DE10361708A1

DE10361708A1 - Einrichtung zur Unterstützung bei der Überwachung eines Luftauslassventils in einem Flugzeug

Info

Publication number: DE10361708A1
Application number: DE10361708A
Authority: DE
Inventors: Thorsten Dipl.-Ing. Schiek; Thomas Dipl.-Ing. Heuer; LeiLei Dipl.-Ing. Chen
Original assignee: Airbus Operations GmbH
Current assignee: Airbus Operations GmbH
Priority date: 2003-12-30
Filing date: 2003-12-30
Publication date: 2005-08-04
Also published as: EP1699690B1; JP2007516895A; EP1699690A1; US7545288B2; WO2005063571A1; RU2006122216A; RU2380290C2; BRPI0418160A; US20070247335A1; DE602004011633D1; CA2552163A1; CN1902088A; JP4614971B2; CN100436258C; CA2552163C; DE602004011633T2

Abstract

Die Erfindung schlägt vor, ein Luftauslassventil (10) eines Flugzeugs mit einer Kamera (18) bildtechnisch zu erfassen und das aufgenommene Bild des Auslassventils (10) auf einer Bildanzeigevorrichtung (20) beispielsweise im Cockpit des Flugzeugs anzuzeigen. Durch Bestrahlung des Auslassventils mit Licht aus einer Beleuchtungsquelle (22) wird ein klares Bild mit hohem Kontrast erzielt. Die Ventilstellung des Auslassventils (10) kann so zuverlässig vom Piloten visuell überwacht werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Unterstützung bei der Überwachung eines Luftauslassventils in einem Flugzeug.

Bei dem hier betrachteten Auslassventil handelt es sich um ein Ventil, das der Steuerung des Kabinendrucks eines Transportflugzeugs für Passagiere oder Güter dient. Durch das Auslassventil strömt Luft aus der Kabine in die Außenumgebung. Der Kabinendruck hängt von der Ventilstellung des Auslassventils ab.

Die Türen des Flugzeugs dürfen nach dem Landen nur geöffnet werden, wenn das Auslassventil (es ist hier nur von einem Auslassventil die Rede; es versteht sich jedoch, dass Flugzeuge auch mit zwei oder mehr Auslassventilen bestückt sein können) zuvor vollständig geöffnet wurde, so dass eine vollständige Angleichung des Kabinendrucks an das Atmosphärenniveau am Boden stattfinden konnte. Hierzu darf das Auslassventil auch nicht abgedeckt oder blockiert sein. Eine nicht vollständige Öffnung des Auslassventils oder eine beeinträchtigte Luftströmung durch das Ventil können einen Restunterdruck in der Kabine zur Folge haben, der gefährlich sein kann. Zahlreiche Verletrungen sind schon vorgekommen, weil beim Öffnen der Kabinentüren noch ein Restunterdruck vorhanden war, der zu einem unkontrollierten Ausschlagen der Türen nach innen führen kann.

Es ist üblich, die Ventilstellung des Auslassventils sensorisch zu erfassen und im Cockpit des Flugzeugs anzuzeigen. Trotz der sensorischen Überwachung ist es jedoch immer wieder zu Unfällen gekommen, weil die verwendeten Sensoren unzuverlässig arbeiteten und eine vollständige geöffnete Stellung des Ventils anzeigten, obwohl keine solche vorlag.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Sicherheit beim Öffnen der Flugzeugtüren zu verbessern.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Einrichtung zur Unterstütrung bei der Überwachung eines Luftauslassventils in einem Flugzeug vorgesehen, wobei diese Einrichtung eine auf das Auslassventil gerichtete Kamera sowie eine Bildanzeigevorrichtung zur Anzeige eines von der Kamera erfassten Bilds des Auslassventils umfasst.

