DE1038680B - Verfahren zur Herstellung eines Plastisols auf der Basis von Erdoelbitumen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Plastisols auf der Basis von Erdoelbitumen

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DE1038680B
DE1038680B DEN12401A DEN0012401A DE1038680B DE 1038680 B DE1038680 B DE 1038680B DE N12401 A DEN12401 A DE N12401A DE N0012401 A DEN0012401 A DE N0012401A DE 1038680 B DE1038680 B DE 1038680B
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bituminous
residue
bitumen
aliphatic hydrocarbon
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DEN12401A
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John Charles Illman
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/005Working-up pitch, asphalt, bitumen by mixing several fractions (also coaltar fractions with petroleum fractions)
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Plastisols auf der Basis von Erdölbitumen Bisher hat man Erdölbitumen in der Praxis entweder als wäßrige Emulsionen oder als Verschnittbitumen oder auch in reiner Form als solches angewandt ; doch weisen alle drei genannten Anwendungsformen gewisse Nachteile auf. Wäßrige Emulsionen können z. B. nicht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum verwendet werden ; außerdem machen sie den Transport verhältnismäßig großer Wassermengen notwendig. Verschnittbitumina enthalten dagegen größere Mengen an leicht flüchtigen Verdünnungsmitteln, wodurch bei ihrer Handhabung immer eine gewisse Feuersgefahr besteht. Außerdem entstehen durch die Verflüchtigung eines Teils des Verdünnungsmittels unerwünschte Materialverluste. Die hochviskosen Bitumen selbst wiederum können nur in der Wärme verarbeitet werden, so daß im allgemeinen beheizte Lager-und Transportbehälter benötigt werden und auch an der Verarbeitungsstelle Heiz-und Schmelzvorrichtungen vorhanden sein müssen. Schwierigkeiten ergeben sich ferner durch die Hautbildung auf dem verflüssigten Bitumen während der Lagerung und durch die erschwerte Entfernbarkeit aus den Transporttrommeln.
  • Gemäß einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag lassen sich nur harte Bitumensorten in Form von Plastisolen einsetzen, wobei die pulverförmigen Bitumenteilchen durch eine besondere Vorbehandlung an der Oberflache so modifiziert werden, daß sie sich gut in ein öliges Medium einarbeiten lassen.
  • Plastisole sind insbesondere auf der Grundlage von feinverteiltem Polyvinylchlorid in geeigneten Weichmachern für die Herstellung von Überzügen und Formkörpern im Spritzguß-, Tauch-und Sprühverfahren bekanntgeworden. Die Plastisole sollen im allgemeinen keine zu große Viskosität aufweisen und lagerbeständig sein, so daß ein Auflösen der suspendierten Teilchen unter Gelbildung erst beim Erhitzen eintritt (Gelbildung durch Erwärmen).
  • Die bekannten Vorteile bei der Verarbeitung von Plastisolen werden gemäß dem erwähnten Vorschlag nun auch für bituminöse Stoffe nutzbar gemacht, wobei als Suspensionsmedium für die Asphaltteilchen meist eine Petroleumfraktion dient. Beim Erhitzen solcher Plastisole entstehen dann für den Straßenbau oder die Herstellung von Dachpappen geeignete Bitumina.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung solcher bituminöser Plastisole wesentlich verbessert und vereinfacht werden kann, wobei sich neben wirtschaftlichen Vorteilen auch der Vorzug ergibt, daß man in der Wahl der als Ausgangsmaterial verwendeten Bitumensorten wesentlich unabhängiger ist und nicht nur harte Bitumen, sondern auch weiche Bitumensorten einsetzen kann.
  • Gleichzeitig sind die erfindungsgemäß hergestellten Plastisole sehr lagerbeständig und weisen eine niedrigere Viskosität auf als die nach der bisher vorgeschlagenen Verfahrensweise zugänglichen Plastisole.
  • Solche besonders stabilen bituminösen Plastisole werden hergestellt, indem man zuerst 1 Raumteil eines flüssigen bituminösen Erdölrückstandes zu mindestens 3 Raumteilen eines aliphatischen Kohlenwasserstoffmediums zusetzt, welches überwiegend aus einem oder mehreren aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen besteht und nicht mehr als 25 Molprozent aromatische Kohlenwasserstoffe enthält. Hierdurch werden Asphaltene gefällt und Maltene in dem Lösungsmittel gelöst. Anschließend trennt man die gefällten Asphaltene von der Maltenlösung ab und suspendiert dann die Asphaltene in einem Mineralschmieröl, welches einen Aromatengehalt zwischen 15 und 60 0/, aufweist.
