine und alle Kombinationen der oben erwähnten Verbindungen. Vorzugsweise
ist der stabilisierende Ligand ausgewählt aus den oben erwähnten Phosphinen
und besonders bevorzugt ist er Tri(cyclohexyl)phosphin oder Tri(phenyl)phosphin.
Die Menge an stabilisierendem Ligand kann in Abhängigkeit des speziell eingesetzten
Katalysators und seiner speziellen Ligandenkomponenten variiert
werden. Typischerweise ist das molare Verhältnis von stabilisierendem
Ligand zu Katalysator größer als
etwa 0,05/1 und vorzugsweise größer als
etwa 0,5/1. Typischerweise ist das molare Verhältnis von stabilisierendem
Ligand zu Katalysator kleiner als etwa 2,0/1 und vorzugsweise kleiner
als ungefähr
1,5/1.
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Der
Metathesekatalysator kann jeden Katalysator enthalten, der geeignet
ist, einen Metatheseprozess zu unterstützen. Viele Metathesekatalysatoren
sind im Stand der Technik bekannt. Repräsentative Beispiele davon sind
in
WO 93/20111 ,
US 5,312,940 ,
WO 96/04289 und von J. Kingsbury et
al. in Journal of the American Chemical Society, 121 (1999), 791–799, wie
auch in der anhängigen
Internationalen Patentanmeldung Anmeldenummer PCT/US02/05894 (Anwaltsaktenzeichen
Nr. 61071A), eingereicht am 27. Februar 2002, im Namen von Thomas
E. Newman, Cynthia Rand, Robert Maughon, Kenneth Burdett, Donald
Morrison und Eric Wasserman, offenbart, wobei die oben erwähnten Dokumente
hierin durch Bezugnahme hier mit eingebracht sind. Der bevorzugte
Metathesekatalysator enthält
ein katalytisches Metall, ausgewählt
aus Ruthenium, Molybdän,
Wolfram, Rhenium oder einer Mischung davon; besonders bevorzugt
ist Ruthenium, Molybdän,
Rhenium oder eine Mischung davon und am meisten bevorzugt Ruthenium.
Nicht beschränkende
Beispiele geeigneter Rutheniumkatalysatoren beinhalten Dichlor-3,3-diphenylvinylcarben-bis(tricyclohexylphosphin)ruthenium(II),
Bis(tricyclohexylphosphin)benzylidenruthenium-dichlorid, Bis(tricyclohexylphosphin)benzylidenruthenium-dibromid,
Tricyclohexylphosphin[1,3-bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,5-dihydroimidazol-2-yliden][benzyliden]ruthenium-dichlorid,
Tricyclohexylphosphin[1,3-bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,5-dihydroimidazol-2-yliden][benzyliden]ruthenium-dibromid
und Tricyclohexylphosphin[1,3-bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,5-dihydroimidazol-2-yliden][benzyliden]ruthenium-diiodid.
Nicht beschränkende
Beispiele geeigneter Molybdän-,
Rhenium- und Wolframkatalysatoren beinhalten MoO
3/Siliciumdioxid,
2,6-Diisopropylphenylimidonophylidenmolybden(VI)bis(hexafluoro-t-butoxid),
Re
2O
7/Aluminiumoxid/R
4Sn, Re
2O
7/Siliciumdioxid-Aluminiumoxid/R
4Sn, Re
2O
7/B
2O
3-Aluminiumoxid/R
4Sn,
WCl
6/R
4Sn, wobei
in den oben erwähnten
Formeln jedes R unabhängig
voneinander ausgewählt
ist aus Alkyl- und Aryleinheiten und substituierten Derivaten davon,
vorzugsweise C
1–C
20-Alkyl-
und C
6–C
20-Aryleinheiten.
-
Es
ist am meisten bevorzugt, wenn der Rutheniummetathesekatalysator
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Dichlor-3,3-diphenylvinylcarben-bis(tricyclohexylphosphin)ruthenium(II),
Bis(tricyclohexylphospin)benzylidenruthenium-dichlorid, Tricyclohexylphospin[1,3-bis(2,4,6- trimethylphenyl)-4,5-dihydroimidazol-2-yliden][benzyliden]ruthenium(IV)dichlorid,
Tricyclohexylphosphin[1,3-bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,5-dihydroimidazol-2-yliden][benzyliden]ruthenium(IV)-dibromid,
Tricyclohexylphosphin[1,3-bis(2,4,6-trimethylphenyl)-4,5-dihydroimidazol-2-yliden][benzyliden]ruthenium(IV)-diiodid
und dem Rutheniumchelatkomplex, der durch die folgende Formel I
wiedergegeben ist:
-
In
Formel I ist M gleich Ru, jedes L ist unabhängig voneinander ausgewählt aus
neutralen und anionischen Liganden in jeglicher Kombination, die
die Bindungs- und Ladungserfordernisse von M ausgleichen, a ist
eine ganze Zahl, vorzugsweise von 1 bis etwa 4, die die Gesamtzahl
der Liganden L wiedergibt, R
1 ist ausgewählt aus
Wasserstoff, geradkettigen oder verzweigten Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl- und substituierten Arylresten, Y ist eine Elektronendonorgruppe
eines Elements aus der Gruppe 15 oder 16 des Periodensystems (wie von
der IUPAC in Nomenclature of Inorganic Chemistry: Recommendations
1990, G. J. Leigh, Editor, Blackwell Scientific Publications, 1990
angegeben); Y ist besonders bevorzugt O, S, N oder P; jedes R
2 ist unabhängig voneinander ausgewählt aus
Wasserstoff-, Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- und substituierten Arylresten,
ausreichend, um die Valenz von Y zu erfüllen, vorzugsweise so, dass