Durch die bildtechnische Erfassung des Auslassventils kann ein Beobachter auf der Bildanzeigevorrichtung eindeutig und unzweifelhaft die Ventilstellung des Auslassventils erkennen und sich so zuverlässig vergewissern, dass sich das Auslassventil tatsächlich in seiner vollständig geöffneten Stellung befindet. Die Erfindung geht also von der bisherigen Übung ab, die Ventilstellung des Auslassventils mit geeigneter Sensorik zu detektieren und dem Piloten nur das Detektionsergebnis mitzuteilen, auf dessen Richtigkeit er sich dann zu verlassen hat. Stattdessen gibt die Erfindung dem Piloten (oder einer anderen Person, die für die Überprüfung der Ventilstellung des Auslassventils zuständig ist) die Möglichkeit, selbst mit eigenen Augen die Ventilüberprüfung vorzunehmen – ein ungewöhnlicher Weg in einer Welt, die mehr und mehr versucht, dem Menschen durch den Einsatz technischer Mittel Aufgaben abzunehmen. Es hat sich aber gezeigt, dass auf diesem Weg mehr Sicherheit erzielt wird und Unfälle beim Öffnen der Türen des Flugzeugs besser vermieden werden können.

Die Bildanzeigevorrichtung ist zweckmäßigerweise in einem Cockpit des Flugzeugs angeordnet. Es ist aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen, die Bildanzeigevorrichtung an anderer Stelle im Flugzeug anzuordnen, beispielsweise so, dass das für das Öffnen der Flugzeugtüren verantwortliche Personal die Möglichkeit hat, die Ventilstellung des Auslassventils zu überprüfen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist dem Auslassventil eine Ventilbeleuchtungsanordnung zugeordnet, deren Beleuchtungslicht auf das Auslassventil gerichtet ist. Durch Ausleuchtung des Auslassventils kann eine noch bessere Sicherheit erzielt werden, da seine Ventilstellung auf dem angezeigten Bild besser erkennbar ist. Es kann vorteilhaft sein, die Ventilbeleuchtungsanordnung so anzuordnen, dass sie – gesehen von der Kamera – eine Hintergrundbeleuchtung für das Auslassventil schafft. Eine solche Hintergrundbeleuchtung kann hilfreich sein, um auf dem angezeigten Bild die Randkonturen des oder der Ventilelemente des Auslassventils deutlicher zu erkennen und so die Ventilstellung besser beurteilen zu können. Zur Erzielung einer Hintergrundbeleuchtung können die Kamera und die Ventilbeleuchtungsanordnung wenigstens annähernd von gegenüberliegenden Seiten her auf das Auslassventil gerichtet sein.

Die Ventilbeleuchtungsanordnung kann eine beliebige Anzahl von Leuchtelementen aufweisen, beispielsweise lediglich eines, aber auch mehrere, in einer geeignet regelmäßigen Anordnung verteilte Leuchtelemente. Was die spektrale Zusammensetzung des von der Ventilbeleuchtungsanordnung ausgestrahlten Lichts anbelangt, so sind hier ebenfalls verschiedene Lösungen denkbar. So kann die Ventilbeleuchtungsanordnung dazu ausgebildet sein, das Auslassventil mit Infrarotlicht zu beleuchten. Alternativ kann sie zur Beleuchtung des Auslassventils mit Schwarzlicht ausgebildet sein. Es ist freilich auch vorstellbar, sichtbares Licht zur Ausleuchtung des Auslassventils zu verwenden.

Die Erkennbarkeit des Auslassventils auf dem angezeigten Bild kann weiter verbessert werden, indem zumindest Teile des Auslassventils mit einer für wenigstens einen Teil des Lichtspektrums der Ventilbeleuchtungsanordnung reflektierenden Beschichtung versehen sind. Es ist auch möglich, zumindest Teile des Auslassventils mit einer einen Teil des Lichtspektrums der Ventilbeleuchtungsanordnung absorbierenden Beschichtung zu versehen. Die spektrale Empfindlichkeit der Kamera wird zweckmäßigerweise geeignet auf das Spektrum des ausgestrahlten Lichts und die Absorptions- oder/und Reflexionseigenschaften des Auslassventils abgestimmt sein. Beispielsweise kann die Kamera eine monochrome Kamera sein.