  • Die so erzeugten Plastisole weisen ein maximales Widerstandsvermögen gegenüber dem Lösen in der suspendierenden Erdölfraktion während der Lagerung auf, und sie können auf besonders wirtschaftliche Weise hergestellt werden.
  • Es ist bereits bekannt, ein Erdölbitumen durch Extraktion bzw. Adsorption mit an sich gasförmigen Kohlenwasserstoffen zunächst in die Asphaltene, in harzartige Produkte und in einen öligen Bestandteil zu zerlegen und diese Komponenten dann nach Wahl in verschiedenen Mengenanteilen wieder zu einer bituminösen Masse zu vereinen und dieser so bestimmte erwünschte Eigenschaften zu verleihen. Durch diese Maßnahmen werden jedoch keine bituminösen Plastisole erhalten.
  • Auch wurde bereits empfohlen, nach der Trennung der drei genannten Komponenten nur die Asphaltene und die öligen Bestandteile gemeinsam einem Blasprozeß zu unterwerfen und die harzartigen Produkte überhaupt nicht mehr zu verwenden.
  • Ferner ist ein Verfahren bekannt, bei welchem nur die isolierte Olkomponente der Einwirkung oxydierender Gase ausgesetzt und nach dieser Behandlung wieder mit den Asphaltenen und den harzartigen Produkten zu einer bituminösen Masse vereinigt wird, welche veränderte Eigenschaften gegenüber dem Ausgangsmaterial aufweist. Auch bei diesem Vorgehen werden jedoch keine bituminösen Plastisole erhalten. Durch die vorliegende Erfindung wird es demgegenüber ermöglicht, Bitumina jeder Art, jeden Härtegrades und von jeder beliebigen Herkunft zur Plastisolerzeugung zu verwenden. Aus wirtschaftlichen Gründen wird zweckmäßig ein Bitumen eingesetzt, das einen Asphaltengehalt von mindestens 5 Gewichtsprozent und vorzugsweise von mehr als 20 Gewichtsprozent aufweist, d. h., es eignen sich als Ausgangsstoffe nicht nur Hartbitumina (bituminöse Stoffe mit Penetrationen von 0 bis 10, bestimmt nach ASTM D-25 bei 25°C und mit 100 g Belastung während 5 Sekunden), sondern auch weichere bituminöse Rückstände, die vorzugsweise eine maximale Penetration von 200 und einen Erweichungspunkt zwischen 32, 2 und 176, 7°C aufweisen, sowie technische Rückstandsheizöle mit einer Viskosität bis herunter zu 97 cSt bei 50° C. Sehr geeignet sind z. B. direkt destillierte Bitumina, dampfdestillierte Bitumina, geblasene Bitumina, durch Lösungsmittelextraktion gefällte Bitumina, bei Spaltverfahren anfallende Bitumina, durch Flashdestillation erhaltene Bitumina und ähnliche bituminöse Rückstande, welche alle vorzugsweise mindestens 5 Gewichtsprozent Asphaltene enthalten. Dabei wird die gesamte Fraktion, die bei Zimmertemperatur in irgendeinem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen unlöslich ist, im Sinne der vorliegenden Erfindung als » Asphaltene. (betrachtet.
  • Die Bitumina können dem aliphatischen Kohlenwasserstoffmedium je nach ihren physikalischen Eigenschaften mittels verschiedenartiger Maßnahmen zugesetzt werden.
  • Beispielsweise werden Hartbitumina (insbesondere gespaltene und geblasene) vorzugsweise zunächst in einer Mindestmenge eines aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel gelöst, wobei es zweckmäßig ist, die Menge des Lösungsmittels auf 0, 5 bis 2 Raumteile für jeden Raumteil des bituminösen Rückstandes zu beschränken.
  • Das aromatische Lösungsmittel besteht vorzugsweise überwiegend aus aromatischen Kohlenwasserstoffen mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen pro Molekül, wie z. B.