Y formal neutral ist; b ist eine ganze Zahl, vorzugsweise von 0
bis etwa 2 und gibt die Gesamtzahl der R
2-Reste
wieder und Z ist ein zweibindiger organischer Rest, der sowohl an
Y und den Carbenkohlenstoff (C) gebunden ist, um einen zweizähnigen Liganden
zu bilden, wobei dieser Ligand zusammen mit dem M-Atom einen Ring
von ungefähr
4 bis ungefähr
8 Atome bildet. Besonders bevorzugt ist jedes L in Formel I unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Halogeniden, am meisten bevorzugt Fluorid,
Chlorid, Bromid und Iodid; Cyanid, Thiocyanat, Phosphine der Formel
PR
3 3, Amine der
Formel NR
3 3, Wasser
und Ether der Formel OR
3 2,
Thioether der Formel SR
3 2 und
Liganden, mit den Formeln II und III wie folgt:
worin jedes R
3 in
einer der oben angegebenen Formeln unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Wasserstoff, Alkyl, vorzugsweise C
1–C
15-Alkyl; Cycloalkyl, vorzugsweise C
3–C
8-Cycloalkyl; Aryl, vorzugsweise C
6–C
15-Aryl und substituiertes Aryl, vorzugsweise
C
6-C
15-substituierte
Arylreste. Mischungen der oben erwähnten Liganden L können in
jeder gegebenen Spezies der Formel I eingesetzt werden. Besonders
bevorzugt ist R
1 in Formel I ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Wasserstoff-, C
1–C
15-Alkyl- , C
3–C
8-Cycloalkyl- und C
6–C
15-Arylresten. Besonders bevorzugt ist jedes
R
2 unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus C
1–C
12-Alkyl-,
C
3–C
8-Cycloalkyl- und C
6–C
15-Arylresten. Vorzugsweise ist Z ausgewählt aus
den folgenden zweibindigen Resten: Ethylen(IV), Vinylen(V), Phenylen(VI),
substituierte Vinylene(VII), substituierte Phenylene(VIII), Naphthylen(IX),
substituierte Naphthylene(X), Piperazindiyl(XI), Piperidiyl(XII).
worin jedes R
3 wie
oben angegeben ausgewählt
sein kann aus Wasserstoff, Alkyl, vorzugsweise C
1–C
15-Alkyl; Cycloalkyl, vorzugsweise C
3–C
8-Cycloalkyl;
und Aryl, vorzugswseise C
6–C
15-Arylresten, worin jedes n eine ganze Zahl
von 1 bis etwa 4 ist. Die am meisten bevorzugte Ausführungsform
der Formel I wird durch Formel XIII wiedergegeben:
worin jedes T unabhängig aus
Cl und Br ausgewählt
ist und PCy
3 gleich Tricyclohexylphosphin
ist.
-
Obwohl
der Metathesekatalysator vorzugsweise ein homogener Katalysator
ist, der in der Metathesereaktionsflüssigkeit gelöst ist,
kann der Katalysator in einer heterogenen Form gebunden oder abgeschieden auf
jedem konventionellen Katalysatorträger bereitgestellt werden.
Solche Träger
sind dem Fachmann bekannt und beinhalten zum Beispiel Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxide, Aluminosilicate, Titandioxid,
Titansilicate, Kohlenstoff und retikulierte vernetzte polymere Harze,
wie zum Beispiel retikuliertes vernetztes Polystyrol. Falls ein
Katalysatorträger
verwendet wird, kann der Metathesekatalysator auf dem Katalysatorträger in jeder
Menge aufgebracht werden, vorausgesetzt, dass der Metatheseprozess
zu den erwünschten
Metatheseprodukten verläuft.
Im Allgemeinen ist die Katalysatorbeladung auf dem Träger größer als
etwa 0,01 Gew.-% katalytisches Metall und vorzugsweise größer als
etwa 0,05 Gew.-% katalytisches Metall, bezogen auf das Gesamtgewicht
von Katalysator und Träger.
Im Allgemeinen beträgt
die Beladung weniger als etwa 20 Gew.-% katalytisches Metall und
vorzugsweise weniger als ungefähr
10 Gew.-% katalytisches Metall, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Katalysators und Trägers.
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Metatheseprozessbedingungen
sind in dem Stand der Technik gut dokumentiert wie in den oben zitierten
Referenzen ausgeführt.
Typische Prozessbedingungen werden nachfolgend weiter unten zusammengefasst,
aber die hierin offenbarten Erfindungen sollen nicht in irgendeiner
Art und Weise begrenzt oder eingeschränkt werden durch die folgenden
Ausführungen.
-
Andere
Metatheseprozessbedingungen können
geeignet sein in Abhängigkeit
der eingesetzten bestimmten Reaktanten und des Katalysators und
von den angestrebten Produkten. Im Allgemeinen wird das Verfahren
bei einer Temperatur von mehr als etwa 0°C, vorzugsweise mehr als etwa
15°C und
besonders bevorzugt von mehr als etwa 25°C durchgeführt. Im Allgemeinen wird das
Metatheseverfahren bei einer Temperatur von weniger als etwa 80°C, vorzugsweise
weniger als etwa 50°C
und besonders bevorzugt von weniger als etwa 35°C durchgeführt. Der Gesamtdruck einschließlich Reaktantenolefine
und gasförmige
Verdünnungsmittel
ist typischerweise größer als
etwa 5 psig (34,5 kPa), vorzugsweise mehr als etwa 10 psig (68,9
kPa) und besonders bevorzugt von mehr als etwa 45 psig (310 kPa).
