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Feuerungsanlage mit Einrichtung zur Verhinderung der Brückenbildung
des Brennstoffs im Brennschacht Die Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage mit
einem Brennschacht und einem darüber angeordneten Brennstoffbunker, der mit einer
Einrichtung zur Verhinderung der Brückenbildung ausgerüstet ist.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, bei Anwendung backender Brennstoffe,
beispielsweise von Gasflammkohle, ein rotierendes Dosierungsorgan anzubringen oder
ein Organ, das eine Stoßwirkung ausübt und dadurch das in dem unteren Teil des Bunkers
gebildete Gewölke zerstört. Diese Vorrichtungen verlangen einen großen Energieaufwand
und sind ziemlich kompliziert.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß Brückenbildung nicht auftritt,
wenn konstant ein nach unten gerichteter Druck auf den in der Brennkammer vorhandenen
Brennstoff ausgeübt wird. Dieser beträgt beispielsweise für Gasflammkohle 0,4 kg/cm2.
Im Fortschreiten der Verbrennung rutscht der Brennstoff dann ebenso gleichmäßig
nach, wie wenn man Brennstoff verfeuert, der keine Backfähigkeit aufweist bzw. nicht
bläht.
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Hierzu ist erfindungsgemäß ein sich über einen großen Teil der Bunkerbreite
erstreckender Schieber, der mit seiner unteren Schmalseite unweit der Austrittsöffnung
des Bunkers auf den Brennstoff drückt und mit diesem absinkt, in dem Bunker angebracht,
und es sind weiterhin Mittel vorhanden, mit denen der Schieber über einen bestimmten
Abstand in Aufwärtsrichtung verstellt werden kann, sobald er eine v orher festgelegte,
niedrigste Stellung erreicht hat. Der Schieber ist vorzugsweise mit einer Kontaktbrücke
ausgestattet, durch die, wenn der Schieber seine niedrigste Stellung erreicht hat,
ein Stromkreis geschlossen wird, so daß ein Motor betätigt wird, der die Verstellung
des Schiebers in Aufwärtsrichtung bewirkt. Der Schieber kann hierzu mit einer Zahnstange
ausgestattet sein, die mit einem Zahnrad zusammenarbeitet, dessen Antrieb durch
den Motor erfolgt. Zweckmäßig ist der Schieber in einer Hülle untergebracht, die
den unteren Schieberteil frei läßt. Der Brennstoff kommt dann nicht mit der Zahnstange
in Berührung, und die auf den Schieber wirkende Seitenkraft, die die Bewegung des
Schiebers hemmen würde, ist geringer.
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Falls das Eigengewicht des Schiebers nicht ausreicht, um den gewünschten
Druck zu erreichen, können gemäß der Erfindung Mittel, z. B. Federn oder hydraulische
Zylinder, angebracht werden, die die durch das Schiebergewicht auf den Brennstoff
ausgeübte Kraft vergrößern. Man kann dann auch einen leichten Schieber verwenden,
dessen Gewicht durch die ständig von außen her auf ihn ausgeübte Kraft scheinbar
vergrößert wird.
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An Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll
die Erfindung näher erläutert werden.
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Fig. 1 zeigt einen Senkrechtschnitt einer Feuerungsanlage gemäß der
Erfindung; Fig.2 zeigt einen Querschnitt des Bunkers gemäß der in Fig.l angegebenen
Linie 11-II; Fig.3 zeigt ein Schema des für den Schieber zu verwendenden Antriebs.
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Der Brennstoff geht aus einem Vorratsbunker 1 bis in die Brennkammer
2 herunter. Diese ist von zwei wassergekühlten Seitenwänden 3, einem Vorderrost4
und einem hinteren Rost 5 begrenzt. Jeder dieser Roste setzt sich aus mehreren reihenweise
angeordneten, wassergekühlten Rohren zusammen, die mit Flossen 6 ausgestattet sind,
um das Durchfallen von Brennstoffteilen zu verhüten.
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Die Rohre des Vorderrostes münden oben in den Wassermantel? des Bunkers
und unten in ein Sammelrohr 8, das wiederum mit den Seitenwänden 3 in Verbindung
steht. Die Rohre des hinteren Rostes münden oben ebenfalls in den Wassermantel?
und unten in einen Wassermantel 9 der Feuerung. Der Boden der Brennkammer wird durch
einen wassergekühlten Rost 10 gebildet, der unterhalb des Vorderrostes in einem
solchen Abstand von diesem angeordnet ist, daß mittels eines Schlackenstößels 11
Verbrennungsreste aus der Brennkammer unter dem Sammelrohr 8 hindurch fortgeschafft
werden können.
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Ein Gebläse 12 bläst die für die Verbrennung benötigte Luft in einen
Verteiler 13 ein, der mit einer
ve r:tellbaren Klappe 14 ausgestattet
ist, die die zugeleitete Luft in zwei Teilströme aufteilt, von denen der eine der
Luftkammer 15 zuströmt, der andere über eine Leitung 16 und ein mit kleinen
Öffnungen 17 beschicktes Rohr 18 als Zweitluft in den Nachbrennraum 19 eintritt.