  • Benzol und Toluol. Insbesondere enthält das aromatische Lösungsmittel mindestens 70 Gewichtsprozent und besonders zweckmäßig 85 °j o oder mehr solcher aromatischer Kohlenwasserstoffe. Das Lösen kann bei Zimmertemperatur oder vorzugsweise zwecks Beschleunigung des Verfahrens bei Rückflußtemperatur erfolgen. Weichere Bitumina, d. h. solche mit Penetrationen über 10 bis 25° C, können in für den vorliegenden Zweck genügender Weise dispergiert werden, indem man sie unter Rückfluß in Anwesenheit einer beschränkten Menge des fällenden aliphatischen Kohlenwasserstoffes erhitzt. Die Menge wird vorzugsweise wiederum beschränkt auf 0, 5 bis 2 Raumteile des unter Rückfluß siedenden Mittels für jeden Raumteil des Bitumens.
  • Das zur Ausfällung der Asphaltene verwendete aliphatische Kohlenwasserstoffmedium besteht vorzugsweise aus geradkettigen Kohlenwasserstoffen und enthält weniger als 10 Volumprozent an aromatischen Kohlenwasserstoffen. Es können einzelne aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan und Dodecan, verwendet werden. Die geradkettigen (normalen) Isomeren dieser Verbindungen werden bevorzugt. Man kann jedoch auch Gemische dieser Stoffe benutzen, die entweder synthetisch hergestellt oder durch Destillation aus Erdöl gewonnen werden können. So kann man entpentanisiertes natürliches Benzin oder ähnliche Fraktionen verwenden, welche mindestens etwa 6 Kohlenstoffatome pro Molekül und einen maximalen Siedepunkt unter 150°C aufweisen.
  • Um die Asphaltene auszufällen, wird 1 Raumteil des flüssigen bituminösen Rückstandes zu vorzugsweise 3 bis 50 und ganz besonders zweckmäßig zu 5 bis 30 Raumteilen des aliphatischen Kohlenwasserstoffmediums zugesetzt.
  • Der flüssige bituminöse Rückstand muß zu dem aliphatischen Kohlenwasserstoffmedium zugesetzt werden und nicht umgekehrt, da nur dann die gefällten Asphaltenteilchen Durchmesser im Bereich von etwa 1 Mikron bis etwa 200 Mikron und überwiegend zwischen etwa 10 und 50 Mikron haben. Die Teilchengröße der Asphaltenteilchen im Plastisol ist nämlich von großer Bedeutung.
  • Zu grobe Teilchen zeigen eine verhältnismäßig starke Neigung zum Absetzen aus dem Plastisol beim Lagern ; sie haben aber eine geringe Lösungsgeschwindigkeit in der suspendierenden Flüssigkeit. Dagegen ergeben Asphaltene mit einer sehr geringen Teilchengröße Plastisole, die zu viskos sind ; in diesen Plastisolen ist auch die Lösungsgeschwindigkeit der Asphaltenteilchen in der suspendierenden Flüssigkeit zu groß.
  • Der flüssige bituminöse Erdölrückstand kann zu dem aliphatischen Kohlenwasserstoffmedium bei jeder Temperatur zwischen dem Gefrierpunkt des Mediums und seinem Siedepunkt zugesetzt werden, obwohl ein Temperaturbereich von etwa-12 bis etwa 43°C bevorzugt ist. Unter diesen Bedingungen ist die Lösungsgeschwindigkeit der Maltenfraktion in dem aliphatischen Kohlenwasserstoffmedium praktisch ausreichend hoch, und die Asphaltene fallen infolgedessen in der geeigneten Teilchengröße über einen bestimmten Bereich aus. Der Zusatz des flüssigen bituminösen Rückstandes zu dem aliphatischen Kohlenwasserstoffmedium erfolgt vorzugsweise unter Rühren bzw. Bewegen, z. B. unter mechanischem Schütteln oder Schwenken des Gemisches. Das Rühren kann aber auch bewirkt werden durch Erhitzen des Mediums am Rückfluß, wenn diese Maßnahme einen Teil des Fällungsprozesses darstellt. Asphaltenteilchen, die aus direkt destillierten Bitumina hergestellt waren, wuchsen in erwünschtem Ausmaß oder agglomerierten sich, wenn sie bei Raumtemperatur 1 bis 48 Stunden im Fällungsmedium belassen wurden.