Typischerweise beträgt
der Gesamtdruck weniger als etwa 500 psig (2.758 kPa), vorzugsweise
weniger als 250 psig (1.723 kPa) und besonders bevorzugt weniger
als etwa 100 psig (690 kPa). Wenn der Metatheseprozess in einem
Satzreaktor durchgeführt
wird, beträgt
das Verhältnis
des Olefinausgangsverbindungen zu den Molen des Metathesekatalysators
typischerweise mehr als etwa 10 : 1, vorzugsweise mehr als etwa
50 : 1 und besonders bevorzugt mehr als etwa 100 : 1. Das molare
Verhältnis
von Olefinausgangsmaterialien zu Metathesekatalysator wird typischerweise
kleiner als etwa 10.000.000 : 1, vorzugsweise kleiner als 1.000.000
: 1 und besonders bevorzugt kleiner als etwa 500.000 : 1 sein. Wenn
das Verfahren in einem kontinuierlichen Durchflussreaktor durchgeführt wird,
dann bestimmt die stündliche
Raumgeschwindigkeit, bezogen auf Gewicht, angegeben in Einheiten
von Gramm Metatheseausgangsverbindung pro Gramm Katalysator pro
Stunde (h–1)
die relative Menge von Olefinreaktanten zu eingesetztem Katalysator
wie auch die Verweilzeit der Olefinausgangsverbindung in dem Reaktor.
Dementsprechend ist die stündliche
Raumgeschwindigkeit, bezogen auf Gewicht des Olefinreaktantenzuführstroms
typischerweise größer als
etwa 0,04 g pro Gramm Katalysator pro Stunde (h–1)
und vorzugsweise größer als
ungefähr
0,1 h–1.
Die stündliche
Raumgeschwindigkeit, bezogen auf Gewicht des Olefinreaktantenzuführstroms, beträgt typischerweise
weniger als etwa 100 h–1 und vorzugsweise weniger
als etwa 20 h–1.
Die Flüsse
der Olefinreaktanten werden typischerweise so eingestellt, um das
erwünschte
Verhältnis
von erstem Olefinreaktanten zu zweiten Olefinreaktanten einzustellen.
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Wenn
der Metatheseprozess wie oben beschrieben ausgeführt wird, dann wird eine Metatheseproduktmischung
erhalten, die ein oder mehrere Produktolefine, einen Metathesekatalysator,
der katalytisches Metall und einen oder mehrere Liganden enthält, wahlweise
ein oder mehrere Katalysatorzersetzungsprodukte, wahlweise ein oder
mehrere nicht umgesetzte Olefinreaktanten, und wahlweise ein oder
mehrere Metalle, die von Quellen stammen, die sich von dem Katalysator
und den Katalysatorzersetzungsprodukten unterscheiden, einschließlich zum
Beispiel Eisen, Nickel, Kupfer, Zink, Cobalt, Chrom, Lithium, Natrium,
Kalium, Magnesium, Calcium und Mischungen davon, enthält. Andere
optionale Komponenten der Meta theseproduktmischung beinhalten ein
oder mehrere Metathesenebenprodukte, ein oder mehrere Lösungsmittel
und ein oder mehrere stabilisierende Liganden. Die Metatheseproduktolefine
können
zum Beispiel umfassen unsubstituierte und substituierte acyclische
Olefine, unsubstituierte und substituierte cyclische Olefine, Polyolefinpolymere und
konjugierte 1,3-Diene,
vorausgesetzt, dass wenigstens ein Produktolefin sich von den Olefinreaktanten unterscheidet.
Die Produktolefine können
Monoolefine, Diolefine und Polyolefine und substituierte Derivate
davon umfassen. Geeignete Substituenten sind bereits im Zusammenhang
mit den substituierten Olefinreaktanten erwähnt worden. Vorzugsweise ist
das acyclische Olefin ein C2–C20-acyclisches Olefin. Vorzugsweise ist das
cyclische Olefin ein C4–C8-cyclisches
Olefin. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Metatheseproduktolefin ein C2–C20-α,ω-Olefin,
wie zum Beispiel 1-Decen oder ein C2–C20-α,ω-ungesättigter Ester
oder Säure,
wie zum Beispiel Methyl-9-decenoat.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass typische Metatheseproduktmischungen
das katalytische Metalle) in einer Konzentration von mehr als etwa
1 Gew.-ppm, typischer von etwa mehr als 30 Gew.-ppm, bezogen auf das
Gewicht der Produktmischung, enthalten. Typischerweise beträgt die Konzentration
von katalytischem Metall in der Metatheseproduktmischung weniger
als etwa 500 ppm, vorzugsweise weniger als etwa 100 ppm, bezogen
auf Gewicht.
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Die
Metatheseproduktmischung kann durch konventionelle Verfahren, die
dem Fachmann bekannt sind, wie zum Beispiel Destillation, Extraktion,
Fällung,
Kristallisation, Membrantrennung und dergleichen aufgetrennt werden.
Da in der Produktmischung vorhandene Metalle nachteilig Doppelbindungsisomerisierung und
thermische und chemische Zersetzung induzieren können, beschäftigt sich das Verfahren der
vorliegenden Erfindung mit der Notwendigkeit, katalytische Metalle
und andere Metalle, die aus fremden Quellen vorhanden sind, zu entfernen.