Die in die Luftkammer 15 eingeleitete Erstluft strömt zum größten Teil über die
zwischen den Rohren des Vorderrostes 4 vorhandenen Spalten in die Brennkammer ein,
während der übrige Teil über die Spalten des Rostes 10 und über die zwischen diesem
und dem Sammelrohr 8 vorhandene Öffnung in die Brennkammer eintritt.
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Verfeuert wird in der Feuerungsanlage Gasflammkohle. Dieser Brennstoff
neigt dazu, in dem untersten Teil des Bunkers durch die von der Brennkammer her
in diesen Bunkerteil eintretende Hitze zu blähen und zusammenzubacken, und hierdurch
stockt dann vier Zutritt von Brennstoff aus dem Bunker. In dem Bunker befindet sich
ein in Aufwärtsrichtung verstellbarer, in einer Hülse 21 untergebrachter Schieber
20, der mit seinem gezahnten, unteren Rand 22 an Ort und Stelle des untersten Bunkerabschnitts
auf dem Brennstoff ruht. Die Breite des Schiebers ist etwa: geringer als die des
Bunkers. Der Schieber ist oben mit zwei Zahnstangen 23 ausgestattet, die mit auf
einer Welle 25 angebrachten Zahnrädern 24 zu-,annnenarbeiten. Diese Welle, die in
Lagern 26 unterstützt ist, ragt einseitig außerhalb der Bunkerwand aus und trägt
auf dem ausragenden Ende ein Kettenrad 27, das mittels einer nicht in der Zeichnung
dargestellten Kette von einem Motor 28 angetrieben werden kann. Ein Gehäuse 29,
das auf der Hülse angebracht ist, schließt die Zahnstangen 23, die Welle 25 und
die Zahnräder 24 ein.
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Die Zahnstangen sind mit Kontaktbrücken 30 ausgestattet, während in
dem Gehäuse isolierte Kontakte 31 und 32 angebracht sind. Sobald der Schieber nun
die in der Zeichnung angegebene niedrige Stellung erreicht hat, stehen die Kontakte
über die Kontaktbrücke 30 miteinander in Verbindung. Hierdurch @.chließt sich ein
Stromkreis 33. In diesem ist ein Relais 34 angeordnet, mit Hilfe dessen ein in der
Stromzuleitung 36 zum Motor 28 angeordneter Schalter 35 geschlossen wird. Der Motor
rotiert nunmehr und treibt über das Kettenrad 27 die Welle 25 an, wodurch der Schieber
nach oben verstellt wird, bis er zum Schluß die Stellung erreicht, die in Fig. 1
mit gestrichelten Linien angegeben ist. In dieser Stellung berührt die Kontaktbrücke
die Endkontakte 37 und 38. Hierdurch schließt sich ein weiterer Stromkreis 39, in
dem ein Relais 40 angeordnet ist, das den Schalter 35 wieder öffnet. Der Schieber
senkt sich nunmehr wieder; währenddessen ruht er auf dem im untersten Bunkerteil
befindlichen Brennstoff auf.
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Die Schieberabmessungen sind derart gewählt, daß der Schieber schon
durch sein Gewicht einen Druck von mindestens 0,4 kg/cm2 auf den Brennstoff ausübt.
Der Brennstoff geht während des Betriebs der Feuerungsanlage kontinuierlich aus
dem unteren Teil des Bunkers in die Brennkammer herunter, so daß keine Brückenbildung
auftritt. Es ist auch möglich, mit Hilfe von Federn, hydraulischen Zylindern od.
dgl. die auf den Brennstoff ausgeübte Druckwirkung zu steigern. Bei Vorrichtungen,
in denen der Brennstofftransport mittels eines stoßenden Werkzeugs bewerkstelligt
wird, bildet sich in dem Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stößen jedesmal
ein Gewölbe, das auch jedesmal wieder zu zerstoßen ist. Dies verlangt einen größeren
Energieaufwand als denjenigen, der zum Antrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verlangt ist, während die Brennstoffzufuhr zur Breimkaminer bei der bekannten Vorrichtung
nicht kontinuierlich erfolgt.
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Unweit der Austrittsöffnung 41 des Bunkers ist ein wassergekühltes
Rohr 42 angeordnet, das an ein Schrägblech 43 in dem Bunker anschließt. Der Raum
zwischen diesem Rohr und dem hinteren Rost ist mittels eines Bleches 44 verschlossen,
das mit einer Schamotteauskleidung versehen ist. In dem so in der Brennkammer geschaffenen
Raum 45 kann sich der blähende Brennstoff ausdehnen. Der obere Teil des Vorderrostes
kann gegebenenfalls mit einem Blech 46 verschlossen werden, um so die Temperatur
in dem unteren Bunkerabschnitt niedrig zu halten, damit der Brennstoff im Stande
ist, ohne Zuleitung von Luft zu entgasen und zii verkoken, so daß das Feuer in dem
unterhalb des Bleches 46 gelegenen Teil des Brennraums wie ein normales Koksfeuer
brennt.