  • Nach dem Ausfällen der Asphaltene werden Lösung und gefällte Teilchen auf irgendeine geeignete Weise getrennt, z. B. durch Filtrieren, Zentrifugieren, Sedimentieren, Dekantieren oder durch ähnliche Behandlungen.
  • Die abgetrennten Asphaltenteilchen werden in der nachfolgenden Stufe des Prozesses gemäß der Erfindung dem suspendierenden Medium für das Plastisol einverleibt.
  • Als besonders geeignet haben sich für diesen Zweck Kohlenwasserstoffschmieröle erwiesen, die zwischen 15 und 60 °l0 an Kohlenwasserstoffen vom aromatischen Typ enthalten. Zur Anwendung bei sehr niedrigen Temperaturen, z. B. unter arktischen Verhältnissen, können kleinere Mengen leichter Öle, vorzugsweise von aliphatischem Charakter, zugesetzt werden, wobei aber immer der größere Anteil des Suspendierungsöls den oben beschriebenen Charakter haben muß.
  • Sehr günstige Suspendieröle sind Destillate mit einer Viskosität zwischen 20, 6 cSt bei 37, 8°C und 64 cSt bei 98, 9°C. Sie können Aromaten in einer Menge von 30 bis 60010 enthalten und Flammpunkte von etwa 150°C aufweisen, besonders wenn bituminöse Mischungen für den Straßenbau in Betracht kommen. Diese Fraktionen sind im wesentlichen frei von festem Paraffin. Wenn bituminöse Mischungen vom geblasenen Typ gewünscht werden, soll der aromatische Kohlenwasserstoffgehalt noch niedriger, etwa in der Größenordnung von 15 bis 30 °/o Aromaten liegen. Andere geeignete Suspendieröle sind Schmieröldestillate oder Fraktionen derselben und Schmierölraffinate, die bei der Extraktion von Schmierölfraktionen mit selektiven Lösungsmitteln für aromatische Verbindungen, wie Schwefeldioxyd, Phenol, Sulfolan, Nitrobenzol und Furfurol, erhalten worden sind.
  • Diese Raffinate sind in der Technik der Erdölraffination allgemein bekannt. Auch Kombinationen von Extrakten und Raffinaten sind brauchbar.
  • Zusammen mit den genannten Mineralschmierölen kann man alle oder einen Teil derjenigen Maltene verwenden, welche von den Asphaltenen in der vorausgegangenen Asphalten-Fallungsstufe abgetrennt worden sind, vorzugsweise in Mengen von mindestens etwa 10 Gewichtsprozent des suspendierenden Öls, solange dadurch der Gesamtaromatengehalt nicht außerhalb des angegebenen Bereiches von 15 bis 60°lo fällt. Außerdem ist es möglich, Maltene von vollständig verschiedener Herkunft zu verwenden, also nicht diejenigen, von welchen die Asphaltenteilchen abgetrennt worden sind.
  • Durch geeignete Kombination ausgewählter Asphaltene und Maltene kann man also Bitumina herstellen, welche die gewünschten Eigenschaften in bezug auf Penetrationsindex, Penetration, Erweichungspunkt, Duktilität usw. aufweisen.
  • Es ist weiterhin festgestellt worden, daß die Asphaltene besonders empfindlich sind gegenüber der Einwirkung von ultraviolettem Licht und bzw. oder von Sauerstoff oder gegenüber anderen oxydierenden Einfliissen. Dieser Einfluß wirkt sich besonders günstig auf die Beständigkeit der Asphaltenteilchen gegenüber dem Auflösen in den suspendierenden Olen aus. Es ist lediglich erforderlich, die Asphaltenteilchen in der vorstehend beschriebenen Weise auszufällen und sie dann in verhältnismäßig dünnen Schichten von weniger als 25, 4mm Dicke der Einwirkung von ultraviolettem Licht, Sauerstoff, SO2, Chlor oder eines anderen oxydierenden Mittels während etwa 15 Minuten bis 1 Woche (vorzugsweise 1 bis 98 Stunden) bei Temperaturen von etwa 10 bis etwa 65°C auszusetzen. Vorzugsweise werden diese Schichten zeitweise gerührt oder bewegt, so daß alle Teilchen unter die Einwirkung des modifizierenden Mittels gelangen. Anschließend werden dann die Teilchen in den oben beschriebenen Ölen zwecks Erzeugung von Plastisolen suspendiert, welche eine noch weiter erhöhte Stabilität aufweisen.