Obwohl die Metalle zu je dem Zeitpunkt, nachdem die Metathesereaktion
vollständig
ist, entfernt werden können,
ist es bevorzugt, die Metalle so bald wie möglich, d. h. bald nachdem die
Metathesereaktion beendet ist, zu entfernen und vorzugsweise vor
der Trennung bei erhöhter
Temperatur oder Lagerung für
lange Zeiträume.
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Entsprechend
des Verfahrens dieser Erfindung kann die Metatheseproduktmischung
(a) mit einem Adsorptionsmittel in Kontakt gebracht werden oder
(b) einer Destillation unterzogen werden, unter Prozessbedingungen,
die ausreichend sind, um Metalle auf eine Konzentration, die ausreichend
ist, um die Mischung zu stabilisieren, im Vergleich zur Ausgangsmetatheseproduktmischung,
die nicht nach dem hierin beschriebenen Verfahren stabilisiert worden
ist (unbehandelte Mischung), zu entfernen. Typischerweise ist nach
der Behandlung nach Methode (a) oder (b) die Gesamtkonzentration
an Metallen kleiner als etwa 30 Gew.-ppm, bezogen auf das Gewicht
der Olefinmetatheseproduktmischung. Vorzugsweise ist die Gesamtkonzentration
an Metallen auf weniger als etwa 15 ppm, besonders bevorzugt auf
weniger als etwa 5 ppm und noch bevorzugter auf weniger als etwa
1 ppm verringert. In den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist die Gesamtkonzentration an Metall auf weniger
als etwa 0,3 ppm (300 ppb), bezogen auf das Gewicht der Metatheseproduktmischung,
verringert. Die verringerte Metallkonzentration ist aber typischerweise
größer als
etwa 0 ppt und besonders typisch größer als etwa 1 ppb, bezogen
auf das Gewicht der Metatheseproduktmischung.
-
Jedes
Adsorptionsmittel, das in der Lage ist, die Metatheseproduktmischung
zu stabilisieren, kann in dem Verfahren dieser Erfindung eingesetzt
werden. Nicht beschränkende
Beispiele geeigneter Adsorptionsmittel beinhalten ohne Beschränkung Kohlenstoffe,
Silicagele, Diatomeenerden, Tone, retikular vernetzte Ionenaustauscherharze,
Aluminiumoxide, Siliciumoxid-Aluminiumoxid und Mischungen davon.
Geeignete Tone beinhalten ohne Beschränkungen Montmorillonit, Bentonit
und Kaolinton. Geeignete Koh lenstoffe beinhalten ohne Einschränkung darauf
Kohlenstoffe, die aus Holz oder Kokosnuss stammen. Geeignete retikular
vernetzte Ionenaustauscherharze beinhalten ohne Beschränkungen
retikular vernetzte ionisch funktionalisierte Polystyrolharze. Falls
Siliciumdioxid, wie zum Beispiel Silicagel, verwendet wird, wird
vorzugsweise das Siliciumdioxid oder Silicagel ohne andere Behandlungen,
vorzugsweise ohne die Behandlung mit Bleitetraacetat, Tris(hydroxymethyl)phosphin,
Triphenylphosphinoxid, Dimethylsulfoxid oder Mischungen davon, eingesetzt. Vorzugsweise
ist das Adsorptionsmittel ausgewählt
aus Kohlenstoffen, Tonen, retikular vernetzten Ionenaustauscherharzen,
Aluminiumoxiden, Siliciumoxid-Aluminiumoxiden und Mischungen davon.
Besonders bevorzugt ist das Adsorptionsmittel Kohlenstoff, noch
stärker
bevorzugt ein von Holz stammender Kohlenstoff. Am meisten bevorzugt
ist das Kohlenstoffadsorptionsmittel ein von Holz stammender Kohlenstoff
der Marke Westvaco NucharTM.
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Jedes
Gewichtsverhältnis
von Adsorptionsmittel zu Metatheseproduktmischung kann eingesetzt
werden, unter der Voraussetzung, dass die Mischung stabilisiert
wird. Im Allgemeinen wird das Adsorptionsmittel in einer Menge von
mehr als etwa 0,1 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 1 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Metatheseproduktmischung, eingesetzt. Im Allgemeinen
wird das Adsorptionsmittel in einer Menge von weniger als etwa 20
Gew.-%, vorzugsweise weniger als etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Metatheseproduktmischung eingesetzt.
-
Das
In-Kontakt-Bringen der Metatheseproduktmischung mit dem Adsorptionsmittel
kann durch jede konventionelle Art und Weise, wie zum Beispiel durch
Aufschlämmen
der Produktmischung mit dem Adsorptionsmittel, gefolgt durch Filtration
oder durch Durchführung
der Produktmischung durch eine Festbettkolonne des Adsorptionsmittels,
bewirkt werden. Wenn die Metatheseproduktmischung nicht ausreichend
fluid ist bei der Temperatur des In-Kontakt-Bringens, kann die Produktmischung
in einem geeigneten Lösungsmittel
zur Vereinfachung des In-Kontakt-Bringens mit dem Adsorp tionsmittel
gelöst
werden. Jedes thermisch und chemisch stabile Lösungsmittel mit akzeptierbarer
Löslichkeit
kann verwendet werden. Nicht einschränkende Beispiele geeigneter
Lösungsmittel
beinhalten aromatische Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel Benzol,
Toluol und Xylole; chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise
chlorierte Benzole, wie zum Beispiel Chlorbenzol und Dichlorbenzol;
Alkane, wie zum Beispiel Pentan, Hexan und Cyclohexan; Ether, wie
zum Beispiel Diethylether und Tetrahydrofuran; und chlorierte Alkane,
wie zum Beispiel Methylenchlorid und Chloroform. Die Kontakttemperatur
und der Kontaktdruck können
in Abhängigkeit
der spezifischen Durchführungsauslegung,
Produktmischung und ausgewähltem
Adsorptionsmittel variiert werden. Üblicherweise ist die Kontakttemperatur
größer als
etwa –10°C, vorzugsweise
größer als
etwa 5°C. Üblicherweise
ist die Kontakttemperatur kleiner als etwa 70°C, vorzugsweise kleiner als
etwa 50°C.