Unabhängig vom Vorhandensein der Kamera und der Bildanzeigevorrichtung kann eine erhöhte Sicherheit beim Öffnen der Flugzeugtüren auch allein durch die Ventilbeleuchtungsanordnung erreicht werden. Das Auslassventil kann nämlich auch durch direkte Beobachtung ohne Übertragung eines Bilds des Auslassventils zu einem entfernten Ort überprüft werden. Die Ventilbeleuchtungsanordnung verbessert hier die Erkennbarkeit des Auslassventils, das oftmals an einer vergleichsweise dunklen Stelle im Heck des Flugzeugs eingebaut ist.

Auf dem beigefügten Zeichnungsblatt ist in 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dort ist schematisch ein Auslassventil 10 eines nicht näher dargestellten Flugzeugs gezeigt. Das Auslassventil 10 ist als Klappenventil mit einer sogenannten Schmetterlings-Ventilklappe 12 ausgebildet, die in einem Luftauslasskanal 14 um eine Achse 16 schwenkbar eingebaut ist. Eine Kamera 18 ist von einer Seite her auf das Auslassventil 10 gerichtet und erfasst ein Bild des Auslassventils 10. Die Kamera 18 liefert ihr Bild an einen Monitor 20, auf dem das Bild des Auslassventils 10 angezeigt wird. Der Monitor befindet sich beispielsweise im Cockpit des Flugzeugs. Von der gegenüberliegenden Seite her wird das Auslassventil 10 von einer Beleuchtungsquelle 22 mit Infrarotlicht, Schwarzlicht oder anderem Licht bestrahlt. Durch diese Hintergrundbeleuchtung wird ein besonders kontrastreiches Bild erhalten, das die Konturen der Ventilklappe 12 klar erkennen lässt.
In 2 befindet sich die Ventilklappe 12 in einer teilweise geschlossenen Stellung. Nimmt die Kamera 18 annähernd frontal von vorne ein Bild des Auslassventils 10 auf, so erscheint die Ventilklappe 12 in einer teilgeschlossenen Stellung als Ellipse auf dem angezeigten Bild. Je breiter die Ellipse, desto stärker geschlossen ist das Auslassventil 10. Hieraus kann der Pilot sicher und zuverlässig die Ventilstellung des Auslassventils 10 beurteilen. Erst wenn die Ventilklappe 12 nur noch als annähernder Strich auf dem angezeigten Bild erscheint, wie in 3 dargestellt, weiß der Pilot, dass das Auslassventil 10 vollständig geöffnet ist.

Claims

Einrichtung zur Unterstützung bei der Überwachung eines Luftauslassventils (10) in einem Flugzeug, gekennzeichnet durch eine auf das Auslassventil (10) gerichtete Kamera (18) sowie eine Bildanzeigevorrichtung (20) zur Anzeige eines von der Kamera erfassten Bilds des Auslassventils.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildanzeigevorrichtung (20) in einem Cockpit des Flugzeugs angeordnet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine dem Auslassventil (10) zugeordnete Ventilbeleuchtungsanordnung (22), deren Beleuchtungslicht auf das Auslassventil (10) gerichtet ist.
Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (18) und die Ventilbeleuchtungsanordnung (22) wenigstens annähernd von gegenüberliegenden Seiten her auf das Auslassventil (10) gerichtet sind.
Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilbeleuchtungsanordnung (22) zur Beleuchtung des Auslassventils (10) mit Infrarotlicht ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilbeleuchtungsanordnung (22) zur Beleuchtung des Auslassventils (10) mit Schwarzlicht ausgebildet ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile des Auslassventils (10) mit einer für wenigstens einen Teil des Lichtspektrums der Ventilbeleuchtungsanordnung (22) reflektierenden Beschichtung versehen sind.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile des Auslassventils (10) mit einer für einen Teil des Lichtspektrums der Ventilbeleuchtungsanordnung (22) absorbierenden Beschichtung versehen sind.
Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (18) eine monochrome Kamera ist.
Einrichtung zur Unterstützung bei der Überwachung eines Luftauslassventils (10) in einem Flugzeug, gekennzeichnet durch eine dem Auslassventil zugeordnete Ventilbeleuchtungsanordnung (22), deren Beleuchtungslicht auf das Auslassventil (10) gerichtet ist, insbesondere in Verbindung mit weiteren Merkmalen mindestens eines der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 9.