  • Es ist zur Zeit noch nicht bekannt, welche Änderungen während der Einwirkung des ultravioletten Lichtes oder unter den oxydierenden Einfliissen stattfinden. Es scheint aber, daß diese auf die Oberfläche der Teilchen beschränkt sind, da die Bitumina, welche sich aus den Plastisolen durch Wärmeverfestigung bilden, im wesentlichen identisch sind mit denjenigen Bitumina, welche aus nicht behandelten Plastisolteilchen in den gleichen Ölen entstehen.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Plastisole können in mannigfacher Weise angewandt werden, z. B. unter Sprühen beim Straßenbau oder durch Auftragen einer gleichmäßigen Menge mittels eines Abstreifers auf Dachpappen, Gewebe u. dgl. Für Straßenbauzwecke können die Plastisole auf das heiße oder kalte Gestein entweder an Ort und Stelle oder in einer Mischvorrichtung, z. B. einem Zementmischer, aufgesprüht werden. Auch kann das Plastisol erhitzt werden, um die Bestandteile vor dem Auftragen auf das Gesteinsmaterial oder eine andere feste Unterlage zusammenfließen zu lassen. Nach dem Auftragen des Plastisols soll in ausreichender Weise erwärmt werden, um das Zusammenfließen der Asphaltenteilchen mit dem suspendierenden 01 unter Bildung einer im wesentlichen homogenen bituminösen Mischung (Gelbildung) zu beschleunigen. Die letztere weist dann die normalen Eigenschaften von Bitumina auf, die für Straßenbauzwecke oder für Imprägnierungs-bzw. aberzugszwecke verwendet werden. Beispielsweise kann man vorerhitztes Gesteinsmaterial verwenden. Die zur Gelbildung des Plastisols erforderliche Erwärmung schwankt stark in Abhängigkeit von der Verträglichkeit der Asphaltenteilchen mit dem 01 und von der Menge des zum ZusammenflieBen zu bringenden Plastisols. Normalerweise ist ein verhältnismäßig geringer Erwärmungsgrad erforderlich, z. B. mindestens 30 Sekunden bei mindestens 93°C. Beispielsweise ist es zweckmäßig, eine mit dem Plastisol imprägnierte Dachpappe durch einen Ofen oder einen Tunnel mit Infrarotlampen von genügender Stärke hindurchzuführen, so daß das gewünschte Zusammenfließen erzielt wird. Wenn größere Bearbeitungsobjekte, wie Straßen u. dgl., behandelt werden müssen, können auch Erhitzer mit offener Flamme angewandt werden.
  • Beispiel 1 Das zur Herstellung der Muster gemäß Tabelle I verwendete Bitumen war durch Flashverdampfung eines langen Rückstandes, welcher beim Raffinieren eines kalifornischen Rohöles angefallen war, erhalten worden.
  • Das bei der Flashverdampfung erhaltene Bitumen hatte einen Erweichungspunkt von 105, 6° C. Tabelle I führt verschiedene Arbeitsbedingungen an, welche bei der Herstellung von Plastisolen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt worden sind. Aus den Angaben ist ersichtlich, daß das Asphaltpech in verschiedenen Mengen von Benzol gelöst worden war, so daß sich eine Flüssigkeit oder ein verflüssigtes Produkt ergab. Dieses flüssige Produkt wurde dann unter raschem Rühren bei Zimmertemperatur in Heptan eingeführt, wobei das Verhältnis zwischen Heptan und Pech in der in der Tabelle angegebenen Weise variiert wurde. Durch diese Maßnahmen wurden, wie die Zahlen zeigen, wechselnde Mengen von Asphaltenen in geeigneter Teilchengröße für die Herstellung von Plastisolen ausgefällt. Diese Asphaltene wurden schwach mit Heptan oder Pentan gewaschen, worauf man sie auf einer Filterplatte abtropfen ließ und dann an der Luft trocknete. Als Suspendierungsmittel für die Plastisole wurde ein Destillatschmieröl aus einem Gemisch von Rohölen von Mt. Poso und Coalinga (Kalifornien) mit einer Viskosität von 60 Saybolt-Sekunden-Universal bei 98, 9° C verwendet.