Der Druck kann zwischen einem Druck unterhalb oder oberhalb Atmosphärendruck
liegen mit einem bevorzugten Bereich von etwa Atmosphärendruck bis
etwa 100 psig (689,6 kPa). Die Kontaktzeit kann ebenfalls in Abhängigkeit
der Besonderheiten der Produktmischung und des ausgewählten Adsorptionsmittels
variieren. Typischerweise wird in einem Aufschlämmungs- oder Satzprozess die
Kontaktzeit größer als
etwa 15 min betragen. Vorzugsweise ist die Kontaktzeit kleiner als
etwa 24 h, besonders bevorzugt kleiner als etwa 12 h und noch bevorzugter
kleiner als etwa 6 h und am meisten bevorzugt kleiner als etwa 4
h.
-
Typischerweise
beträgt
die Raumzeitgeschwindigkeit in einem kontinuierlichen Durchflussfestbettprozess,
bezogen auf Gewicht, gegeben in Einheiten von Gramm Metatheseproduktmischung
pro Gramm Adsorptionsmittel pro Stunde (hr–1)
mehr als 0,01 hr–1, vorzugsweise mehr
als etwa 0,1 hr–1. Typischerweise ist die
Raumzeitgeschwindigkeit bezogen auf Gewicht kleiner als etwa 10
hr–1 und
vorzugsweise kleiner als etwa 5 hr–1.
Darüber
hinaus sind keine speziellen Vorgehensweisen notwendig für das Verfahren
dieser Erfindung. Das Verfahren kann unter Luft durchgeführt werden, vorausgesetzt,
dass Luft/Sauerstoff nicht mit den Olefinprodukten oder -reaktanten
reagiert.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
dieser Erfindung kann das Metall (können die Metalle) aus einer Produktmischung
aus der Olefinmetathese durch Destillation entfernt werden, um eine
stabilisierte Metatheseproduktmischung mit einer niedrigen Konzentration
von Metall(en), wie oben beschrieben, zu ergeben. Bei der Destillationsmethode
dieses Verfahrens wird die Metatheseproduktmischung einer ersten
Destillation unterzogen, um im Wesentlichen Leichtsieder oder leichtflüchtige Bestandteile
zu entfernen und danach wird das Sumpfprodukt der ersten Destillation
einer zweiten Destillation in einem Kurzwegverdampfer mit Fraktionierbürsten unterzogen,
um die Metallkonzentration auf weniger als etwa 30 ppm und vorzugsweise
weniger als etwa 100 ppb zu verringern. Die Entfernung von Leichtsiedern
in einer ersten Stufe scheint wichtig für den Erfolg, die Metalle auf
eine Endkonzentration von weniger als etwa 100 ppb zu verringern,
zu sein. Wenn substantielle Mengen an Leichtsiedern in der zweiten
Destillation vorhanden sind, kann das Einbringen von Metallen in
das Olefindestillat unumgänglich
sein. Nach Entfernen der Leichtsieder und der leichtflüchtigen
Bestandteile ist die Konzentration an Metall(en), die in dem Destillat
der zweiten Stufe erreicht werden kann, im Allgemeinen kleiner als
etwa 100 ppb und vorzugsweise kleiner als etwa 75 ppb, bezogen auf
Gewicht. Der Ausdruck "im
Wesentlichen Entfernen von Leichtsiedern und Flüchtigen" bedeutet, dass mehr als etwa 75 Gew.-%,
vorzugsweise mehr als etwa 85 Gew.-% und besonders bevorzugt mehr
als etwa 90 Gew.-% der Leichtsieder und Flüchtigen entfernt werden, bezogen
auf das Gewicht der Produktmischung aus der Olefinmetathese, die
der ersten Destillation zugeführt
wird. Leichtsieder und Flüchtige
beinhalten in erster Linie Metatheselösungsmittel und können ebenfalls
niedere Olefine und flüchtige
Metathesenebenprodukte beinhalten.
-
Der
erste Destillationsschritt kann in jeder geeigneten Apparatur durchgeführt werden,
so lange die Flüchtigen
und Leichtsieder im Wesentlichen entfernt werden, ohne nicht akzeptablen
Verlust von Zielolefinprodukten. Apparaturen, die in geeigneter
Weise eingesetzt werden können,
beinhalten ohne Beschränkung einen
Destillationsturm, einen Stripper, einen Fallfilmverdampfer, einen
Fraktionierbürstenverdampfer
oder einen Kurzwegverdampfer mit Fraktionierbürsten, wie dem Fachmann bekannt
ist. Die tatsächlich
ausgewählte Apparatur
hängt von
der Verfahrenstemperatur und dem Verfahrensdruck, der benötigt wird,
um Flüchtige
und Leichtsieder zu entfernen, wie auch von Kostenüberlegungen,
zugänglicher
Ausrüstung
und Überlegung
der Eigenschaften (Stabilität,
Leichtflüchtigkeit
etc.) der spezifischen Komponenten der Olefinproduktmischung, ab.