  • Aus den Zahlen ist ersichtlich, daß zwischen 35 und 40 °/0 Asphaltene, berechnet auf das Gesamtplastisol, mit dem Destillat zwecks Herstellung der erfindungsgemäßen Plastisole vermischt wurden. Diese Plastisole hatten ursprünglich niedrige Viskositäten, welche nach einer Woche bei 37, 8° C sich nur wenig erhöht hatten.
  • Das Destillat und die Asphaltene wurden durch Erwärmen auf etwa 150° C unter Bildung einer im wesentlichen homogenen bituminösen Mischung zum Zusammenfließen (Gelbildung) gebracht. Die Eigenschaften der so hergestellten Bitumina sind ebenfalls aus Tabelle I ersichtlich.
  • Tabelle I
    Benzol Asphaltene Plastisol Bitumen
    zu Pech: Verhältnis Viskosität bei Erwei-
    Penetra-
    Muster Verhältnis Heptan Teilchen- % 37,8%°C; Poise chungs-
    Gewichts- Pene-
    nach zu Pech größe Asphal- tions-
    prozent ursprüng- tration punkt
    Gweicht tene 1 Woche index
    µ lich °C
    0, 2 : 1 7, 3 : 1 4$ 1 bis 100 40 31-188 40, 6-0, 1
    0, 5 : 1 10 : 1 40 1 bis 100 35 15 282 165 43, 9- +0, 7
    C 1, 5 : 1 40 : 1 30 1 bis 100 35 10 74 81 54, 4 +1, 2
    Beispiel 2 Die gleiche Reihe von Arbeitsstufen wurde wie bei Beispiel 1 durchgeführt, aber mit einem Bitumen, welches aus einem kalifornischen Rohöl (aus dem Becken von Los Angeles) durch mildes thermisches Spalten eines durch Destillation erhaltenen Rückstandes und Ent- fernen der flüchtigen Anteile aus dem Spaltprodukt unter Vakuum erhalten worden war. Das Bitumen hatte einen Erweichungspunkt von 111, 7° C und stellte 19,4% des langen Rückstandes (aus der Destillation des Rohöls) dar. Die Tabelle II zeigt die Ergebnisse, welche durch Herstellung von Plastisolen gemäß der Erfindung erhalten worden sind.
    Tabelle II
    Benzol Asphaltene Plastisol Bitumen
    zu Pech: Verhältnis Viskosität bei Erwei-
    Penetra-
    Muster Verhältnis Heptan Teilchen- % 37,8%°C; Poise chungs-
    Gewichts- Pene-
    nach zu Pech größe Asphal- tions-
    prozent ursprüng- tration punkt
    Gweicht tene 1 Woche index
    µ lich °C
    D............... 1:1 10:1 53 2 bis 200 35 21 820 110 49,4 +0,9
    E............... 1:1 40:1 56 - 35 10 23 80 57,2 +1,8
    F................. 1,5:1 40:1 48 - 35 23 - 71 58, 3 +1, 7
    Beispiel 3 Die in Tabelle III enthaltenen Daten zeigen die Ergebnisse, die durch Herstellung von Plastisolen aus einer Reihe von Bitumina, die in der linken Spalte der Tabelle angegeben sind, erhalten wurden. Es ist ersichtlich, daß aus jedem dieser Bitumina hochstabile Plastisolmischungen hergestellt werden konnten und daß durch Auswahl des ursprünglichen Bitumens für einen besonderen Zweck die Eigenschaften des Endproduktes weitgehend geregelt werden konnten.