Typischerweise, hängen
die ersten Destillationsprozessbedingungen (zum Beispiel T, P) von
den speziellen zu entfernenden Flüchtigen und Leichtsiedern ab.
Typischerweise ist die Temperatur der ersten Destillation größer als
etwa 40°C,
während
der Druck typischerweise größer ist
als ungefähr
15 mm Hg (20 kPa). Typischerweise beträgt die Temperatur der ersten
Destillation weniger als etwa 150°C,
während
der Druck kleiner ist als etwa 100 mm Hg (132 kPa). Andere Prozessbedingungen
können
geeignet sein, wie durch den Fachmann bestimmbar.
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Nach
der Entfernung von Leichtsiedern und Flüchtigen, wird die Metatheseproduktmischung
in eine zweite Destillationsapparatur, vorzugsweise einen Kurzwegverdampfer
mit Fraktionierbürsten,
unter Bedingungen zugeführt,
die ausreichend sind, um die Metalle auf eine Konzentration von
weniger als etwa 30 Gew.-ppm zu verringern. Kurzwegverdampfer mit
Fraktionierbürsten,
die dem Fachmann bekannt sind, enthalten interne Kondensatoren und
einen relativ kurzen Abstand von der erwärmten Oberfläche zu der
Kondensatoroberfläche,
wodurch der Druckabfall zwischen den beiden Oberflächen vernachlässigbar
ist. Die tatsächliche
Wegstrecke variiert in Abhängigkeit
von der Größe des Verdampfers;
zum Beispiel von etwa 1 bis etwa 4 cm in einem Laborverdampfer bis
etwa 50 cm in einer kommer ziellen Einheit. Eine Kurwegverdampfung
kann bei niedrigen Drücken
(typischerweise von größer als
etwa 0,001 mm Hg (1,3 Pa) bis weniger als etwa 5 mm Hg (6,6 kPa))
erwirkt werden, was wiederum niedrigere Siedetemperaturen ermöglicht.
Niedrige Siedetemperaturen sind vorteilhaft, weil wie in der gesamten
Beschreibung erwähnt,
Olefinmetatheseproduktmischungen instabiler mit zunehmender Temperatur
aufgrund der Gegenwart von Metallen) sind. Zusätzlich bewirkt der Kurzwegverdampfer
mit Fraktionierbürsten
die Verringerung der Filmdicke und verteilt ihn gleichmäßig auf
der erwärmten
Oberfläche,
was wiederum Hot Spots verringert, die nachteilig die thermisch
instabile Verbindung beeinträchtigen
könnte.
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Die
Temperatur und der Druck der Kurzwegverdampfung mit Fraktionierbürsten hängt ebenfalls
von den speziellen zu destillierenden Metatheseprodukten ab. Der
Fachmann weiß,
wie die Temperatur und der Druck bei der zweiten Destillation zu
variieren sind, um die gewünschten
Produkte zu gewinnen. In einer bevorzugten Ausführungsform, die die Destillation
von 1-Decen, Methyldecenoat und Methyloleat betrifft, wird typischerweise
die Kurzwegverdampfung mit Fraktionierbürsten bei einer Temperatur
von mehr als etwa 150°C und
einem Druck von mehr als etwa 0,001 mm Hg (1,3 Pa) durchgeführt. Typischerweise
wird in der bevorzugten Ausführungsform
die Kurzwegverdampfung mit Fraktionierbürsten bei einer Temperatur
von weniger als etwa 200°C
und einem Druck von weniger als etwa 5 mm Hg (6,6 kPa) durchgeführt. Der
tatsächlich
verwendete Druck hängt
von der Notwendigkeit unterhalb der Temperatur, bei der thermische
Zersetzung stattfindet, zu bleiben. Die Verweilzeit des Metatheseprodukts
in dem Kurzwegverdampfer mit Fraktionierbürsten liegt typischerweise
im Bereich von etwa 15 s bis etwa 20 s, wodurch die Dauer der Wärmebelastung
des Metatheseprodukts reduziert wird und weiter die Möglichkeit
der thermischen Zersetzung minimiert wird. Wenn die Destillation
wie oben beschrieben durchgeführt
wird, um zuerst Flüchtige
und Leichtsieder zu entfernen und dann über einen Kurzwegverdampfer
mit Fraktionierbürsten
verläuft,
dann ist typischerweise die Gesamtkonzentration an Metall(en) in
der Metatheseproduktmischung auf weniger als etwa 100 ppb und vorzugsweise
weniger als etwa 75 ppb, bezogen auf Gewicht, verringert.
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um Ausführungsformen
des Verfahrens und der Zusammensetzung dieser Erfindung zu veranschaulichen.
Die Beispiele sollen nicht aufgefasst werden, die Erfindungen in
irgendeiner Weise zu beschränken.
Im Lichte der hierin bereitgestellten Offenbarung wird der Fachmann Modifikationen
der vorliegenden veranschaulichenden Ausführungsformen erkennen, die
in den Schutzbereich der Erfindung fallen.
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Herstellung
einer Produktmischung aus einer Olefinmetathese
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In
einer Trockenbox wurde eine Lösung
eines katalytischen Rutheniumkomplexes (0,01 M in Toluol) hergestellt,
wobei der Rutheniumkomplex Bis(tricyclohexylphosphin)benzylidenruthenium-dichlorid
(Grubb's Katalysator)
ist. Methyloleat (Aldrich Company) wurde mit Stickstoff entgast
und durch eine Säule
mit aktiviertem Aluminiumoxid vor der Verwendung durchgeführt. In
einer Trockenbox wurde ein Reaktor mit den folgenden Reagenzien
beladen: Methyloleat (3,50 g, wie oben beschrieben gereinigt), Tetradecan
(0,50 g, wird verwendet als interner Standard für die Gaschromatographieanalyse)
und die Katalysatorlösung
(265 μl,
0,01 M Lösung).
Das molare Verhältnis
von Methyloleat zu Ruthenium betrug 4.452/1. Der Reaktor wurde abgedichtet, aus
der Trockenbox entfernt und mit einem Ethylenventil verbunden (Ethylen,
99,8% Reinheit, Polymerqualität).
Eine Olefinmetathesereaktion wurde bei 60 psig Ethylen (413,7 kPa)
und 30°C
4 h lang durchgeführt.
Aliquotproben wurden aus dem Reaktor entfernt und durch Gaschromatographie
analysiert. Eine Olefinmetatheseproduktmischung, enthaltend 1-Decen
(19,9 Flächenprozent)
und Methyl-9-decenoat (18 Flächenprozent) und
andere Komponenten einschließlich
Lösungsmittel,
Methyloleat und Homometathesenebenprodukte (62,1 Flächenprozent)
wurde erhalten.
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Beispiele 1 bis 14
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Die
allgemeine Vorgehensweise zur Stabilisierung einer Produktmischung
aus der Olefinmetathese und Entfernen von katalytischen Metallen
aus dieser Mischung wird wie folgt beschrieben. Die unbehandelten Metatheseproduktmischung
wie oben erhalten (10 ml Aliquot) enthaltend 65 ppm Ruthenium wurde
in einem Adsorptionsmittel (700 mg) unter Luft 3 h lang bei Raumtemperatur
(22°C) und
Umgebungsdruck aufgeschlämmt.
Am Ende der Kontaktzeit wurde die Mischung durch einen Tetrafluorethylenfluorkohlenstoffpolymerfilter
der Marke Teflon (0,45 μm
Durchmesser filtriert, um eine stabilisierte Olefinmetatheseproduktmischung zu
erhalten. Der Rutheniumgehalt der stabilisierten Mischung wurde
durch induktiv gekoppelte Plasmamassenspektrometrie (ICP-MS) analysiert.
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Die
obige allgemeine Prozedur wurde mit jedem der folgenden Adrosptionsmitteln
durchgeführt:
Aus
Holz stammender Kohlenstoff der Marke Westvaco Nuchar
TM SA
(Beispiel 1), Kohlenstoff der Marke Westvaco Nuchar
TM SA,
der bereits einmal verwendet wurde (Beispiel 2), aus Holz stammender
Kohlenstoff der Marke Westvaco Nuchar
TM SA
(Beispiel 3), aus Holz stammender Kohlenstoff der Marke Westvaco
Nuchar
TM, modifiziert mit Kupfer (Beispiel
4), Kohlenstoff der Marke Cabot Monarch
TM (Beispiel
5), aus Kokosnuss stammender Kohlenstoff der Marke Calgon PCB
TM (Beispiel 6), aus Holz stammender Kohlenstoff
der Marke Westvaco Nuchar
TM SA, modifiziert
mit Kaliumcarbonat und Kupfer (Beispiel 7), Kohlenstoff der Marke
Black Pearl 2000 (Beispiel 8), Diatomeenerde (Beispiel 9), Silicagel
(Beispiel 10), Bentonitton (Beispiel 11), Kaolinton (Beispiel 12),
retikuliertes Polystyrolionenaustauscherharz der Marke Amberlyst
TM A21 (Beispiel 13) und Montmorillonitton
(Beispiel 14). Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
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Aus
Tabelle 1 ist ersichtlich, dass die untersuchten Adsorptionsmittel
in der Lage sind, Ruthenium auf eine Konzentration von weniger als 30.000
Gew.-ppb (30 Gew.-ppm), bezogen auf das Gewicht der Produktmischung
aus der Olefinmetathese, zu verringern. Ungebrauchter aus Holz stammender
Kohlenstoff ergab die besten Ergebnisse mit Restrutheniumkonzentration
im Bereich von nur 170 ppb bis ungefähr 1.150 ppb.
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Beispiele 15 bis 16
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Untersuchung der Stabilität der Metathesereaktionsmischung
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Um
die Stabilität
einer Produktmischung aus der Olefinmetathese bezüglich Olefinisomerisierung
zu bestimmen, wurden zwei solcher Produktmischungen, enthaltend
Methyl-9-decenoat und eine Rutheniumkonzentration von 100 ppb (Beispiel
15) bzw. 423 ppb (Beispiel 16) auf 200–220°C erwärmt und durch gasphasenchromatographische
Analyse auf Olefinisomerisation überwacht.
Tabelle 2 verdeutlicht die Auswirkung des Erwärmungszyklus auf die Isomerisation
von Methyl-9-decenoat.