    Tabelle III
    Benzol Asphaltene Plastisol Bitumen
    zu Pech ; Verhältnis Viskosität bei @ Erwei-
    Penetra-
    Bitumen Verhältnis Heptan Teilchen- % 37.8°C; Poise chungs-
    Gewichts- Pene-
    nach zu Pech größe Asphal- tions-
    prozent ursprüng- tration punkt
    Gweicht tene 1 Woche index
    µ lich °C
    I
    Gespaltenes venezo-
    lisches Bitumen .. 1,5:1 40:1 52 - 35 12 16 54 83,9 +5,1
    Direkt destilliertes
    venezolisches Bi-
    tumen 180:200
    Penetration ...... 1:1 40:1 14 1 bis 400 35 13 - 275 38,9 -
    Kalifornien (Küste);
    Bitumen 200 Pene-
    tration.......... 1 : 1 40 : 1 21 1 bis 200 35 17 1500 225 41, 7 +1, 3
    LosAngeles ; Butane-
    Bitumen......... 0, 75 : 1 40 : 1 38 1 bis 150 35 12 170 240 367-0, 7
    Kalifornien (Küste) ; I
    Bitumen.........-40 : 1 23 1 bis 100 35 12 | 147 225 39, 4 +0, 4
    Beispiel 4 Bei jedem der Beispiele 1 bis 3 wurde Heptan als Fällungsmittel für die Asphaltene verwendet. Die Tabelle IV zeigt, daß andere Mittel ebenfalls zum Fällen der Asphaltene geeignet sind, welche zur Herstellung von Plastisolen gemäß der Erfindung verwendet werden können. Das bei dem vorliegenden Beispiel verwendete Fällungsmittel bestand aus Topprodukten aus einer Sekundärkolonne, welche Benzine einschließlich der Hexane und anderer Kohlenwasserstoffe mit einem maximalen Siedepunkt von etwa 150° C enthielten. Es wurden verschiedene Bitumina behandelt, wobei das durch Flashverdampfung erhaltene Bitumen das gleiche war, wie das im Beispiel 1 verwendete. Das Spaltbitumen war das im Beispiel 2 verwendete, während das kalifornische Bitumen (Küste) mit Penetration 200 dem im Beispiel 3 verwendeten entsprach. Es ist ersichtlich, daß die Verwendung des Topproduktes aus der Sekundärkolonne zu einer geringeren Asphaltengewinnung führte als bei Anwendung von Heptan und daß die Bitumina, welche durch Zusammen-Hießen der Plastisole (Gelbildung) erhalten wurden, alle einen höheren Penetrationsindex (PI) hatten als bei Anwendung von Heptan als Fällungsmittel.
  • Tabelle IV
    Asphaltne Plastisol Bitumen
    Verhältnis
    zu Pench;
    Top- Viskosität bei Erwei-
    Penetra-
    Muster Verhältnis Teilchen- % 37.8°C; Poise chungs-
    produkt Gewichts- Pene-
    nach größe Asphal- punkt tions-
    zu Pech prozent ursprüng- tration
    Gewicht tene 1 Woche index
    µ lich °C
    Im Vakuum schnell
    verdampft........... 1,5:1 40:1 22,5 5 bis 50 35 10 1700 95 55 +1,9
    verdapft............ 1:1 40:1 45 5 bis 80 35 12 30 6269,4 +3,4
    Kalifornien (Küste);
    200 Penetration.... 1,5:1 40:1 9 5 bis 50 35 11 - 93 58,3 +2,6
    Beispiel 5 Die Vergleichszahlen in Tabelle V erläutern die Vorteeil, welche erzielt werden, wenn man die gefällten Asphaltene der Einwirkung von ultraviolettem Licht, nämlich diffusem Sonnenlicht bei Zimmertemperatur aussetzt. Das für die Herstellung der Asphaltene verwendete Ausgangsbitumen war gewonnen durch Abstreifen eines kalifornischen Küsten-Rohöls. Das verwendete Fällungsmittel bestand aus den Topprodukten aus einer Sekundärkolonne wie im Beispiel 4 beschrieben. Die so gefällten Asphaltene wurden im wesentlichen unmittelbar darauf einem Destillat mit 60 Saybolt-Sekunden-Universal bei 98, 9° C einverleibt, welches in den vorhergehenden Beispielen zur Bildung eines Plastisols verwendet worden war, das ursprünglich eine niedrige Viskosität aufwies, welche sich am Ende einer Woche auf 1500 Poise erhöht hatte.