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Tabelle
2 Auswirkung
von [Ru] auf die Stabilität
der Produktmischung aus der Olefinmetathese
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Aus
Tabelle 2 ist ersichtlich, dass wenn die Rutheniumkonzentration
von 423 ppb auf 100 ppb reduziert wird, eine signifikante Verbesserung
der Stabilität
gegenüber
Isomerisierung beobachtet wird. Insbesondere tritt nur 0,2% Isomerisierung
bei 100 ppb Ruthenium (Beispiel 15) auf, im Vergleich zu 26,3% Isomerisierung bei
423 ppb Ruthenium (Beispiel 16) unter Prozessbedingungen, worin
die Probe mit der niedrigeren Rutheniumkonzentration (Beispiel 15)
auf eine geringfügig
höhere
Temperatur und für
eine signifikant längere
Zeitdauer erhitzt wurde, als das Beispiel mit der höheren Rutheniumkonzentration
(Beispiel 16). Das Erreichen niedriger Rutheniumkonzentration ist
kritisch, um Olefinisomerisierung während der Reaktionsmischungsaufarbeitung,
-reinigung und/oder -Isolierung zu verhindern.
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Vergleichsbeispiel 1 (CE-1)
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Für Vergleichszwecke
wurde eine Produktmischung aus der Olefinmetathese auf 200–220°C erhitzt und
bezüglich
Olefinisomerisierung durch gaschromatographische Analyse in einer
Art und Weise sehr ähnlich zu
der in den Beispielen 15 und 16 verwendeten überwacht mit der Ausnahme,
dass die Rutheniumkonzentration in diesem Vergleichsexperiment 66,5
ppm (66.500 ppb) betrug. Wie in Tabelle 2 aufgeführt, zeigt die Vergleichsproduktmischung
27,5% Isomerisierung von Methyl-9-decenoat bei 175°C innerhalb
einer Stunde und 48,1% Isomerisierung von Methyl-9-decenoat bei
175°C innerhalb
von vier Stunden. Die in Tabelle 2 gezeigten Ergebnisse deuten darauf
hin, dass die Vergleichsproduktmischung aus der Olefinmetathese,
die mehr als 30 ppm Ruthenium enthält, eine höhere Instabilität gegenüber Isomerisierung
bei niedrigerer Temperatur zeigt im Vergleich mit den Olefinmetatheseproduktmischungen
des Beispiels 15 und 16 mit einer Rutheniumkonzentration von weniger
als 30 ppm.
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Beispiel 17
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Eine
Produktmischung aus der Olefinmetathese, ähnlich zu der, die in Beispiel
1 weiter oben verwendet wurde, enthaltend 1-Decen, Methyldecenoat,
Homometathesenebenprodukte, Toluollösungsmittel und Rutheniummetathesekatalysator
(65 ppm Ru) wurde einer ersten Kurzwegverdampfung mit Fraktionierbürsten ausgesetzt,
um Flüchtige
und Leichtsieder, einschließlich
Toluol, zu entfernen. Der Verdampfer enthielt einen Kurzwegverdampfer
mit Fraktionierbürsten
mit internem Kondensator mit einem Abstand zwischen erwärmter Oberfläche zur
gekühlten
Oberfläche
von 2 cm. Der Verdampfer wurde bei 115°C und 30 mm Hg (39 kPa) betrieben.
Der Sumpfstrom aus dem ersten Verdampfer wurde in einen zweiten
Kurzwegverdampfer mit Fraktionierbürsten mit ähnlicher Ausgestaltung wie
der erste Verdampfer geleitet. Der zweite Verdampfer wurde bei höherer Temperatur
und niedrigerem Druck als der erste betrieben, nämlich bei 185°C und 5 mm
Hg (6,6 kPa). Die Verweilzeit des Zuführstroms in dem zweiten Verdampfer
wurde auf etwa 15 bis 20 s abgeschätzt. 1-Decen, Methyldecenoat
und ungefähr
die Hälfte
des Methyloleats in dem Sumpfstrom wurde von den Schwersiedern und
dem Katalysator abdestilliert. Die Rutheniumkonzentration in dem
Kopfprodukt der zweiten Destillationsstufe wurde auf zwischen nicht
nachweisbare (< 50
ppb) und 75 ppb verringert.
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Verfahren
zur Stabilisierung einer Produktmischung aus der Olefinmetathese,
vorzugsweise gegen Doppelbindungsisomerisierung und thermische und
chemische Zersetzung. Das Verfahren beinhaltet (a) In-Kontakt-Bringen einer Produktmischung
aus der Olefinmetathese, die ein oder mehrere Olefine, die in einem
Metatheseprozess hergestellt sind, einen Metathesekatalysator, der
ein katalytisches Metall und ein oder mehrere Liganden enthält, wahlweise
ein oder mehrere Metathesekatalysatorzersetzungsprodukte und wahlweise
ein oder mehrere Metalle, die sich von Quellen ableiten, die sich
von dem Katalysator oder dem Katalysatorzersetzungsprodukt(en) unterscheiden
enthält,
mit einem Adsorptionsmittel, besonders bevorzugt Kohlenstoff oder
alternativ (b) Unterziehen der Produktmischung aus der Olefinmetathese
einer zweistufigen Destillation, vorzugsweise unter Einbeziehung
einer Kurzwegverdampfung mit Fraktionierbürsten. Eine stabilisierte Produktmischung
aus der Olefinmetathese, die ein oder mehrere Olefine enthält, die
aus einem Metatheseprodukt erhalten werden, mit einer Gesamtkonzentration
von Metallen) von weniger als ungefähr 30 Gew.-ppm ist offenbart.