  • Ein Teil der gefällten Asphaltene wurde während etwa 3 Tagen bei Zimmertemperatur in einer Schicht von etwa ¼ Zoll Dicke (6, 3 mm) der Einwirkung von schwachem Sonnenlicht ausgesetzt. Nach Einverleibung in das Destillat und Lagern bei 37, 8° C ergab sich (vgl. Tabelle V), daß die Erhöhung der Viskosität nur etwa 5"/o der Erhöhung betrug, wie sie im Falle des nicht dem Sonnenlicht ausgesetzten Asphaltenplastisols eintrat. Es ist also ersichtlich, daß eine solche Behandlung die Herstellung von Plastisolen begünstigt, welche eine maximale Stabilität in bezug auf die Viskositätssteigung besitzen. Die Eigenschaften der Bitumina, welche aus diesen beiden Plastisolen entstanden, waren ganz ähnlich und gaben keinerlei Hinweis, daß während der Bestrahlungsperiode irgendeine grundsätzliche Änderung in der Hauptmasse der Asphaltene eingetreten war.
  • Tabelle V
    Asphaltne Plastisol Bitumen
    Verhältnis
    zu Pench;
    Top- Viskosität bei Erwei-
    Penetra-
    Muster Verhältnis Teilchen- % 37.8°C; Poise chungs-
    produkt Gewichts- Pene-
    nach größe Asphal- punkt tions-
    zu Pech prozent ursprüng- tration
    Gewicht tene 1 Woche index
    µ lich °C
    Ohne Asphalten-
    alterung ........... - 40:1 11,5 1 bis 150 35 12 1500 115 52,8 +1,9
    Asphalten gealtert.. - 40:1 11,5 1 bis 150 35 14 83 60 63,9 +2,3

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung eines Plastisols auf der Basis von Erdölbitumen, dadurch gekennzeichnet, daß 1 Raumteil eines flüssigen bituminösen Erdölrückstandes zu mindestens 3 Raumteilen eines aliphatischen Kohlenwasserstoffgemisches (welches überwiegend aus einem oder mehreren aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen besteht und nicht mehr als 25 Molprozent aromatische Kohlenwasserstoffe enthält) zugesetzt wird, worauf die gefällten Asphaltenteilchen aus der Flüssigkeit abgetrennt und die Asphaltenteilchen in einem Mineralschmieröl mit einem Aromatengehalt zwischen 15 und 60"/o suspendiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige bituminöse Rückstand verwendet wird, welcher erhalten worden ist durch Auflösen von 1 Raumteil eines bituminösen Rückstandes mit einer Penetration von 10 oder weniger in 0, 5 bis 2 Raumteilen eines aromatischen Lösungsmittels, welches überwiegend aus aromatischen Kohlenwasserstoffen mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige bituminöse Rückstand verwendet wird, der erhalten worden ist durch Erhitzen am Rückfluß von 1 Raumteil eines bituminösen Rückstandes mit einer Penetration zwischen 10 und 200 in Gegenwart von 0, 5 bis 2 Raumteilen eines aliphatischen Kohlenwasserstoffmediums.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bituminöse Rückstand verwendet wird, der mindestens 5 Gewichtsprozent und insbesondere mindestens 20 Gewichtsprozent Asphaltene enthält.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 1 Raumteil des flüssigen bituminösen Rückstandes zu 3 bis 50 und vorzugsweise zu 5 bis 30 Raumteilen des aliphatischen Kohlenwasserstoffmediums zugesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein aliphatisches Kohlenwasserstoffgemisch verwendet wird, das überwiegend aus Heptan besteht.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mineralschmieröl mit einer Viskosität zwischen 20, 6 cSt bei 37, 8° C und 64 cSt bei 98, 9° C verwendet wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mineralschmieröl verwendet wird, das mindestens 10 Gewichtsprozent Maltene enthält, welche aus dem bituminösen Rück- stand in der Asphaltenfällungsstufe erhalten worden sind.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgefällten Asphaltenteilchen der Einwirkung von ultraviolettem Licht und bzw. oder von oxydierenden Einflüssen unterworfen werden, bevor sie in dem Mineralschmieröl suspendiert werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Französische Patentschrift Nr. 800 144 ; USA.-Patentschriften Nr. 2252111, 2276155.
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DE1465842B1 (de) * 1963-05-09 1970-06-25 Lechler Bautenschutzchemie Kg Verfahren zum Verfüllen von Kabelmuffen mit bitumin¦sen Vergussmassen

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